Das Konzert von Rod Stewart im ISS Dome in Düsseldorf

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Ein Abend mit Rod Stewart ist ein Garant für großartige Musik, gesungen von einer unverwechselbaren rauen Stimme, einer Mischung aus Soul und Blues, und das von einem äußerst charmanten, lässigen und betörenden Entertainer, Sänger und britischem Gentleman. Das war bereits in den siebziger Jahren der Fall und, nicht anders zu erwarten,  war dies auch am gestrigen Abend im Düsseldorfer ISS-Dome erneut zu erleben.

Der Andrang war groß, an die 7000 Fans waren gekommen, und freundlicherweise begann Stewart einige Minuten später als geplant, bis alle ihren Platz gefunden hatten.

Mit dem Sam Cook-Cover “Having a Party” wurde der Abend eröffnet, mit Musik der “Champions League”, performt von seiner 12- köpfigen Band. Stewart sah erstaunlich jung aus für seine 71 Jahre und sein Lachen ließ das Publikum dahinschmelzen. Charisma.

Der bekennende „Celtic F.C“ Fan trug eine Hose mit Leoprintapplikationen , passend dazu ein Sakko im gleichen Look, manchmal hatte er lässig eine Hand in der Tasche. Riesige Bildschirme sorgten dafür, dass niemand etwas verpasst, auch die hintersten Ränge waren im Bilde darüber,  was auf der Bühne passierte. Es wurden alte Fotos eingeblendet, zum Beispiel Rod mit seinem Vater, andere zeigten ihn selber als jungen Erwachsenen, damals sah er aus wie heute, Aufnahmen von Stewart beim Fußballspielen mit seinen Kindern, oder vielleicht waren es auch seine Enkel.

Die Hälfte des Abends bestand aus Cover-Versionen.  Die Originale sind schon einzigartig, aber Stewart  haucht ihnen in seinen Interpretationen neues Leben ein, füllt sie mit Brillanz und drückt ihnen seinen unverkennbaren Stempel auf. Einige Songs, die er gecovert hat, sind erst durch ihn bekannt geworden. Oft wurde Stewart zwar unterstellt, sein Talent so zu vergeuden, denn er hat durchaus auch großartige eigene Lieder komponiert, zum Beispiel „Mandolin Wind“ aus dem Jahr 1971 oder „The Killing Of Georgie Pt. I & II“ (1972) , das sehr bewegend ist. 

Aber er stellte das eigene Songwriting irgendwann ein, veröffentlichte unter anderem  fünf Alben mit Stücken aus dem Great American Songbook und beendete diese fast 20 Jahre andauernde Phase erst im Jahre 2013 wieder mit „Time“, einem Album voll selbstgeschriebenen Materials.  Mit „Another Country“ führt er 2015 diese kreative Schaffensphase fort.

Das Publikum nahm gestern Abend jedes Lied dankbar entgegen, allesamt Hits der vergangenen fast 50 Jahre, und während man sich darüber bewußt wird,  wie lange man den großartigen Perfomer schon begleitet hat, läßt man sein eigenes Leben Revue passieren. Ein nostalgischer Abend, hier sind die Fotos:

Fotoposition : FOH / Ton-Lichttechnik

Setlist:

Having a Party (Sam Cooke cover) – Some Guys Have All the Luck (The Persuaders cover) – Tonight’s the Night (Gonna Be Alright) – Love Is – Angel (Jimi Hendrix cover) – You Wear It Well – Can’t Stop Me Now – Forever Young – Downtown Train (Tom Waits cover) – Stay With Me (Soccer Balls) (Faces song) – Losing You – Rollin‘ and Tumblin‘ (Hambone Willie Newbern cover) – Maggie May – The First Cut Is the Deepest (Cat Stevens cover) (acoustic) – I Don’t Want to Talk About It (Crazy Horse cover) (acoustic) – You’re in My Heart (The Final Acclaim) (acoustic) – Baby Jane – Young Hearts – Rhythm of My Heart – Hot Legs (Soccer Balls) – Sailing (Sutherland Brothers cover) – Da Ya Think I’m Sexy?

