DARK: Düstere Mystery darbt an deutschen Darstellern

Im Wald stirbt´s. Zumal in Deutschland. Da wird es DARK. (Symbolfoto. Quelle: Roman Schurte/ Flickr/ CC0 1.0)

Endlich ist es soweit: Mit „Dark“ bringt der Streaming-Dienstleister Netflix die erste Serie in deutscher Eigenproduktion heraus. Dabei wurde schon im Trailer deutlich, dass sich die Produzenten am Publikumsliebling „Stranger Things“ orientiert haben. Nehmen wir etwa den Plot: In der verlassenen Kleinstadt „Winden“ verschwindet ein Junge auf mysteriöse Weise im Wald. Es stellt sich heraus, dass er in einer Zwischenwelt, die sich in den 80er Jahren befindet, gefangen ist. Dazu kommen pubertierende Jugendliche als Handlungsträger, die im 80er-Schick mit flackernden Taschenlampen und zu gruseligem Synthie-Sound alleine im Wald und in unterirdischen Höhlen umherirren. Eine Rezension von Judith Sevinç Basad.

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Lydia Benecke: BDSM ist kein Verbrechen, lieber NDR!

Screenshot des Berichtes des NDR zu den „Säurefass-Morden“

Gestern wurde ich auf einen Bericht auf der Seite des NDR aufmerksam gemacht, in dem es um die sogenannten „Säurefass-Morde“ ging. Die in dem Bericht allzu leichtfertige Verwendung des Begriffs „Sadomaso“ wurde von einigen Lesern kritisch gesehen. Zitat aus dem Bericht: „Ein unbescholtener Mann mit einem völlig sauberen Lebenswandel soll als Sadomaso-Täter mehrere Frauen auf dem Gewissen haben?“. Diese Art der – in der Tat seitens der Medien von Unwissenheit geprägten – Berichterstattung ist weit verbreitet und das NDR-Beispiel ist nur eines von sehr vielen. Ein Gastbeitrag von Lydia Benecke.

Bei von mir gehaltenen Fortbildungen für unterschiedliche Berufsgruppen (u.A. Psychologen, Juristen, Polizisten) gehe ich im Rahmen der Thematik „Sadismus“ u.A. auf genau diese Problematik ein. Ich hoffe, dass sich in diesem Bereich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich eine andere Wahrnehmung einstellen wird. Das wird aber nur durch das Schaffen von Aufmerksamkeit für die Thematik möglich sein. Um hierzu beizutragen, habe ich dem NDR folgendes zu sagen:

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Zum Tod von Mathias Zschaler

Mathias Zschaler (†69) (Foto: privat)

Mein Freund ist tot, mein lieber, lieber, streitbarer Freund – mein Mentor. Ich bin so traurig, ich weiß wirklich nicht, wo mir der Kopf steht – und dann lese ich den Nachruf auf SPON und denke, ach Gott, die kannten ihn ja gar nicht, das wird ihm ja in keinster Weise gerecht. Ein Gastbeitrag von Verena Maria Dittrich.

Ich lernte Mathias an einem kalten, verregneten Novembertag im Jahre 2006 kennen – und mochte ihn sofort, diesen leicht miesepetrig angehauchten, auf den ersten Blick etwas eitel wirkenden Journalisten mit dem großen Herzen, das er wie unter einem Pflaster versteckt hielt. Vielleicht, weil er meinem Vater so ähnlich war, vielleicht, weil sie beide 1947 geboren waren, vielleicht auch nur, weil er mir zuhörte, wenn ich ihn vollwinselte, wenn ich mit dem Schreiben mal wieder nicht weiterkam, wenn ich aufhören wollte, wenn ich sagte, das Schreiben ist anstrengender Mist, vom Schreiben allein kann man nicht leben, ich schreibe lieber, wenn ich saufe. Und er sagte dann, ja, aber wenn du nicht trinkst, schreibst du besser, und wenn du nicht immer so viel nachdenkst und deine Gedanken loslässt, dann kann es was werden – mit dir und der Schreiberei.

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Das „Goldene Brett“ für den „König von Deutschland“

Satirepreis für Peter Fitzek, Führungsfigur der „Reichsbürgerbewegung“ und selbsternannter „König von Deutschland“. Ein Gastbeitrag von Florian Aigner, der auch im nächsten Skeptiker erscheinen wird.

