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Dortmund: Wenn die SPD sich treu bleibt

Von 37,8 auf 43,7 Prozent – die SPD in Dortmund hat die Wiederholungswahl deutlich gewonnen.  Das Ergebnis zeigt was die SPD erreichen kann, wenn sie sich selbst treu bleibt.

Mit 43,7 Prozent hatte niemand in der Dortmunder SPD gerechnet. Alle wären sie in der Partei wohl zufrieden gewesen, wenn das Ergebnis von 2009 gehalten worden wäre. Zu schlecht waren die Umstände: Eine sozialdemokratische Wahllüge war der Anlass der Wiederholungswahl, SPD-Ratsmitglieder hatten sie mit Klagen hinausgezögert. Das war nicht alles: Kurz vor der Wahl genehmigte sich die sozialdemokratisch dominierte Stadtspitze eine neue Flotte von Mercedes-Limousinen und legte sich der SPD-Oberbürgermeister  mit den Medien an. Rückenwind? Den hatte die Dortmunder SPD nicht. Aber was sie hat sind zwei Sozialdemokraten klassischen Zuschnitts, wie sie selten geworden sind: SPD-Parteichef Franz-Josef Drabig und Ernst Prüsse, den Fraktionsvorsitzenden der Partei im Rat.

Beide stehen für eine SPD wie es sie auch in Hamburg unter Olaf Scholz gibt: Traditionell, weit entfernt von den Grünen, pragmatisch, die Arbeitsplätze mehr im Blick als die in einem, Gewerbegebiet nistende angeblich bedrohte Fledermaus. Und mit einem Selbstbewusstsein ausgestattet, das den meisten Sozialdemokraten in den vergangenen Jahrzehnten abhanden gekommen ist: Rot-Grün in Düsseldorf will auf Geheiß der Grünen radikale Rauchverbote? Drabig hält dagegen. Der eigene OB will, dass die CDU Konrad-Adenauer-Poster aus ihren alten Fraktionsräumen entfernt? Prüsse geht auf die Palme. Die Grünen sind gegen neue Gewerbegebiete? Die SPD interessiert das nicht. In Dortmund ist sich die SPD in weiten Teilen treu geblieben und das hat sich heute ausgezahlt. Es ist eine Partei, die nicht versucht die besseren Grünen zu sein – und das haben die Wähler honoriert.

Die Grünen selbst haben in Dortmund verdient dazu gewonnen, hatten aber auch Glück, dass die Piraten nicht antreten durften: Die Grünen, vor allem ihre umtriebige Ratsfrau Ulrike Märkel, haben sich große Verdienste bei der Aufklärung des Envio-Skandals erworben. Mit der Ablehnung des auch von den Grünen auf Landesebene gewollten Steag-Kaufs konnten sie sich leider nicht durchsetzen – das wird Dortmund noch teuer zu stehen kommen.

Für FDP und CDU ist das Ergebnis eine Katastrophe. Beid der FDP kam sie mit Ansage: Nach dem Weggang der Fraktionsvorsitzenden Annette Littmann  gab es keinen markanten Kopf der Liberalen im Dortmunder Rat mehr. Die FDP war in der Kommunalpolitik kaum präsent. Das rächte sich heute.

Anders die Lage bei der CDU: Mit Parteichef Steffen Kanitz haben die Christdemokraten einen ebenso jungen wie ideenreichen Mann an ihrer Spitze. Allein ihm hätte man ein besseres Ergebnis gegönnt. Kanitz hat mit den Grünen zusammen die Wiederholungswahl erzwungen – belohnt wurde er dafür leider nicht.

Und die Wahlbeteiligung? Eine Katastrophe. 32,8 Prozent. Die Verantwortung dafür trägt die SPD: Hätten nicht mehrere Dortmunder SPD-Ratsmitglieder jahrelang gegen die Wiederwahl geklagt und wäre die 2009er Kommunalwahl nach der Haushaltslüge schneller wiederholt worden, wäre die Wahlbeteiligung sicher höher gewesen. Und die NPD= Hat jetzt zwei Sitze statt einem. Ein Erfolg ist das nicht: Die DVU, mittlerweile  von der NPD geschluckt wurde und nicht mehr antrat hatte auch einen – die Nazis konnten also noch nicht einmal von der niedrigen Wahlbeteiligung profitieren. Wenn sie jetzt jubeln dann ist das ein Zeichen mangelnder Intelligenz. Aber wundert das jemanden?

