Seit 1992 forscht die Band Bohren & der Club of Gore in einem Feld zwischen Filmmusik, Horror-Jazz, Ambient-Sounds und einem melancholischen Dauer-Vibe. Ihre Rosenmontags-Auftritte in der Christuskirche haben schon Tradition, am Montag läuten sie in Bochum wieder die fünfte Jahreszeit ein.
Im Winter 2000 spielten Bohren im Café der Bochumer Discothek Planet, heute ist das eine komplett andere Lage. Bohren spielen in der Christuskirche – noch gibt es ein paar Tickets. Die Nachfrage nach der Band, die wie keine zweite Langsamkeit und Melancholie zum Markenzeichen gemacht hat, ist groß.
Das heftige Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat bereits über 20.000 Menschen das Leben gekostet. Vor Ort herrscht unfassbare Not, schreckliches Leid. Unmenschliche Zustände, die kaum zu ertragen sind. Angesichts dieses grausamen Elends haben sich Till Hoheneder & Die Rockafellers, die Münsteraner Sängerin Ilona König und ihre Band sowie Julian Sokolewski aka DJ JUF-X spontan entschlossen, ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer zu veranstalten.
Am 3.3.2023 findet also um 20:00 Uhr im Café des Kurhaus Hamm ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer statt. Der Eintritt beträgt 20,- Euro, die Kosten werden dank der Mitwirkenden & Sponsoren so geringgehalten, dass mindestens 80% oder mehr der Einnahmen offiziell gespendet werden können.
Ein besonderer Dank geht vorab schon mal an Tom Bartsch und Dominik Senz für die Hilfe bei der technischen Betreuung. Daniel Cadez, Till Lewerentz und ihre Mitarbeiter stellen das Kurhaus-Café und den Getränke-Service zur Verfügung.
Phoenix des Lumières in Dortmund. Foto(s): Robin Patzwaldt
Über den Zustand der Kulturszene im Ruhrgebiet kann man bekanntlich leidenschaftlich und langanhaltend diskutieren. Die einen loben die Region für ihr großes, spannendes Angebot, die anderen finden das Angebot gemessen an der Bevölkerungszahl und verglichen mit anderen Städten unterdurchschnittlich und sehen dringenden Bedarf an weiteren Anziehungspunkten.
Daran dürfte auch die Eröffnung von Phoenix des Lumières in Dortmund vermutlich nicht direkt etwas ändern. Und doch ist das Projekt ohne Zweifel ein Schritt in die richtige Richtung und eine willkommene Erweiterung des Angebots.
Das Ende Januar 2023 in der Halle des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-West in Betrieb gegangene „Zentrum für digitale Kunst“ spaltet die Meinungen. Für die Ruhrbarone habe ich mir das Ganze in dieser Woche einmal angeschaut und ein paar frische Eindrücke von dort mitgebracht.
NRW Landesregierung Foto (Ausschnitt): Land NRW/Ralph Sondermann
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Midi Bitch – ein kosmischer Soundtüftler aus Osnabrück
Osnabrück is calling! Aus der niedersächsischen Stadt stammt der Soundtüftler Midi Bitch – und er zaubert Klangfahrten aus dem Nirgendwo in irgendeine Endzeitschleifen-Straße. Hier pluckert, wabert, brennt und tobt eine Klangfarbe nach der nächsten – und so entsteht ein wunderschönes Analog-Mosaik mit Nebenwirkungen. Musik also, die den Zuhörer in ein elektronisches Labor entführt und kurz darauf alle Türen abschließt. Zwischen Unschuld, Drama und kosmischer Energie gibt es hier viel zu entdecken. Mit ›Zeitlos‹ hat der One-Man-Soundtüftler gerade sein neuestes Album veröffentlicht und auch hier bieten sich Sound-Welten aus Ton-Mutationen, Endlosmustern und elektronischen Pirouetten an. Die retrofuturistischen Reminiszenzen in Stücken wie „Warm Glow Of Meaning“ oder „Andromeda“ erinnern schon mal an Tangerine Dream, Klaus Schulze oder Popol Vuh. Was sonst noch wichtig ist, verrät uns Midi Bitch im youtube-Roulette.
Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet? Bohren & der Club of Gore – Segeln ohne Wind
Ein Haus in Gelsenkirchen | Foto: Roland W. Waniek
Die Lage der Liga entspannt sich kaum: Manuel Neuer heult zu laut in der Öffentlichkeit rum, Hertha und Schalke sind knietief im Abstiegskampf und Niclas Füllkrug ist immer mehr eine Art Lebensversicherung für den SV Werder Bremen. Ein Team, das gerade richtig Bock macht ist die Eintracht aus Frankfurt. Thommy Junga und Peter Hesse haben sich das mal näher angeschaut.
