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Israelfeindliche Veranstaltungsreihe an der VHS Neuss

Clemens Ronnefeldt ist ein Vertreter der „alten Friedensbewegung“. Mit seinem Vortrag beginnt heute eine Veranstaltungsreihe an der VHS in Neuss. In neun Teilen soll es um den Konflikt zwischen Palästinensern und Israel gehen – doch nicht eine davon thematisiert den Terror gegen Israels Zivilbevölkerung.  Auch die Verbrechen der Hamas gegen die eigene Bevölkerung spielen keine Rolle.

Ein Höhepunkt der Reihe ist die Eröffnung der Ausstellung „Haft ohne Anklage“ in den Räumen der VHS. Die Ausstellung, die von Nora Demirbilek, der Vorsitzenden des israelfeindlichen Vereins Handala, präsentiert wird, skandalisiert die israelische Praxis der Administrativhaft. In Israel sind von dieser Maßnahme einige hundert mutmaßliche Schwerverbrecher betroffen. Auch in vielen europäischen Ländern existiert die Administrativhaft – etwa in der Schweiz, wo selbst Minderjährige ohne Urteilsspruch bis zu 12 Monate eingesperrt werden können. Doch „Haft ohne Anklage“ kritisiert ausschließlich Israel. Gegen die Erstausstellung im Jahr 2013 hatte das Marburger Bündnis gegen Antisemitismus eine Kundgebung veranstaltet. Im Aufruf hieß es: „In den arabischen Staaten leiden palästinensische Araber unter Repressionen, Sondergesetzen, Sondersteuern und rassistischer Diskriminierung. Dazu verliert die Ausstellungsankündigung kein Wort. Doppelte Standards, Projektivität und Maßlosigkeit sind Erkennungszeichen des Antisemitismus. Ein durchaus disputabler Missstand in der Demokratie Israel dient nur als Anlass, Ressentiments auszuleben.“

Ähnlichen Vorwürfen sieht sich auch Rolf Verleger immer wieder ausgesetzt. Er spricht ebenfalls in der Neusser Reihe. Im vergangenen Sommer, als die Hamas Raketen auf Israels Städte regnen ließ, bezeichnete Verleger die Reaktionen des israelischen Militärs als „Massaker“, und machte den „Terror Israels“ für die Welle des Antisemitismus in Europa verantwortlich. Die Selbstverteidigung Israels stellte er in eine Reihe mit den Verbrechen der Nazis. Für die „verzweifelte“ Hamas und ihre Mittel äußerte Verleger ausdrücklich Verständnis. Rolf Verleger ist Mitglied der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“, die zum Boykott israelischer Waren aufruft.

Lob und Kritik zur Programmplanung der Volshochschule Neuss, nimmt deren Leiter via E-Mail entgegen: gerhard.heide@stadt.neuss.de. Roland Sperling, Fraktionschef der Neusser Linken, hat bereits Heides  Rücktritt gefordert: „Das in einer neunteiligen Vortragsreihe zum Nahohst-Konflikt ausschließlich Israelkritiker zu Wort kommen, ist ein Skandal.“

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Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

Bin ja nun wirklich kein Freund der mehrfach umbenannten SED, aber ich zolle Roland Sperling Respekt für seinen mutigen Protest. Zur Sache selbst sei gesagt, dass einseitig auf Israel fokussierte Anschuldigungen in Deutschland zum Mainstream gehören.

Dagmar
Dagmar
9 Jahre zuvor

Ja Gerd, das ist leider allzu wahr und umso mehr ein Grund, alles zu tun, um solcher Dämonisierung Israels entschieden entgegen zu treten. Mit allen Mitteln und aller Kraft!

Ralf
Ralf
9 Jahre zuvor

Wir hatten von der Veranstaltung einen vollständig anderen Eindruck. Es ging sehr wohl auch um Kritik an den Palastinänsern und man/frau sollte einfach mal die Details beachten, z.B. den Boykott von Waren aus den besetzten Gebieten nicht mit einem Boykott aller Waren aus Israel gleichsetzen. Schwarz/weis hilft im/dem Nahen Osten bestimmt nicht.

Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

Dann bringe ich mal etwas Grau in das Schwarz – Weiß.

Was hier „besetzte Gebiete“ genannt wird, sind rein rechtlich umstrittene Gebiete. Die sich seit den frühen 1960 er Jahren als Palästinenser bezeichnenden Arabern beanspruchen diese Gebiete erst seit 1967, während die Völkergemeinschaft schon 1923 den Anspruch des jüdischen Volkes auf Samaria und Judäa bestätigt hat.

