NRW-Innenminister Herbert Reul Foto: Superbass Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Zur Argumentation im Bereich der Corona-Maßnahmen wird immer wieder auf die ungewollt Ungeimpften verwiesen – und das zurecht. Menschen, die sich impfen lassen wollen, das aber nicht können, sollten natürlich anders in der Bewertung behandelt werden, als Querschwurbler. Natürlich gibt es auch noch diejenigen, die zu keiner der beiden Gruppen gehören – das sind die, die einfach ihren Allerwertesten nicht hochbekommen, ihre Impfung immer wieder verschieben, oder eben gar nicht erst einen Termin machen. Eine Impfpflich wird diese Zielgruppe sicher erreichen.
Der „demokratische Widerstand“ von „Duisburg steht auf“ marschiert; Foto: Peter Ansmann
Seit Dezember laufen die Querdenker von „Duisburg steht auf“ regelmäßig bei sogenannten Spaziergängen durch die Innenstadt von Duisburg. Auch am gestrigen Montag liefen die selbsternannten Widerstandskämpfer durch die Ruhrgebietsstadt, schrieen (geschützt von der Polizei) Parolen gegen die aktuell herrschende Diktatur in Deutschland.
Diesmal mit dabei: Neonazis aus dem Umfeld der rechtsextremen Splitterpartei „Die Rechte“. DIE PARTEI, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die antifaschistische Initiative zeigten bei einer Mahnwache am Stadttheater deutlich, was sie von den „Spaziergängen“ von „Duisburg steht auf“ hält. Das Wort „nichts“ wäre hierbei eher noch eine Schmeichelei gegenüber der antidemokratischen Gurkentruppe von „Duisburg steht auf“.
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Die grüne Volksgemeinschaft wird auf die Folgen der Energiewende eingestimmt. Auf dem WDR1 Channel „Klima Neutral“ wird erklärt, dass künftig die Energieversorgung unsicherer wird und Blackouts zunehmen könnten. Wind und Sonne würden nun einmal nicht konstant für Energie sorgen:
Aufbringen der Probe auf das Testkit Foto: dronepicr – Safe Corona Rapid Test Diagnostic Lizenz: CC BY 2.0
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Am 15. März 2020 begannen die Ruhrbarone diese Interviewreihe. Mit dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes Hartmut Ziebs sprechen wir seit einigen Wochen. Im 64. Interview geht es um die Kritische Infrastruktur, die Daseinsvorsorge, den Schulstart, Generalmajor Carsten Breuer und die Rollenverteilung zwischen Bund und Ländern im Bevölkerungsschutz.
Ruhrbarone: Die Zeitungen titeln „Omikron-Tsunami“ und befürchten die Gefährdung der kritischen Infrastruktur. Was versteht man eigentlich unter Kritischer Infrastruktur? Und wie schätzen Sie denn die Gefährdung tatsächlich ein?
Ziebs: Was ich bestätigen kann ist, dass die Schlagzeilen nicht zur Beruhigung beitragen, aber auch dafür Sorge tragen, dass die Bereitschaft zur Boosterimpfung weiterhin groß ist. Das beurteile ich positiv.
Ruru-Haus der Documenta in Kassel Foto Jonas Dröge
Das Bündnis gegen Antisemitismus Kassel hat recherchiert wer so alles aus dem BDS-Umfeld auf der kommenden Documenta dabei ist.
(update: 16.01.2022. Die Passage über Al-Sakakini wurde nach Lektüre der deutschen Ausgabe „Tom Segev, Es war einmal Palästina“, erweitert und in einem Punkt korrigiert. Die Angaben zur Aktivistin Lara Khaldi wurden ergänzt. Ferner haben wir klarer herausgestellt, dass es sich bei Khalilis Schilderungen einer Schlägerei in einem Amsterdamer Lokal mutmaßlich nicht um ein tatschlichen Vorgang handelt, sondern um antisemitische Gewaltfantasien.)
Die documenta ist das wichtigste, periodisch wiederkehrende kulturelle, vielleicht sogar gesellschaftliche, Ereignis in Kassel. Auch wenn in früheren Zeiten manch einer mit dem, was dort als Kunst präsentiert wurde, seine Probleme hatte: Insgesamt sind die Menschen in Kassel davon angetan, dass ihre Stadt alle fünf Jahre den Flair einer Weltstadt hat. Weltoffenheit und Modernität, ja sogar Extravaganz, sind Zuschreibungen von denen die piefige, graue Provinz- und Verwaltungsstadt im nördlichen Hessen hofft, etwas Glanz zu erhaschen. Seit Jahren nennt sich diese Stadt sogar documenta-Stadt. Doch es liegt einer brauner Schatten auf der documenta. Das fängt mit den Begründern1 an, setzt sich über den völkischen Ideologen und in Kassel verehrten Josef Beuys2 fort und fand in der Präsentation der Performance „Auschwitz on the beach“ auf der Documenta 143 einen vorläufigen Höhepunkt. Seit dem Ableben von J. Beuys kommt dieser braune Touch jedoch nicht mehr im altbackenen, modrigen Geruch des längst Vergangenen oder völkisch-anthroposophisch Verquasten daher, vielmehr tritt er in einem Gewand auf, das als fortschrittlich, kritisch, engagiert, empathisch, kultur- und identitätssensibel daherkommt.
