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Keine halben Sachen: Volljährigkeit, nicht nur Wahlrecht, mit 16!

Wer Ahnung von Bier hat soll nicht nur wählen, sondern auch auswählen dürfen, was er trinken will.

Die Fridays for Future Demonstrationen  haben zu einer Debatte über das Wahlrecht mit 16 geführt. Wer sich so engagiert wie die Jugend von heute und später natürlich die Konsequenzen der Politik mitzutragen hat, so die gängige und durchaus nicht unschlüssige Argumentation, sollte auch die Politik mitbestimmen können und mit 16 den Bundestag wählen dürfen.

Ich halte das für schlüssig. Die heute 16jährigen haben ein größeres Wissen von der Welt als alle Generationen vor ihnen. Auch sind die Zeiten vorbei, in denen man zum Beispiel Mathematik vor dem Abitur abwählen durfte und, wie in den 70ern, die Hochschulreife quasi geschenkt bekam, wenn man gut in Hauswirtschaften war und ein Gedicht von Erich Fried aufsagen konnte.

Doch den Kids nur das Wahlrecht zu geben ist halbherzig, Wer darüber mitentscheidend, wie sich der Bundestag  zusammensetzt, der ja nicht nur die Klimapolitik bestimmt sondern auch über Krieg, Frieden und Steuererhöhungen entscheidet, sollte die Volljährigkeit bekommen und auch entscheiden dürfen, ob er einen Wodka trinken, bis morgens um vier in Clubs rumhängen, rauchen oder sein Geld in Spielhallen ausgeben möchte.

Wenn schon, denn schon. Ich traue den Jugendlichen zu, dass sie das entscheiden können – zumindest so gut und so schlecht wie die heutigen Erwachsenen. Also: Keine halben Sachen: Volljährigkeit, nicht nur Wahlrecht, mit 16!

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Timo
Timo
4 Jahre zuvor

Nicht vergessen.

Das Alter mir dem man von der herrschenden Klasse zum Bundespräsidenten bestimmt wird ebenfalls auf 16 setzen.

Greta for president.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Das Wahlrecht mit der Volljährigkeit zu verknüpfen ist sinnvoll. Entweder bin ich im Schnitt altermäßig reif genug, weitreichende Entscheidungen zu treffen oder ich bin es nicht.
D.h. Strafrechtaltersschranken, Führerscheinalter etc. sollte gleich sein.
Insgesamt betrachte ich hier einen notwendigen Reifeprozess als sehr sinnvoll, so dass die Volljährigkeit mit 18 Jahren eine aus meiner Sicht gute Regelung ist.

Auch wenn die vielen Plakate (was für eine Holz-/Papierverschendung) von SPD und Grüne es so suggerieren: Es gibt für Deutschland und für Europa wichtigere Themen als der globale Klimawandel.
Und man muss auch als Grüne nicht in die Südsee fliegen, um festzustellen, dass flache Inseln von einem steigenden Meeresspiegel zuerst betroffen sind.
https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/17-tonnen-ausstoss-gruene-roth-fliegt-41-000-km-um-das-klima-zu-retten-61219364,view=conversionToLogin.bild.html

R.Jonasson
R.Jonasson
4 Jahre zuvor

"Die heute 16jährigen haben ein größeres Wissen von der Welt als alle Generationen vor ihnen." Soll das ein Witz sein? Es ist ganz im Gegenteil so, dass immer mehr junge Menschen, selbst mit Abitur (das hieß früher mal: Allgemeine Hochschulreife), mit bemerkenswerten Wissenslücken ins Leben starten, viele können nicht mal korrekt lesen und schreiben. Einfach mal die entsprechenden Klagen der Hochschullehrer nachlesen. Die Bedienlogik von facebook oder youtube oder wikipedia zu beherrschen, zeugt noch lange nicht von einer soliden Wissensbasis. Ich jedenfalls kann mich noch gut an meine Jugend erinnern und halte die Idee, pubertierende Kids über unser (politisches) Schicksal für absolut schwachsinnig! Man muss sich nur die Forderungen der Fridays-for-Future-Bewegung ansehen, dann weiß man Bescheid. Vielleicht sollte den Kids mal jemand sagen, dass nach Abschaltung aller noch funktionierenden Kraftwerke auch das Handy nicht mehr geladen wird, vom Internet ganz zuschweigen – dann ist der Spuk schnell vorbei…

ke
ke
4 Jahre zuvor

@3 R Jonasson
Meine Eltern haben mit 14 Jahren ihre Ausbildung begonnen.
Heute wurde erst das G8 zurückgefahren, um die kleinen Kids nicht zu überfordern.

