Der Hass auf Israel und die Juden bleibt

Erinnerung an die israelischen Geiseln Foto: Till Oliver Becker

Die israelischen Geiseln sollen endlich freikommen, der Krieg in Gaza enden. Solange aber die Hamas nicht völlig entmachtet, die Feindschaft der arabischen Palästinenser beseitigt und der weltweite Antisemitismus eingedämmt ist, kann kein Friede sein.

Wer ein Herz hat, kann über die Teileinigung Israels mit der Hamas nur froh und erleichtert sein. Nach mehr als zwei Jahren Folterhaft sollen die letzten noch etwa 20 lebenden israelischen Geiseln bis Montag zurückkehren und die Leichen der übrigen übergeben werden. Im Gegenzug wird Israel 2000 palästinensische Terroristen und Häftlinge freilassen. Ein zynischer Tausch. Die israelischen Verteidigungskräfte sollen sich auf eine noch zu vereinbarende Linie zurückziehen, die Kämpfe eingestellt werden. Wenn sich die Hamas daran hält, wäre es ein großer Erfolg von Trump. Entscheiende Punkte bleiben jedoch offen, vor allem die Zukunft der islamischen Terrororganisation.

Die Hamas besteht darauf, an der Macht „innerhalb eines umfassenden palästinensischen nationalen Rahmens“ weiter beteiligt zu sein, also nicht nur in Gaza, sondern auch in den palästinensischen Autonomiegebieten in der Westbank. Dem wird Israel, egal wer dort regiert, niemals zustimmen, die Fatah und die von ihr geführte Palästinensische Autonomieregierung ebenso wenig, und es widerspricht Trumps Friedensplan.

Denn solange die Hamas mit ihren Verbündeten noch irgendwo etwas zu sagen haben und nicht komplett entwaffnet und zerschlagen ist, wird sie alles daran setzen, neuerliche Terrorgangriffe auf Israel und Massaker an Israelis vorzubereiten. Genau so war es nach früheren ihrer Kriege und Waffenstillständen.

Entscheidender noch: Sie könnte dann, mit Unterstützung der UNWRA und internationaler NGOs, weiter ihren Hass auf Israels und die Juden und ihren Vernichtungswillen in die Köpfe und Herzen schon der kleinsten Araber pflanzen. Nur jedoch wenn die Bewohner der Palästinensergebiete endlich bereit sind, sich ihrer Führer zu entledigen, die sie immer wieder und auch jetzt ins Unglück, massenhaften Tod und Zerstörung geführt haben, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und Israel anzuerkennen, gibt es die Chance auf eine gemeinsame friedliche Zukunft.

Eine einmalige Gelegenheit

Der Trump-Plan bietet ihnen dafür alle Möglichkeiten: Gaza soll mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut werden. Die Bewohner dürfen bleiben, obwohl die große Mehrheit die Hamas bis zuletzt unterstützt hat und sich viele Tausende an den Gräueltaten an wehrlosen israelischen Babys, Kindern, Frauen und Friedensaktivisten beteiligt haben. Selbst Hamas-Kämpfern wird eine Amnestie angeboten, wenn sie der Gewalt abschwören. Es ist an ihnen allen, diese Chance zu ergreifen und nicht länger Israel für ihr Leid und ihre Not verantwortlich zu machen.

Wohlstand, Arbeitsplätze und wirtschaftliche Zusammenarbeit: Das war schon die Perspektive, die vor 30 Jahren die Osloer Vereinbarungen den arabischen Palästinensern geboten haben. Arafat und die PLO haben sie damals ausgeschlagen, und auch die israelischen Angebote danach für einen eigenen Staat. Wenn sie die Gelegenheit nun ergreifen und die internationale Gemeinschaft, vor allem die arabischen Staaten, die USA, die EU und Deutschland den Wiederaufbau und den sehr langen Friedensprozess unterstützen, könnte am Ende eine Konföderation einer arabisch-palästinensischen Autonomie mit Israel, Jordanien und Ägypten stehen.

Die weltweiten Israel- und Judenfeinde, auch auf deutschen Straßen, an den Unis, im Kulturbetrieb und in den Medien wird das nicht davon abbringen, weiter im jüdischen Staat den Schuldigen zu suchen und seine Auslöschung „from the river to the sea“ zu fordern. Das ist – neben den ermordeten Israelis, den durch die israelische Gegenwehr Getöteten in Gaza und den Zerstörungen – die schlimme Folge dieses weiteren Angriffskriegs gegen Israel: Die Hamas ist erledigt, auch wenn ihre Anführer das noch nicht einsehen wollen. Ihr Erbe aber bleibt.

 

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