Für Kasseler Verhältnisse durchaus überraschend, wagte sich der Kunstverein Kassel an das Thema documenta und Nazivergangenheit und spart dabei Beuys nicht aus. So lobenswert es ist, den Kasseler Baum-Filz-und-Fett-Heiligen in‘s Visier zu nehmen: Der Kunstverein bleibt bedauerlicher Weise bei Beuys stehen. Obwohl er reklamiert, neben rassistischen, völkischen und patriachalen auch antisemitische Muster in Kunst und Kultur kritisch aufzuarbeiten, ist weder von „Auschwitz on the beach“ noch von anderem antiisraelischem Kunsthandwerk, wie es schon auf der Dokumenta 14 gezeigt wurde, die Rede. Schon gar nicht von den gegenaufklärerischen Tendenzen, wie sie spätestens im links-identitär und postmodern gewendeten Kunstbetrieb seit Längerem regelmäßig auftauchen.4 Ganz im Gegenteil: Alleine schon das äußerliche Erscheinungsbild, der Habitus, der Jargon und die Präsentation der documenta fifteen im Internet und in ihren einschlägigen Veröffentlichungen machen die Verbundenheit der Politikkunsthandwerker mit der postmodernen Ideologie der identitär gewendeten Linken und insbesondere dem dieser Ideologie zuzuordnenden Post-Kolonialismus deutlich.
In der Reisscheune mehr Antisemitismus wagen
Ein wichtiges Standbein des postmodernen Kunstbetriebes ist bekanntlich die „Israelkritik“, der Antizionismus, bisweilen auch der offene Antisemitismus und die Verbundenheit mit der palästinensischen Sache.5 Unter der Aufsicht des Kasseler Oberbürgermeisters Christian Geselle beginnt das Elend der documeta fifteen schon mit der Benennung der Findungskommission, die später die Funktion des Documentabeirats übernehmen soll. In der Findungskommission, resp. im Documentabeirat, sitzen mit Amar Kanwar und Charles Esche die im Kulturbetrieb offensichtlich unvermeidlichen Vertreter der Fraktion der „Israelkritik“ mit am Tisch. Amar Kanwar gehört zu den BDS-Unterstützern6 und Charles Esche hat die Erklärung staatlich alimentierter Kulturmanager „Wir können nur ändern, was wir konfrontieren“ unterschrieben7, die sich gegen die Verurteilung der antisemitischen Initiative BDS durch den Bundestag wendet.
Die Findungskommission verkündete unter großem Jubel, dass die indonesische Künstlergruppe „ruangrupa“ die Funktion des Kuratorenteams der 15. documenta übernehmen wird. Ihr soll während der laufenden Ausstellung der oben genannte Beirat zur Seite stehen. Und natürlich findet man auch in der ruangrupa mit Ada Darmawan einen antizionistischen und israelfeindlichen Protagonisten, der zu den Unterstützern des „A Letter Against Apartheid“ gehört.8
Ein großes Gebäude in der Innenstadt wurde zum „ruruHaus“ erklärt. Es ist der Standort der ruangrupa und soll das Herzstück der documenta fifteen werden. Zum ruruHaus gehört wiederum ein „Artistic Team“. Diesem gehört mit Lara Khaldi eine weitere Unterzeichnerin der Initiative „Wir können nur ändern, was wir konfrontieren“ an. Doch nicht nur diese wurde von dieser Dame unterzeichnet. Mit „Free Palestine / Strike MoMA: A Call to Action“ unterzeichnete Khaldi einen Aufruf, den palästinensischen Kampf gegen Israels Kolonialregierung und Apartheidsystem zu unterstützen. Sie nahm 2015 darüber hinaus an einer von Judith Butler und Slavoj Zizek organisierten Konferenz „Boycott, Divestment ans Sanctions against Israel“ (BDS) im Goethe-Institut Ramallah teil, auf der u.a. das uneingeschränkte Rückkehrrecht Palästinensicher Flüchtlinge gefordert wurde – eine Chiffre, die die Liquidierung des jüdischen Staates bedeutet.9
Die ruangrupa hat das sogenannte „lumbung“ ins Leben gerufen, was kein alkoholisches Mischgetränk ist, sondern „kollektiv verwaltete Reisscheune“ bedeutet. Der Lumbung gehört zur dörflichen Kultur Javas wie das Lynchen des chinesischen Krämers.10 Wiewohl weder einheimische Radschas (Rajas) noch die niederländischen Kolonialherren etwas gegen kollektiv verwaltete Reisscheunen in den Dörfern einzuwenden hatten, gilt diese Praxis als irgendwie widerständig. Genauso widerständig wähnt man sich im Lumbung, trotz der Tatsache, dass die öffentlichen Geldgeber und potenten Sponsoren heute genauso wenig etwas dagegen haben, was dort als widerständig präsentiert wird, wie einst der Radscha oder Kolonialherr gegen das Lumbung. Man reklamiert einen kollektiven Ressourcenfundus, das Prinzip Gemeinschaftlichkeit und Rituale. Durch interdisziplinär entwickelte Aktionen und Räume sollen soziale Beziehungen verflochten werden und man setzt auf eine organische Entwicklung einer öffentlichen Form, um „in und mit der Gesellschaft zu leben.“11
