„Ich habe bis auf weiteres auch noch kein Konzept gegen diese fast tragische Dezentralisieriung und Banalisierung des Ruhrgebietes gefunden“

Widmung im Natur-Park Südgelände, in Berlin-Schöneberg Foto (Ausschnitt): OTFW Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die IBA Emscher Park, eine Initiative, die den raumstrukturellen Wandel  im Ruhrgebiet mit innovativen Projekten ergänzen sollte damit die altindustrielle Region ihre frühere wirtschaftliche Bedeutung wieder erhält, ist weltweit bekannt. In Architekten- und Planerkreisen ist ihr Erfolg eng mit dem Namen Karl Ganser (1937-2022) verbunden. Er war von 1989 bis 1999 ihr kreativer, kommunikativer und durchsetzungsstarker Geschäftsführer. Aus Anlass seines ersten Todestages fand im Mai 2023 in Dortmund ein Gedenk-Symposium statt, um seine Leistungen für das Ruhrgebiet zu würdigen. Zu diesem Symposium in Dortmund wurden ausgewählte Gäste eingeladen und gebeten, persönliche Erinnerungen an Karl Ganser beizutragen (1). Daraus ist ein buntes Album seiner Verehrer entstanden, eine eindrucksvolle Liebeserklärung von denen, die mit ihm das Projekt IBA Emscher Park angeschoben und es mit ihm zu Erfolg brachten. Der Untertitel ist etwas irreführend. Es ist kein Buch über integratives Planen und Handeln, auch wenn dies seinen Beitrag zur Theorie der Stadt-und Regionalplanung gut beschreibt. Von unserem Gastautor Klaus Kunzmann.

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„Der Verlust“ von Anita Blasberg

Der Verlust von Anita Blasberg – Foto: Rowohlt Verlag

Warum nicht nur meine Mutter das Vertrauen in unser Land verlor

Das Buch beginnt wie eine alltägliche Familiengeschichte. Die Tochter im fernen Hamburg telefoniert mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen. Der Alltag der Menschen zu dieser Zeit – im April 2020 – ist geprägt von Diskussionen über die Pandemie und die Maßnahmen der Regierung. Die Tochter erkundigt sich nach dem Befinden ihrer Mutter und bemerkt so etwas wie Besorgnis in ihrer Stimme. Keine ungewöhnliche Situation, aber die Tochter ist Journalistin und arbeitet für die Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie nimmt den Anruf zum Anlass, mit der 71-Jährigen über ihre Zweifel an Politik und Demokratie in Deutschland zu sprechen. Herausgekommen ist ein spannendes Buch über einen großen Verlust in einem demokratischen Land – über den Verlust des Vertrauens der Bürger in die politischen Eliten: „Vertrauen verschwindet nicht von heute auf morgen. Es verschwindet nicht einfach so. Es wird strapaziert wie ein starkes Tau, das erst porös wird und schließlich reißt“.

Es ist der Beginn einer Reise durch ein zerrissenes Land und eine Reise durch die Geschichte der Republik in den letzten 30 Jahren. In Begegnungen mit verschiedenen Menschen rekonstruiert die Journalistin die Erosion des Vertrauens. Es geht um Willy Brandt, Helmut Kohls Spendenaffäre, Schröders Agenda 2010, den Kosovo-Krieg, die Treuhandanstalt, die Gesundheitsreform, die

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Theater sollten auch im Sommer spielen

Schauspielhaus Bochum Foto: Hans Jürgen Landes Lizenz: CC BY-SA 4.0


Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates fordert Umdenken in der Kultur.

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, fordert, dass Theater auch im Sommer Vorstellungen geben sollen. „Es wäre vernünftig, das ganze Jahr über ein gutes Angebot für die Menschen zu machen. In Berlin gehen im Sommer viele Touristen in die Museen. Warum sollten die in dieser Zeit nicht auch einmal in das Theater gehen können?“, sagte Zimmermann im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

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