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

Jehuda und Schomron wurde im ersten arabisch-israelischen Krieg von 1948 vom damaligen Transjordanien erobert, ergo war es da besetztes Gebiet. Im Sechstage-Krieg erüberte Israel Jehuda und Schomron von Jordanien zurück (Transjordanien nannte sich ab 1948 in Jordanien um) und 31. Juli 1988 gab Jordaniens König Hussein I., die ehemals annektierten Gebiete formell auf.

Wer die Geschichte verdrehen will, findet auf deutschem Boden auf jeden Fall ein Ohr bei Frau Steinbach und der deutschen-sudentendeutschen Frage!

Was den Boykott betrifft, Soda Stream baut im südlichen Negev(Lehavim) 500 Palästineser verlieren ihre Arbeit, da sie dafür eine Arbeitsgenehmigung brauchen und der Weg zu weit ist, die muslimischen und jüdischen Israelis betrifft es weniger.

Der Boykott hat mindestens so gut funktioniert wie bisher der Mindestlohn, siehe auch „Warum noch für Arbeitskräfte zahlen…“

Dagmar
Dagmar
9 Jahre zuvor

Der Abend war ein einseitiger Angriff gegen Israel, auch wenn der ständig von Frieden salbadernde Referent Ronnefeldt formell auf den Terror der Araber hinwies, ging es ausschließlich um Siedlungen und einseitige Anprangerung Israels. Die selbsternannten Friedensarbeiter dort ergreifen massiv Partei, fördern den Judenhass und betreiben mit voller Inbrunst die Delegitimierung Israels, mit dem gleichen Eifer, mit dem ihre Eltern und Großeltern ihrerseits aktiv gegen Juden vorgegangen sind!

Ralf
Ralf
9 Jahre zuvor

Das gerade der Kommentar der sog. „Dagmar“ hier das sog. letzte Wort gewesen sein soll, ist schon etwas bezeichnend. Wenn Ihr keine Kommentare, die Euch augenscheinlich nicht in den Kram passen, zulassen wollt, sperrt doch einfach die Kommentarfunktion.

Janix
Janix
9 Jahre zuvor

Kritik an Regierungshandeln ist nicht Kritik am Staat Israel. Einfach mal darüber nachdenken.
Ebenso sollte man Verlegers Argumentation zumindest kennen: er belegt sauber, wo und wie andere Lösungen im Nahen Osten möglich wären, und wünscht sich ein Judentum, das sich nicht von einem aus seiner Sicht ausgrenzenden Zionismus vereinnahmen lässt. Etwas mehr Meinungsfreiheit – dafür waren wir doch jetzt alle auf der Straße.

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

Hier wird gesperrt? Eher wird auf Ronnefeldt genauso wenig reagiert wie auf Verleger, beide haben in der Medienlogik den selben Stellenwert wie ein Kalb mit 2 Köpfen, die Freakshow mit „sauber belegten Lösungen“ einfach mal der Hamas vorlegen, die stehen auf Satire!

Roland
Roland
9 Jahre zuvor

Nachfolgend ein „Offener Brief“ des Linken-NRW-Sprechers Michalowsky hierzu:

„03.02.2015

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Heide, lieber Ex-Kollege,

ich war bis vor 18 Monaten Fachbereichsleiter an der VHS Gladbeck und dort auch Leiter des Kommunalen Kinos. Seit acht Monaten bin ich Landesvorsitzender der LINKEN. NRW.

Mit wurde berichtet, dass unser Parteimitglied Roland Sperling gegen eine Veranstaltungsreihe zum Thema Israel/Palästina interveniert hat und Ihre Entlassung forderte. Für dieses Verhalten eines Parteimitgliedes der LINKEN. NRW möchte ich mich bei Ihnen ganz persönlich entschuldigen.

In unserer Partei gibt es, wie in jeder anderen Partei auch, Menschen mit ganz unterschiedlichen politischen Prägungen und Vorstellungen davon, was gerecht und richtig ist. Von den Einstellungen des Herrn Sperling dazu, worüber eine VHS informieren darf, distanziere ich mich.

