Initiative möchte „Leben des Brian“ an Karfreitag zeigen

Monty Pythons „Das Leben des Brian“ wäre auf einer Liste der lustigsten Filme aller Zeiten sicher ganz weit oben. Ein guter Grund, diesen Film immer mal wieder zu zeigen. Zum Beispiel am 29. März. Das ist ein Freitag und  weil zwei Tage später der Osterhase kommt, ist es ein ganz besonderer Freitag: Karfreitag. Die Initiative „Religionsfrei im Revier“ (RiR) hat beantragt, an Karfreitag „Das Leben des Brian“ zeigen zu dürfen – denn Filme, die an diesem Tag öffentlich aufgeführt werden, unterliegen der Zensur, wie RiR schreibt und ob sie denn den Film in einer geschlossenen Gesellschaft zeigen dürfen:

„…das Gesetz über die Sonn- und Feiertage in NRW schreibt in § 6.3.3 vor:

„Am Karfreitag sind zusätzlich verboten: die Vorführung von Filmen, die nicht vom Kultusminister oder der von ihm bestimmten Stelle als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind“…

Wir möchten Sie bitten, uns eine Liste der zur Aufführung am Karfreitag als geeignet anerkannten Filme zu schicken.

Die Initiative Religionsfrei im Revier möchte sich am Karfreitag den Film „Das Leben des Brian“ anschauen. Falls der Film von der zuständigen Zensurbehörde nicht als zur Aufführung geeignet eingestuft wird, möchten wir wissen, ob es erlaubt ist, den Film bei einem nicht öffentlichen internen Treffen der Initiative vorzuführen.“

Mal schauen, ob das Leben des Brian gezeigt werden darf….

 

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Arnold Voß
Arnold Voß
11 Jahre zuvor

Und ergänzend zu dieser schönen kleinen Initiative alle Jahre wieder:

https://www.ruhrbarone.de/liebe-christen-oder-die-karfreitagsansprache-eines-unglaubigen/

Wolfgang Wendland
11 Jahre zuvor

Ob ein Film Feiertagsfrei ist wird zusammen mit der Altersfreigabe üblicher Weis von der FSK festgelegt. (Ich frage mich aber ob die das noch machen bzw. ob sich jemand daran hält) Natürlich gilt das nur für öffentliche Aufführungen. Bei „Das Leben des Brian“ dürfte sich das Problem aber nicht stellen, da der Film wohl nicht mehr bei einem Verleih erhältlich sein dürfte. (Ich glaube es war damals CIC der heute in der UIP aufgegangen ist) Ohne Verleih dürfte es schon aus Gründen des Urheberechts nicht möglich sein den Film öffentlich zu zeigen. Naja wenn ich mir jetzt noch die Müh machen würde in den Keller zu gehen und die entsprechende Ausgabe des „Evangelischen Filmbeobachters“ raussuchen würde, würde ich sogar wissen ob der Film Feiertagsfrei ist…

Irene
11 Jahre zuvor

Ich lege keinen Wert auf so einen rebellischen Zirkus.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich „Das Leben des Brian“ schon in den Achtzigern gesehen habe – im katholischen Religionsunterricht in einem bayerischen Kleinstadt-Gymnasium.

Robin Patzwaldt
11 Jahre zuvor

Habe vor ein paar Tagen mal eine Dokumentation über das Leben von George Harrison gesehen, in der es u.a. auch um diesen Film ging, da Harrison mit den Machern damals eng befreundet war und auch Geld für die Produktion des Streifens zur Verfügung gestellt hatte. Schon verrückt, welche hohen Wellen so ein Film damals geschlagen hat. Ich finde es immer schade, wenn man nicht auch über sich selber lachen kann. Und die Kirche hat(te) damit wohl ein recht großes Problem.

Jan Sören K
Jan Sören K
11 Jahre zuvor

Sind eigentlich alle ausgestrahlten TV-Filme vom Freitag vor dem ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond bis zum darauf folgenden Montag „feiertagsfrei“?
Hätte das gerne auch nach öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk aufgeschlüsselt.

Martin Böttger
Martin Böttger
11 Jahre zuvor

@4 Robin
Richtig, Harrison hat damals 4 Mio. $ für den Filmm locker gemacht und damit die Produktion des Filmes gesichert. Seine Firma „Handmade Films“ hat dann auch die weiteren Kinofilme seiner Monty-Pythons-Freunde, u.a. das großartige „The Meaning Of Life“ (deutscher Titel: „Der Sinn des Lebens“) und „Monty Pythons Live At the Hollywood Bowl“ produziert. Er war damit zu Lebzeiten nicht nur ein wichtiger und populärer Musiker, sondern auch einer der bedeutendsten Förderer des weltberühmten britischen Humors, eines der wenigen Dinge, um die wir die Briten wirklich beneiden müssen.
Insofern ist die öffentliche Vorführung des Filmes am Karfreitag in erster Linie eine zeitgeschichtliche Weiterbildungsveranstaltung, die meiner Meinung nach, wenn sie es denn beanspruchen würde, Anspruch auf öffentliche Förderung hätte, ganz im Sinne der allgemein propagierten Devise vom „lebenslangen Lernen“.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
11 Jahre zuvor

Den Beitrag zu dieser Initiative mit dieser Szene zu illustrieren, das hat was.
Gratulation.

robert
robert
11 Jahre zuvor

Wolfram,

stimmt. Zufälligerweise auch einer meiner Lieblingsszenen aus diesem nach Jahren immer noch lustigen Film.

Obelix
Obelix
11 Jahre zuvor

Den Film sollte jeder Erwachsene jederzeit sehen dürfen – wenn der Mensch es will. Genauso wie Nachrichten oder das Wort zum Sonntag. Jeder braucht halt Dinge, die erbaulich oder erschröcklich sind. DLDB sollte man mit Kindern zusammen gucken. Manchmal kommen da Fragen an Stellen auf, die Mensch nicht für möglich hält. Ich wünsche euch viel Spaß und werde mir die DVD in Dülmen angucken.

trackback

[…] die Initiative Religionsfrei im Revier den Film “Das Leben des Brian” am Karfreitag zu zeigen. Die Kampagne verknüpft damit die Kritik am Tanzverbot mit einer Forderung nach einem Recht an […]

trackback

[…] verständlich, warum sich viele über die Beschränkungen des Karfreitags aufregen oder sie bewusst umgehen. Einige Muslime fordern sogar eigene Feiertage, was angesichts der Relevanz einiger kirchlicher […]

techniknoergler
techniknoergler
10 Jahre zuvor

@ Irene: „Ich lege keinen Wert auf so einen rebellischen Zirkus.“

Es geht hier nicht um Rebbelion gegen Religion an sich, sondern gegen staatliche Zensur im Auftrag der Religion.

Ein Film darf nur gezeigt werden, wenn ein Minister, also ein politischer Angehöriger der Exekutive zugestimmt hat?

Was ist das wohl?

„Am Karfreitag sind zusätzlich verboten: die Vorführung von Filmen, die nicht vom Kultusminister oder der von ihm bestimmten Stelle als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind“

Das ist Zensur. Vorzensur. Im Namen der Religion und „Kultur“.

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