Bei diesem postmodernen Wortgeklapper folgt die postkolonial romantische Verklärung von Blut und Boden auf dem Fuße. Laut HNA ging es zum Auftakt des Gesprächsformates um „die Musikalität des Bodens, um Tänze und Klänge, deren Bezug zum Land – und wie sich daraus widerständiges Handeln bildet.“12
Ein Kulturzentrum mit üblen Leumund: Im Bunde mit den Nazis mit Tanz gegen die Juden
Und wo die Sympathisanten für die Befreiung vom Joch der Juden und für die Meinungsfreiheit für Antisemiten agieren, wo Blut und Boden zum Klingen gebracht werden und der Widerstand getanzt wird, darf naturgemäß (pun intended) auch das palästinensische Heldenvolk nicht fehlen. Dieses ist, wie es die HNA berichtet, vertreten durch ein bisher völlig unbekanntes Künstlerkollektiv namens „The Question of Funding“, welches den Volkstanz Dabke vorstellte. Weiter kann man in dem Artikel nachlesen, dass dieses Künstlerkollektiv eine Autarkie der Gemeinschaft vor Ort anstrebe. Der Autor der HNA nennt einen gewissen Yazan Khalili, der „einen freien Wirtschaftskreislauf – ohne dass auf den Märkten Ost und Gemüse aus Israel eingekauft werden müsse“ anstrebt.
„The Question of Funding“? Dies verwundert zunächst: In der Vorankündigung auf Facebook und in der Presse war noch von einem „Khalil al Sakakini Cultural Center (KSCC)“ die Rede.13
Werfen wir einen Blick auf den Namensgeber dieses Cultural-Centers Khalil al-Sakakini. Warum wurde ein Kulturzentrum in Ramallah nach ihm benannt, welche Verbindung hat das besagte Kulturzentrum zu Question of Funding und warum ist die Ruangrupa möglicherweise darum bemüht, selbige Zusammenhänge zu verschleiern.
Khalil al-Sakakini (1878-1953) war, so kann bei Wikipedia in Erfahrung gebracht werden, „ein palästinensischer Pädagoge, Schriftsteller und arabischer Nationalist“. Er war „Anhänger des Nationalsozialismus […], befürwortete die Politik von Adolf Hitler und übernahm die von ihm propagierte Idee der jüdischen Weltverschwörung“.14 Er gehörte – wie die zeitgenössischen Gründer der SSNP und der Ba’ath Partei – der damals noch zahlenmäßig starken christlichen Minderheit unter den Arabern an. Wie überall in der Welt, verbreitete sich auch unter den Arabern im Nahen Osten die Idee von einer Nation. Der stark durch den Islam geprägten Nationalbewegung der arabischen Palästinenser unter Mohammed Amin al-Husseini glaubten die christlichen Arabern eine gemeinsame Kultur und Sprache als Bezugspunkt nationaler Identität entgegensetzen zu können, nicht zuletzt auch, um den Status des Dhimmi in einer islamischen Nation entgehen zu können. Im Gegensatz zu seinen oben genannten Zeitgenossen betätigte sich al-Sakakini jedoch nicht als Parteigründer, sondern als Reformpädagoge, sozusagen als mittelöstliches Gegenstück zu Steiner. Laut Wikipedia gab es in der so gegründeten Schule „weder Examen, Auszeichnungen noch Bestrafungen für die Schüler, stattdessen mussten sowohl Schüler als auch Lehrer sich selbst evaluieren. Der Schwerpunkt im Unterricht lag vermehrt auf Musik und Sport, und anstatt wie bisher in Türkisch erfolgte der Unterricht nun in arabischer Sprache.“
Sakakini war als Pädagoge und Schriftsteller in Jerusalem ein bekannter Mann. Bei diesem suchte der von den osmanischen Herrschern als Spion verdächtigte Alter Levine Zuflucht. Sakakini nahm ihn auf. Später begründete er das so: „Er [Levine] suchte Schutz in der Kultur meines Volkes, […] Durch seine Bitte, ihm in meinem Haus Schutz zu gewähren, hat er mir eine große Ehre erwiesen, denn sie erlaubt es mir, den Geist unserer Geschichte und unserer Kultur unter Beweis zu stellen […] ich hoffe, mein Volk wird darüber frohlocken, dass ein Fremder bei ihm Schutz gesucht hat […].“ Auch wenn Sakakini einen von der türkischen Obrigkeit verfolgten Juden versteckte, wird in der Rechtfertigung deutlich, der Jude ist der Fremde und ein Gast. Sakakini und Levin wurden kurz vor der Eroberung Jerusalems durch die Briten von türkischen Polizisten verhaftet, verschleppt und sollten gehängt werden. In letzter Sekunde wurden sie durch den Sieg Allenbys über die Osmanen und deren deutsche und KUK Verbündeten gerettet. In der Zeit in der Sakakini Levine beherbergte, unterhielten beide sich angeregt. Sakakini „verabscheute den Zionismus“ und lehnte die Zuwanderung der Juden ab. „Durch die zionistische Eroberung Palästinas werde das Herz der arabischen Nation mit Füßen getreten.“15
