Netzfrauen am Ende: In Trottelland wehen die Fahnen auf Halbmast (UPDATE)


Hetze, Ökohysterie, eine ordentliche Portion Verschwörungstheorie und ganz viel Selbstgerechtigkeit und Empörung – das war die Mischung, mit der es das Blog „Netzfrauen“ auf Facebook auf eine beachtliche Reichweite von über 220.000 Fans gebracht hat. Dass es sowas wie Urheberrechte gibt, das man sich Bilder und Geschichten nicht einfach zusammen klauen kann, das war den Netzfrauen nicht so wichtig. Was wohl zu vielen Verfahren und Kosten führte, wie man dem Abschiedspost entnehmen kann.

In Trottelland hängen heute dann wohl die Fahnen auf Halbmast.

Stefan Laurin

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Update: 16:47 Uhr

Soeben erfolgte ein Telefonat mit Doro Schreier, der Verantwortlichen für die Netzfrauen. Ich erfragte, unter Nennung meines Namens und der Ruhrbarone, ob sich der Rückzug nur auf Facebook bezieht oder auf die Webseite insgesamt. Dabei sagte ich Frau Schreier auch offen, dass sie sich denken könne, dass ich über den Rückzug nicht traurig sei.

Frau Schreiber gab an, diese Aussage meinerseits an ihren Anwalt weiter geben zu wollen. Es sei eine Bestätigung. Wofür auch immer. Zu meiner Frage wollte sie sich nicht äußern.

In den nachfolgenden lauten Aussagen warf Frau Schreier mir vor, dafür verantwortlich zu sein, dass ihre Familie bedroht würde, und dies gut zu heißen. Ich stelle ihr gegenüber fest, was ich auch hier betone: egal, was Frau Schreier oder die Netzfrauen taten, resultiert daraus für niemanden das Recht unbeteiligte Dritte, so Familienangehörige, zu bedrohen oder zu beschimpfen. Ich lehne das ab, und begrüße die Strafverfolgung gegen solche Personen.

Leider wollte Frau Schreier das nicht hören. Sie schrie mich an. Wir beendeten das Gespräch.

Sebastian Bartoschek

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Update: 17:11 Uhr

Wie der Blogger Niederrheiner im Gespräch von Frau Schreier erfuhr, bezieht sich das Ende der Netzfrauen auf die gesamte Webseite. Hintergrund seien Abmahnungen. Sie würde selbst dann nicht weitermachen, wenn ihr 100.000 Euro gespendet würden. Die Seiten blieben gleichwohl vorerst on, es gäbe aber keine neuen Beiträge. Es stünden zunächst anwaltlliche Gespräche an.

Sebastian Bartoschek

Bodo im August: Färöer und Chaos

Im August ist das Straßenmagazin mit Judith Holofernes auf den Färöer-Inseln, in Crange jenseits der Kirmes, in einem der größtem Gemeinschaftsgärten des Ruhrgebiets, bei wütenden Mietern in Dortmund, im Gespräch mit dem Bochumer Flüchtlingsaktivisten Tareq Alaows, im Eislabor, in einem Theaterkiosk ‑ und auf der Straße: 2,50 Euro, die Hälfte bleibt den Verkäufern.

Judith Holofernes
Die ehemalige „Wir sind Helden“-Sängerin kommt zum Zeltfestival Ruhr. Im Interview sagt sie: „Als jemand, der Neues erschaffen will, weiß ich, man muss furchtlos sein und mit dem Chaos Stehblues tanzen.“

Krankheitsursache: Mieterhöhung
Je knapper der Wohnraum wird, desto lukrativer können (Luxus-)
Sanierungen für Wohnungsgesellschaften und Vermieter sein. In einer Siedlung in Dortmund-Wellinghofen sollte die Miete von 5 auf 13 Euro pro Quadratmeter steigen. Ein Extremfall, kein Einzelfall.

Tareq Alaows
„Ein Geflüchteter muss keine Kopie eines Deutschen sein, damit man sagen kann, er ist integriert“, sagt der Jurist, der selbst vor zwei Jahren als Asylsuchender nach Deutschland kam. In der Initiative „RefugeeStrike“ kämpft er für bessere Bedingungen für Geflüchtete.