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Olaf
Olaf
11 Jahre zuvor

Hrm, ich lese die 32,8 Prozent Wahlbeteiligung zu dieser _Wiederholungswahl_ im Kontext von Albert Einsteins Zitat „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Ich wünschte ich hätte auf dem Wahlzettel ankreuzen können „Keine der zu Wahl stehenden Personen und Parteien repräsentiert auch nur eine Kompromisslösung für meinen politischen Willen“, dann wäre ich nun bestimmt kein Nichtwähler.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Die Prozentzahlen sind in Relation zu der unglaublichen Wahlbeteiligung einfach nur ein Abbild der bestehenden „Ultra“-Wählerschaften der Parteien in Dortmund. Die Zweidrittel-Mehrheit der Nichtwähler kann der Dortmunder Kommunalpolitik einfach nichts mehr an Wert abgewinnen, woran u.A. auch der 60er-Jahre-Stil von Drabig, Prüsse & Co. schuld ist.

JoS
JoS
11 Jahre zuvor

Wenn die SPD nun über den Wahlsieg jubelt, ist das auch ein Zeichen von mangelnder Intelligenz. Nach Duisburg wurden auch hier nur die Stammwählerschichten mobilisiert, der Rest blieb zu Hause. Das Problem? Diese Schichten sterben weg, vor allem bei SPD und CDU. Heute gab es keine Wahlsieger, nur Verlierer. Keine Partei hat einen wahren Vertretungsanspruch.

Franklyen
Franklyen
11 Jahre zuvor

tya, auch nur eine Wahl die das Ruhrgebiet nicht weiter bringt….

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Das Einzige das man aus diesem Wahlergebnis unzweideutig schließen kann ist: 2/3n der Dortmunder geht zur Zeit Dortmund am Arsch vorbei. Im politischen Kern ist die Stadt zur Zeit also gar nicht existent.Es wird höchste Zeit das Königreich Ulrich des Ersten zu Dortmund auszurufen.

Eure Durchlaucht, übernehmen sie bitte! 😉

Karsten
11 Jahre zuvor

Ich finde es sehr traurig, dass die Dortmunder SPD hier von Stefan Laurin verklärt wird. Kein Wort zu dem verhinderten Antifacamp durch den SPD-Oberbürgermeister. Kein Wort von der Hetze der Dortmunder SPD gegen Sinti und Roma. Kein Wort zu der Hetze gegen alkoholabhängige Menschen. Kein Wort zu der Hetze gegen Prostituierte. Kein Wort von der Hetze gegen Antifaschist*innen. Und dann auch noch die Ursache für die Neuwahl: Die SPD hatte die Dortmunder*innen 2009 dreist belogen, um einen Vorteil für die Wahl zu gewinnen.

Eins ist ganz klar festzuhalten: Die Dortmunder SPD ist die rechteste SPD, die ich kenne und Stefan Laurin legt ihnen das als Prinzipientreue aus? Echt traurig.

trackback

[…] Wenn die SPD sich treu bleibt… (Ruhrbarone) – … kann sie auch gewinnen, so das Fazit der Ruhrbarone zur Wiederholungswahl in […]

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Der starke Mann der nach Rechts- u n d Linksaußen klare Kante durch Verbote zeigt, das war die Nummer die Sierau durchgezogen hat, und sie ist bei denen, die noch wählen gegangen sind, offensichtlich gut angekommen. Ich muss also meine Einschätzung von vor ein paar Tagen korregieren. Der OB hat nicht seinen politischen Instinkt verloren. Zumindest nicht den für seine Dortmunder Wähler.

Tortist
Tortist
11 Jahre zuvor

@Laurin und Arnold Voss
Das kann ich nur bestätigen, alles Gründe warum ich gestern SPD gewählt habe.

Im übrigen sollten sich alle die sich hier im „reinen“ Dortmund Bashing üben, mal fragen wem das nützt. Mir gefällt nun wirklich nicht alles was die SPD in Dortmund tut, aber wenn die Auseinandersetzung auf ein reines Dortmund ist Scheisse, wird von Iditoten regiert, die praktisch Nazis sind, zurückfällt ist das nicht nur langsam langweilig sondern auch inhaltsleer. Politische Argumentation sieht andes aus.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@Karsten. Ich finde gut, dass Du noch einmal aufzählst, was einem die letzten Jahre bei der SPD-Politik so bitter aufgestossen ist. Die oben beschriebenen Punkte sind ein Zeichen von Intoleranz, die einen schon manchmal wirklich sprachlos gemacht haben – für mich ein ziemlich ungewohntes SPD-Bild.

