Captain Capa, Mittwoch, 29. Mai, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Der Ruhrpilot

Umland: CDU lässt schwarz-grüne Koalition in Aachen platzen…Aachener Zeitung
Umland II: Streit um Amt für Löhrmanns Partner – Filz bei den NRW-Grünen?…Der Westen
NRW: Städte verschuldet wie noch nie…Handelsblatt
NRW II: Land wütend auf EU…RP Online
NRW III: Ministerpräsidentin Kraft für eine Woche in Kanada…Welt
Ruhrgebiet: Remmel stellt Gutachten zum Fernwärmeausbau vor…Kölnische Rundschau
Bochum: Die dritte Opel-Schicht läuft vorerst weiter…Der Westen
Bochum II: Stadt reduziert zur Bundestagswahl die Stimmbezirke…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Keine Pollerwiesen – Veranstalter sagen Elektro-Festival ab…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Loveparade-Gutachten belastet Stadt und Lopavent – was braucht es mehr für eine Anklage?…Der Westen
Duisburg II: Schimmi dreht ’nen neuen Krimi…Bild
Essen: Klinikum schließt seine Massageschule…Der Westen
Essen II: Eigenheime statt Zukunftsschule?…Der Westen
Oberhausen: Die harte Gangart der Fotografie – Bilder von Weegee…Revierpassagen
BVB: Zeit neue Kräfte zu sammeln

Das der BVB das große Endspiel knapp verloren hat, und somit fast ein Saisonfinale erlebt hat, wie es die Bayern noch im Vorjahr mitmachen mussten, das zeigt aus meiner Sicht sehr schön den Unterschied zwischen der Dortmunder Borussia und den ‚großen‘ Bayern.
Während diese es im Vorjahr nämlich noch quasi als ‚Majestätsbeleidigung‘ auffassten, dass sie gleich dreimal ’nur‘ den zweiten Platz in einem Wettbewerb belegten, dort dann eine lange Jammerei und viel Wehklagen ob der Ungerechtigkeiten der Fußballgötter einsetzte, kann man in Dortmund schon jetzt wieder offen viel Stolz auf das Gerleistete und jede Menge neue Kampfkraft spüren.
Natürlich, im ersten Moment ist man nach einer solch knappen Niederlage erst einmal ‚sauer‘ und traurig.
Aber schon am gestrigen Sonntag hörte man wieder viele Worte des Stolzes und der Zufriedenheit über das Geleistete im Umfeld. Und so ist es ja auch. Jürgen Klopp und Co. wirft die Finalniederlage nicht um. Warum auch? Nach zwei gewonnenen Meisterschaften, erreichte man in der Bundesliga Platz 2, ist folglich Vizemeister des deutschen Fußballs. Im Pokal spielte man eine gute Rolle, unterlag gegen den Klassenprimus in dessen Stadion knapp. Damit kann man sicher ganz gut leben, wenn man es mal mit etwas Abstand betrachtet. Nach zwei knappen und Glücklichen Erfolgen gegen Malaga und Madrid, erreichte die Borussia das Endspiel der Champions League in London. Ein toller Erfolg für eine Mannschaft welche im Vorjahr noch in der Vorrunde ausschied. Das Finale gegen die Mannschaft zu verlieren, hinter der man in der Liga 25 Punkte hinterherlief ist sicherlich nicht ganz unerwartet, wenn es im ersten Moment auch wehtut.
Wenn sich der erste Schmerz über das unglückliche Ende des Finales dann wirklich
Drohne gegen Kunst auf Zug