www.concertteam.de

„Rauch“ am Theater Oberhausen

RauchZwei Paare sitzen in einem Hotel fest. Draußen tobt in der Stadt und dem Land, deren Namen nie genannt werden, ein Aufstand. Der Flughafen ist geschlossen und Ausländer wurden angewiesen im Hotel abzuwarten, da es dort sicherer sei. Eva und Alex sind in dem Land, weil sie ein Kind adoptieren wollen, das ältere Paar Laura und Jaume  leben dort in einem Haus. Sie haben nicht nur zufällig die Zimmer nebeneinander, sondern Eva liest auch noch begeistert die Bücher von Schriftsteller Jaume. Die Grundkonstellation von Josep Maria Miró i Corominas Stück „Rauch“ ist denkbar schlicht,

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Das Konzert von Silbermond in der Dortmunder Westfalenhalle

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Am Samstagabend sorgten Silbermond im Rahmen ihrer aktuellen “Leichtes Gepäck-Tour 2016” in der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle für eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Silbermond, das deutsche Pop-Rock-Quartett aus Bautzen in Sachsen, bestehend aus der Sängerin Stefanie Kloß, den Brüdern Johannes und Thomas Stolle und Andreas Nowak, ist seit mittlerweile 18 Jahren aktiv.

Alles begann im Jahre 1998, als die vier die Coverband “Exakt” gründeten. Vier Jahre später wurde dann aus der Schülertruppe “Exakt” alias Jast (2000-2002) schließlich Silbermond.

Mit ihrem Debütalbum „Verschwende deine Zeit“ (2004) legten sie dann direkt einen Traumstart hin, und der Erfolg brach bis heute nicht mehr ab. Sie trafen mit ihren mittlerweile fünf Alben (alle konnten sich unter den ersten Top 5 der deutschen Album-Charts platzieren) immer den Nerv der Zeit und konnten sich, mit fünf Millionen verkauften Tonträgern, unter den erfolgreichsten deutschen Bands etablieren.

Inzwischen alle Mitte 30, hatten die Bandmitglieder zuletzt zeitweise ans Aufhören gedacht, weil sie, unter enormem Druck stehend, aus dem Blick verloren hatten, was wirklich wichtig ist. Nach fast 14 Jahren fühlten sich die vier Musiker leer. Schlagzeuger Andreas Nowak und Gitarrist Thomas Stolle waren die Ideen und Melodien ausgegangen, ein Jahr schrieben sie keine neuen Songs mehr. Stattdessen wurde viel geredet und diskutiert.

Doch die Krise ist überwunden und hat die Band noch mehr zusammengeschweißt. Herangereift ist in dieser Zeit ihr aktuelles Album „Leichtes Gepäck“ ( November 2015). In Nashville entstanden zwölf nachdenkliche, sehr aufgeräumte und erwachsene Songs, bei denen emotionale, nachdenkliche und ehrliche Texte im Mittelpunkt stehen.

Dortmund war die vierte Station ihrer Tour, die Silbermond noch den ganzen Sommer über durch zahlreiche Städte Deutschlands führen wird ( 24.06. Tanzbrunnen Köln – ausverkauft !  und 29.& 30.08. ZFR ) sind weitere Konzerte, die man sich merken sollte ! ).

Gekommen waren sie zahlreich, an die 11.000 Fans ließen sich von Silbermonds Frontfrau auf eine Reise durch fünf Alben Bandgeschichte mitnehmen. Ein großes Hit-Repertoire, einschließlich einer neuen Cd, können die vier ja mittlerweile ihr Eigen nennen.

Gesungen von einer unglaublich gut gelaunten Stefanie Kloß, die vom ersten Song an ein wunderbarers Strahlen im Gesicht hatte und mit ihrer unverwechselbaren kraftvollen, aber auch gefühlvollen Stimme, jeden Song so von Herzen und uneingeschränkt ehrlich rüberbrachte, dass sie ihr Publikum mit jedem gesungenen Wort sofort erreichte. Sie war die treibende Kraft des Abends und das Verbindungsglied zwischen sich, ihren vier Jungs auf der Bühne ( ein Keyboarder unterstützt das Quartett auf ihrer Tour) und dem Publikum. Von Anfang an harmonierte alles, ein perfektes Zusammenspiel. Wie singen Silbermond so schön, “Wann reißt der Himmel auf?” und die Antwort gab es am Samstagabend in Dortmund.