Aber @Stefan, man überschätzt Frau Hetmeier deutlich, wenn man glaubt, dass in Wahrheit sie die Politik der Dortmunder SPD bestimmt. Richtig ist zwar, dass OB Sierau und der SPD-Parteivorsitzender Franz-Josef Drabig offenbar die Dame mit der „One-Woman-Show“ nicht im Griff haben, aber ich hätte dennoch mehr und lautere SPD-Stimmen der Vernunft erwartet, wenn die Argumentation ins Geschmacklose, teils Rassistische abdriftete. Denn, dass das nicht geht, ist schliessllich parteiübergreifender Konsens.

Wenn Drabig ankündigt, er werde seiner Partei nach den nächsten Kommunalwahlen 2014 wieder „eine Rot-Grüne Ratskoalition“ empfehlen, dann muss bis dahin verlorenen gegangenes Vertrauen in eine vernünftige SPD-Politik erst einmal wieder geschaffen werden. Und ja – eine Frage der Vernunft ist auch der Erhalt wichtiger Grünflächen und Naturschutzgebiete in Dortmund, denn an möglichen Gewerbeflächen besteht schliesslich kein Mangel. Rund um das Ikea-Logistikzentrum und auf der Westfalenhütte ist reichlich Platz – dafür muss man kein Naturshutzgebiet platt machen. Auch wenn man, wie Du Stefan, gerne Mal auf etwas pubertäre Weise den Kimaschutz nicht wahrhaben möchte – Grünflächen braucht nicht nur die Fledermaus, sondern auch das Klima, und damit der Mensch.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
11 Jahre zuvor

Resignierendes Wahlergebnis.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@Stefan. Mal abgesehen davon, dass mir das Ausspielen von „Fledermaus versus Arbeitsplatz“ ein bisschen auf die Nerven geht, weil es argumentativ nur sehr kurz greift: Die von Dir so gelobte SPD kam übrigens im Fall des Naturschutzgebietes Groppenbruch (um das wir seit Jahren gemeinsam mit den Naturschutzverbänden kämpfen) nach einer Diskussionsveranstaltung und Ortsbesichtigung zu dem Schluss, dass eine Ansiedlung von Industrie und Gewerbe in diesem wertvollen Gebiet nicht zu vertreten sei.

Ahaaa, scheinbar ist es doch auch für Genossen denkbar, Arbeitsplätze zu schaffen (das wollen wir GRÜNEN auch) und gleichzeitig Natur zu erhalten. Deine Gleichung Naturschutz = Arbeitsplatzabbau passt einfach nicht, denn der Naturschutz ist nicht ursächlich an der hohen Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet Schuld, sondern das regional spezifische Problem des Strukturwandels. Aus meiner Sicht hat das Ruhrgebiet in dieser Hinsicht ziemlich viel geleistet.

Ikea führe ich an, weil die Wirtschaftsförderung u.a. am Ausbau des Logistik Standort Dortmund bastelt. Und wenn zu dieser Entwicklung dazu gehört, dass LKW-Transporte von der Strasse auf die Schiene oder den Wasserweg umgesetzt werden, dann begrüßen wir Grüne das.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@Arnold: Nur 14% aller Dortmunder haben SPD gewählt – wie M. Kohlstadt (WR) schrieb: Die SPD – ein Scheinriese. Was also die Mehrheit (2/3) der Dortmunder Wähler wirklich will, bleibt angesichts der katastrophalen Wahlbeteiligung ungewiss. Ein schlechter Start für den neuen Rat in Dortmund.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

Ich sage ja – ein schlechter Start für alle – gestern hat die Demokratie verloren und wirklich jede demokratische Partei in Dortmund war darüber unglücklich.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
11 Jahre zuvor

@Stefan: Genau deswegen ist jede Planung eines Logistikstandorts davon abhängig, ob die dadurch erhöhte Verkehrsbelastung für die AnwohnerInnen zumutbar ist. Wenn zum Beispiel im Wohnort Huckarde im Zusammenhang mit der Erweiterung des Hafen-Containerterminals ein Plus von bis zu 640 LKWs pro Tag entsteht, ist das nicht mehr der Fall. Dann muss weiter um einen geeigneten Standort gerungen werden.

