Üppige Honorare für Ratsmitglieder, hohe Gehälter für den Betriebsratsvorsitzenden und ein Hang zu Luxuskarossen: Bei den Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) wusste man das Leben zu genießen.
Es war lohnend in Essen, sich mit der Spitze der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) gut zu stellen: Das, mittlerweile zurückgetretene, SPD-Ratsmitglied Harald Hoppensack bekam einen gut dotierten Beraterjob ohne Ausschreibung. Betriebsräte des Unternehmens, das die Stadt Essen gemeinsam mit dem Lünener Konzern Remondis betreibt, erhielten teure Zulagen. Und wer die Gunst des EBE-Geschäftsführers Klaus Kunze besaß, konnte sich an kostenlosen Eintrittskarten für Borussia Dortmund und Jennifer Lopez erfreuen. Kunze gab sein Amt auf, nachdem der EBE-Skandal im vergangenen Herbst bekannt wurde. In einem offenen Brief an Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der EBE ist, teilte er damals mit, dass er sich „diffamiert und bloßgestellt“ fühle.
Damit war im Vorfeld so nicht zu rechnen: Mit Ausnahme der örtlichen FDP stimmten alle im Waltroper Rat vertretenen Parteien am Dienstag für eine Klage der Stadt Waltrop in Sachen Zielabweichungsverfahren bei ‚Datteln 4‘, welches auf RVR- und Landesebene aktuell angestrebt wird.
Vertreter von SPD, CDU, die Wählergemeinschaft ‚Waltroper Aufbruch‘, der Grünen und der Linken wetteiferten in ihren Stellungnahmen regelrecht darum welche Partei nun bereits am längsten gegen den ‚Schwarzbau‘ in der Nachbarstadt positioniert sei. Und alle versammelten sich am Ende hinter dem Motto der Kraftwerkskritiker: ‚Recht muss Recht bleiben!‘
Am 22.3. hatte im Dortmunder Opernhaus Rossinis La Cenerentola Premiere. Ausnahmsweise setzte ich mich diesmal über alle Regeln des guten Kulturjournalistentons hinweg und beginne mit schonungsloser Subjektivität. Ich mag italienische Opern nicht besonders. Mit Verdi kann ich leben, Puccini ist für mich blanker Kitsch und Rossini finde ich eher langweilig. Gut, die Ouvertüren machen sich in jedem Silvesterkonzert hervorragend und auch mir gute Laune, aber der Rest..
Nazi-Müll im Pop-Format: Anonymus. Foto: flickr/ Farruquitown (CC BY-NC-ND 2.0)
„Wir kommen zu euch mit der Bitte, vereint wie ein Mann zu stehen, denn vereint sind wir stark, getrennt sind wir schwach. Die Zeit ist gekommen, dass sich das deutsche Volk erheben muss. Wir sind in einem Teufelskreislauf aus Selbsthass, Schuldbewusstsein, Tabuthemen, Geschichtsfälschung, politischer Korrektheit, Zensur, Manipulation, Gehirnwäsche und Propaganda gefangen. Deutschland ist ein besetztes Land, wird von der BRD-GmbH verwaltet und die Deutschen sind das Personal.“
Nein, das ist kein Gemeinschaftswerk von SS-Siggi, Jürgen Elsässer, Axel Stoll und Diether Dehm. Das ist der neuste Erguss der Gruppe Anonymous, die sich damit endgültig als Rechtsaußen-Truppe positioniert. Flankiert wird die Ansprache von Fotos von Neonazi-Demonstrationen, deutschnationaler Propaganda-Bildchen und Werbe-Grafiken des Verschwörungs-Magazins Compact. In dem knapp zehnminütigen Video poltert eine Computerstimme gegen „Masseneinwanderung und Multikultiwahn“, Feminismus unddie „sexuelle Umerziehung unserer Kinder“. Zudem fordert sie die Zulassung von „freier Energie“, ein Ende des „Chemtrail-Wahnsinns“ sowie „der Lüge des angeblich menschengemachten Klimawandels“. Auch die „New World Order“, die „Bilderberger“ und die „EUDSSR“ kriegen ihr Fett weg.
Bezeichnend: Als vom „Teufelskreislauf“ aus Selbsthass, Schuldbewusstsein, Geschichtsfälschung und so weiter die Rede ist, wird das Foto einer Antifa-Demonstration gezeigt. In dem Propaganda-Video werden praktisch alle gängigen Aluhut-Nazi-Klischees beackert, nur Neuschwabenland fehlt. Nun kann sich zwar jeder Anonymous nennen, das betont die Gruppe, die dadurch irgendwie keine ist, immer wieder. Es ist aber nicht die erste faschistoide Provokation der Guy-Falkwes-Maskenträger. So hielten es Anonymous-Aktivisten 2013 ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag für eine gute Idee, eine großangelegte Cyberwar-Offensive gegen Israel zu fahren und unter anderem „Tod für Israel“ auf dessen Websites zu hinterlassen. Die Nummer endete für Anonymous übrigens recht peinlich: Eine technisch versiertere israelische Hacker-Gruppe ging zum erfolgreichen Gegenangriff über. Ob die Braune Aluhut Fraktion aus Deutschland ihrem Video ebenfalls Angriffe auf bundesdeutsche Server folgen lässt, ist ungewiss.
Exklusiv in NRW findet am Freitag Abend ab 20 Uhr ein Konzert des Sängers der Einstürzenden Neubauten gemeinsam mit dem italienischen Musiker und Komponisten Teho Teardo statt.
Das Duo tritt mit der Unterstützung von Geigen, Cello, Bass und Synthesizer auf.
So ging es beim Hinspiel S04 gegen den BVB im Herbst auf den Rängen zu. Foto: Michael Kamps
Am Dienstag ist bekanntlich mal wieder Revierderby. Der FC Schalke 04 als Gast zu Besuch in Dortmund, beim BVB. Nach dem 3:1-Hinspielsieg der Schwarzgelben in Gelsenkirchen, werden die Emotionen in Dortmund, völlig unabhängig vom Spielergebnis, erneut ein Maximum erreichen. Eigentlich eine schöne Sache, möchte man meinen. Doch besonders diesmal gibt es im Vorfeld des Spiels nicht wenige, die sich um die Sicherheit der Veranstaltung sorgen.
Nachdem es in Gelsenkirchen im vergangenen Herbst zu inakzeptablen Gewaltausbrüchen einiger Gästefans gekommen war, muss man wohl auch beim nun anstehenden Rückspiel um ein friedliches Derby zittern. Die Ausgangslage ist insgesamt jedenfalls deutlich angespannt.
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