Arabische Notablen traten noch unter osmanischer Herrschaft mit einer Petition an die türkischen Machthaber, den Juden den Landkauf zu verbieten. Al-Sakakini war der Meinung, dass das Land den Arabern gehöre, sie „hätten ihre Kultur und Sprache in ganz Palästina verbreitet.“ In ferner Vergangenheit, hätten die Juden einmal Anspruch auf das Land gehabt, „dieser sei aber schon lange verfallen; der arabische Anspruch sei ‚lebendig‘ […] Seiner Ansicht nach bedrohte die jüdische Besiedlung Palästinas die ganze arabische Welt.“16 1929 kam es zu Unruhen und Protesten der arabischen Bewohner Palästinas. Sie richteten sich sowohl gegen die britische Mandatsmacht als auch gegen die jüdischen Bewohner des Jishuw. Insbesondere unter dem wachsenden Einfluss des Mufti al-Husseini verwandelte sich Palästina in einen Kriegsschauplatz, indem sich Sakakini als nationalistischer und judenfeindlicher Agitator auszeichnete. Er schrieb, „dass er den Briten nichts schulde, denn sein Volk sei nicht befreit worden.“ Die Proteste der Araber „richteten sich sowohl gegen die Juden als auch gegen die Regierung, die die Juden unterstützte. ‚Die gesamte Welt wird erkennen, dass die arabische Nation keine leichte Beute ist‘, notierte Sakakini, und: ‚In jedem Fall wir das Leben unerträglich werden.’“17 Sakakini schrieb an seinen Sohn, „Man gewöhne sich an ein Leben des absoluten Terrors. ‚[…] Sie [die arabischen Kämpfer] werfen Bomben, schießen, verbrennen Felder, zerstören jüdische Zitrusplantagen in Jaffa, sprengen Brücken, durchtrennen Telefonleitungen und stürzen Strommasten um. Jeden Tag legen die Araber einen Heroismus an den Tag, […]’“.18
Ebenso enthusiastisch unterstützte er den arabischen Aufstand von 1936-39. Am 16. Mai 1936 wurden drei Juden beim Verlassen des Edison-Kinos in Jerusalem getötet. Sakakini pries den Täter: „Nichts kann sich mit solchem Heldentum messen, außer das Heldentum von Scheich al-Kassam.“19 Der Mörder wurde von der Polizei gesucht und kam bei einer Schießerei mit der Polizei und Soldaten, die den von Terroristen überfallenen Polizisten zur Hilfe kamen, ums Leben. Sakakini kannte ihn und pflichtete dem Vater des Mörders bei, der seinen Sohn als Helden feierte. Sakakini meinte, im Heroismus des Terrors drücke sich der Geist der Nation aus.20
Al-Sakakini war, wie der Anführer der arabischen Palästinenser, Mohammed Amin al-Husseini und andere arabische Nationalisten, Anhänger der Nazis. Sakakini lebte eine Zeit lang in der deutschen Kolonie, wo auch die Töchter des Reform-Pädagogen die deutsche Schule besuchten. „Nach Hitlers Machtergreifung übernahm die Schule die Erziehungsideale des neuen Regimes.“ Mit den deutschen Kindern sangen Sakakinis Kinder das Deutschlandlied und das NS-Kampflied „Die Fahne hoch“. Sakakini hoffte, „das nationalsozialistische Deutschland werde die Briten schwächen und auf diese Weise Palästina von den Juden befreien. In seinem Tagebuch bekundete er mehrmals explizit seine Sympathien“ für den Nationalsozialismus. „Hitler habe der Welt die Augen geöffnet. Bevor er an die Macht gekommen sei, hätten die Menschen die Juden und ihren grenzenlosen Einfluss geflüchtet. Hitler habe der Welt jedoch gezeigt, dass die Juden gar nicht scharf schossen. Die Deutschen hätten als erste den Juden die Stirn geboten und keine Angst vor ihnen gehabt. Tatsächlich sei die Welt von zwei Nationen zum Narren gehalten worden: den Juden und den Briten. Hitler habe die Juden in ihre Schranken gewiesen, […]“. Als es dem berüchtigten Nazi-Verbündeten und gesuchten Kriegsverbrecher al-Husseini nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang aus der alliierten Gefangenschaft nach Kairo zu fliehen, notierte al-Sakakini: „Welch freudige Nachricht.“21
Auf Grund seiner antibritischen Ansichten unterstützte al-Sakakini auch den italienischen Faschismus,22 wiewohl Mussolini – im Gegensatz zu Hitler – keinerlei Hehl daraus machte, die arabische Bevölkerung im nach Klima und Bodenbeschaffenheit für die italienische Besiedlung geeigneten Fezzan ausmorden oder vertreiben zu wollen, und dies auch umsetzte.23 Soweit, dass al-Sakakini wegen einem bisschen Völkermord mit Mussolini gebrochen hätte, ging sein arabischer Nationalismus nun auch wieder nicht.