Irgendwie pass das alles nicht zusammen.

Die Aussage mit den 16jährigen würde ich auch bezweifeln. Es gibt sicherlich Kids der Bildungselite, die alle Chancen der Globalisierung nutzen. Selbst die bejubelten Greta-"Friday for Future" Reden sind an vielen Stellen billigste Panikmache. Aktuell kommt dann die "Einfache Lösung" in einigen Diskussionen. Genau diese Art von Diskussion wollten wir eigentlich in den letzten Jahren vermeiden.

Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Leute, der Artikel, das ist Satire vom Feinsten. Wir leben in einer geschichtlichen Phase, die durch Satiriker entscheidend mitgeprägt wird. Manchmal denke ich sogar, daß alles in der Politik Satire ist. Das ist aber leider nicht wahr. Manches ist ganz schlimm echt.

ke
ke
4 Jahre zuvor

@5 H Junge
Schon Dürrenmatt hat sich auf die Komödie fokussiert, weil man sich nur so mit vielen modernen Strukturen beschäftigen konnte.

Ist es Satire, Realsatire ???
Das wird immer spannender. Insbesondere die Außen-Parteien kommen ja auf Ideen, die so absurd sind, dass man sie eigentlich in den Bereich der Satire verorten müsste. ist aber nicht so.

Dann haben wir da noch unsere Juristen, die einfach so mal Strassen für Autotypen, die sie nicht mögen, sperren.

Die FDP ist für das Wahlrecht ab 16, SPD und Grüne sowieso. Älteren Menschen in Arbeit im Wettbewerbsumfeld kann man das Wahlprogramm auch meistens nicht mehr vermitteln.

Thommy
Thommy
4 Jahre zuvor

Volljährigkeit mit 18 mit allen Konsequenzen?

Herr Laurin, wann haben Sie das letzte Mal mit Sechzehnjährigen oder mit Erziehungswissenschaftlern gesprochen?

Beim Wahlrecht hätte ich weniger Probleme-zumal Wahlentscheidungen wahrscheinlich weniger hormongesteuert als andere Alltagshandlungen, über die ein Sechzehnjöhriger zu entscheiden hat , erfolgen.

ke
ke
4 Jahre zuvor

@7 Thommy
Die Wahlentscheidungen sind verstandsgesteuert????
Zumindest die Wahlplakate sprechen eine andere Sprache.

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

@Stefan Laurin Dann wirst DU auch das (Jugend) Strafrecht ändern müssen. Da kannst nicht mehr bei einem 20 Jährigen, also 4 Jahre nach Erwerb der Volljährigkeit, Jugendstrafrecht anwenden. Da quietschen ja schon heute viele auf. Wählen ja, ansonsten eher Finger weg

ke
ke
4 Jahre zuvor

@9 T Weigle
Das wäre ja Cherry Picking und aus meiner Sicht hinderlich für die Entwicklung zu einem verantwortungsbewussten Staatsbürger.

Psychologe
Psychologe
4 Jahre zuvor

Stefan Laurin, der in meinen Augen scharfsinnigste rb-Autor, haut sich in Serie zwei Artikel raus, die ich als naiv ansehe (der andere ist die Griechenland-Klamotte). Was ist nur los?

"Wer sich so engagiert wie die Jugend von heute"

Also bitte. Übers Jahr betrachtet ist das Engagement der Jugend in der Thier-Galerie (mit vollgestopften Primark-Taschen an beiden Händen) größer als dieser Hype. Also lohnt der Blick auf die Prämisse des hier vorgetragenen Vorschlags.

