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Loveparade II: Die Schlussstricher…Xtranews

Loveparade III: Gardinenpredigt…Mimi Müller

Loveparade IV: Brief einer trauernden Mutter…Der Westen

Loveparade V: Kein Zweifel…ComCologne

Netzneutralität: 15 Fakten über Netzneutralität…Netzpolitik

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Netzneutralität III: Die Kolonialmächte der Datenwolke…Carta

Ruhr2010: Reif für die Inseln…RP Online

SPD: Der Gelsenkirchener SPD-Politiker Joachim Poß vertritt Steinmeiner…Gelsenkirchen Blog

SPD II: Der Mensch Steinmeier…DL

Bochum: WAZ veröffentlicht komplette  Malmsheimer-Kritik…Der Westen

Dortmund: Envio kritisiert Vorgehen der Behörden…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Bereich vor Steinwache nicht für die Nazis…Der Westen

Bönen: Kik zahlt Mitarbeitern 7,50 Euro pro Stunde…Spiegel

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Aplle Time Maschine: Kleine Backup-Festplatte ohne Datenverlust durch größere Festplatte ersetzen…Pottblog

KiK-Stiftung in der Kritik

Der Textildiscounter KiK hat ein Imageproblem: Lohndumping, der rüde Umgang mit Mitarbeitern und die Arbeitsbedingungen in Zuliefererbetrieben in Bangladesh brachten das Unternehmen in den vergangenen Monaten immer wieder in die Schlagzeilen. Nun engagiert sich KiK über eine Stiftung im Ruhrgebiet für Kinder aus sozial schwachen Familien.

Kai-Uwe Lindloff, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Help and Hope, mag es nicht mehr hören: „Wir sind nicht die KiK-Stiftung. Uns gibt es seit 2005 und wir helfen Kindern in der ganzen Welt mit zahlreichen Projekten. KiK ist nur eines unserer Partnerunternehmen.“ Dafür, dass Help and Hope bis vor wenigen Monaten sein Büro auf dem KiK-Gelände in Bönen hatte, gab es ganz praktische Gründe: Keine Mietzahlungen. Und dass das Stiftungskapital in Höhe von 150.000 Euro 2005 von KiK kam, habe für die tägliche Arbeit der Stiftung längst keine Bedeutung mehr. Lindloff: „Wir haben heute über 30 Partnerunternehmen, die uns unterstützen.“ Dass die Stiftung eine PR-Maßnahme des „Textildiskonters“ ist, bestreitet der Stiftungschef: „Ich kenne die Menschen von KiK und weiß, dass sie ehrlich und sehr engagiert hinter unseren Zielen stehen.“ Das sieht Folkert Küpers, Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel bei Verdi in NRW anders: „Die Stiftung ist eine PR-Maßnahre und soll vergessen machen, dass KiK nach Feststellung des Landesarbeitsgerichts in Hamm sittenwidrige Löhne zahlt.“ Küpers arbeitet daran, dass gegen KiK ein Strafverfahren wegen Lohnwuchers eingeleitet wird.

Help and Hope will jungen Menschen aus sozial schwachen Familien helfen. Durch die Arbeit der Stiftung sollen sie bei schulischen und persönlichen Problemen unterstützt werden. Ziel ist es, ihnen Selbstvertrauen zu geben und sie fit zu machen für die Zeit nach der Schule. Dabei seien die Kontakte zu den Partnerunternehmen sehr hilfreich: „Durch unsere Kontakte zu unseren Partnern können wir bei der Suche nach Lehrstellen behilflich sein. Wir können den Jugendlichen klar machen, was von ihnen erwartet wird und uns für sie bei den Firmen einsetzen.“ Dass KiK ein guter Ausbildungsbetrieb ist, weiß Lindloff aus nächster Nähe: Seine Tochter geht dort in die Kaufmannslehre.

Diese Karriere soll künftig auch Kindern aus sozial schwachen Familien aus Herne und Dortmund offen stehen. „Wir starten im Ruhrgebiet, wo die sozialen Problem am größten sind“, sagt Lindloff.

In Herne eröffnet Help and Hope am 28. August seinen „Kidstreff“ in Herne. In Dortmund soll im Stadtteil Scharnhorst ein ganzes Help and Hope-Haus entstehen. Vorbild dafür ist die Jugendhilfeeinrichtung Arche in Berlin, der Kai-Uwe Lindloff lange vorstand. Ziel beider Eichrichtungen: Die Kids fit für den Arbeitsmarkt machen.