Aber ach, der Befreiung der unterdrückten arabischen Völker durch Hitler stand die Übermacht der jüdischen Weltverschwörung entgegen, denn diese kontrollierten nach Auffassung al-Sakakinis bekanntlich Presse und Rundfunk. Die Vollendung der Vernichtung des Judentums gelang den Nazis trotz tatkräftiger Unterstützung des Mufti al-Husseinis nicht. Trotzdem hielt die Mehrheit der wenigen Überlebenden des Holocausts nichts daran in Europa und Deutschland zu bleiben. Viele Überlebende wanderten in die USA aus, andere versuchten, trotz der Politik Großbritanniens sie daran zu hindern, auch nach Erez-Israel auszuwandern. Dies empörte Khalil al-Sakakini. Er sinnierte: „Wenn dies ein menschliches Problem ist, soll die Menschheit es doch lösen.“ Doch die Juden beuteten den Holocaust in parasitärer Weise aus, auch hier bedauerte Sakakini den „jüdischen Einfluss in den Vereinigten Staaten“. Als Gegenmittel empfahl er den USA, sie sollten ihren jüdischen Bürgern das Wahlrecht entziehen. In Palästina bevorzugte er andere Methoden: „das Schwert sei mächtiger als das Buch“.24
Antisemitische Gewaltfantasien eines Palästina-Aktivisten im Lumbung
Nach genau so einem ‚Goldstück‘ musste ein Kulturzentrum im hippen Ramallah benannt werden. Gegründet 1996 als Unterabteilung des palästinensischen Kultusministeriums, machte man 1998 eine NGO daraus. Schon 2005 gehörte das KSCC zu den Unterzeichnern eines Aufrufs, in dem zum akademischen Boykott Israels aufgerufen wurde. An dieser Ausrichtung hat sich bis heute nichts geändert.25
Direktor des KSCC war von 2015-19 ein gewisser Yazan Khalili.26 Er wird neben Lara Khaldi von der ruangrupa als Sprecher von „Question of Funding“ vorgestellt. Auch Khaldi war Direktorin des KSCC.27 An Khalili kann studiert werden, wie Kunst, Engagement und politische Agitation formvollendet eins und zum Programm werden. So findet Khalili, dass besonders die palästinensischen Arbeiten selbst dann, wenn sie politisch nicht eingebunden sind, politisch sind. Das Kunstwerk ordnet er bedingungslos der palästinensischen Sache unter. Und da sei selbst für kritische israelische Künstler, die die „Besatzung“ und den Status Quo im Nahen Osten kritisierten, kein Platz, denn diese betrieben „whitewashing the occupation“.28
Abgesehen von seiner Tätigkeit als politischer Kunsthandwerker29 und Kulturmanager betätigt sich dieser umtriebige Geselle auch als Architekt, Fotograf und seiner eigener Heldenerzählung gemäß auch als antisemitischer Schläger. Khalili erzählt in einem Interview, er habe in Amsterdam einen Kellner eines Restaurants verprügelt. Der soll es gewagt haben zu bemerken, Khalili könnte dem Äußeren nach auch Israeli sein. Das konnte, Khalili nicht auf sich sitzen lassen.30
Kurz gesagt: Sein Lebenslauf liest sich so, als hätte jemand einen Bahamas-Redakteur damit beauftragt, an Hand einer fiktiven satirischen Biographie zu veranschaulichen, was in der Kulturindustrie im Allgemeinen und im staatlich subventionierten Kunstbetrieb im Besonderen so alles schiefläuft.
In Khalilis Interviews und schriftliche Äußerungen finden sich immer wieder Formulierungen, die an die von Parteilinken zurückliegender Zeiten erinnern und die durch den Kontrast zum heutzutage in diesen Kreisen als zeitgemäß empfundenen postkolonialen Jargon – den Khalili ansonsten routinemäßig beherrscht – erst Recht hervorstechen. Es kann vermutet werden, dass diese Brüche von ihm nicht – wie etwa bei Zizek – bewusst als stilistisches Mittel eingesetzt werden, sondern das innere Unbehagen des Autors ausdrücken, sich auf einem von halbstaatlichen NGOs dominierten Kunstmarkt (von Khalili unpräzise, aber nicht ganz falsch als „neoliberal“ beschrieben) aktiv um Fördergelder bemühen zu müssen. Dazu muss er sich mit dem Problem herumschlagen, dass staatliche und halbstaatliche US-amerikanische und europäische Geldgeber kulturellen Organisationen, die dem Umfeld terroristischer Gruppen wie der Hamas, der PFLP und dem Islamic Jihad nahestehen, den Geldhahn zudrehen oder zudrehen könnten. Nicht umsonst lautet der Deckname, unter dem mutmaßlich das KSCC jetzt in der Reisscheune auftritt, „A Question of Funding“, also übersetzt: „eine Frage der Finanzierung“.
