
Im Vorfeld des gestrigen Auftakts in die Bundesliga-Saison 2025/26 war ich wirklich gespannt. Nein, nicht so sehr auf die Partie des FC Bayern München gegen RB Leipzig in der Allianz Arena, die der Rekordmeister noch deutlicher als erwartet mit 6:0 (3:0) für sich entscheiden konnte. Meine Neugier galt in erster Linie der Premiere des sogenannten „Flutlicht-Freitags“ bei Sky. Der Abo-Sender hat sich die Rechte an den Freitagsspielen, die zuletzt bei DAZN liefen, ab dieser Saison nämlich wieder zurückgesichert.
Im Rahmen dieser neu eingeführten Marke setzt Sky erstmals auf Moderatorenteams. Neben Hansi Küpper und dessen Sohn Cornelius („Corni“) sind dies auch der umstrittene Frank „Buschi“ Buschmann und Florian „Schmiso“ Schmidt-Sommerfeld. Genau dieses Duo durfte am Freitag den Saisonauftakt übernehmen – mit überraschend gutem Ergebnis, wie ich feststellen konnte.
Frank Buschmann polarisiert seit Jahren wie kaum ein anderer Kommentator im Fußball. Die einen schätzen seine lockere Art, andere halten ihn für zu selbstverliebt. Auch ich zähle eher zu seinen zahlreichen Kritikern und finde, dass er sich seit Jahren zu stark in den Mittelpunkt stellt, statt das Geschehen auf dem Rasen zu begleiten. So hatte er seinen groß angekündigten Rückzug zunächst verschoben, um nun als Partner von „Schmiso“ im Rahmen dieses neuen Formats bei Sky wieder verstärkt in den Vordergrund zu treten. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen – und war gespannt, wie sich die Idee des Pay-TV-Senders umsetzen lässt.
Um es kurz zu machen: Der Auftakt ist gelungen. Buschmann und Schmidt-Sommerfeld harmonierten gut, fanden eine angenehme Mischung aus Lockerheit und Information. Ich fühlte mich über die kompletten 90 Minuten in München bestens unterhalten. Es wirkte so, als habe die Präsenz eines zweiten Kommentators Buschmann ein Stück weit eingebremst – und das tat der Übertragung hörbar gut. Zwar gab es einzelne Momente, in denen er kurz davor war, zu überdrehen, doch es artete nie aus und pendelte sich stets wieder im akzeptablen Bereich ein.
In der Bundesliga-Konferenz, wo beide in der Vergangenheit oft parallel unterschiedliche Spiele kommentierten, wirkten ihre ständigen Wortwechsel oft etwas zu überdreht und drängten andere Kommentatoren ungewollt in den Hintergrund. Dieses Problem stellte sich am neuen Flutlicht-Freitag gar nicht – schlicht, weil sie die einzigen Kommentatoren des Spiels waren.
Fazit: Die Kombination aus „Buschi“ und „Schmiso“ hat ihre Premiere zum Bundesligastart überzeugend gemeistert. Das Duo funktionierte überraschend gut und machte Lust auf weitere Ausgaben des Formats. Ehrlich gesagt hätte ich das so nicht erwartet. Den klaren Sieg der Bayern hingegen schon – wenn auch nicht in dieser Deutlichkeit … 😉