Bereits zum siebten Mal wurde am 23. November 2017 das „Goldene Brett vorm Kopf“ verliehen, der Preis für den größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres. In zwei parallelen Veranstaltungen in Wien und in Hamburg wurde ein buntes Programm geboten: Die drei Finalisten im Rennen um den Satirepreis wurden kurz vorgestellt – in Hamburg von der Kriminalpsychologin Lydia Benecke, von Alexander und Alexa Waschkau (bekannt von „Hoaxilla“) und dem Journalisten Armin Himmelrath, in Wien von der Biologin Elisabeth Oberzaucher (bekannt von den Science Busters), vom Journalisten Alwin Schönberger (profil) und der Fernsehredakteurin und Factcheckerin Ulla Kramar Schmid (ORF). Die Kabarettistin Lisa Eckhart sorgte mit einem Gastauftritt für den nötigen beißenden Humor, der im Umgang mit antiwissenschaftlichen Unfug nie schaden kann.

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Johannes Kahrs: Jamaika ist gescheitert!

Johannes Kahrs (Foto: Susie Knoll)

Johannes Kahrs ist seit 1998 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der SPD für den Wahlkreis Hamburg-Mitte. Er ist haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Sprecher des Seeheimer Kreises. In seinem Gastbeitrag geht er der Frage nach „Wie geht es weiter mit unserem Land?“

Der 24. September war ein schwarzer Tag für die Sozialdemokratie. Mit 20,5 Prozent stand das schlechteste Ergebnis einer Bundestagswahl seit 1949 zu Buche. Es war aus meiner Sicht richtig, dass unser Parteivorsitzender Martin Schulz am Wahlabend eine Große Koalition ausgeschlossen hat. So konnten wir uns als SPD dem Bieterwettbewerb mit Besserverdienern und Besserwissern entziehen. Auch konnten so die vergangenen Wochen genutzt werden, um Erneuerungsprozesse anzustoßen, z.B. durch SPD++ oder andere Formate, die unter #SPDerneuern liefen.

Die letzten vier Wochen haben CDU/CSU, FDP und Grüne unter jamaikanischer Flagge sondiert. Vier Wochen lang wurde medial über „Balkonien“ berichtet, ohne dass neue Fakten, neue Erkenntnisse oder eine bloße Idee entstand, wie Deutschland die nächsten vier Jahre gestaltet werden soll.

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Georg Elser: Der Nebel und die deutsche Geschichte

Georg Elser Foto: Gedenkstätte Deutscher Widerstand / P.C.-Archiv Hamburg


In Erinnerung an Georg Elser, der heute vor 78 Jahren im Alleingang den Krieg aufhalten wollte. Von unserer Gastautorin Judith Kessler.

Der schmächtige Lockenkopf ist beliebt, wegen seines soliden Fleißes und seiner freundlich-gutmütigen Art. Musikliebend und verwurzelt in seiner schwäbischen Heimat, spricht er Mundart, spielt Flöte und Zither und ist Mitglied im Trachten- und im Zitherverein, bei den Naturfreunden und im Abstinenzlerklub. Der Schreiner Johann Georg Elser ist aber auch der Mann, der als erster und (fast) einziger Deutscher versucht hat, die Führungsriege des »Dritten Reiches« in die Luft zu jagen. Wäre sein Anschlag geglückt, hätte die deutsche Geschichte eine andere Wendung genommen.

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Lederer und Augstein: Eine deutsche Homestory

Morgen bei Jakob Augstein im Radio: Klaus Lederer (Linke), Berlins Kultursenator


Am 8. November diesen Jahres will der Berliner Kultursenator Klaus Lederer den Top10-Antisemiten Jakob Augstein in seinem Freitag-Salon besuchen. Die beiden Herren wollen „über Mindeststandards, mutige Kulturpolitik und Herausforderungen für Berlin und Europa“ diskutieren. Eigentlich erstaunlich, hatte sich doch gerade Klaus Lederer immer wieder für Israel und gegen die Boykottbewegung BDS engagiert. Von unserem Gastautor Rafael Selig, Pressesprecher der Antideutschen Aktion Berlin (ADAB).

Doch das ist reine Imagepflege. Wer es besser wissen wollte, hätte diesen zynischen Mummenschanz schon längst durchschauen können. Auf einer israelsolidarischen Kundgebung redete sich Lederer schon vor acht Jahren um Kopf und Kragen:

Meine Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,


es fällt mir nicht leicht, hier heute zu sprechen. Das hat mit dem Aufruf zur heutigen Kundgebung zu tun, der eine Solidarität einfordert, die ich so nicht geben kann. Weil ich als Sozialist eine grundsätzliche Schwierigkeit habe, mich pauschal mit Institutionen und Staaten solidarisch zu erklären.
“ (1)

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Die kulturelle Wende

Theo Waigel (CSU) und Margarete Bause (Grüne) als Besucher bei Pulse of Europe München am 26. März 2017 Foto: H-stt Lizenz: CC-BY-SA 4.0


Die Politisierung von Lebensstilen vergiftet das öffentliche Leben. Von unserem Gastautor Tim Black

„Die Metapher der ‚Kulturkriege‘ hat sich überlebt.“ Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Historiker Andrew Hartman in seiner Studie „A War for the Soul of America: A History of the Culture Wars“ („Kampf um die Seele Amerikas: Eine Geschichte der Kulturkriege“). 1 Als die Studie im Frühjahr 2015 erschien, war sein Standpunkt nicht ungewöhnlich. Viele behaupteten damals das Ende des Konfliktes zwischen Sozialkonservativen und Progressiven; zwischen denen, die ihre traditionellen Familienbilder, christlichen Werte und Moralvorstellungen bedroht sahen, und denjenigen, die Abtreibung, sexuelle Freizügigkeit und immer neue sogenannte progressive Ziele befürworten.

