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eSports: Der VfL Bochum ist ab sofort mit dabei – der BVB verzichtet ganz bewusst

Foto: VfL Bochum 1848

Der VfL Bochum 1848 steigt ab dem 15. September in den eSports ein. Die Blau-Weißen sind damit nach dem VfL Wolfsburg, FC Schalke 04, VfB Stuttgart und RasenBallsport Leipzig erst der fünfte deutsche Profifußballclub, der beim FIFA-eSport mitmischt – und der erste Zweitligist!

International wird sich der zweitklassige VfL zukünftig somit u.a. auch endlich mal wieder mit Größen wie Manchester City, Ajax Amsterdam, AS Rom, Bröndby IF, FC Valencia, FC Basel oder auch Paris Saint-Germain messen können.

Damit betritt der VfL jetzt jedoch einen Pfad, der in der Sportwelt längst nicht unumstritten ist. Der große Nachbar aus Dortmund beispielsweise hat erst kürzlich einmal mehr geäußert, dass man eSports für den BVB grundsätzlich nicht als geeignet ansieht, da er den Clubwerten nicht entspräche. In Bochum jedoch möchte man sich die sich bietende Chance nicht entgehen lassen, wie heute bekannt wurde.

Um für die anstehenden Aufgaben gerüstet zu sein, hat der VfL zwei FIFA-Spieler für sich gewinnen können: Michael Bittner (19) und Daniel Fink (21). Über die Vertragslaufzeit und die Ablösesummen hat der VfL mit den Akteuren Stillschweigen vereinbart.

VfL-Vorstand Wilken Engelbracht sieht den idealen Zeitpunkt zum Aufbruch in digitale Fußballwelten für seinen Club gekommen: „Wir sehen den FIFA-eSport als digitale Erweiterung unseres Kerngeschäfts. Viele unserer Vermarktungspartner suchen nicht nur die Möglichkeit auf dem Trikot oder einer TV-Bande zu werben, sondern wollen auch vermehrt über unsere Online-Kanäle die jüngere Zielgruppe zu erreichen. Über unser Engagement im eSport können wir für diese Wünsche ganz neue Werbemöglichkeiten schaffen und anbieten.“

Doch das Bochumer Engagement geht seiner Ansicht nach noch weiter: „Im Gegensatz zu manch anderen Profivereinen, die sich Erfolg im eSport mit Geld erkaufen wollen, machen wir das, was zu unserem Verein passt. Wir möchten auch den Nachwuchs im FIFA-eSport fördern und unterstützen. Wir werden in Kürze unseren eigenen FIFA-Nachwuchs ausbilden und unsere beiden Profis werden mit unseren Talenten intensiv trainieren, damit auch diese vielleicht eine Chance haben als eSportler erfolgreich zu sein.“

Dies teilte der Verein nun in einer offiziellen Pressemeldung so mit.

Bleibt vorerst natürlich erst einmal noch abzuwarten in wie weit sich das Engagement für die Clubs, und nun eben auch für den Club von der Castroper Straße, in Zukunft am Ende dann wirklich auszahlt. Sei es in Imagefragen, oder/und natürlich auch in barer Münze.

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ke
ke
6 Jahre zuvor

Vereine haben viele Abteilungen mit teilweise komischen Sportarten.
Sportarten kommen und gehen (https://www.welt.de/kultur/article160190528/Als-Sport-noch-wirklich-Mord-war.html). esports boomt.

Es spricht also viel dafür, dass Vereine auch dort aktiv sind. Der BvB hat ja auch Nicht-Ballspiele im Programm.

Ke
Ke
6 Jahre zuvor

Fussball in der Turnhalle und auf Kunstrasen ist aber OK?

Zero
Zero
6 Jahre zuvor

Ich denke es ist natürlich auch Werbung. Den Verein als Marke zu etablieren und auf dem globalen Markt zu präsentieren.
Und wer weiß, irgendwann ist das Geldvolumen für esports größer als das im naiven Realismus auf dem Rasen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

Sollte sich Pizza vom Bringdienst als "Sportnahrung" allgemein durchsetzen und von den Krankenkassen als Aufbauernährung bezahlt werden, bin ich sofort dabei;-)) Ansonsten: alberner Kinderquatsch, um den Herstellern und Sponsoren die Kassen zu füllen.

Davbub
Davbub
6 Jahre zuvor

@7: Ein e-sportler auf höchstem Niveau ist mindestens genau so fit wie ein Bundesliga der Männer-Spieler. Fußball war einst auch Kinderquatsch und Unterschichten-Sport.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

@#8:
Nö: https://iq.intel.de/e-sport-und-fitness-so-halten-sich-gamer-in-form/

Oder "regelmäßig Sport treiben" und "gesund leben" befähigen auch mich ab sofort, für 150 Mios zu Barcelona zu wechseln;-)

RobinS
RobinS
6 Jahre zuvor

Herr Patzwald. FIFA macht richtig Spass und ist recht kurzweilig.extrem spannend. taktisch vielseitig,fördert Reaktion-und Konzentrationsfähigkeit und Adrenalin wird auch ausgeschüttet.