Robin Patzwaldt
11 Jahre zuvor

@Stefan: Aber auch etwas zu machen ist nicht unbedingt immer die Antwort, wie ein Blick in das neue Gewerbegebiet ‚Leveringhäuser Feld‘ hier in Waltrop zeigt. Da wurden durch die Stadt Waltrop ‚große Töne‘ gespuckt, für offensichtlich viel Geld (was man nicht hat) ein Areal aus dem Boden gestampft, welches lt. Homepage der Stadt ein Meilenstein für die Stadtentwicklung hier sam Ort sein sollte, nun finden sich aber kaum entsprechende Betriebe, und demenmtsprechend auch keine neuen Jobs.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

@Stefan: „Gewerbeflächen-Engpass“ ist eine der Lügen, die die SPD-Granden in DO schon seit Jahren verbreiten. Direkt am Kreuz A40/A45, unweit des TechnoParks, dümpelt z.B. seit zig Jahren eine große, voll erschlossene Gewerbefläche („Weißes Feld“) vor sich hin, die erst als TechnoPark-Erweiterung und dann als Fläche für den später verlorenen Medizincampus-Wettbewerb reserviert wurde. Also beides geplatzte Visionen, denn im TechnoPark stehen massiv Büroflächen leer.

Und selbst Handel im benachbarten Indu-Park (Hellweg Baumarkt) durfte sich auf eine bislang nur landwirtschaftlich genutzte, nie ausgewiesene Fläche ausbreiten, statt sich im Weißen Feld anzusiedeln. Die vor der Wahl 2009 von SPD-Bezirksfürsten im Dortmunder Westen ausgesprochene „Empfehlung“ an ihre Genossen, doch bitte *frische* Flächen für mehr Gewerbe zu suchen, spricht ebenso Bände.

Das neue Container-Terminal in Huckarde wird den Bürgern als „alternativlos“ verkauft, weil ja angeblich die DB ihr weitaus besser geeignetes, altes Güterbahnhofgelände am Hafen nicht verkaufen will. Verschwiegener Fakt ist aber, dass die Stadt bei diesem DB-Kauf kaum Fördermittel eingesackt hätte, da die DB über eine Tochter an der Container Terminal Dortmund GmbH, wiederum eine Hafen- und damit DSW-Tochter, beteiligt ist.

Alles Auswüchse der „Haben wir schon immer so gemacht!“-Politik aus den Sechzigern. Und nur noch gestützt von aussterbenden SPD-Stammwählern. Also keine Perspektive für Dortmund.

Bettina Neuhaus
Bettina Neuhaus
11 Jahre zuvor

Wenn es um Arbeitsplätze geht, werden nicht nur Fledermäuse ignoriert, sondern auch Menschen. Anders ist der rücksichtslose Ausbau des Tremonia Stahlwerks mitten im Kreuzviertel nicht zu erklären. Da wurde Verstecken gespielt, Lärmmessungen waren auf wundersame Weise ungültig und in Verläugnung der Tatsachen wurde argumentiert, dass man halt Neubauten nicht neben Stahlwerke stellen sollte. Die Wohnqualität in den Altbauten wird durch den Schwerlastverkehr weiträumig gesenkt.

Geschenkt, vorbei. Aber dann diese unfassbare Haushaltslüge. Entweder es wussten viele, haben kräftig vertuscht und ein Bauernopfer gebracht (meine Vermutung), oder es wussten nur ein bis zwei Personen. Und das wäre ein Armutszeugnis für den uninformierten Rest.

Durch diesen in meinen Augen unfassbaren Skandal hat mich die SPD erstmals im Leben zur schwarzen Konkurrenz getrieben. Nicht, weil die mich überzeugt hätten, sondern weil ich darin die größte Chance einer Abwahl der verfilzten Strukturen gesehen habe. Genützt hat es nicht. Die paar Wähler, die sich ebenfalls zum Wahllokal geschleppt haben, möchten anscheinend gern belogen werden.