Es hieß, der Streit habe an Schärfe verloren, die Konfliktparteien seien müde geworden, die Themen wären kaum mehr relevant. Abgesehen von ein paar besonders verrückten Auswüchsen des evangelikalen Christentums und einigen waffenvernarrten Hinterwäldlern herrschte Konsens – das zumindest dachten die selbsternannten Sieger. Als der oberste Gerichtshof im Jahr 2015 entschied, die gleichgeschlechtliche Ehe in den USA zu legalisieren, war dies nur der lang erwartete Schlussakt der Kulturkriege, der Beweis, dass die Progressiven ihre erschöpften Gegner endgültig besiegt hatten.

„Die Kulturkriege sind nicht vorbei. Sie verstärken, verbreiten und vertiefen sich sogar.“

Heute erscheint dieser Siegestaumel reichlich voreilig. Schließlich verdankt Präsident Trump seinen Wahlerfolg hauptsächlich der weißen amerikanischen Arbeiterklasse, die eine konservative Opposition zu vermeintlich progressiven Werten bildet. Die alten „Kulturkriege“ sind in der ganzen Welt an neuen Fronten wieder ausgebrochen: Von der Brexit-Revolte der britischen Arbeiterklasse mit ihrem tiefen kulturellen Antagonismus bis zur brodelnden Anti-Establishment-Stimmung, die inzwischen große Teile Europas erfasst hat.

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Medea-Hypothese: Ist die Erde eine Todesfalle?

Anselm Feuerbach, Abschied der Medea (1870), Ölgemälde in der Neuen Pinakothek, München


In der Erdgeschichte kam es immer wieder zum Massenaussterben. Ohne menschliche Eingriffe, meinen Forscher, neigt das Leben zur Selbstzerstörung. Unsere Beziehung zur Natur muss neu bewertet werden. Von unserem Gastautor Kolja Zydatiss. 

Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: „Siehst schlecht aus.“ Sagt der andere: „Ja, ich habe Homo sapiens.“ Sagt der Erste: „Hatte ich auch mal. Das geht vorbei.“

Dieser (ziemlich misanthropische) Witz gibt eine Vorstellung wieder, die in westlichen Gesellschaften heute weit verbreitet ist. Für viele ist der Mensch ein Schädling, dessen Aktivitäten das „natürliche Gleichgewicht“ stören. Dieser Gedanke bildet die philosophische Grundlage der modernen Umweltbewegung. Man fordert ein neues, demütiges Verhältnis zur Natur. Der Mensch soll seine Eingriffe minimieren, damit die Erde zu einem harmonischen Urzustand zurückkehren kann.

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„Der Westen hat die Kurden hängengelassen“

Thomas von der Osten_Sacken Foto: Privat

Thomas von der Osten-Sacken, , Geschäftsführer der seit 25 Jahren im Nordirak tätigen Organisation Wadi – Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit  hat Mena-Watch ein Interview zur aktuellen Lage nach dem Einmarsch der irakischen Armee in die von den Kurden beanspruchte Stadt Kirkuk gegeben, dass wir freundlicherweise übernehmen dürfen.

Mena Watch: Was angesichts deren Übernahme von Kirkuk durch irakische Truppen und schiitische Milizen und auffällt, ist, wie rasant und vor allem auch wie – nicht nur für nahöstliche Verhältnisse – relativ unblutig dieser Vormarsch ausfällt. Wie sind diese Beobachtungen Deiner Meinung nach einzuschätzen?

Thomas von der Osten-Sacken: Natürlich ist es sehr schwierig nach 48 Stunden zu den entsprechenden Schlüssen zu kommen, aber es sieht inzwischen alles danach aus, dass es im Vorfeld Gespräche gegeben hat zwischen irakischer Zentralregierung, vermutlich auch Iranern und Vertretern der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) – also der Partei, die eher in Sulaymaniyah und Kirkuk die Kontrolle ausübt –, dass Kirkuk und diese Gebiete mehr oder weniger geräumt werden. Die USA sprechen jetzt in einem Statement von gestern sogar von der kontrollierten Übergabe, was ich für etwas euphemistisch halte, aber entgegen des ersten

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