Emma Ruth Rundle

Emma Ruth Rundle by (c) Mason Rose

Heute 20 Uhr | Einlass 18:30 Uhr | AK 30 € | Christuskirche Bochum

Von wegen gleicher Startbedingungen: Tochter zweier Musiker, verbrachte schon mit acht, neun Jahren ihre Zeit im legendären McCabe’s Guitar Shop in Santa Monica, Legenden gaben sich die Klinke in die Hand, da kommt Joni Mitchell und da Tom Waits, und der da, ist das nicht Henry Rollins. Ihr erstes Instrument: eine Keltische Harfe, kurz darauf ihre erste eigene Gitarre, eine Fender Mustang, da war sie 13 und noch ein paar Jahre später im McCabe’s Guitar Shop angestellt. Einen besseren Gitarrenunterricht kann sich kein Mensch vorstellen. Folk sei ihre Basis, sagt sie, und bricht von dort aus in alle Richtungen aus, ihre Liebe gilt Mazzy Star ebenso Smashing Pumpkins bis rüber zu Nirvana.

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Documenta? BDS? Das Problem ist die „Initiative Weltoffenheit“ (Teil 2)

Antisemitisches Weltbild, Rückseite: Documenta 15 by C. Suthorn cc by sa 4.0

Mit Steuermitteln gefördert wird die Documenta, um autonom zu sein, ihre Autonomie hat sie an den antisemitischen BDS verkauft. Und die Kunst gleich mit. Wie immer dies  –  ein umgekehrter Verwendungszweck  –  jetzt abgerechnet wird in Kassel, es wird Signalwirkung haben für die Kultur dieser Gesellschaft, die staatlich geförderte und mehr noch für die freie: In ihr, die sich am Markt behauptet, entscheidet sich, ob diese Gesellschaft imstande ist, sich gegen Antisemitismus zu behaupten oder ob sie, wie „weltoffene“ Kulturmagnaten es fordern, dem Stellungsbefehl folgt, den BDS erteilt. Ein Kulturkampf?

Es hat einige Anstrengungen gegeben, BDS auszubremsen und die antisemitische Hetzkampagne herauszuhalten aus dem bundesdeutschen Kulturbetrieb (siehe Teil 1). Nicht ohne Erfolg und doch umsonst, im Dezember 2020 traten die Direktoren und Intendanten von zwanzig Kultur- und Wissenschaftsinstituten ins Theaterlicht, sie repräsentieren unter anderem die Kulturstiftung des Bundes, das Goethe-Institut und die Stiftung Humboldt Forum, das Berliner Haus der Kulturen der Welt zusammen mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung sowie diverse Theater, Tanzhäuser und Museen. Diese Clique der Kulturmagnaten  –  über Monate hinweg konspirativ geschmiedet, bemerkenswerterweise hat sich der Musik- und Konzertsektor kaum beteiligt  –  fordert seitdem, BDS die Bühnen zu bereiten, man wolle sich „alternativen Weltentwürfen“ öffnen.

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Der Ruhrpilot

Verleihung des NRW-Staatspreises an Michael Schumacher Foto: Land NRW/Mark Hermenau Lizenz: Copyright


