Am Samstag steigt das von Millionen Fans mit Spannung erwartete Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München im Westfalenstadion. Wie in jedem Jahr ist hier auch das mediale Getöse im Vorfeld des Spiels größer als bei anderen Begegnungen.
Die vergangenen Vergleiche zwischen den Kontrahenten gingen in aus Dortmunder Sicht unschöner Weise regelmäßig an den FC Bayern München. Verbale ‚Aufplusterungen‘ der Schwarzgelben im Vorfeld dieser Vergleiche fielen ihnen zuletzt immer wieder auf die Füße. Gelernt scheint man bei der Borussia daraus bisher trotzdem nicht zu haben.
Emre Can bei seiner Vorstellung in Dortmund. Archiv-Foto: BVB
Ist das jetzt eine gute Nachricht, oder nicht? Die Meinungen gehen im BVB-Umfeld weit auseinander.
Borussia Dortmund hat unmittelbar nach dem Start des Trainingslagers in den USA die seit dem Rücktritt von Marco Reus offene Kapitänsfrage geklärt. Emre Can wird künftig die Binde am Arm tragen, wie Trainer Edin Terzic auf einer Pressekonferenz in Kalifornien am Mittwoch bestätigte.
Damit bestätigten sich Gerüchte, die seit einiger Zeit rund um den Vizemeister zu vernehmen waren. Überraschend kam die Entscheidung der Dortmunder also nicht. Die Wahl Cans zum offiziellen Anführer der Schwarzgelben auf dem Platz birgt dennoch ein gewisses Risiko, da an seiner Eignung für dieses Amt durchaus Zweifel bestehen.
Gestern war es dann endlich auch offiziell soweit. Marco Reus hat sein Amt als BVB-Kapitän nach fünf Jahren zur Verfügung gestellt.
Nach Ansicht vieler Fans in Dortmund war diese Entscheidung längst überfällig. Reus war in den vergangenen Jahren nie der Anführer, der er hätte sein sollen. Die Gründe dafür waren und sind vielfältig.
Beim BVB diskutieren sie in diesen Tagen in erster Linie die Zukunft der beiden Dortmunder Ikonen Marco Reus und Mats Hummels. Die Verträge der beiden Routiniers hatten ein Enddatum im Sommer 2023. Reus hat sein Arbeitspapier inzwischen zu reduzierten Bezügen um ein Jahr verlängert. Die Zukunft von Hummels bei den Schwarzgelben ist derzeit noch offen. Eine Entscheidung hat der Spieler offenkundig noch nicht getroffen. Der Klub hat sein Interesse an einer Verlängerung der Zusammenarbeit schon vor einiger Zeit bekundet. Ein Abgang von Hummels nach der laufenden Saison erscheint daher nicht unwahrscheinlich.
Abgesehen davon, dass ich persönlich es grundsätzlich lieber gesehen hätte, wenn Hummels an der Strobelallee verlängert hätte und Reus am Ende der Spielzeit gegangen wäre, einfach weil Hummels aus meiner Sicht sportlich noch deutlich wertvoller und auch ehrgeiziger erscheint als Reus, bringen einen diese Diskussionen rund um die alternden Kicker, die auf der Zukunft nach einem gelungenen Karriereende sind, auf ein ganz anderes Thema: Warum sollte der BVB im Sommer eigentlich nicht Thomas Müller vom FC Bayern München verpflichten?
BVB-Kapitän Marco Reus (rechts).Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Borussia Dortmund bereitet sich aktuell im spanischen Marbella im Rahmen eines Trainingslagers auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga vor. Nach einer völlig enttäuschenden zweiten Jahreshälfte 2022 rangiert der BVB in der Liga derzeit nur auf Rang sechs. Der Trainerwechsel zurück zu Edin Terzic, der im Sommer Nachfolger seines eigenen Nachfolgers Marco Rose wurde, hat sich bisher nicht positiv bemerkbar gemacht.
Der Ruck, der schon im vergangenen Sommer durch die Mannschaft gehen sollte, er war, wenn es ihn denn überhaupt gab, nur von sehr kurzfristiger Natur. Vor diesem Hintergrund wirken die aktuellen Aussagen von Kapitän Marco Reus, die er nun im Rahmen eines Mediengesprächs tätigte, geradezu erschreckend gleichtönig und uninspiriert. Reus wird hier mit Aussagen zitiert, die nichts anderes als Standardaussagen und wohlklingende Floskeln sind. Wo da die dringend erforderliche Aufbruchsstimmung für eine erfolgreichere erste Jahreshälfte 2023 der Dortmunder Profikicker herkommen soll, bleibt völlig schleierhaft.