Crange ohne Kirmes
Es ist das größte Volksfest im Revier. Im täglichen Besucherschnitt übertrifft die Cranger Kirmes das Münchner Oktoberfest. Den Rest des Jahres ist es eher ruhig um den Herner Stadtteil, dabei wäre Crange um ein Haar zur Metropole geworden. Eine Stadtgeschichte.

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ARD-Experte Döschner: Dieselgate und Holocaust-Relativierung

Ich bin mir nicht sicher: Ist ARD-Eneriegexperte Jürgen Döschner einfach nur ein sprachlich limitierter Wichtigtuer ohne jede Kenntnis von Geschichte und berechnen von Totenzahlen in der Umweltmedizin oder ist er ein bösartiger  Holocaust-Relativierer, wie sie einem auch fast jeden Tag über den Weg laufen?

Zumindest markiert sein Tweet für mich den bisherigen Tiefpunkt in der gesamten Dieselgate-Debatte. Die  Deutschen ermordeten um die sechs Millionen Juden – viele wurden vergast, viele, wohl die Mehrzahl erschossen und erschlagen. Es waren einzelne Morde, die sich zu dieser unvorstellbaren Zahl addierten.

Bei den  Toten durch „Dieselgate“ verhält es sich grundsätzlich anders. Ihre Zahl wurde berechnet. Wie, erklärt Die Zeit in diesem Artikel:

Die Gesamtzahl vorzeitiger Todesfälle durch Stickoxide aus Dieselabgasen liegt nach den Berechnungen der Forscher für die weltgrößten Automärkte bei 107.600 im Jahr 2015. Die bereits genannten 38.000 Todesfälle sind hier mit eingerechnet – sie wären jedoch vermeidbar gewesen, hätten die Dieselfahrzeuge die Grenzwerte eingehalten. Die Forscher gehen also davon aus, dass Dieselabgase etwa Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems begünstigt und verschlimmert haben, und diese mitunter tödlich geendet sind.

Die Dieselgate-Toten sind geschätzte Zahlen – sie haben keine Namen, sie sind das Ergebnis von Berechnungen. Sie wurden krank, obwohl sie es vielleicht sonst nicht geworden wären – oder an anderen Krankheiten erkrankt wären. Vielleicht haben sich auch Krankheiten verschlimmert. Es geht um Berechnungen und Schätzungen. Man kann solche Berechnungen auch für die Folgen des Zuckerkonsums anstellen – oder schätzen, wie viele Menschenleben gerettet werden, weil wir alle Handys haben und bei Notfällen schneller reagieren können.

Mit den Morden an Millionen Menschen im Holocaust hat das nichts zu tun. Es ist einfach nicht zu vergleichen. Es ist falsch. Und es zeugt von Schlechtigkeit, wenn man dies tut, um es mal richtig krachen zu lassen  – wie Döschner:

Es ist schlimm, dass ich gezwungen bin, die Renten  von SS-Männern und die Gehälter von ARD-Redakteuren zu finanzieren. Drastisch, wie gesagt…

 

Update: Gerade hat sich Döschner entschuldigt:

 

 

 

 

Gestern, als er auf den Bezug zum Holocaust angesprochen wurde, hat er den Begriff vergasen noch verteidigt. Für glaubhaft halte ich seine Entschuldigung nicht.

Update II: Auch der WDR hat sich mittlerweile zu dem Vorgang geäussert:

Unser Kollege hat sich für seine Äußerung öffentlich entschuldigt, was mehr als angebracht war. Sein ursprünglicher Tweet hat zu deutlicher Kritik geführt. Das können wir sehr gut nachvollziehen. Wir bitten um Entschuldigung.

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Der Ruhrpilot

Armin Laschet Foto_ CDU Fraktion NRW


NRW: 
Laschet spricht sich gegen Diesel-Verbot aus…KStA
NRW: Nackt-Cowboy will für MLPD in Bundestag…Bild
Debatte: „Wir müssen wissen, wer in unser Land kommt“…Welt
Debatte: Der Ausverkauf kommt teuer zu stehen…Jungle World
Debatte: „Ein Ausstieg aus dem Verbrenner wäre verfrüht“…FAZ
Debatte: „Inklusion ist reine Illusion“…Zeit
Debatte: Was ein bedingungsloses Grundeinkommen verändert…Tagesspiegel
Ruhrgebiet: Wie viele Ikea braucht das Ruhrgebiet?…Ruhr Nachrichten
Bochum: Dorf in Flammen…Bo Alternativ
Dortmund: Juicy Beats 2017 – Zwei Tage Festival…Nordstadtblogger
Duisburg: Superwahltag – Auszählung bis zum späten Abend…RP Online
Duisburg: Zahl der Katholiken sinkt weiter…WAZ
Essen: „Nord Open Air“ lockt Rockfans aus der ganzen Welt…WAZ

Star Trek Discovery: This is not your Father’s Star Trek?