Was ist da eigentlich los? Deutschland streitet auf höchster Ebene über die Beschaffung von Drohnen für die Bundeswehr, Euro-Hawk, Global Hawk und wie sie alle heißen. Es gibt Rücktrittsforderungen an Verteidigungsminister de Maizière, der mit dem versemmelten Deal soeben Millionen in den Sand gesetzt hat. Und dann kommt die Deutsche Bahn und kündigt mal eben an, demnächst arglose Graffiti-Sprüher mit Kamera-Drohnen zu jagen?
Mal ehrlich: Die Dinger sollen 60.000 Euro pro Stück kosten. Wie effizient die fliegenden Hilfspolizisten in der Praxis sind, ist völlig unklar. Wahrscheinlich taugen sie ungefähr gar nichts. Überhaupt bleibt die Frage, wie schädlich ein „entstandener Schaden“ in der Realität wirklich ist. Wenn nicht gerade die Frontscheibe des Triebwagens vollgekritzelt ist, bleiben ein paar bunte Kunstwerke auf Stahl. So what?
Gemischte Bohnen mit Liebstöckel und aromatischen Gewürzen*
Draußen im Garten wächst trotz allem Rhabarber und Liebstöckel im Überfluss. Beides habe ich schon reichlich geerntet, bloß: was macht man mit der ganzen Ernte? Beim Rhabarber ist das kein Problem, wenn man ihn zu Marmelade, Chutney oder im Kuchen verkocht.
Beim Liebstöckel ist es schwieriger, es kommt in Rezepten eher am Rande vor. Das hier vorgestellte Rezept habe ich aus Yotam Ottolenghis „Genussvoll vegetarisch“ entnommen, das Liebstöckel als ordentliche Basis verwendet. Daneben habe ich einen großen Strauch des Maggikrauts zum Trocknen aufgehängt und bin mal auf das Ergebnis gespannt. Eine weitere Variante ist Liebstöckel-Salz, für das nur die Blätter verwendet werden – die Stängel friere ich ein für Suppen und Saucen.
Zutaten für 2 – 4 Personen
Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen (von frischen Knollen), fein gehackt
2 TL Tomatenmark
je 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel, Kurkuma und Koriander
je 1 TL gemahlener Ingwer und Kardamon
1 Prise gemahlene Gewürznelken
(Liebstöckel-)** Salz und schwarzer Pfeffer
400 g Tomatenstücke aus der Dose (mit dem Saft)
1 TL Zucker
200 g Stangenbohnen, schräg in Stücke geschnitten
250 g gepalte Dicke Bohnen (frisch oder tiefgekühlt)***
150 g Zuckerschoten, schräg halbiert
2 EL gehackter Liebstöckel, i.e. die Blätter von 4-5 grossen Stangen
Das Öl in einem grossen Topf erhitzen, die Zwiebel drei Minuten bei mittlerer Hitze ohne Farbe anbraten, den Knoblauch hinzugeben und eine weitere Minute garen. Nun das Tomatenmark, die Gewürze sowie etwas etwas Salz und Pfeffer zugeben und noch eine Minute weiterrühren.
Als Nächstes die Tomaten, den Zucker und die Stangenbohnen hinzufügen und untermischen. Zum Kochen bringen, den Deckel auflegen und 15 – 20 Minuten köcheln lassen bis die Bohnen gar sind. Fünf Minuten vor Ende der Garzeit die gepalten Bohnenkerne und die Zuckerschoten zugeben. Abschmecken und unmittelbar vor dem Servieren den Liebstöckel unterrühren. Warm oder abgekühlt servieren.
*Ich habe die „aromatischen Gewürze“ ersetzt durch „aromatische Kräuter“ aus meinem Garten: Rosmarin, Oregano, Thymian, Lorbeer und Currykraut. Statt Ingwerpulver habe ich drei dicke Scheiben frischen Ingwer verwendet.
**50 g Meersalz und ein EL fein gehackter Liebstöckel vermischen, in ein Schraubglas füllen, fertig.
*** Die Dicken Bohnen werden mit kochendem Wasser übergossen, die Schale angerissen und der Kern zwischen den Fingern rausgedrückt – eine Delikatesse, die mit den „Dicken Bohnen“ von Oma und Opa nix mehr zu tun haben ;o)
„Europa ist es egal, was mit dem Geld passiert“

