Jetzt heißt es doch tatsächlich noch einmal bangen um den VfL Bochum. In der Relegation geht es für den Drittletzten der Fußball-Bundesliga-Saison 2023/24 gegen den Tabellendritten der zweiten Liga, Fortuna Düsseldorf, um den Klassenerhalt in Liga 1. Heute an der Castroper Straße und am Montag treffen sich beide Teams dann zum Rückspiel am Rhein. Wer hätte das noch vor wenigen Wochen ernsthaft geglaubt?
Bis weit in das Frühjahr hinein schien der VfL mit dem Abstieg nur sehr wenig bis gar nichts zu tun zu haben. Die Bochumer glaubten mit ihrem ehrlichen Arbeiterfußball in relativ ruhigen Fahrwassern zu schippern. Auch wenn das Tabellenende nicht gänzlich außer Sichtweite war, coachte Trainer Thomas Letsch seine Schützlinge scheinbar unaufgeregt und mit Bedacht dem Klassenerhalt entgegen.
Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt
Am heutigen Sonntag (17:30 Uhr) steht in der Fußball-Bundesliga das ‚kleine Revierderby‘ zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum auf dem Programm. Wie in den Vorjahren ist die Favoritenrolle bei diesem Duell klar verteilt. Alles andere als ein Heimsieg des BVB am 19. Spieltag wäre eine faustdicke Überraschung. Und doch ist die Ausgangslage diesmal besonders spannend.
Beim Spiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln am Samstag im Ruhrstadion. Foto: Tanja Lander
Die drei großen Ruhrgebietsvertreter im Profifußball gehen allesamt mit beträchtlichen Sorgenfalten in die nächste Länderspielpause. Weder Borussia Dortmund (1:2 in Stuttgart), noch der FC Schalke 04 (1:2 daheim gegen Elversberg) vermochten es an diesem Wochenende zu punkten. Im Gegenteil: Beide blamierten sich einmal mehr und verlieren die großen Saisonziele Deutsche Meisterschaft bzw. Wiederaufstieg ins Fußballoberhaus so langsam aus den Augen.
Mit neun Punkten aus elf Spielen rangieren die Blau-Weißen in der Tabelle aktuell lediglich auf Rang 14. Mehr als einen Sieg konnten die Bochumer seit August in der Liga noch nicht einfahren. Und doch haben sich die Underdogs bisher ganz ordentlich verkauft. Ganz im Gegensatz zu den beiden Lokalrivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen, die ihre Anhängerschaft beide schon mehrfach gehörig enttäuscht haben. Der VfL hingegen liegt durchaus im Rahmen der in ihn gesetzten Erwartungen, spielt im Vergleich mit S04 und BVB vielleicht aktuell sogar den ‚ehrlichsten‘ Fußball der drei Teams.
Dunkelheit am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt
Am Samstag musste ich unfreiwillig an den alten Roland-Kaiser-Song „Ich glaub es geht schon wieder los“ aus dem Jahre 1988 denken, als der BVB beim VfL Bochum am Ende nicht über ein enttäuschendes 1:1-Unentschieden hinauskam.
Die neue Saison ist kaum am zweiten Spieltag angekommen, und schon stolperten die Schwarzgelben im ‚kleinen Revierderby‘ an der Castroper Straße, ließen in der Endabrechnung womöglich noch wichtige Punkte liegen. Klar, in Bochum hat die Borussia in der Liga auch in der Vorsaison nur 1:1 gespielt, insofern war schon vor dem Spiel klar, dass ein Sieg kein Selbstläufer werden würde.
Das Remis an sich hat mich also nicht überrascht. Und doch zeigten die ersten beiden Begegnungen
Dass Fußball manchmal sehr schräge Geschichten schreibt, das musste am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 nicht nur Borussia Dortmund auf die harte Tour erleben. Der BVB verzockte in den finalen 90 Minuten der Spielzeit den von vielen insgeheim wohl schon für sicher geglaubten Titel gegen den FC Bayern München durch ein enttäuschendes 2:2 gegen den FSV Mainz 05.
DFB-Pokal und Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt
Noch immer steht die Leistung von Schiedsrichter Sascha Stegemann beim kleinen Revierderby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund (1:1) am vergangenen Freitag im Mittelpunkt der Diskussionen von Experten und Fußballfans im Lande.