NRW:
Michael Schumacher bekommt Staatspreis verliehen…NTV
NRW:
Die Bauroboter-Professorin…FAZ
NRW:
Entlastungspunkte könnten 300.000 Jobs bringen…NTV
NRW:
20.720 Corona-Neuinfektionen…RP Online
Ukraine:
USA wollen weitere Mehrfach-Raketenwerfer liefern…Welt
Ukraine: USA gehen von 15.000 getöteten russischen Soldaten aus…FAZ
Ukraine:
Schwere Waffen jetzt!…Focus
Ukraine:
Selenskyj warnt Europa…Spiegel
Ukraine: Massenhafter Völkerrechtsbruch durch Russland…Zeit
Ukraine:
Kiew bittet um Luftabwehrwaffen…NTV
Ukraine:
„Was wir jetzt brauchen, ist ein Gamechanger“(€)…Spiegel
Ukraine: Putins mörderischer Plan für die neue Phase des Kriegs(€)…Welt
Ukraine: Russische Streitkräfte nutzen sich in unbedeutenden Gefechten ab…NTV
Ukraine:
Leere Regale sind nur ein Symptom…taz
Debatte:
Ohne Sanktionen geht es nicht(€)…Welt
Debatte: Die FDP, Retter der Reste der „Agenda 2010“…FAZ
Debatte:
Hartz IV subventioniert keine Hungerlöhne…Zeit
Debatte:
„Man versucht jetzt, mit einem Bauernopfer davon zu kommen“(€)…Welt
Debatte: Manifest unwahr(€)…FAZ
Debatte:
Auch die Atomkraftwerke sollten helfen, Erdgas zu sparen(€)…NZZ
Debatte: Was hinter dem harten Kampf um die Atomkraft steckt…Welt
Debatte: Habecks Kohle-Plan droht an Logistik zu scheitern…NTV
Debatte:
Am Ende kommen immer Männchen und Weibchen heraus(€)…FAZ
Debatte:
In der Hitze der Stadt…Jungle World
Corona: COVID-19-Dashboard…RKI
Corona: 
Coronavirus-Outbreak…Worldometer
Corona: Inzidenz stagniert bei 740…Welt
Corona: RKI registriert mehr als 136.000 Neuinfektionen…Spiegel
Corona: Die vielen Ungereimtheiten bei den Impfdaten des RKI(€)…Welt
Corona: Antrag für Omikron-BA.1-Impfstoff bei der EMA eingereicht…DAZ
Corona: Impfzertifikate werden nach und nach ungültig…Welt
Ruhrgebiet: „Wir werden immer ärmer“…WAZ
Bochum: Kanadagänse belagern die Parks(€)…WAZ
Bochum: Rottstr. 5 Theater zeigt Schöne neue Welt…Bo Alternativ
Dortmund: Lehrer sieht dramatischen Mangel(€)…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Rock und Pop in der Martener Meile…Nordstadtblogger
Duisburg: Taskforce kontrolliert erneut Häuser in Hochfeld…WAZ
Duisburg: Tödliche Badeunfälle im Rhein und in Seen…WAZ
Essen: Mit künstlichen Staus weniger Verkehr?…WAZ
Essen: Anwohner wehren sich gegen Fahrradstrasse…WAZ

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“Zusammenstehen und Solidarität”: Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen findet Abhängigkeit von Russland „unerträglich“

Alexander Van der Bellen Foto: IAEA Imagebank – Austrian President Van der Bellen Visit to the VIC (01314167) Lizenz: CC BY 2.0
Eine ungewöhnlich kämpferische Rede hat Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen (78) bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele in diesem Jahr gehalten. Er sprach nicht über Kunst und Kultur, sondern über die schwierigen politischen Zeiten: „Die Lösung der anstehenden Probleme stellt eine gesamtstaatliche Aufgabe dar“, ist Alexander van der Bellen überzeugt.
Ruhrbarone.de dokumentiert seine Rede in leicht gekürzter Form.Gemeinsam Kunst zu genießen, das tut gut, gerade nach dieser langen Zeit der Entbehrungen, die wir hinter uns haben.

Aber haben wir sie wirklich hinter uns?

Ich habe immer die Ansicht vertreten, dass man Dinge nicht schlechtreden sollte. Aber wir dürfen uns auch nichts vormachen. Wenn wir uns nicht in die Tasche lügen, dann müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass, wenn dieser Abend vorbei ist, wenn diese Festspiele vorbei sind, wenn dieser Sommer vorbei ist, spätestens wenn der Winter kommt laufen wir in ein massives Energieproblem.

Wenn wir jetzt nicht dementsprechend vorbereitend handeln.

Wir sehen jetzt schon ein dramatisches Ansteigen der Preise für viele Produkte des täglichen Bedarfes. Hunderttausende Menschen in unserem Land haben Angst und sind am Rande der Verzweiflung. Alleinerziehende Mütter und Mindestpensionisten, aber genauso Menschen, die bislang keine gröberen Geldsorgen hatten.

Wir leben in einer Zeit, wo die Grundelemente unseres Lebens angegriffen werden. Der Friede in Europa. Unsere Freiheit, unsere Demokratie, die Art wie wir leben wollen, unsere Versorgungssicherheit, und die Sicherheit insgesamt.

