Böller oder Brot – Hysterie zum Jahreswechsel

Feuerwerk Foto: Dirk Vorderstraße Lizenz: CC BY 2.0

Böllern und privates Feuerwerk haben keinen guten Ruf: Es gilt als Vergnügen der Unterschicht, laut, sinnlos  und gefährlich und so wundert es nicht, dass seit Jahrzehnten gegen das einmal im Jahr stattfindende Vergnügen vorgegangen wird: Die Kirche, fordern „Brot statt Böller“, auf „Brot statt Lutherjahr“ oder „Brot statt Zuschüsse für die Kirchen“ kamen sie noch nie.

Und weil immer noch geböllert wird haben sich die Vertreter einer neuen Religion in die Diskussion eingeschaltet: Das Umweltbundesamt, Vertreter der  Gläubigen des Kultes um eine angebliche „Mutter Erde“ und oberste Behörde der Ökoreligion warnte in einer Pressemitteilung  vor Feinstaub durch Knaller:

Zwischen 100 und 200 Millionen Euro jagen die Deutschen zum Jahreswechsel in die Luft. Dabei werden rund 5.000 Tonnen Feinstaub (PM10) frei gesetzt, diese Menge entspricht in etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.

Und klar, das ist ganz fürchterlich ungesund denn bei Protestanten wie bei Ökos gilt: Was Spaß macht, wird mit dem Tod betraft.

Viele Medien sprangen auf dem Hysterie-Zug des Umweltbundesamtes auf. Dabei gibt es guten Grund zur Entwarnung. 90 Prozent des Feinstaubs sind natürlich Ursprungs – wir und unsere Vorfahren, allesamt bislang Gewinner der Evolution, kamen damit offenbar gut klar

The bulk of aerosols—about 90 percent by mass—have natural origins. Volcanoes, for example, eject huge columns of ash into the air, as well as sulfur dioxide and other gases, yielding sulfates. Forest fires send partially burned organic carbon aloft. Certain plants produce gases that react with other substances in the air to yield aerosols, such as the “smoke” in the Great Smoky Mountains of the United States.

Zehn Prozent des Feinstaubs kommt vom Menschen, ein kleiner Teil davon vom Verkehr und das Feuerwerk macht davon wiederum einen Bruchteil aus. Kurzum: Vergesst es, genießt das Feuerwerk, achtet darauf, andere und euch nicht zu gefährden und nehmt Rücksicht. Und habt Spaß – es gibt genug böse Geister aus 2017, die nur mit ordentlich viel Geballer verjagt werden können.

 

Der Ruhrpilot

Herbert Reul Foto: Petra Klawikowski Lizenz: CC BY-SA 3.0


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Happy Birthday, Psiram!

Psiram, das Wiki der irrationalen Überzeugungssysteme, feierte dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen – ebenso wie die Ruhrbarone. Zufall? Zu Psiram: seit 2007 wurde mit einem kleinen, freiwilligen Autorenteam ein Online-Verzeichnis mit inzwischen mehr als 3.200 Artikeln über paramedizinische Angebote, Scharlatanerieprodukte, Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften aufgebaut, das seitdem mehr als 70 Millionen Mal aufgerufen wurde. Ergänzend bietet die Seite ein Forum und ein Blog zur Kommunikation sowie zur Präsentation ausgewählter Themen.

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Zum neuen Jahr 3 Buchtips für nachdenkliche Liberale


Es ist geschafft. Die Festtage sind vorbei. Es wird Zeit für Besinnung ohne Rührseligkeit und Weihnachtsgeschwurbel. Lesen wäre eine Möglichkeit unter anderen, wieder zu Verstand zu kommen. Was Aufklärerisches vielleicht. Etwas, das ein wenig Mühe und Gehirnschmalz kostet, dafür aber die dafür herausgeleierte Lebenszeit lohnt. Die paar Tage bis zum Jahreswechsel wären damit auf jeden Fall sinnvoll gefüllt. Ja sogar die Wochenenden darüber hinaus.

  1. Andreas Röder: 21.0 – Eine kurze Geschichte der Gegenwart. (München 2015 -394 Seiten )

Sie kennen die Floskel von der sogenannten neuen Unübersichtlichkeit, die uns einreden soll, dass wir nichts ändern können. Der König der Phrasendrescher, der ehemalige Außenminister und aktuelle Bundespräsident Walter Steinmeier, salbaderte gerade auch davon in seiner Neujahrsansprache. Lesen sie dieses Buch und sie wissen danach, dass sie postmoderner Nonsens ist. Geschichte wird nach wie vor gemacht und Politiker tun Erhebliches dazu, das die Welt so ist wie sie ist. Wir müssen uns nur die Mühe geben, ihre Sprüche zu durchschauen und die geschichtlichen Fakten dahinter zu prüfen.

  1. Andrew Sayer: Warum wir uns die Reichen nicht leisten können. (München 2017 – 430 Seiten)

Nein, nicht jeder der über Reichtum schreibt ist neidisch auf die Reichen. Reich und Arm sind nicht nur Kategorien aus dem Herz-Jesu-Katalog moralischer Überlegenheit. Viel zu viel Geld bei viel zu wenigen ist auch ein ökonomisches und gesellschaftliches Problem mit erheblichen Folgen für das volkswirtschaftliche Wachstum, den allgemeinen Wohlstand und die Umwelt. Am meisten schadet diese Fehlallokation aber der Demokratie und der Marktwirtschaft, die beide nur dann für Fairness und Freiheit sorgen, wenn sie nicht von wenigen in ihrem Interesse manipuliert werden können.

  1. Jürgen Roth: Die Neuen Paten – Wie autoritäre Herrscher und ihre mafiosen Clans uns bedrohen. (München 2017 – 270 Seiten)

Gemeint sind im Einzelnen und beispielhaft Donald Trump, Wladimir Putin, Victor Orban und Recep Tayyip Erdogan. Es geht aber nicht nur um sie, sondern um das neue System das sie verkörpern: Die konsequente Vermischung und Verbindung von Politik, Kriminalität und Ökonomie. Interessant ist dabei vor allem der Zusammenhang von in den Staat integrierten Mafia-Strukturen und dem neuen Populismus. Nein, Reichwerden und links sein schließen sich nicht aus. In Verbindung mit mafioser Kriminalität und Clanwirtschaft stören dabei die Demokratie, die Marktwirtschaft und der Rechtsstaat jedoch erheblich.

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ISIS Quelle: Youtube


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