Ich fühle mich von den Lokalpolitikern absolut betrogen. Und ich stelle mir vor, wie sich die SPD-Fraktion über ihr dämliches Wahlvolk hinter verschlossener Tür auch noch schlapp lacht nach dem prozentualen Zuwachs.

Mal sehen, wie das weitergeht. Vielleicht werde ich auf lokaler Ebene auch noch zur Nichtwählerin nach all den Jahrzehnten. Ich bin ratlos, und maßlos enttäuscht. Na Hauptsache, der OB kann sich dann bald wieder mit einem deutschen Meister schmücken, dann ist der Rest vergessen. Brot und Spiele.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Nö Stefan, solche Sahneflächen trotz angeblicher Engpässe, Arbeitsplatzmangel und Überschuldung/Haushaltsdefizit zu „horten“, ist eine kommunalpolitische Sünde, die man – eben – noch in den Sechzigern begangen hätte, heute im 21. Jahrhundert und mit dem Wehklagen eines blonden Selbstdarstellers aber nur noch als pervers bezeichnen kann.

Oder man stellt sich transparent hin und sagt dem Bürger, dass dieses Gemotze über fehlende Millionen vom Bund wirklich nur Jammern auf hohem Niveau ist und dass man eigentlich Flächen genug hat, um nicht existentes Gewerbe anzusiedeln.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Noch was, Stefan: Das Weiße Feld existiert als *Angebot* schon seit 14 Jahren und neben Ex-UUNET/Verizon (denen man den Umzug in 1998 aus dem TechnoPark „schmackhaft“ machte) und Tectum gibt es seit diesem Jahr erst die dritte Firma, die dort gebaut hat. Dolle Wirtschafts“förderung“, oder?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Na gut, einigen wir uns alle auf: Flächen gibt es reichlich, nur die Vermarktung stockt, weil erst Leuchttürme wie Phoenix-West bedient werden müssen;-)

Ben
Ben
11 Jahre zuvor

@Stefan: Deine relativ kritiklose Verteidigung der Gewerbeflächen in Dortmund ist doch etwas kontradiktorisch zu deiner sonst recht kritischen Einstellung, wenn es z.B. um geplante innerstädtische Einkausfzentren wie in Bochum geht, die mit ähnlichen Argumenten (fehlendes Gewerbe, hohe Arbeitslosigkeit) verteidigt wird.

@topic: Dass trotz der geringen Wahlbeteiligung das Ergebnis für die NPD so mau ausgefallen ist, deutet stark darauf hin, dass Dortmund eben doch nicht die neue Hauptstadt der Bewegung ist, zu der die Stadt in den vergangenen Wochen dämonisiert wurde. Zwar gibt es tatsächlich ein Problem mit rechten Straftaten, aber politisch fallen die Rechten auch in Dortmund kaum ins Gewicht.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Stefan, diese drei Firmen sind nur innerhalb Dortmunds umgezogen (bei einer habe ich zum Zeitpunkt des Umzuges ’98 gearbeitet und den Neubau mitgeplant), also ist das kein Plus gegenüber anderen Städten (wo auch scheiße ist, ich weiß;-)).

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Stefan L.

Das Problem ist doch, dass alle Städte des Ruhrgebietes Reserveflächen freihalten bzw. freizuhalten versuchen. Insgesamt gibt es deswegen keinen Flächenengpass sondern vor allem zu viel Konkurrenz von zu vielen lokalen Wirtschaftsförderungsinstitutionen. Ich kenne keine Agglomeration auf dieser Welt die mit so vielen Wirtschaftsförderern so wenige Neuansiedlungen zu Stande bringt.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

1.
Extrem niedrigeWahlbeteiligung
-war im Bereich von 35% zu erwarten,also keine Überraschung.

Diskussion über die Ursachen
-müßig, da mittlerweile zu einem perpetuum mobile geworden (auch hier bei den Ruhrbaronen;sh.zuletzt aus Anlaß der OB-Wahl in Duisuburg) und ohne erkennbare Reaktionen bei den sog.politisch relevanten Organisationen in Staat und Gesellschaft und deren bestimmenden Akteure.

Relativierung der Stimmgewinne/Verluste

-auch dazu immer wieder das gleiche Lied nach jeder Wahl mit unterschiedlichen Betonungen durch „Sieger“ und „Verlierer.