Warum ist plötzlich alles unsicher, was über Jahrzehnte so sicher schien? Weil einige hundert Kilometer östlich von hier ein Diktator sitzt, der es nicht ertragen kann, dass Menschen in Europa in individueller Freiheit und Unabhängigkeit leben. Der vom verweichlichten, dekadenten Westen redet, der unsere Art zu leben, zutiefst verachtet.

Weil er nicht erträgt, dass wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der jeder Mensch gleich viel wert ist.

Das ist die Wahrheit und das ist der Kern der Sache. Weil der russische Präsident das nicht erträgt, hat er einen Krieg begonnen. Er lässt Bomben auf Städte und Dörfer werfen, treibt Millionen Menschen in die Flucht. Zehntausende haben bereits ihr Leben verloren.

Während wir hier heute die Festspiele eröffnen, harren Familien in ukrainischen Städten in Kellern und Luftschutzbunkern aus. Weil das alles aus Sicht des russischen Präsidenten nicht genug ist, drosselt er die Gasversorgung in Europa und machen wir uns nichts vor, er wird sie ganz abdrehen, wann immer es ihm gefällt.

Diese Abhängigkeit ist unerträglich!

Aber es ist auch unerträglich, auch nur mit dem Gedanken zu spielen, sich zum unterwürfigen Verbündeten eines Diktators zu machen. Zu all dem Unrecht zu schweigen. Wir sind nicht Putins Vasallen.

Und ja, vergangene Regierungen haben die Gefahr der Abhängigkeit nicht gesehen oder sie ignoriert. Ja, die Politik hat hier Fehler gemacht. Und ja, ich selbst habe mich auch täuschen lassen und in vermeintlicher Sicherheit gewiegt.

Was heißt das für uns?

Einerseits, dass wir beim Namen nennen müssen, worum in der Ukraine gekämpft, gemordet, gestorben wird: Nicht nur für die Unabhängigkeit der Ukraine. Um unser aller Lebensmodell, um politische Freiheit, persönliche Freiheit, den Rechtsstaat, Menschenrechte und Demokratie. Zum anderen, dass diese Energiekrise ein bewusst herbeigeführter, kriegerischer Akt ist. Dass die Inflation, die daraus entsteht, ein bewusst herbeigeführter, kriegerischer Akt ist.

Dass Menschen in Österreich, in unserem wunderschönen Österreich, schwer leiden, in akuter Armutsgefahr sind und dass dies eine Folge dieses bewusst herbeigeführten, kriegerischen Aktes ist.

Dass wir nicht zurück können in die Zeit davor. Nichts mehr wird so sein wie früher. Friede und Wohlstand sind nicht mehr selbstverständlich in Europa.

Das sind Tatsachen. Sie müssen wir als ersten Schritt anerkennen, damit wir uns befreien können. Erst dann können wir uns nach vorne entwickeln und gestaltend und mutig in die Zukunft gehen. Dann haben wir eine Chance, die neuen Zeiten, in die wir fraglos schreiten, auch zu guten Zeiten zu gestalten.

Damit wir das tun können, müssen wir vereint sein. Wir dürfen uns nicht spalten lassen – weder in Österreich noch in der Europäischen Union. Denn auch das gehört zu Putins Plan: Dass wir uns gegeneinander ausspielen und aufhetzen lassen.

Gelegenheit dazu gab und gibt es in den nächsten Monaten genug: Die Pandemie, ihre Folgen und der Umgang damit. Die Inflation, ihre Folgen und der Umgang damit. Die Energieknappheit, ihre Folgen und der Umgang damit.

Wir sind alle gefordert!

Aber die in unserem Land, die nicht so massiv unter den Folgen der Inflation leiden, sind jetzt mehr gefordert. Wir müssen denen helfen, die es schwieriger haben, die vielleicht am Ende des Monats nicht mehr wissen, wie sie heizen oder was sie essen sollen.

Ein Österreich, in dem Familien, Pensionisten, arme Menschen im Winter frieren müssen, weil sie sich die Energie nicht mehr leisten können – das ist nicht das Land, in dem wir leben möchten. Da bin ich mir sicher.

