DIE PARTEI Duisburg: Impfmücken gegen Impflücken

Der "demokratische Widerstand" von "Duisburg steht auf" marschiert; Foto: Peter Ansmann
Der „demokratische Widerstand“ von „Duisburg steht auf“ marschiert; Foto: Peter Ansmann

Seit Dezember laufen die Querdenker von „Duisburg steht auf“ regelmäßig bei sogenannten Spaziergängen durch die Innenstadt von Duisburg. Auch am gestrigen Montag liefen die selbsternannten Widerstandskämpfer durch die Ruhrgebietsstadt, schrieen (geschützt von der Polizei) Parolen gegen die aktuell herrschende Diktatur in Deutschland. 

Diesmal mit dabei: Neonazis aus dem Umfeld der rechtsextremen Splitterpartei „Die Rechte“. DIE PARTEI, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die antifaschistische Initiative zeigten bei einer Mahnwache am Stadttheater deutlich, was sie von den „Spaziergängen“ von „Duisburg steht auf“ hält. Das Wort „nichts“ wäre hierbei eher noch eine Schmeichelei gegenüber der antidemokratischen Gurkentruppe von „Duisburg steht auf“.

Duisburg: Querdenker laufen ohne Auflagen

Was, mit Blick auf die teilweise rechtsextremistischen Querdenker, in Duisburg bitter ist: Die Coronaauflagen wurden bei der Demonstration am Montag nicht durchgesetzt. Zumindest nicht bei den Pandemoietreibern von „Duisburg steht auf“. Obwohl ab einer Teilnehmerzahl von 750 Querdenkern Maskenpflicht gegolten hat, trugen die „Corona-Rebellen“ keinerlei Mund-Nasen-Schutz und hielten auch keine Mindestabstände ein. Die gleichen Auflagen galten auch für die etwa 90 Gegendemonstranten die vor dem Stadttheater eine Mahnwache abhielten. Darüberhinaus durfte man sich der Straße nicht nähern. Bezogen auf die Teilnehmerzahl waren gefühlt mehr Polizisten bei der Mahnwache als beim Spaziergang der Querdenker zu sehen.

Heiko Schubert, Vorsitzender DIE PARTEI Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Heiko Schubert, Vorsitzender DIE PARTEI Duisburg; Foto: Peter Ansmann

In Redebeiträgen von Ratsherrn Matthias-Maria Eidens (DIE PARTEI Duisburg) und einer Sprecherin der antifaschistischen Initiative Duisburg wurde an die zahlreichen Menschen erinnert, die während der letzten zwei Jahre in Duisburg und weltweit an Corona gestorben sind. Mit einer Schweigeminute wurde der Toten gedacht.

Auf Seite der Mahnwache war die Stimmung gut: Mindestabstände und sämtliche Coronaauflagen wurden hier – was beim Grund der Gegenveranstaltung wohl nicht verwundert – eingehalten. Katja (DIE PARTEI Duisburg) hatte, als ehemalige Krankenschwester, Injektionsspritzen für den Fall der Fälle dabei. Neben zahlreichen PARTEI-Mitgliedern waren ebenfalls Mitglieder der Partei DIE LINKE – klar zu erkennen an den Flaggen – und Aktivisten von Bündnis90/Die Grünen vor Ort.

Manuel und Myriam, DIE PARTEI Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Manuel und Myriam, DIE PARTEI Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Für Unverständnis sorgte der Umstand, dass Mitglieder anderer demokratischen Parteien nicht vor Ort waren: SPD, CDU und FDP zeigten hier leider keine Flagge, was bei der hässlichen Zusammensetzung der Querdenker-Demonstration wichtig gewesen wäre.

Katja (DIE PARTEI Duisburg): Bestens vorbereitet für spontane Impfungen; Foto: Peter Ansmann
Katja (DIE PARTEI Duisburg): Bestens vorbereitet für spontane Impfungen; Foto: Peter Ansmann

Die Spaziergänger, die sich als „Kritiker des Corona-Regimes“ sehen und Vergleiche zwischen der heutigen Situation in Deutschland mit der Lage in der früheren DDR nicht scheuten (Inklusive „Wir sind das Volk“-Rufen!) sind nicht die Mitte der Gesellschaft: Neonazis aus dem Umfeld, auch ein Kader aus Duisburg-Walsum, der Splitterpartei „Die Rechte“ liefen im Demonstrationszug mit.