In Dortmund hielt sich die Freude über die Help and Hope Stiftung in Grenzen. Vor allem Sozialdemokraten, Grüne und Kirchenvertreter stießen sich daran, dass eine Stiftung für Kinder aus sozial schwachen Familien von Unternehmen wie KiK getragen wird, deren Angestellte aufgrund der Niedriglöhne nahezu automatisch zur betreuten Zielgruppe gehören.

Stiftungschef Lindloff kennt diese Kritik und nimmt sie ernst: „KiK steht unter Druck, und ich glaube, das Unternehmen hat die Botschaft verstanden. Die können doch gar nicht anders als sich zu ändern.“ Im Übrigen sei er dafür, dass jeder von seiner Arbeit vernünftig leben können muss. Für KiK-Mitarbeiter keine Selbstverständlichkeit.

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Zwischenraum: Ausstellungsfläche in Bochum

In der Bochumer Innenstadt besitzt die Stadt einen leerstehenden Ausstellungsraum. Eigentlich schade – mit dem könnte man doch mehr anfangen als ein paar Poster ins Fenster zu hängen.

Eine große Schaufensterfront zum Südring hin – das ist doch mal was. Unser heutiges Angebot zur Zwischennutzung liegt Mitten in der Bochumer Innenstadt und war einmal Teil eines sich edel gebenden, australisch angehauchten Restaurants. Aber Koala-Burger und Schnabeltier-Spieße fanden wohl nicht allzu viele Anhänger. Heute wird ein Teil der Ex-Braterei von Gravis genutzt, der andere Teil steht leer. 220 Quadratmeter Fläche hat der Laden. Er könnte als Ausstellungsraum oder Showroom für Modekram genutzt werden. Auch Live-Perfomances sind möglich. Wer sich einmal vor Publikum nackt in mit Mayonaise eingeschmierten Kunstoffplanen wälzen möchte kann das hier tun: Das Lokal verfügt über zwei Duschen. Übrigens: Das Bermudadreieck ist gleich nebenan. Die Stadttochter EGR tut sich mit der Vermarktung schwer. Im Moment hängen nur ein paar Poster im Schaufenster. Obwohl die Miete laut Aushang mit 16 Euro den Quadratmeter billig ist, will keiner rein. Für Leerstand ist der Raum allerdings zu schön. Angebote für eine Zwischennutzung nimmt die EGR entgegen.

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Jochen Malmsheimers ungeliebte Wahrheiten

Der Kabarettist Jochen Malmsheimer hat mit einem Grußwort zur Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz gegen sich aufgebracht. Dabei hat er nur die Wahrheit gesagt.

Entegegen der landläufigen Meinung ist Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz nicht die nette „Otti“, als die sie sich in der Öffentlichkeit gerne darstellt. Unter vielen Mitarbeitern des Rathauses genießt sie den Ruf Beratungsresistenz mit Kommunikationsunfähigkeit auf das Trefflichste zu verbinden. Was sie nicht mag ist Kritik, und die gab es bei der Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr von dem Kabarettisten Jochen Malmsheimer reichlich. Klar dass sich Scholz nicht entblödete sich bei den Veranstaltern zu beschweren. Dabei hatte der nur gesagt was eigentlich fast alle denke die ich kenne – und das gar nicht lustig sondern voller Grimm: Das die Stadt ihr nichtvorhandenes Geld für ein überflüssiges Konzerthaus raushauen will, dass Millionen aus Blödheit einfach verschlampt worden sind (Natürlich ohne Konsequenzen für irgendwen) und dass der Platz der Europäischen Versprechens einfach nur Bauernfängferei ist. Das alles kann man in den Ruhr Nachrichten nachlesen. Dort ist das Grußwort von Jochen Malmsheimer in Teile dokumentiert. Für jedes einzelne Wort gebührt ihm Dank.