Peter Hesse: Wenn ein Team gerade richtig Spaß macht, dann ist es Eintracht Frankfurt. Vor allem Randal Kolo Muani, Jesper Lindström, Mario Götze und Daichi Kamada sorgen für viel offensive Dauer-Power, die hinten in der Defensive von Sebastian Rode und Makoto Hasebe sauber gehalten wird. Mit der Ex-Dortmunder Achse Knauff, Rode und Götze spielt die Eintracht einen dem BVB sehr ebenbürtigen Fußball. Ist das Zauberei? Oder wie viel Plan steckt dahinter?
Synagoge Bochum. Foto (Detail) Frank Vincentz CC BY-SA 3.0
Morgen jährt sich der Tag, an dem das Vernichtungslager Auschwitz befreit worden ist. Ein offizieller Gedenktag in Deutschland seit 1996, seit 2005 weltweit, Titel: „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ oder, dies die internationale Variante, „des Holocaust“. Beide Titel gehen hinweg über die, um die es gehen sollte – alle, die von den Nazis zum „Opfer“ designiert worden sind, die sich aber gewehrt habn gegen diese Bestimmung.Einige haben überlebt, unter ihnen Kinder. Boris Zabarko, ukrainischer Historiker, hat Zeugenberichte zusammengetragen, sie sind erschütternd.
Der Holocaust auf dem Gebiet der heutigen Ukraine begann Herbst 1939 mit dem deutschen Krieg gegen Polen und radikalisierte sich zwei Jahre später mit dem Angriff auf die Sowjetunion. Ende 1942 waren fast alle Juden in der Ukraine – 1,5 bis 1,6 Millionen Menschen – ermordet. Wie alle Historiker versucht Boris Zabarko, international hoch geachtet, das, was geschehen ist zu begreifen, indem er es beschreibt. Wie kein Historiker vor ihm, ausgenommen Saul Friedländer, beschreibt er dies mit der Erfahrung derer, die hätten ermordet werden sollen. Und die gesehen haben, wie gemordet wurde, es ist seine eigene Erfahrung: Als Kind hat Zabarko, der vor einem Jahr vor Putins Armee nach Stuttgart entkam, das Ghetto in Scharhorod überlebt. Und hat, als die Sowjetunion zerfiel und ihm dies überhaupt erst möglich wurde, nach weiteren Zeugen gesucht, die entkommen sind. Hat sie befragt, die damals Kinder waren oder Jugendliche und ihre Erinnerungen aufgeschrieben, 86 Zeugenberichte in Zabarkos ersten Werk, 216 in seinem zweiten.
Eine kreisförmige Struktur befindet sich an der Vestlandhalle in Recklinghausen. Und niemand weiss, was es ist. Wer kann helfen?
Die Verstlandhalle und mich verbindet einiges. Meine Großeltern, bei denen ich viel Zeit verbrachte, wohnten fußläufig. Ich habe hier viele Flohmärkte besucht, als kindlicher Verkäufer meine ersten positiven Markterfahrungen gemacht, bin auf die Palmenkirmes gegangen, hatte meinen ersten Alkoholabsturz vor Ort, und habe viel in der Vestlandhalle gefeiert und auch selbst veranstalt. Aber etwas habe ich nie verstanden.
Der Himmel über dem Stadion vom VfL Bochum strahlt wieder| Foto: Peter Hesse
Wer hätte das gedacht? Bochum im Aufwind, Schalke Tabellenletzter und einige Abwehrschwächen der Borussia aus Dortmund trüben das schwarzgelbe Bild. Mit Beginn der Rückrunde ist die Bundesliga wieder da und hat den Zuschauern am vergangenen 16. Spieltag gleich 43 Tore geschenkt. Doch es gibt auch noch andere Dinge zu diskutieren: ist Rudi Völler der geeignet als DFB-Sportdirektor? Und warum gibt es im portugiesischen Damenliga die weiße Karte? Thommy Junga und Peter Hesse probieren Antworten zu finden – wollen dabei aber nicht in Erick Ribeck-Manier „Eier legen.“
Thommy Junga: Hallo Peter, für DFB galt es aus dem blutleeren Gegurke in Katar die Lehren gezogen zu haben. Fluchs wurde eine kreative Taskforce einberufen, deren Mitglied Rudolf (genannt „Rudi“) Völler nun als Vorschlag für den Sportdirektoren des weltgrößten Sportverbandes ausgerufen wurde. Mit „Rudi, das wäre doch eigentlich etwas für dich“ wurde nun ein Zitat ungeheurer Fallhöhe geschaffen. Muss angesichts dieser Auswahl froh sein, dass Erich Ribbeck ruhestandsbedingt nicht verfügbar war?
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