Man kann sich dabei sogar verletzen, ,beispielsweise Sehnenscheidenentzündung vom Controller, oder Zahnschmerzen ( wenn man in die Tischksnte gebiissen hat)(

Seitdem es nun auch noch als Sport, nämlich eSport gilt, kann ich mich wieder als Sportler fühlen und hab gute Argumente,wenn meine
Familie mich mal wieder zu gesteigerter Sportivität anhalten möchte ?

ke
ke
6 Jahre zuvor

Ich erinnere an Decathlon auf dem C64.
Das war auch schon für Mensch und Material ziemlich ermüdend.

ke
ke
6 Jahre zuvor

Was ist denn Sport?
Schach?
Schießen?
Angeln?
Boccia?
….
Dann habe ich im ersten Kommentar noch Sportarten vergangener Zeiten verlinkt.

Bei Decathlon gab es schmerzende Finger und Blasen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

"Sport"ist für Bewegungsverweigerer schon der halbstündige Spaziergang alle 2 Wochen, aber wir diskutieren hier doch über eine medial gehypte, mit Hersteller-Millionen gefütterte Unterhaltunsgindustrie, die das Daddeln mit anderen etablierten echten Sportarten, in denen Vollprofis ihren Körper z.T. extremsten Belastungen aussetzen müssen, gleichsetzen möchte – zumindest, was den passiven Konsum vor der Glotze angeht.

Es geht aktuell in der allgemeinen Diskussion ja mittlerweile auch um die Anerkennung als olympische Disziplin, was Leute wie OK-Chef Bach sofort mit dem Hinweis kontern, dass Ballerspiele wg. "olympischem Geist" überhaupt keine Chance hätten, aber reine Sportgames (wie hier angesprochen) nicht automatisch außen vor sind (https://www.golem.de/news/spielebranche-olympia-chef-thomas-bach-will-keinen-gewalthaltigen-e-sport-1708-129754.html).

b
b
6 Jahre zuvor

Fifa ist jetzt nicht unbedingt das große Ding im Bereich eSport. Es ist zwar lange dabei, aber eher unbedeutend, daher ist das eSport-Engagement der Fussballvereine, ausgenommen dem des PSG und der Schalker, doch eher als vorsichtiger Testballon mit geringem Aufwand zu werten, braucht man hier ja nur ein oder zwei Spieler zu finden, die für vergleichsweise wenig Gehalt Spaß daran haben, die am besten ausnutzbaren Schwächen der computergesteuerten Figuren in der jeweils aktuellen Version des Spiels zu finden, wenn man es denn so überspitzt formulieren möchte. Die beiden oben genannten Vereine haben sich hingegen, wohl in Anbetracht der Tatsache, dass Ballerspiele eher schlecht fürs Image sind und Echtzeitstrategie ausserhalb Asiens nie das dortige Niveau erreicht hat, für ein zusätzliches Engagement im Bereich der Moba-Titel entschieden, wo der Focus sehr auf dem Zusammenspiel als Team liegt und die Wettkämpfe von den Zuschauerzahlen und Preisgeldern her weitaus größer sind als bei Fifa. Der Wiedereinzug von Schalke in die LCS Europa stellt dabei wohl die herausragendste Leistung dar, man setzte sich nebenbei auch gegen ein "Rot-Blaues" Team durch, welches allerdings nur über denselben Sponsor und nicht direkt mit einem Fussballverein assoziiert ist. Es wird sich zeigen, was dies Marketingtechnisch bringt, wo zumindest hierzulande eine komplett andere Zielgruppe angesprochen wird, die teilweise nicht weiter vom Fußball entfernt sein könnte. Ein Erreichen der sog. "World Championships" würde allerdings schon allerhand Aufmerksamkeit grade in Asien generieren, worum sich ja derzeit nicht wenige Fußballvereine bemühen.

P.S.: Ob "echter" Sport wirklich immer mit einer extremen körperlichen Belastung einhergeht, sei im Anbetracht von Scheibenschiessen, Curling und Dressurreiten mal dahingestellt…

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[…] wird seit jeher heftig und emotional diskutiert. Ist E-Sport auch Sport? Darüber haben wir hier im Blog erst kürzlich debattiert. Was ist mit Schach? Warum schauen eigentlich so viele Leute Biathlon im TV […]

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[…] Bochum sieht man das seit einiger Zeit anders. Bei einem Verein, bei dem der sportliche Erfolg seit Jahren ausbleibt, kann man das von der Logik […]

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