Ich will gar nicht sagen, was F4F definitiv ist oder nicht. Ich sage nur: Mich überzeugt das in der breiten Masse (!) überhaupt nicht. Ich habe schon zu viele Hypes gesehen, als könne mich das beeindrucken. Ich kaufe es denen einfach nicht ab. Früher haben wir offiziell blau gemacht, indem wir auf dem Westenhellweg "Kein Blut für Öl" skandieren gingen (keiner von uns konnte oder wollte den 90er-Golfkrieg auch nur halbwegs souverän einordnen. Von der engagierten Körnerfresser-Lehrerin früher frei zu bekommen war aber geil). Für einige war es dann hipp, regelmäßig ihr Transparent auszurollen. Man gehörte dazu. Naja, eine Weile zumindest. Heutzutage gehört vermutlich kaum einer der damaligen Schüler noch "dazu", sprich, interessiert sich für Weltpolitik oder Menschenrechte. Zumindest nicht überproportional. Doch zurück zu F4F.
Das Klima wird auch nicht jetzt im Kampf jung gegen alt gerettet (wie romantisch. Mir kommt eine Träne. Auch nee, doch nicht.), sondern langfristig. Wenn die nachfolgenden Generationen zeigen, dass sie es besser machen – bitteschön. Das würde mich dann auch überzeugen. Ich vermute jedoch, dass das Gros der Beteiligten sich auch zum kommenden Heiligabend wieder über "Playsi", Bangladesh-Levi's oder das neue Smartphone unterm Weihnachtsbaum freut. Und im Bildungsbürgertum ist der Schüleraustausch in die USA nach wie vor fix. Genau so wie der Neuseeland-Trip nach dem Abi (man muss sich ja selber finden).

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

So mancher ist nun mal sogar mit 20 noch nicht erwachsen. Mit 16 in jeder Hinsicht volljährig, muss nicht sein. Wir werden in diesem Falle u.a. einen Rattenschwanz an juristischen Verfahren kriegen, weil viele von diesen neuen Volljährigen nicht mit Geld umgehen können, aber dann hemmungslos einkaufen können. Die Gerichte wird`s freuen. Und die Verkäufer und Inkassounternehmen auch. Dass das Jugendstrafrecht auch heute noch auf 20jährige angewendet werden kann, hat gute Gründe, auch wenn das von außen nicht immer einsichtig ist. Natürlich gibt es da auch fehlerhafte Einschätzungen, aber grundsätzlich ist die Anwendung des Jugendstrafrechtes bis 20 richtig. Ist die Volljährigkeitsgrenze bei 16, geht das natürlich nicht mehr. Aber andererseits sind sie dann ja "verantwortungsbewusste Staatsbürger", die solches nicht nötig haben.

Realmika
Realmika
4 Jahre zuvor

Es wäre vor allem gut, wenn diese Kohorte beizeiten in irgendeiner Form mit wertschöpfender Arbeit in Kontakt käme. Gastronomie, Bau, Fabrik – sowas in der Art. Die Einstellung zu Arbeit, Leistung, allgemeinen Härten und der Blick fürs Machbare unabhängig von vermeintlichen oder tatsächlichen Ungerechtigkeiten ist bedenklich. Dann kommt man nämlich leicht auf so einen Schwachsinn wie F4F.

Manche Ideen sind so schräg, dass die nur von Intellektuellen geglaubt werden. Die ersten solcher Knallerbsen starten in den Unternehmen. Total schlau, wissen alles, leisten nix und stiften nur Verwirrung. Und sind dann enttäuscht, wenn man sie an Ergebnissen messen will, wo doch bisher immer Zeichensetzen und guten Willen zeigen für überschwängliches Lob gereicht hat.

Rechte und Pflichten sollten immer miteinander einher gehen, egal in welchem Alter.

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

@ Pychologe Der Gedanke, dass es die große Masse der Medien und der Politiker sind, die unser System anpreisen und dass man da schon viel Wissen und persönliche Stärke braucht, um dagegen auch auf Dauer Widerstand zu leisten, um den materiellen Verlockungen des Kapitalismus nicht zu verfallen, der kommt Ihnen nicht.
Und es braucht Erwachsene, die vielleicht ein wenig als Vorbild dienen können, nicht solche, die ihre Häme unbedingt rauskotzen müssen, die Besserwisser der ungesündesten Art sind. Und sich als "Psychologe" durch`s Netz trollen, irgendwie armselig.

Psychologe
Psychologe
4 Jahre zuvor

@ Thomas weigle.
Nein, der Gedanke kommt mir nicht, da wir alle selber der Kapitalismus sind und nicht vom bösen Buhmann zu irgendwas verführt werden müssen.
Aber Mal eine Rückfrage: Warum fällt Ihr Beitrag gegen Ende eigentlich so unsäglich ab ("rauskotzen", "durchs Netz trollen")? Hat Sie mein Beitrag so sehr aufgewühlt, dass Sie direkt die Fassung verlieren?
Im übrigen, meine "Häme" (wie Sie es nennen) ist auch eine Form, die Jugendlichen ernst zu nehmen: Ich verhätschele sie nicht für ihre bunten Plakate, sondern frage mich einfach, wie es um die vielfach kolportierte Botschaft bestellt ist, die Jugendlichen wüssten sehr wohl, was sie da bei F4F fordern.

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