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Jüdische Gemeinden sagen Israel-Reise mit Evangelischer Kirche im Rheinland ab

Jerusalem, Felsendom, im Hintergrund die Grabeskirche Foto: Berthold Werner Lizenz: Gemeinfrei


Die geplante gemeinsame Reise der Evangelischen Kirche im Rheinland (EkiR) und des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein vom 26.-29. April nach Israel findet nicht statt. Der Vorstand des Landesverbandes hat sich einstimmig zu der Absage entschieden. Eine Delegation des Vorstands und der Geschäftsführung wird in dieser Zeit dennoch Israel besuchen.

Hintergrund der nun kurzfristig erfolgten Absage ist ein Essay von Rainer Stuhlmann in der kürzlich veröffentlichten EKiR-Arbeitshilfe „70 Jahre Staat Israel. Ein Termin auch im christlichen Kalender?“. Dieses Blog berichtete gestern über den Text.  „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Evangelische Kirche im Rheinland als einzige evangelische Landeskirche anlässlich des 70. Jubiläums des Staates Israel eine Arbeitshilfe herausgegeben hat. Wir sehen darin einen Beleg des langjährigen konstruktiven Dialogs miteinander“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Dr. Oded Horowitz. „Umso mehr hat uns der darin enthaltene Beitrag 70 Jahre Staat Israel – ein Datum im christlichen Kalender? bestürzt und traurig zurückgelassen. Die darin geäußerte Verunglimpfung des Staates Israel als brutale Besatzungsmacht und die Unterschlagung historischer Fakten sind für uns nicht hinnehmbar. Zur 70. Jubiläumsfeier der Gründung des Staates Israel auf die Lebenslage der palästinensischen Bevölkerung als direktes Resultat der Staatgründung Israels zu verweisen, stellt das Existenzrecht Israels in Frage und hinterlässt einen faden Beigeschmack antizionistischer Stereotype.

Dies führte zu einer Hinterfragung der Grundlage der gemeinsamen Unternehmung. Dass es sich um einen namentlich gekennzeichneten Beitrag und nicht um eine Grundlagenerklärung der Landeskirche handelt, habe Präses Manfred Rekowski versichert. Zur Aufrechterhaltung der gemeinsamen Reisepläne wäre für die Jüdischen Gemeinden von Nordrhein eine unmissverständliche Erklärung der Kirchenleitung zu dem Artikel notwendig gewesen, die genau dies ausdrückt. Nachdem hierzu kein Übereinkommen erzielt werden konnte, haben der Vorstand des Landesverbandes entschieden, die gemeinsame Reise nicht anzutreten. Inzwischen seien die Planungen für eine eigene Israel-Reise des Landesverbandes anlässlich des Staatsjubiläums und als Zeichen der Solidarität mit Israel angelaufen.

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland bedauert die Absage der gemeinsamen Israel-Reise durch den Vorstand des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein.

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Ines C.
Ines C.
5 Jahre zuvor

Big, big ThX, dass Ihr das Thema hier so klar publik gemacht hattet. Den passenden Bibelspruch, der mir dazu einfällt, verkneif ich mir jetzt ma 😉
Also: Here's to you Ruhrbarone!!!

Kiki
Kiki
5 Jahre zuvor

Dank für Eure Aufmerksamkeit

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

Gut gemacht. Hoffentlich gibt es bald noch einen Grund zur Freude. *hust* Linkspartei.

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