Mannschaft und Fans der Schalker feiern nach dem 2:1-Sieg gegen Bremen. Foto: Michael Kamps
Wie herrlich verrückt die Fußball-Bundesliga sein kann, das konnten die Fans am vergangenen Wochenende wieder einmal auf beeindruckende Art und Weise miterleben. Während in Dortmund der große Frust um sich griff, als der BVB nach dem unglücklichen 1:1 beim VfL Bochum vom Freitag wieder auf Rang zwei in der Tabelle zurückfiel, herrschte auf Schalke nach dem Last-Minute-2:1 gegen den SV Werder Bremen am Samstag Feiertagsstimmung.
Und das, obwohl die Gelsenkirchener Profikicker vier Spiele vor dem Ende der Saison 2022/23 mit mageren 27 Punkten auf der Habenseite noch immer auf einem direkten Abstiegsplatz liegen. Was stimmt da nicht?
Am heutigen Sonntagabend gastiert in der Fußball-Bundesliga der FC Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim. Nichts Besonderes, sollte man denken, wenn am 27. Spieltag der 15. der Tabelle auf den 17. trifft. Doch weit gefehlt!
Das Aufeinandertreffen im fernen Kraichgau wird einmal mehr zeigen, dass die Königsblauen ein Klub sind, dem auch jeder neutrale Fußballfan beim Kampf um den Klassenerhalt ganz fest die Daumen drücken müsste.
Das mit Spannung erwartete Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund endete am Samstagabend mit 2:2. Beide Kontrahenten konnten am Ende mit diesem Ergebnis auf den ersten Blick ganz gut Leben.
Der BVB konnte dabei für sich reklamieren, dass einen Unentschieden auf dem Platz des Gegners in der Fußball-Bundesliga, zumal wenn es nach einem fordernden Europapokalspiel in der Woche erzielt wird (0:2 beim FC Chelsea in London), immer ein ordentliches Ergebnis ist. Die Gelsenkirchener ihrerseits dürften als Mannschaft die gegen den Abstieg kämpft, mit einem Remis gegen einen Champions League Teilnehmer ebenfalls nicht unzufrieden gewesen sein.
Betrachtet man das Resultat am Tag danach jedoch einmal etwas näher, kann eigentlich keine der beiden Mannschaften mit dem Spielausgang zufrieden sein. In der Realität haben nämlich beide Revierklubs im Derby ‚verloren‘.
Macht man schon vor einer emotionalen Auseinandersetzung verbal ein großes Fass auf, sollte man sich in der Sache dann auch durchsetzen, wenn es zählt. Gelingt dies nicht, sieht man ansonsten ziemlich blöde aus. Diese bittere Erfahrung mussten am vergangenen Wochenende die Fans des VfL Bochum machen.
Vor dem mit Spannung erwarteten Wiedersehen mit Ex-Trainer Thomas Reis, der am Samstag mit seinem neuen Klub, dem FC Schalke 04, im Bochumer Ruhrstadion zum ‚Kleinen Revierderby‘ zu Gast war, wurden bei vielen Erinnerungen an den unschönen Abgang des Coaches im vergangenen Herbst wach.
Reis, der im vergangenen Frühsommer den VfL zu einem überraschend ungefährdeten Klassenerhalt in Liga 1 geführt hatte, fiel an der Castroper Straße rasch in Ungnade, als seine angeblichen Gespräche mit den Schalkern über ein zukünftiges Engagement in Gelsenkirchen öffentlich bekannt wurden und zugleich der Saisonstart in Bochum sportlich misslang. Es folgte seine überraschend frühe Freistellung und kurz darauf tatsächlich auch der sich bereits in den Augen vieler zuvor anbahnende Vereinswechsel in Richtung des Ruhrgebietskontrahenten.
Seitdem ist der Name Reis in Bochum endgültig ein Reizwort. Dass sich der Trainer bei seiner ersten offiziellen Rückkehr ins Ruhrstadion mit Kritik auseinandersetzen müsste, war daher klar. Dass sie teilweise so entglitt, wie dann am Samstag überall zu sehen und zu hören war, der einstige Fanliebling aller Bochumer sich sogar als ‚Bastard‘ betiteln lassen musste, schoss dann jedoch mächtig über das Ziel und den üblichen Rahmen solcher Kritik hinaus.
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