Ein Chor aus zehntausende von Stimmen sang ihre Songs textsicher mit, Texte, mit denen sich jeder auf seine Art identifizieren kann, mit denen jeder einzelne viel Persönliches verbindet und das transportieren sie auch. Viel Intimität, keine Lieder, die einfach nur so dahergesungen werden, sondern aufrichtig klingen und Nähe und Verbundenheit schaffen.

Und das Publikum tanzt, applaudiert, Menschen umarmen sich, haben Tränen in den Augen. Was auf der Bühne passiert, geschieht auch in der Menge. Es wird gefeiert mit uneingeschränkter Herzlichkeit und das von beiden Seiten.

Silbermond boten über zwei Stunden eine unglaubliche Show, die wohl keiner so schnell wieder vergessen wird.

Setlist 

Intro (Die Mutigen) * Langsam * Für dich schlägt mein Herz * Lass mal * Meer sein * Keine Angst * Das Leichteste der Welt * Irgendwas Bleibt * Allzu menschlich * Heut hab ich Zeit * Himmel auf * In Zeiten wie diesen * B 96 * Kartenhaus * Unendlich * Ich bereue nichts * Krieger des Lichts * Nichts passiert * Symphonie * Indigo * Leichtes Gepäck * Durch die Nacht * Das Beste *Zeit zu tanzen

www.contrapromotion.com

Literarischer Leuchtkäfer, Jungfernflug

Die deutsche Vizemeisterin der U20-Poetry-Slammer von 2014 Zoe Hagen nimmt in ihrem Debütroman den Leser mit auf die Achterbahnfahrt einer Jugendlichen zwischen Selbstekel,  Kloschüssel und Lebenshunger.

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Die Erzählerin Antonia ist 15 Jahre alt, wird von ihren Freunden Gandhi genannt und schreibt Briefe an Gott, an den sie eigentlich im katholischen Sinne gar nicht glaubt, sondern eher als Energie, die alles zusammenhält. Kraft ist ihr wichtig, zum Beispiel um die Widersprüchlichkeit des Lebens auszuhalten, das erinnerte Glück ihrer Kindheit mit ihrem aktuellen Gefühl von Leere, Einsamkeit und innerlichen Wunden, ihre Wahrnehmung der Schönheit der Welt und ihr gleichzeitiges Unvermögen, diese zu realisieren und der Gegensatz zwischen Realität und Illusion:

„Ich glaube nicht mehr an dich. Du existierst nicht. Aber ich schreibe dir trotzdem. Denn manchmal ist die Illusion weitaus schöner, als die Realität, die Realität nichts als die schlechte Kopie der Vorstellung.“

Gandhi stellt die illusionistische Realität der imaginären Vorstellung als Idee über die vordergründige Realität der Welt.

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ESC2016: Mit den Kassierern wäre das nicht passiert

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11 Punkte, der letzte Platz. Der ARD Beitrag zum ESC war nicht wirklich erfolgreich und der für den ESC verantwortliche NDR-Mann und ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hat sich mit diesem Ergebnis erneut als ESC-Versager erwiesen, der ohne Hilfe von Stefan Raab wahrscheinlich nicht einmal eine Tasse Kaffee trinken kann, ohne sich deren Inhalt übers Hemd zu kippen. Die 33.437 Menschen, die im vergangenen Jahr die Petition „Wolfgang Wendland und die Kassierer müssen zum ESC nach Stockholm“ unterschrieben haben, waren da klüger, aber Schreiber und sein Team wollten ja nicht auf sie hören und haben den Kassierern nicht einmal die Chance gegeben, sich am Vorentscheid zu beteiligen.

https://www.youtube.com/watch?v=KYSvyhbl4ag

Anstatt auf die Kassierer mit ihrem ebenso klugen wie witzigem Lied „Erdrotation“ zu setzen, verheizten sie lieber die 18jährige Schülerin Jamie Lee Kriewitz.

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