
Zur zeitgeisthörigen Sprache zählt die Wiederholung kleiner Wörter. Das Adverb „sehr“ steht auf Platz 1 der Bestenliste, gefolgt vom Adjektiv „ganz“. In der Regel strömt aus dem Mund kulturbeflissener Damen und Herren die zweimalige Betonung, dass etwas „sehr, sehr wichtig“ oder „ganz, ganz wichtig“ sei. Zumeist irgendein verschrobenes „Narrativ“ oder „Momentum“ oder „die Luft nach oben am Ende des Tages“ in Verbindung mit „einer ganz, ganz wichtigen Position im öffentlichen Raum“. Von unserem Gastautor Olaf Müller
Obacht, denk ich, Obacht! Jetzt auch schon zweimal. Vielleicht war es vorher nur „ganz wichtig“ oder nur „sehr wichtig“. Nun muss der Vorfall wichtiger geworden sein, denn nun ist er ja „ganz, ganz wichtig“.