Finde ich es gut, dass wir deswegen wieder Wärmekraftwerke mit fossilen Brennstoffen in Betrieb nehmen? Natürlich nicht. Aber im Augenblick ist es die bestmögliche Option.

Finde ich es gut, dass die Regierenden, die uns durch diese Situation leiten sollen, auch sehr viel mit sich selbst beschäftigt und abgelenkt sind? Natürlich nicht. Sie glauben nicht, oder wahrscheinlich glauben Sie es, wie viele Menschen von mir verlangen, in irgendeiner Form einzugreifen in die Regierung. Es gibt einige, die sich Neuwahlen wünschen.

Aber ich sagen Ihnen hier klar und deutlich, dass ich meine Verantwortung darin sehe gerade in dieser Zeit die größtmögliche Stabilität zu garantieren.

Und dafür zu sorgen, dass wir Wochen und Monate völliger Unmanövrierbarkeit vermeiden.

Und ich bin deshalb zu der Entscheidung gekommen, dass die Regierung jetzt das tun soll und muss, und zwar ohne Verzögerung, wofür sie gewählt wurde: Arbeiten, arbeiten, arbeiten.

Die Lösung der anstehenden Probleme stellt eine gesamtstaatliche Aufgabe dar. Und die Lösung eben jener Probleme muss eine gesamtstaatliche, gemeinsame Anstrengung sein. Diese Anstrengung muss entsprechend kommuniziert werden. Und es muss entsprechende Maßnahmen und Ergebnisse geben.

Die Dringlichkeit gebietet rasches und geschlossenes und entschlossenes Handeln. Und vor allem Solidarität.

Das Zusammenhalten in unserer Gesellschaft, das Eintreten füreinander, die Verbundenheit und die Bereitschaft die gemeinsamen Werte und Ziele auch in diesen schwierigen Stunden zu vertreten. Darum geht es!

Als ich einmal gesagt habe, manche von Ihnen werden sich vielleicht daran erinnern: „So sind wir nicht“. Da habe ich auch noch einen zweiten Satz angehängt, der nicht so oft zitiert wird. Der zweite Satz lautet: „So sind wir nicht. So ist Österreich einfach nicht. Aber jetzt müssen wir das alle gemeinsam beweisen.“ Dem ersten Schritt muss der zweite folgen.

Den Vorwürfen der Korruption muss die umfassende Aufarbeitung und Aufklärung dieser Vorwürfe folgen. Dem Einschalten der Wärmekraftwerke muss der massive Ausbau der nicht-fossilen Energiegewinnung folgen. Schnell. Der raschen Abfederung der steigenden Preise muss eine gute und nachhaltige Absicherung für alle folgen.

Wir werden all das, was jetzt passiert und passieren wird, nur bewältigen, wenn wir zusammenhalten. Wir müssen solidarisch sein.

Und dann, wenn wir die kommenden Herausforderungen bewältigt haben – und wir werden sie bewältigen – müssen wir neu aufbauen. Neu, tragfähig und zukunftsträchtig.

Freibäder: Günstiger Badespaß im Ruhrgebiet

Freibad in Bonn 1991 Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F088833-0025 / Faßbender, Julia Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Die Spannbreite bei den Eintrittspreisen bei Freizeitbädern ist groß. Im Ruhrgebiet ist der Sprung ins kühle Nass für Erwachsene in Essen am billigsten, Kinder kommen in Mülheim an der Ruhr besonders günstig davon. Das zeigt eine Statistik des Immobilienmanager Objego, für den 300 Bäder in 80 deutschen Städten verglichen wurden.

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Neues Festival in Gelsenkirchen

Mit New Colours geht vom 8. bis 11. September ein neues Musikfestival in Gelsenkirchen an den Start. Das Format setzt auf Vielfalt – sowohl bei den Musikstilen als auch bei den Locations. Die musikalische Bandbreite deckt Jazz, Blues, Neue Klassik und Pop ab. Zu den Veranstaltungsorten gehören z. B. der Nordsternturm und Schloss Horst, aber auch ein Künstleratelier und ein Bauernhof. Mit dabei sind u. a. Joachim Kühn, Rymden und Jeff Cascaro. Ein ganz besonderer Programmpukt wird der Spaziergang mit dem 11-köpfigen Schweizer Fischermanns Orchestra auf der Halde Rungenberg. Insgesamt stehen 13 Veranstaltungen auf dem Festival-Programm.