2.
So machner Redakteur hat Anlaß, nachdenklich zu werden, sind doch die intensiven Bemühungen, mittels der Medien den Zustand der SPD in DO als „Gesamtskandal“ zu beschreiben, um so für „andere“ Mehrheiten zu sorgen, gescheitert.

3.
Ursachen für den Wahlerfolg der SPD in DO?
Warten wir ‚mal ab, was entsprechende Analysen zeigen werden. Bisher wird lediglich vermutet/unterstellt/angenommen -auch hier bei den Ruhrbaronen-

4.
Arbeitsplätze, Gewerbeflächen,Industrieflächen -im Freiraum und auf altindustrillen Brachen?

Auch dazu enthalten der Beitrag von Stefan und die Kommentare nichts Neues;und ich kann dazu auch nichts Neues beitragen.

Friedensfreund
Friedensfreund
11 Jahre zuvor

Ich hatte gerade ein Gespräch in einem Hausflur am Nordmarkt: „… in Dortmund könnte die SPD auch einen Esel rot anstreichen und dann aufstellen. Er würde gewählt….

Aber bald gibt es ja wieder eine neue Wahl – auch mit der Piratenpartei….

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Stefan, verfügst Du über die absoluten Zahlen zur Wahlbeteiligung, zu den abgegebene Stimmen je Partei im Vergleich zur Wahl vor 3 Jahren? Könnte zur weiteren Diskussion beitragen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

@Walter Stach: Zahlen sind auf http://www.dortmund.de nachlesbar. *Alle* Parteien haben massiv Stimmen gegenüber 2009 verloren, die SPD 14.400 im gesamten Wahlbereich. Da noch von einem „Wahlerfolg“ zu sprechen, ist mindestens gewagt, wenn nicht naiv oder SPD-affin.

Ich schreibe es gern nochmal: Außer den ewig-gestrigen-immer-SPD-Wählern gibt es in Dortmund Niemanden mehr, der sein Wählervertrauen dieser SPD schenken will.

Olaf
Olaf
11 Jahre zuvor

Da schaut man sich die Ergebnisse an und möchte sich auf der Webseite der Stadt Dortmund, in der man wohnt, noch ein wenig zum Leben in jener Stadt ansehen:
So viel Leben in Dortmund? (o_O) kicher

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Danke, Klaus Lohmann!
Ob die Stimmverluste die SPD („meine “ SPD) bei aller nachvollziehbaren Freude über das relativ gute Abschneiden nachdenklich stimmen? Bin gespannt, ob es dazu in den nächsten Tagen etwas zu hören, zu lesen gibt -aus der SPD, in den Medien.

Fritz Wepper
Fritz Wepper
11 Jahre zuvor

Eines frag ich mich ja immer wieder, wenn ich die diversen Kommentarblöcke auf dieser und anderen Seiten zu diesem Thema lese: Warum sind an den schlechten Ergebnissen immer „Die“ schuld? Ich mein, nicht zur Wahl gegangen ist ja wohl der Wähler, die Politiker waren da.
Dass es da allen Grund gibt, enttäuscht zu sein – geschenkt. Nur ist das längst keine Entschuldigung dafür, demokratische Pflichten (ja, Wahlrecht ist auch mit einer Pflicht verbunden) zu erfüllen. Und wenn man nicht zufrieden ist mit dem, was die Parteien tun, ist es der falsche Weg, einfach nicht hinzugehen. Denn auch wenn nur noch 10 Prozent wählen gehen kommt am Ende ein Ergebnis dabei raus und es gibt einen Wahlsieger, der dann die Entscheidungen fällt. Wer nicht zufrieden ist, sollte nicht einfach nur maulen, sondern einfach mal selbst aktiv werden – wenn das alle so viel besser können, dann macht’s doch besser, in welcher Partei auch immer.

Aus Maus
Aus Maus
11 Jahre zuvor

und jetzt alle zusammen:

„Arbeitsplätze, Arbeitsplätze über alles, über alles in der Welt.“

*Mit einem Winken in Richtung Vergangenheit sich in Richtung Zukunft verabschiedend*

PS: Vollbeschäftigung ist in einer zunehmend automatisierten Gesellschaft mit ständig wachsender Produktivität und dann noch global solidarisch betrachtet* vollkommener Unsinn.

*ich möchte die Produktivität langfristig gern global gleich verteilt sehen

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