Die Landesregierung und die Europäische Union geben Milliarden aus, um Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich zu erneuern. Das Geld ist nicht immer gut angelegt.
Der Aufbruch in ein neues Energiezeitalter sollte von Herten ausgehen: In einem großen, blauen Turm sollte aus Pflanzenresten und Biomüll bei hohen Temperaturen Wasserstoff entstehen. Der, so das Ziel, könne dann wie Gas Häuser beheizen oder Autos antreiben. Obwohl schon das kleine Vorgängerprojekt über einen Experimentalbetrieb nicht hinauskam, begann die mittlerweile insolvente Solar Millennium mit dem Bau einer großen Anlage, das Land NRW schoss über sieben Millionen Euro Fördermittel dazu. Die damalige Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) sagte 2009 bei der Übergabe des Förderungsbescheides „Mit der Realisierung des „Blauen Turms“ wird eine innovative Verfahrenstechnologie umgesetzt, die einmal mehr die Spitzenstellung Nordrhein-Westfalens in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie untermauert.“
Geblieben sind von den hochtrabenden Plänen ein leerstehendes Bürogebäude, durch das der Wind pfeift und ein graues Betongerüst, das einmal ein Turm werden wollte. Ein blauer Zaun umgibt das Millionengrab. Längst will das Land sein Geld zurück, aber es kann sich nur in die lange Schlange der Solar-Millennium Gläubiger einreihen.
Frühstück
BVB: 15.000 Fans feiern die BVB-Stars im Stadion…Ruhr Nachrichten
Altlasten: Bergbau behindert den Bau der Reha-Klinik…Ruhr Nachrichten
BVB II: „Das werden wir nie vergessen“…Der Westen
BVB III: Ruhrgebietspastor zu Champions-League-Finale…Dom Radio
BVB IV: Heimkehr der geschlagenen Helden…Spiegel
BVB V: Der „beste Stürmer der Welt“ geht leer aus…FAZ
BVB VI: Watzke sauer über Heynckes‘ Lewandowski-Spruch…Welt
BVB VII: 1500 Fans mussten in Dover übernachten…Der Westen
Kevin Devine
Kevin Devine, Dienstag, 28. Mai, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Der Ruhrpilot

NRW: Stabile Mehrheit für Rot-Grün…RP Online
NRW II: Die Tragödie von Solingen…Welt
Ruhrgebiet: „Unsere Vision für das Revier“…Welt
Ruhrgebiet: Fahnder knacken gefährliche Terrorzelle – Spuren nach Duisburg und Essen…Der Westen
Bochum: Star-Fotograf Anton Corbijn besucht Kunstmuseum…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Günstiger Wohnraum wird knapp…Der Westen
Bochum III: Neuer Chef im Orlando…Der Westen
Dortmund: Bergbau behindert den Bau der Reha-Klinik…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Bürger planen eifrig mit…Der Westen
Essen: Frauenverein „Ana-Tolia“ hilft Türkinnen bei häuslicher Gewalt und Depressionen…Der Westen
Mit Asylkompromiss und Brandflaschen gegen “die Kanaken im Land”
Vor 20 Jahren hat eine große Koalition aus Union, FDP und SPD das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft. Eine direkte Lehre aus der NS-Zeit wurde somit entsorgt. Dass damit eine neue Phase der nationalen Selbstermächtigung eingeläutet wurde, zeigte sich auch in vielen Medien und auf den Straßen, wo der rassistische Mob tobte und zahlreiche Menschen ermordete. Im Mai 1993 erreichte der rassistische Terror in Solingen seinen bisherigen Höhepunkt. Von unseren Gastautoren Andreas Strippel und Felix M. Steiner von Publikative.
Die Grundgesetzänderung vor 20 Jahren markierte einen neuen Höhepunkt einer seit Mitte der 1980er Jahre geführten Kampagne gegen „Ausländer“ und „Asylbetrüger“, in deren Folge nicht nur Gesetze verschärft wurden, sondern auch Menschen ermordet. Das vereinte neue Deutschland entledigte sich einer der direkten Lehren aus der Nazi-Zeit, nämlich der Überzeugung politisch Verfolgten zu helfen. Damit läutete die Bundesrepublik auch eine neue Phase nationaler Selbstermächtigung und das Ende der Nachkriegszeit ein. Das Wort „Asylant“ wurde zum Schmähbegriff einer Nation, die sich mit rassistischen Parolen gegenseitig die Zugehörigkeit zur weißen Mehrheitsgesellschaft versicherte.
Rassistische Debatte um das Asylrecht
Schon seit Anfang der 1980er Jahre hatte die Bundesregierung Stück für Stück die Leistungen für Asylbewerber zurückgefahren. Mitte des Jahrzehnts verschärfte sich der ohnehin schon rüde Ton in der Debatte. Der rechte Flügel der Union kämpfte um sein völkisches Verständnis von Nation und gegen die Realität der Einwanderungsgesellschaft. Von 1986 an betrieb die Union – trotz teilweise innerparteilicher Auseinandersetzungen – bis 1992 eine Kampagne gegen das Asylrecht. Bereits 1985 verstieg sich Franz Josef Strauß zu der Aussage, dass ohne eine Änderung des Grundrechtes auf Asyl Deutschland „bald die Kanaken im Land“ haben werde.