Früher war mehr Lametta, als PFLP und DFLP und weitere Gruppen im Umfeld der PLO noch auf Unterstützer mit martialisch klingende Beinahmen wie Schakal oder Schattenmann hörten und Schutzgelder mit tatkräftiger Vermittlung durch Altnazi und BKA-Chef Paul Dickkopf von diversen Airlines akquiriert werden konnten und im Yachthafen von Marbella milliardenschwere Waffendeals von Oliver North vielleicht auch Uwe Barschel mit den staatgewordenen Terrorpaten an der Syrte oder am persischen Golf abgeschlossen wurden. Den „international man of mystery“ gibt es nicht mehr, genauso wenig wie den Arbeiter- und Bauernstaat, der im Namen der internationalen Solidarität gleich ganze Schiffladungen an Schießgerät an die Waffenbrüder im Nahen Osten zur Bekämpfung des ewigen Zionisten lieferte.31 Er wird in Zeiten, wo sich in den Plattenbauvierteln von Yarmouk mit einer Handvoll Euros gedungene Hazara aus dem Teheraner Drogensumpf und ebenso deklassierte (oder zumindest wohlstandsverwahrloste) Jungs aus Dagenham, St. Denis und Delmenhorst gegenseitig an den Hals gehen und umfangreiche Finanzierung der palästinensischen Autonomiebehörde und durch die EU und die UNRWA erfolgt, schlicht nicht mehr gebraucht. Und auch CDU-Politiker werden heute eher mit Maskendeals und Bierdeckel als mit dubiosen Geldtransfers in dunkel Kanäle Richtung Iran in Verbindung gebracht. Stattdessen müssen nun todlangweilige Shaggydog Stories darüber, dass Captain Khalili auf der Allenby-Brücke von der israelischen Armee letzten Endes eben nicht nach Fotos kontrolliert wurde her. Nebenbei wir die Beweisführung bemüht, warum die freie Rede in Israel eine besonders fiese Form der Zensur sei. Alles garniert mit endlosen Zoom-Meetings und Powerpoint-Präsentationen, die im e-flux Journal, der antizionistischen Haus-Postille Khalilis und Konsorten breit getreten werden.32
Selbstverständlich ist nicht nur der Verein, als dessen Vorsitzender oder Vertreter Khalili agiert, sondern auch dieser selbst, als natürliche Person, BDS-Unterstützer. Man lernt, was mit dem oft eingeforderten ‚kritisch-solidarisch‘ gemeint ist, denn die BDS-Bewegung erscheint Khalili offensichtlich als zu gemäßigt: Statt lediglich passiv-aggressiv die Vernichtung Israels durch ein „Rückkehrrecht“ zu betreiben, solle man doch lieber von vorneherein offen und ehrlich verlangen, die Existenz des zionistischen Staates zu beenden (Zitat: „ending the existence oft the Zionist state“).33 Und er setzt noch einen drauf. Wie schon in seiner Rechtfertigung als antisemitischer Schläger erklärt er den jüdischen Staat („the establishment of israel“) als Fortsetzung der rassistischen „christo-European oppression“. Israel sei nichts als ein Ghetto, in dem den Juden eine nationale Identität aufoktroyiert worden sei, die es gar nicht gäbe. Aber vielleicht meint er es doch nur gut, wenn er fordert, die Emanzipation der Palästinenser sei nur durch die Emanzipation der Juden von ihrer nationalen Identität zu erreichen. Das politische Projekt des BDS sei erst dann am Ziel, wenn Israel kein jüdischer Staat mehr sei.34
Alleine ist Khalili im Lumbung nicht. Vielmehr kann er sich dort vielmehr wie ein Fisch im Wasser oder wie ein Reiskorn im Reisbeutel fühlen. Unter den „Lumbung Members“ finden sich weitere Fürsprecher des Boykotts Israels, wie Marwa Arsanios (Unterzeichner des Aufrufs „Wir können nur ändern, was wir konfrontieren“), der 2021 verstorbene Jimmie Durham (Unterzeichner des Aufrufs „Wir können nur ändern, was wir konfrontieren“), Jumana Emil Abboud (Unterzeichnerin des „A Letter Against Apartheid“35 und Yasmine Eid-Sabbagh (Unterzeichnerin der „Campaign to boycott the oral History Conference at the Hebrew University of Jerusalem“).36 Da auch in der Findungskommission bzw. im Documentabeirat, in der ruangrupa und im Artistic Team des ruruHauses wie geschildert ihre Gesinnungsgenossen sitzen und zu allem Überfluss die Bundesregierung mit Claudia Roth eine Fürsprecherin der Antisemiten im Kunstbetrieb als Staatsministerin ernannt hat37, ist Widerspruch nicht zu erwarten.