Egal welcher Captain: sie alle mussten da durch. (Foto: davidgsteadman/ Flickr/ No Copyright)

Haben diese Worte von JJ Abrams um 2009 noch wie eine Drohung für jeden Fan, der nun über 50 Jahre währenden Saga geklungen, weiß man heute, dass sich Star Trek unweigerlich verändert hat und wohl auch verändern musste. Mit der komplizierten Lizenzsituation zwischen dem Filmstudio Paramount (diese haben alle Filmrechte) und der Fernsehstudio CBS (diese haben die Rechte für alle Serien), galt dies bisher nur für die Abenteuer auf der großen Leinwand. Einige Gedanken von Gastautor Jan Nordus zum Start der neuen Star-Trek-Serie „Discovery“.

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Der Ruhrpilot


Dortmund: 
Die „Ehe für alle“ kann kommen…Nordstadtblogger
NRW: Schulministerin will Fachkräfte aus Firmen als Lehrer einsetzen…WA
NRW: Jäger des verlorenen Centers…Rückspultaste
Debatte: Runter mit der Mehrwertsteuer…FAZ
Debatte: Die Geduld der Israelis ist bewundernswert…Welt
Debatte: Opium für die Mächtigen…Cicero
Debatte: Zypries lehnt festen Termin für Verbrenner-Verbot ab…Zeit
Debatte: Mitfrauen mundtot machen…Jungle World
Dortmund: Polizei warnt vor privater Internet-Fahnung…WAZ
Duisburg: OB Link fordert neue Gesetze für Einwanderung…WAZ
Essen: Mit dem Tod von Alfried Krupp endete eine Ära…WAZ

Wir und Heute Unterwegs – Museum Ruhrpott II

Wo liegt eigentlich die Hoffnung der Menschen im Ruhrgebiet? Wahrscheinlich nur in den Menschen selbst. Wir debattieren im 2. Teil unseres Sommerpodcast weiter mit Theo Grütter vom Ruhrmuseum. Letzter meint mit Martin, wir können nur große Einheiten bewegen – kein klein-klein. David meint, wir sollten lieber mal der kollektive Intelligenz, auch Schwarmintelligenz genannt, vertrauen als den Konzernen, um die Zukunft zu bewältigen. Anders ausgedrückt: alle meinen, wir mogeln uns schon irgendwie durch. Wie immer eigentlich.

xXx Achtung: Ab jetzt Sommerpause bis zum 19. August xXx

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

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Das Auto, die Politik und die Wut


Die Automobilindustrie ist einer der Grundlagen des Wohlstands in diesem Land. Wenn diese Schlüsselindustrie beginnen würde, massiv Arbeitsplätze abzubauen, wären die politischen und wirtschaftlichen Folgen unabsehbar.

Der Kabarettist und Physiker Vince Ebert brachte den Dieselskandal auf den Punkt: „Was ist typisch deutsch? Wenn studierte Theaterwissenschaftler utopische Grenzwerte beschließen, Ingenieure und Automanager aus Feigheit vor einer öffentlichen Konfrontation kuschen und dann hintenrum versuchen, das Ding mit unlauteren Mitteln hinzubiegen.“ Politiker haben Grenzwerte, getrieben von Ökolobbyisten wie der äußerst geschäftstüchtigen Deutschen Umwelthilfe, festgelegt, die nicht nur kaum zu halten sind, sondern auch anderen

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Antisemitisches Netzwerk „Killuminati“ gekapert


Gestern Mittag wurde Killuminati, mit über 12.000 Mitgliedern eine der größten antisemitischen Verschwörungstheoretikergruppen im deutschprachigen Facebook gekapert.
Seit ihrem Bestehen war die Gruppe ein Sammelpunkt für teils islamistische, teils neonazistische Verschwörungstheoretiker und Antisemiten, auf der es auch schon zur offenen Holocaustleugnung kam.
Dieser Hort des Judenhasses auf Facebook wird nun nicht mehr der selbe sein.
Am Israel Chai!

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