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Schlingensief: Rebell der Republik…Spiegel

Loveparade: Razzia bei Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller…Welt

NRW: Wer ist der bessere Kopf für die CDU?…Welt

NRW II: Land will Frauenhäuser finanziell stärken…Der Westen

Ruhr2010: Gute Nachbarn im Pott…Tagesspiegel

RuhrTriennale: Willy Decker muss loslassen, um kreativ zu sein…Der Westen

Bochum: Die Grußworte von Jochen Malmsheimer…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Der Polizeipräsident soll die Seite wechseln…Ruhr Nachrichten

Gamescon: Das bewegte Spiel…taz

Google: Der analoge Balkon- und Streetview…FAZ

Medien: ver.di warnt vor weiteren Sparorgien bei Zeitungen und Zeitschriften…Zoom

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Wenig Spender bei Jedem Kind ein Instrument

Die Idee hat Charme: Jedes Kind im Ruhrgebiet soll in der Grundschule ein Instrument lernen. Vor allem für Kinder aus bildungsfernen Schichten eine große Chance. 2007 startete das Projekt Jedem Kind ein Instrument (JeKi) im Ruhrgebiet.

Zuvor war es erfolgreich in Bochum erprobt worden. Allen Kindern im Revier die Möglichkeit zu geben, ein Instrument zu lernen, ist teuer: Gut 42 Millionen Euro Kosten wurden bis 2011 vom Land NRW veranschlagt.

13,6 Millionen Euro stellt dabei das Land NRW zur Verfügung, die Kulturstiftung des Bundes 10 Millionen, 12,5 Millionen sollen von den Eltern kommen, 3,3 Millionen von den Städten, 630.000 Euro von der Zukunftsstiftung Bildung. 12 Millionen sollten zudem von Sponsoren und Spendern aufgebracht werden.

Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat: Statt 12 Millionen Euro brachten Sponsoren und Spender nach einem Bericht des Landesrechungshofes bis zum April vergangenen Jahres nur gut eine Million zusammen. Und auch längst nicht jedes Kind im Ruhrgebiet hat die Chance an dem Projekt teilzunehmen. Zahlreiche Städte wie Alpen, Hünxe oder Wetter machen nicht mit. Von 900 Grundschulen im Revier beteiligen sich nur 650 an dem Programm. Jedes dritte Kind im Revier ist also auch weiterhin ohne Instrument.

Das soll sich künftig ändern. Manfred Grunenberg, Vorstand der Stiftung „Jedem Kind ein Instrument“ sagt: „Wir gehen auf die Städte zu und hoffen, sie zum mitmachen bewegen zu können.“ Das langsamere Wachstum hat für Grunenberg aber auch den Vorteil, dass das geringe Spendenaufkommen sich nicht ungünstig auf das Projekt ausgewirkt hat: „Wir konnten mit Hilfe der Städte die Instrumente kaufen. Das Geld hat gereicht.“

Und weil dem so war, hat man sich auch nicht mit aller Energie um mehr Spender bemüht: „Kurz nach unserem Start begann die Finanzkrise und wir standen bei den Spenden im Wettbewerb mit der Kulturhauptstadt. Unser Ziel ist es jetzt, mit den Spenden die Gebühren für die Kinder zu finanzieren, die aus Familien kommen, die nicht als Hartz IV Empfänger von den Gebühren befreit sind, aber bei denen es trotzdem finanziell eng ist.“ Ohnehin müssten die laufenden Kosten eines solchen Projektes staatlich finanziert sein: „Wir sind Teil der Bildungsinfrastruktur. Die muss gesichert sein und kann nicht von einem schwankenden Spendenaufkommen abhängen“.

Gefährdet ist das Projekt nicht. Auch die neue Landesregierung will JeKi auf das ganze Land ausdehnen. Andreas Kersting, Pressereferent des Kultur-Ministeriums NRW: „Grundsätzlich stehen wir dem Projekt positiv gegenüber. Allen Kindern den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, ist ein zentrales Anliegen unserer Kulturpolitik. Da ist es folgerichtig, dass das Projekt auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus weitergeführt wird. Wir wollen das Projekt allerdings weiterentwickeln.“ Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung, wie vom Landesrechnungshof schon von der alten Landesregierung gefordert, sei in Auftrag gegeben worden. Und im September kommt dann auch noch einmal Geld in die JeKi-Kasse: Am 24.September. lädt Bundespräsident Christian Wulff zu einem Benefiz-Konzert des Violinisten David Garrett zugunsten von Jeki in die Kölner Philharmonie.

Der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits in der Welt am Sonntag