Der Bundestag gegen BDS und die Kasseler Äquidistanz
Der Bundestag hat am 17. Mai 2019 einen gemeinsamen Antrag von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ angenommen. Dort heißt es u.a. „ Der Bundestag beschließt, […] keine Organisationen finanziell zu fördern, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen. Keine Projekte finanziell zu fördern, die zum Boykott Israels aufrufen oder die die BDS-Bewegung aktiv unterstützen. Länder, Städte und Gemeinden und alle öffentlichen Akteurinnen und Akteure dazu aufzurufen, sich dieser Haltung anzuschließen.“38 Auch wenn sich die Szene um die documenta gerne mit der Aura des Kritischen umgibt, ist es korrekt, diese wiederkehrende Kunst-Show als eine im wesentlichen mit öffentlichen Geldern finanzierte – also keineswegs staats- und gesellschaftskritische – Ausstellung zu bezeichnen. Der Gesamtetat der documenta wird in großen Teilen von der Stadt Kassel, dem Land Hessen und vom Bund finanziert. Auch die Sponsoren der vorhergehenden documenta dürften wieder dabei sein. Immer wieder prominent erwähnt in unzähligen Werbebroschüren gehören zu diesen u.a. die Sparkassen Finanzgruppe, der VW-Konzern und die Deutsche Bahn. Auch sie zählen nicht gerade zu den Kapitalgruppen, die als besonders staatskritisch gelten.
In Kassel, wo „das Gedenken an die Opfer [an die Nationalsozialismus] seit vielen Jahren gelebte Wirklichkeit ist“, betont man zu bestimmten historischen Daten geschichtsbeflissen das eigene Engagement gegen Antisemitismus und die besondere Verbundenheit mit Israel. Man ist froh über die nach 1945 wiederauferstandene Jüdische Gemeinde und ihre neu errichtete Synagoge, preist die Städtepartnerschaft mit der israelischen Stadt Ramat Gan an und hisst neuerdings am Tag der Gründung Israels auch die Fahne Israels.
Doch angesichts des real existierenden Hasses auf Israel, der alle paar Jahre von den Freunden der Befreiung Palästinas von den Juden auf den Straßen Kassels organisiert wird, zeigt man Indifferenz und den wackeren Kämpfern für das Menschenrecht auf Israelkritik aus Kreisen der Kasseler Friedensbewegung ist man – zumindest in Teilen – zugetan. So steht zu befürchten, sofern der Bundestagsbeschluss den politischen Vertretern in den Aufsichtsgremien der documenta überhaupt etwas sagt, dass man sich der Phalanx der Israel-Boykottaktivisten in der Reisscheune im kommenden Sommer nicht in den Weg stellen wird! Ob der sich bis dato ahnungslos gebende, aber als Beuys-Fan bereits in Erscheinung getretene, Jörg Sperling vom documenta-Forum, das die Ausstellung kritisch begleiten soll, noch eines Besseren besinnt, bleibt abzuwarten. Dass der Antizionismus und Judenhass des Deutschen liebsten Heldenvolks im Verständnis der den Kulturbetrieb umkreisenden politisch Verantwortlichen zum Abbild der Zeit (Angela Dorn) oder zur wunderbaren Verschiedenheit unserer Gesellschaft (Claudia Roth) gehört39, ist ja nun wirklich nichts Neues: Da beißt der Beuys den Filz nicht ab.
2 Grundlegend zum Ideologen Josef Beuys, vgl., Frank Gieseke, Albert Markert, Flieger, Filz und Vaterland. Eine erweiterte Beuys Biographie, Berlin 1996; Aktuell setzt sich die Initiative „Beuys Behind the Scenes“ mit dem Mythos Beuys ausführlich und kritisch auseinander.
8 Im 2021 „A Letter against Apartheid“, der unter anderem auch vom Kurator der documenta 14 Adam Szymczyk unterstützt wird, heißt es: „Israel is the colonizing power. Palestine is colonized. This is not a conflict: this is apartheid.“
22 Biographische Angaben über Yazan Khalili, der wie viele andere „Wir können nur ändern, was wir konfrontieren“ unterzeichnet hat, findet man zum Beispiel hier: ( http://edgeofarabia.com/artists/yazan-khalili ).
25 So präsentiert z.B. das Kunstwerk „Apartheid Monochromes“ aus dem Jahr 2017 Leinwände in verschiedenen Farben. Diese sollen die von Israel 1949 bis 2005 in den Identitäts-Papieren vorgenommene Unterscheidung nach Nation oder Volksgruppe des Besitzers („jüdisch“, „arabisch“, „beduinisch“, oder „tscherkessisch“) darstellen. Diese Unterscheidung determiniere die unterschiedliche politische, ökonomische und soziale Stellung ihres jeweiligen Besitzers. ( http://www.yazankhalili.com/index.php/project/apartheid-monochromes/ ) Das Werk des Künstlers dient augenscheinlich der simplen propagandistischen Aussage, die Gestaltung wird dem funktionalen Zweck unterworfen.
