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Hakenkreuze und NSU 2.0: Drohungen gegen Dortmunder Muslime


Mitten im Fastenmonat Ramadan wird eine muslimische Gemeinde in Dortmund bedroht – in dem Schreiben sind sowohl Hakenkreuze als auch „NSU 2.0“ zu finden. Laut Dortmunder Polizei ermittelt der Staatsschutz.

Betroffen ist die Sultan-Ahmet-Camii-Gemeinde im Dortmunder Unionsviertel. Die Gemeindemitglieder stehen teilweise unter Schock.

In dem Schreiben wird unverhohlen mit Gewalt gedroht: „Der Deutsche wird es euch zeigen“, steht dort in Großbuchstaben, auch: „Wir machen eure Moschee kaputt.“ Und: „Wir pissen auf eure Teppiche.“ Zudem sind mehrere Hakenkreuze auf dem Schreiben aufgezeichnet, auf einem Zettel steht: „Haut ab aus unserem Land Türken.“

Die Bilder von dem Schreiben wurden am Donnerstagabend und Freitagmorgen unter Funktionsträgern türkischer und muslimischer Gemeinden im Ruhrgebiet und darüberhinaus geteilt und sorgten für Entsetzen.

Auch Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin für Integration in NRW, hat bereits reagiert: „Erneut wird die Dortmunder Moscheegemeinde, die ich bereits nach Hakenkreuzschmierereien im Februar besucht habe, bedroht. Nun hat sie Briefe unterzeichnet mit NSU 2.0 bekommen. Ich verurteile dies aufs Schärfste. Der Gemeinde gilt meine volle Solidarität, insbesondere in dieser für Muslime so wichtigen Zeit wie dem Fastenmonat Ramadan. Es ist gut, dass die Polizei zügig die Ermittlungen aufgenommen hat.“

Und Türkeli-Dehnert macht deutlich: „Der erneute Vorfall zeigt auch, wie wichtig der Aufbau unserer Meldestelle zum anti-muslimischen Rassismus ist. Mit ihr werden wir ein noch genaueres Bild über Rassismus ober- und unterhalb der Strafbarkeitsgrenze bekommen.“

Angriffe auf Muslime in Dortmund

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Sultan-Ahmet-Camii-Gemeinde in kurzer Zeit Opfer einer rassistischen Tat wurde. Mitte Februar wurde an die Tür der Gemeinde ein Hakenkreuz geschmiert.

Zudem hatten Anfang Dezember 2021 Unbekannte an der Evinger Ditib-Moschee einen Schweinekopf aufgehängt. Auf den Aufzeichnungen der Überwachungskamera der der Ditib Selimiye Moscheegemeinde war zu sehen, dass der noch nicht gefasste Täter mehrere Selfies mit dem Tierkopf gemacht hat. Weil es noch dunkel war, war das Gesicht nicht zu erkennen. Ein Kind der Gemeinde hatte den Schweinekopf entdeckt. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.

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