Der BVB muss aus dem Fall Moukoko für die Zukunft lernen!

Youssoufa Moukoko. Archiv-Foto: BVB

Bei Borussia Dortmund läuft es nicht! Nicht nur, dass der selbsternannte Meisterschaftskandidat in der Tabelle der Fußball-Bundesliga während der WM- bzw. Winter-Pause auf einem indiskutablen Rang sechs liegt, auch in Sachen Kaderplanung des BVB hakt es in diesen Tagen offenkundig gewaltig.

Wenige Wochen vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs sind Vollzugsmeldungen in Sachen Personalplanung in Dortmund noch immer Mangelware. Bisher haben sich weder personelle Verstärkung realisieren lassen, noch sind Spieler, die sich bisher als Flop erwiesen haben, abgegeben worden.

Und auch in Sachen Vertragsverlängerungen herrscht bislang völlige Funkstille. Während das bei den Spielern Marco Reus und Mats Hummels durchaus nachvollziehbar scheint, da die Zukunft beider in Dortmund gut überlegt und abgewogen sein will, ist das im Falle von Youssoufa Moukoko ein eindeutig schlechtes Zeichen.

Das Talent, das sich zuletzt bei den Schwarzgelben eine Rolle erarbeitet hat, die ihm eine große Zukunft zu versprechen scheint, zögert bislang, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag an der Strobelallee zu verlängern. Wilde Gerüchte rund um angeblich geforderte Millionenbeträge machten zuletzt die Runde. Deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen ist schwierig.

Moukoko selber sah sich zuletzt wiederholt ungerechtfertigter Weise in ein schlechtes Licht gerückt, bestritt energisch Vorgänge, von denen in einigen Medien berichtet wurde. Doch alleine die Tatsache, dass der BVB bisher eine seitens des Klubs angestrebte Vertragsverlängerung nicht vermelden konnte, spricht in dieser Beziehung ja Bände.

Zuletzt wurde Manager Sebastian Kehl schon öffentlich mit Worten zitiert, die dem Spieler eine möglichst rasche Entscheidung nahebringen sollten. Das Problem: Der Verein hat in Wahrheit keinerlei Möglichkeiten den Stürmer unter Druck zu setzen. Ganz im Gegenteil! Macht Kehl zu viel Druck, kann sich Moukoko womöglich beleidigt zurückziehen. Das Sturmtalent hat alle Trümpfe in der Hand, kann sich gegebenenfalls auch erst nach Saisonende entscheiden, wo er in Zukunft seine Fußballkünste zu Markte tragen möchte. Ihn unter Druck zu setzen, wird nicht gelingen, könnte eher kontraproduktiv für die schwarzgelben sein.

Moukoko soll dem Vernehmen nach von etlichen Top-Klubs umworben werden. Warum also sollte er sich jetzt schon entscheiden? Je länger er zögert, je höher dürfte am Ende seine finanzielle Entlohnung für einen neuen Vertrag ausfallen. Erst recht, wenn er bis zum Sommer noch weitere Entwicklungsschritte auf dem Platz realisieren kann. Die Zeit arbeitet also für den Spieler, wenn er sich nicht noch übel verletzen sollte.

Die Borussia muss in diesen Tagen die bittere Erfahrung machen, dass sich auch eigene Spieler und fremde Vereine gegenüber den Dortmundern so verhalten, wie es der BVB in der jüngsten Vergangenheit in Sachen eigener Kaderplanung häufig zu seinen Gunsten gerne mal ausgenutzt hat. Immer wieder kamen junge, aufstrebende Spieler von vergleichsweise kleinen Vereinen für relativ günstiges Geld nach Dortmund. Die Westfalen ließen diese Akteure dann im eigenen Kader reifen, wollten dann vom Weiterverkauf finanziell profitieren. Diesmal scheint es einmal genau umgekehrt zu laufen.

Der BVB droht im aktuellen Fall zum großen Verlierer zu werden, scheint den Zeitpunkt für eine ‚günstige‘ Vertragsverlängerung lange verpasst zu haben. Moukoko konnte in den vergangenen Jahren in Dortmund zu einem weltweit beachteten Jungprofi heranreifen. Jetzt, wo er bei den ganz großen mitmischen kann, droht sein ablösefreier Abgang zu einem europäischen Top-Klub. Und zu diesen gehören die Dortmunder nach den zuletzt eher enttäuschenden Jahren eben nicht mehr. Das zeigt das Verhalten des Sturmtalents deutlich.

Selbst wenn Moukoko in den kommenden Tagen oder Wochen sein auslaufendes Arbeitspapier in der Ruhrgebietsmetropole doch noch verlängern sollte, wonach es derzeit nicht aussieht, rächt sich gerade die Entwicklung des Vereins hin in Richtung eines personellen Durchlauferhitzers kräftig. Und sei es durch die von Spielerseite offenkundig zuletzt immens gestiegenen Geldforderungen auch nur finanziell.

Der BVB muss daraus schnell lernen. Die Personalpolitik der vergangenen Jahre führt einen auf Dauer nämlich nicht näher an die nationale oder internationale Spitze heran. Ganz im Gegenteil, wie die aktuelle Lage in Dortmund zeigt!

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