Dass es von Seiten der Querdenker keine Berührungsängste mit Neonazis und Antisemiten gibt, verwundert nicht: „Dennis, der Entsorger„, früherer Aktivist des PEgIdA-Ablegers in Duisburg marschierte beim Spaziergang am 10. Januar 2022 wieder mit, Naziinhalte und Mordphantasien waren, bis zur Berichterstattung hier im Blog, monatelang in der Telegram-Gruppe von „Duisburg steht auf“ zu sehen. Vergleiche zwischen der heutigen Justiz und der NS-Justiz blieben beim Spaziergang am 13. Dezember 2021 unbeanstandet. Dass man sich nach außen von Gewalt distanziert, sind pure Lippenbekenntnisse. Inzwischen gelöschte Phantasien von einer „Corona Armee Fraktion“ zeigen ein anderes Bild von den angeblich „friedlichen“ Querdenkern in Duisburg.

Fazit: Man kuschelt ganz gerne bei „Duisburg steht auf“ mit Neonazis.

Impfmücken gegen Impflücken; Foto: Peter Ansmann
Impfmücken gegen Impflücken; Foto: Peter Ansmann

Es bleibt zu hoffen, dass die genmanipulierten Impfmücken („etwas angeschärft“) gestern ihren Job gemacht haben:

Die sind sehr selektiv eingerichtet, die Impfmücken. Wir müssen die halt diese Woche wieder freilassen, weil bei den Querpinkern und Leerdenkern die Mücken uns per Gewerkschaft gesagt haben: Die haben auch ihren stolz. Aber wir werden gleich, wenn der Korso mit den freiwilligen Probanden auf uns zukommt, diese Impfmücken in der dritten Generation wieder freilassen. Und hoffen, dass sich das Problem dann irgendwann von selbst löst.

Ansonsten: Nicht viel neues bei den Querdenkern in Duisburg. Die Demonstration verlief vom Rathaus in Duisburg, zum Hauptbahnhof und von dort wieder zum Ursprungsort zurück. In einem Redebeitrag am Bahnhof verbreitete eine Rednerin, Mutter von zwei Kindern, („Ich habe eine Klinik geleitet in Gladbeck.“) Fake-News über verseuchte Corona-Tests die giftig seien und Ethylenoxid enthielten. Die üblichen Falschinformationen, die bereits bei früheren Spaziergängen in Duisburg verbreitet wurden (Nein, Ethylenoxid in Corona-Tests stellt keine Gefahr dar). Aus dem Lautsprecher ertönte, beim Aufbruch vom Hauptbahnhof, „Wir sind das Volk„-Rufe und Vergleiche mit der Situation in der damaligen „DDR“: Als ob dort die Demonstranten, geschützt von der Volkspolizei, gegen das Regime demonstrieren durften. Diese Widersprüche sind den Teilnehmern der Demo offensichtlich egal.

Extremismus pur: "Duisburg steht auf"; Foto: Peter Ansmann
Extremismus pur: „Duisburg steht auf„; Foto: Peter Ansmann

Der Demonstrationszug der ungeimpften Kontrollgruppe bewegte sich dann zurück zum Anfangspunkt am Rathaus in Duisburg, kurz vor der Ankunft habe ich das Event um 19:30 Uhr verlassen.

Was bei den kommenden Spaziergängen wünschenswert wäre

Was für den nächsten Spaziergang am Montag wünschenswert wäre: Eine Durchsetzung der Corona-Auflagen – wie Tragen von Mund-Nasen-Schutz und die Einhaltung der Mindestabstände – durch die Polizei. Wieso hier Verstöße einer Splittergruppe toleriert werden, ist der vernünftigen Mehrheit wohl auf Dauer schwer zu vermitteln. Die milden Temperaturen ließen schließlich den Einsatz von Wasserwerfern zu.

Die Medien, auch „ich“ mit diesem Beitrag, zeichnen aktuell ein falsches Bild von der Stimmung: Die „Spaziergänger“, die gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen, sind eine Minderheit. Nur, leider, eine sehr laute. Die wahre Abstimmung über die Corona-Maßnahmen findet bei den Impfzentren und in Arztpraxen statt.

Dass mehr Menschen aus der Gruppe der schweigenden Mehrheit den Coronazis die Stirn bieten, wäre hilfreich und würde ein klares Zeichen setzen:

„Wir lassen uns von einer lauten und extremistischen, antidemokratischen, Minderheit nicht erpressen.“

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CH
CH
2 Jahre zuvor

Wo sind sie denn die Nazis?

Da! Bei Minute 2:04 und 2:11 oder so…mitten durchs Bild gelaufen. Schön provozierend zwischen Polizei und Gegenprotest.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

Würde gerne am Montag ebenfalls zur Gegendemo. Wann findet die denn statt? Man findet im Internet leider viel zu wenig Informationen.

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