Bei Borussia Dortmund läuft es nicht! Nicht nur, dass der selbsternannte Meisterschaftskandidat in der Tabelle der Fußball-Bundesliga während der WM- bzw. Winter-Pause auf einem indiskutablen Rang sechs liegt, auch in Sachen Kaderplanung des BVB hakt es in diesen Tagen offenkundig gewaltig.
Wenige Wochen vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs sind Vollzugsmeldungen in Sachen Personalplanung in Dortmund noch immer Mangelware. Bisher haben sich weder personelle Verstärkung realisieren lassen, noch sind Spieler, die sich bisher als Flop erwiesen haben, abgegeben worden.
Und auch in Sachen Vertragsverlängerungen herrscht bislang völlige Funkstille. Während das bei den Spielern Marco Reus und Mats Hummels durchaus nachvollziehbar scheint, da die Zukunft beider in Dortmund gut überlegt und abgewogen sein will, ist das im Falle von Youssoufa Moukoko ein eindeutig schlechtes Zeichen.
Hat BVB-Kapitän Marco Reus (rechts) auch nach dem Spiel in Freiburg Grund zu lachen? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Nach dem hart erkämpften 1:0-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen zum Auftakt der Bundesligasaison 2022/23 in der Vorwoche sahen sich viele im Umfeld von Borussia Dortmund bereits auf dem Wege der Besserung. Ein Spiel, das in der Vorsaison im heimischen Westfalenstadion noch mit 2:5 verloren ging, konnte diesmal ohne Gegentreffer gewonnen werden. Das gab Mut.
Wie sehr der Optimismus rund um den BVB allerdings tatsächlich berechtigt ist, das könnte sich bereits an Spieltag zwei zeigen, wenn die Borussen am heutigen Freitag auswärts beim SC Freiburg gefordert sind, wo sie in der Vorsaison unerwartet glatt mit 0:2 unterlagen.
Emre Can bei seiner Vorstellung in Dortmund. Archiv-Foto: BVB
Auch wenn es aktuell natürlich deutlich wichtigere Entwicklungen auf der Welt gibt, dreht sich auch die Sport-Welt in diesen Tagen weiter. Es wird Zeit sich einmal wieder diesen Dingen zuzuwenden, auch wenn dies in Anbetracht der politischen Entwicklungen nicht leicht fällt.
Große Veränderungen deuten sich in diesen Tagen zum Beispiel bei Borussia Dortmund an. Nicht nur, dass sich Klubchef Aki Watzke, zur Überraschung mancher, kürzlich für eine aktive Unterstützung des ungeliebten Nachbarn FC Schalke 04 stark gemacht hat, wenn dieser durch die Trennung von seinem Hauptsponsor Gazprom in ernsthafte Existenznöte kommen sollte, auch Berichte, nach denen der BVB im Sommer gefühlt fast schon vor einer Art Selbstauflösung stehen soll, bestimmen derzeit die Diskussionen bei den Fußballfans hier bei uns in der Region.
Wenn Borussia Dortmund heute Abend im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga um 18.30 Uhr auswärts bei Vizemeister RB Leipzig antritt, dann geht es auf den ersten Blick für die Gäste nicht um allzu viel. Der BVB rangiert vor dem letzten Spieltag vor der nächsten Länderspielpause im Fußballoberhaus mit sieben Zählern Vorsprung auf einen Nicht-Champions-League-Platz recht komfortabel auf Rang zwei der Tabelle.
Selbst eine Niederlage in Leipzig würde die Dortmunder auf dem Papier also erst einmal nicht allzu sehr schmerzen. Und doch geht es für die Schwarzgelben bei Rasenball heute um weit mehr als nur die drei Punkte. Und das nicht nur, weil großen Teilen des eigenen Anhangs dieser Gegner seit Jahren schon besonders übel aufstößt.
In der Vergangenheit sind dem BVB vollmundige Vorankündigungen zu Saisonbeginn selten gut bekommen. Insbesondere auch in den letzten drei Spielzeiten konnte der Klub den Ankündigungen eines Angriffs auf die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga keine Entsprechenden Taten folgen lassen. Dieses Missverhältnis kostete unter anderem Ex-Coach Lucien Favre, der diese Vorankündigungen einer angestrebten Meisterschaft offenbar nach außen nicht mittragen wollte, im vergangenen Herbst den Job. Edin Terzic rettete in der Folgezeit, was noch zu retten war, konnte mit dem Sieg im DFB-Pokal sogar noch ein unerwartetes Ausrufezeichen setzen.
Jetzt, wo gerade erst die Mission von Coach Marco Rose begonnen hat, tapst der Verein trotz allem schon wieder in die gleiche ‚Maulhelden‘-Falle, wie es scheint.
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