Halle: Studierendenrat löst AK Antifa nach zwei kritischen Vorträgen zum Thema Transaktivismus auf

Löwengebäude am Universitätsplatz in Halle Foto: paul muster Lizenz: CC BY 3.0

Auf seiner vorgestrigen Sitzung hat der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität in Halle den Arbeitskreis Antifaschismus aufgelöst. Im Auflösungsantrag wurde dem Arbeitskreis Transfeindlichkeit und ein zerrüttetes Verhältnis zum Studierendenrat unterstellt. Anlass für die Antragsteller waren zwei Vortragsveranstaltungen zu Ausprägungen des Transaktivismus im Herbst des vergangenen Jahres.

„Unsere Referenten und wir haben immer wieder artikuliert, dass wir die Diskriminierung von Transpersonen verurteilen. Zum Verhängnis wurde uns aber die Kritik des Transaktivismus, was keineswegs transfeindlich ist“, sagt Anja Kleinky vom AK Antifa.

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Douglas Murray: Die Selbstverzwergung der alten weißen Männer

Douglas Murray Foto (Ausschnitt): AndyCNgo Lizenz: CC BY-SA 4.0


Douglas Murray hält uns mit „Krieg dem Westen“ einen Zerrspiegel vor, in den wir besser nicht reinschauen sollten. Denn den besagten Krieg führen wir gegen uns selbst – aufgrund einer Verzerrung in unseren eigenen, „westlichen“ Köpfen.
Von unserem Gastautor Karsten Kastelan.

Schon auf den ersten Seiten seines neuen Buches, startet Autor Douglas Murray mit einer Steilvorlage: „Im Hinblick auf die Rechte der Frauen und sexuellen Minderheiten und natürlich insbesondere, wenn es um das Thema Rassismus geht, wird alles so dargestellt, als wäre es nie schlimmer gewesen, und das an dem Punkt, an dem es nie besser war.“

Nicht, dass gerade letzterer Punkt so einfach zu wiederlegen wäre, denn es ist nun wirklich nicht anzunehmen, dass – und nehmen wir nur einmal Deutschland – Gastarbeitern in den 60ern und 70ern eine größere Akzeptanz entgegenkam als heute. Oder Frauen damals mehr Rechte hatten.

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Energiekrise: „Deutschland verharrt in Schockstarre“

Dennis Radtke Foto: Martin Lahousse / EVP-Fraktion Lizenz: Copyright


Sicherlich wäre eine ehrliche und schonungslose Analyse der energiepolitischen Fehler in den zurückliegenden 20 Jahren ebenso interessant wie geboten. Mit Blick auf die Notwendigkeit von kurzfristigen Lösungen in der Energiekrise hilft dies freilich nicht weiter. Für eine mittel- und langfristige Neuaufstellung ist eine Analyse indes unverzichtbar. In der Rückschau werden mehrere fatale Fehlannahmen sichtbar, die von unterschiedlichsten Bundesregierungen getroffen und zu verantworten sind. Von Rot-Grün, über Schwarz-Gelb bis hin zur Großen Koalition. Eine Korrektur einmal getroffener Entscheidungen fand bei keinem Regierungswechsel statt. Unser Gastautor Dennis Radtke (CDU/EVP) kommt aus Bochum und ist Mitglied des Europaparlaments.

Da ist zunächst die irrige Annahme, kostengünstiges Gas aus Russland werde dauerhaft zur Verfügung stehen. Für viele Entscheider in Politik und Industrie ist das in der Vergangenheit ein regelrechter Glaubenssatz geworden. Wenn die Sowjetunion selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zuverlässig und günstig geliefert habe, warum sollte Putin hiervon abweichen? Wie an vielen anderen Stellen auch, hat man den russischen Despoten falsch eingeschätzt. Gazprom war nie ein privatwirtschaftliches Unternehmen, sondern immer ein politisches Instrument.

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