26 Im Streitgespräch, das der Schlägerei mit dem Kellner eines indischen Restaurants vorausging, führt Khalili aus, dass Israelis keine Menschen aus dem Nahen Osten seien, sondern sie seien von überall her. Dann erklärt er weiße Christen als diejenigen, die die Juden in den Gaskammern ermordet hätten und anstatt sich bei den ermordeten Juden zu entschuldigen, hätten diese mit den Zionisten zusammengearbeitet um die Überlebenden in den Nahen Osten zum Zweck eines europäischen Kolonialprojekts zu exportieren. Opfer des europäischen Kolonialpolitik seien nicht nur die arabischen Ureinwohner sondern auch die arabischen Juden, die so Teil des Kolonialprojektes wurden. Khalili geriet über den „stupid motherfucker white European“ in Rage und skandierte „ Racism without Racists“ worauf ein Kampf ausgebrochen sei, in dem er den Kellner in das Gesicht schlug („broke his face into pieces“) und die Einrichtung demolierte. Die Aussagen sind in einem Interview mit Yazan Khalili zu finden: „Does That Make You Feel Bitter? Relieved? Blasé?“ (Does That Make You Feel Bitter? Relieved? Blasé? – WdW Review – Program – FKA Witte de With (fkawdw.nl) )
27 Über das unübersichtliche Geflecht aus Nazis, Neonazis, linksextremen palästinensischen Gruppen, eines sehr speziellen Schweizer Bankers (der Schattenmann), Agenten und Diplomaten der DDR und arabischer Nationen, vgl.: Thomas Riegler, Das „Spinnennetz“ des internationalen Terrorismus. Der „Schwarze September“ und die gescheiterte Geiselnahme von Schönau 1973, in: VfZ 4/2012, Heft 4. Die hier genannten windigen Personen aus dem Geheimdienstmilieu (oder im Falle fiktionalisierter Charaktere, deren reale Vorbilder) tauchen immer wieder in, wie sollte es anders sein, recht spekulativen Abhandlungen auf. Beispielhaft sei hier genannt: Markus Kompa, Barschels Mörder, Teil 1 und 2, heise.online.de. Die aktive Unterstützung des bewaffneten Kampfes gegen Israel durch die DDR beschreibt ausführlich: Jeffry Herff, Unerklärte Kriege gegen Israel. Die DDR und die westdeutsche radikale Linke 1967 – 1989, Göttingen 2019.
28 Das e-flux Journal präsentiert nicht nur einschlägige Kunstschaffenden und ihre Arbeiten, sondern hat den „A Letter against apartheid“ am 26.05.2021 unkommentiert veröffentlicht. (https://www.e-flux.com/announcements/397676/a-letter-against-apartheid/) Khalili erzählt von einem Erlebnis an einem Checkpoints israelischer (und palästinensischer) Sicherheitskräfte an der Grenze zu Jordanien: „Its one of the toughest ceckpoints to pass through in the region“. Nachdem er trotz angezeigtem Fotografie-Verbot so tat als ob er es täte, wird er gefilzt und sein Smartphone wird kontrolliert. Er wirft dem israelischen Grenzer vor, er sei paranoid. Nachdem dieser feststellte, dass keine Fotos auf dem Smartphone zu finden waren, gibt er Khalili das Smartphone zurück, lässt ihn passieren und gibt ihm lächelnd auf den Weg: „[…] Now take your stuff and get out of here.“ Fiese Israelis aber auch, noch nicht einmal die handelsüblichen Methoden der nahöstlichen Sicherheitskräfte werden gegen zwar verquere aber harmlose Künstler angewandt. Yazan Khalili, Freedom of Speech, Freedom of Noise, in: e-flux Journal 97, Feb. 02.2019.
35 Jörg Sperling sah zu Beginn des Jahres 2012 keine komplette Abkehr von der Vergangenheit. Aber „nichts ist vom künstlerischen Konzept erkennbar, keine Künstler*innen sind bekannt […]“, vgl.: Ein Jahr vor der documenta 15, Zeit.de, 06.01.2021. Angela Dorn, die sowohl hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst als auch stellvertretende Vorsitzende des documenta-Aufsichtsrates ist, hofft, „dass die documenta ein ‚Abbild ihrer Zeit‘ sein könne.“ Vgl.: Ingo Arend, Documenta 15 soll wie geplant stattfinden, in: SZ, 02.07.2021; Die neu ernannte Staatssekretärin der Bundesregierung Claudia Roth führt in einem Interview aus: „Bisher nimmt leider viel zu wenig der wunderbaren Verschiedenheit unserer Gesellschaft Raum im kulturellen Diskurs ein, beispielsweise sollten Menschen mit Migrationsgeschichte, LGBTIQ und Frauen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ich bin sehr gespannt auf die Dokumenta 15 im kommenden Jahr, die sich ja einer ganz neuen Arbeitsweise verschrieben hat …“, in: Vier Fragen an Claudia Roth, FAZ, 29.12.2021.
Hendrik Wüst Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Die Talbrücke Rahmede muss abgerissen werden. Wann ein Neubau fertig sein wird, ist nicht absehbar.
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