Vor mehr als 20 Jahren, ist mir schon etwas Ähnliches widerfahren, wie Ihnen jetzt. Ich hatte eine Dokumentarfilm im Programm, der die Zustände im Gaza-Streifen thematisierte. Mein Vorgesetzter (eine einfache Seele) wollte, dass ich den Film nicht zeige. Ich weigerte mich. Daraufhin hat sich der zuständige Dezernent eingeschaltet. Ich mußte dazu eine Stellungnahme abgeben. Ich konnte nachweisen, dass ich in den drei Jahren zuvor etwa 25 Filme gezeigt hatte, die den Holocaust zum Thema hatten, die Judenverfolgung in anderen Teilen Europas, die Machenschaften des Naziregimes und auch über den Staat Israel informierten. Nun hatte ich, als jemand, der immer wieder mit Filmangeboten auf den Holocaust hinwies, erstmals einen Film im Programm, der die Lebensbedingungen von Menschen zeigte, die unter der Herrschaft der Israelis litten. Der Dezernent zeigte sich damals, angesichts der „Ausgewogenheit“ meines Programms (25 : 1) „großzügig“.

Ich beobachte seit fast 50 Jahren, was in Israel und den besetzten Gebieten vor sich geht. Außerdem sehe ich seit langem, welche Strukturen zur Durchsetzung der deutschen Staatsräson in Bezug auf Israel existieren.

Nach meiner Ansicht sind diejenigen die größten Antisemiten, die verhindern wollen, dass die Öffentlichkeit lückenlos darüber informiert wird, was dort in Israel und im Gazastreifen passiert. Dadurch, dass Antideutsche (ich hoffe, dass Sie wissen, welche Denkweise sich hinter dem Begriff verbirgt) jede Diskussion über die Verbrechen der reaktionären israelischen Regierung verhindern, erweisen sie der jüdischen Bevölkerung einen Bärendienst. Wenn alles gerechtfertigt wird, was die Regierungen Israels in den letzten 60 Jahren verbrochen haben, dann kann kein ernsthafter Dialog entstehen, der zu einer Lösung in der Region und damit zu einem dringend benötigten Frieden für alle dort lebenden Menschen führt.

Das Schüren dieses Konfliktes oder dessen Verharmlosung ist kontraproduktiv. Wer das tut, ist nicht an Lösungen interessiert, sondern setzt auf die Verhärtung der Fronten. Das hilft den Juden in Israel ebenso wenig, wie hier in Deutschland. Und ich wiederhole es noch einmal: Antisemiten sind diejenigen, die gegen den Friedensprozeß in Israel arbeiten.

Lieber Herr Heide, ich hoffe, dass Sie wieder eine vernünftige Basis in Ihrer Arbeit finden und vielleicht sogar zusammen mit Ihrem Bürgermeister zu einer Aufklärungsarbeit kommen, die allen Menschen in der gestreßten Region hilft.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Michalowsky

Landessprecher DIE LINKE. NRW
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Kreistag von Recklinghausen

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

Was hat der „offenen“ Brief von Michalowsky und Taylan & Co. gemeinsam?

Beide verteidigen ihr Nichtwissen unter dem Pseudodeckmäntelchen des Friedens und dem Kampf der Entrechtetet.

„… erweisen sie der jüdischen Bevölkerung einen Bärendienst. ..“ ach so, was ist mit den restlichen 25% von denen sind 21% muslimische Bevölkerung sind, oder welchen Bärendienst wird den % jüdischer Bevölkerung in Gaza erwiesen?

Was haben nun Michalowsky und Taylan& Co gemeinsam, sie haben wohl nie „Biedermann und die Brandstifter“ gelesen!

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

@ Roland # 10
„Nach meiner Ansicht sind diejenigen die größten Antisemiten, die verhindern wollen, dass die Öffentlichkeit lückenlos darüber informiert wird, was dort in Israel und im Gazastreifen passiert. “

Wenn man bedenkt, dass in dem Brief, aus dem dieses Zitat stammt, kein Wort über die Verbrechen der Hamas fällt, ja diese Terrororganisation überhaupt nicht erwähnt wird, dann hat sich sein Autor damit selbst als Antisemit geoutet.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

„Antideutsche (ich hoffe, dass Sie wissen, welche Denkweise sich hinter dem Begriff verbirgt)“

Ja. Wir wissen das, Herr Michalowsky. Seit über 70 Jahren wissen wir das. Seit Juden im echt teutschen Zyklon B-Staub von Teutschen bestialisch ermordet wurden, wissen wir das. Seit Linke wie Sie dies als politische Relativierung eigener Grausamkeiten des kommunistischen Reaktionärs benutzen, wissen wir das. Seit dumme Hobby-Politniks Ihrer Landesgruppen ihr völlig unbedeutendes „Potential“ mit Grußkundgebungen an Terroristen der Hamas medial aufpimpen wollen, wissen wir das. Seit Ihre Parteimitglieder und Sie gegen Israel hetzen, wissen wir das.

Und Sie „wissen“ seit mehr als 50 Jahren nur selbstgerechte Schei.e. Irgendwie enttäuschend, oder?

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