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Laschet: „Nichts wird wie es war“

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Foto: Land NRW

Mit einer Rede wendet sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) um 19.55 Uhr an die Bevölkerung des Landes. Sie wurde vorab von der Landesregierung veröffentlicht. In seiner Rede kündigt Lascht vorsichtige Schritte Richtung Normalisierung an:

Die Rede im Wortlaut:
„Im Kern sagt die christliche Osterbotschaft, dass Gott die lebensfeindlichen Mächte überwunden hat. Ostern schafft eine Wirklichkeit, die die menschlichen Horizonte der Angst und der Verzweiflung überschreitet.

Seit Jahrhunderten haben die Menschen Ostern gefeiert, selbst in Kriegen und Krisenzeiten. In diesem Jahr fehlt diese gemeinsame Feier.
Ostern ist ganz anders als je zuvor in 2000 Jahren. Noch nie seit der Gründung unseres Landes im Jahr 1946 haben wir eine so schwere Bewährungsprobe erlebt.

Es ist eine Zeit mit großen Sorgen: um liebe Menschen, um die eigene Gesundheit, um den Arbeitsplatz, um die wirtschaftliche Existenz.

Wir feiern Ostern, das Fest des Lebens, nicht – damit wir so Leben retten.

Besonders schmerzlich ist es, dass Familien weiter auf Abstand bleiben müssen, dass Kinder ihre Großeltern nicht besuchen können, dass nicht einmal eine Umarmung möglich ist.

Das alles ist hart. Mit der Stärke jedes Einzelnen schwächen wir gemeinsam das Virus.

Die Oster-Hoffnung ist: Am Ende siegt nicht die Sorge, nicht die Angst, sondern das Leben.

Die Entwicklungen der vergangenen Tage ermutigen uns. Die Ausbreitung des Virus verlangsamt sich von Tag zu Tag.

Deshalb möchte ich Ihnen alle Danke sagen: Danke, dass Sie sich an die Regeln halten, dass Sie Abstand halten und zusammenhalten.

Danken möchte ich allen, die jetzt Nächstenliebe zeigen, die für andere einkaufen, sich kümmern, aufmuntern und trösten. Tun wir alles, damit viel von diesem Geist in der Zeit nach der Krise in unserem Land lebendig bleibt.

Von Herzen danken möchte ich auch allen, die in dieser Zeit, selbst an diesem Osterwochenende, hart und unermüdlich arbeiten. Den Ärztinnen und Ärzten, Pflegern und Schwestern, Rettungskräften, Polizistinnen und Polizisten, den Verkäuferinnen und Verkäufern in den Supermärkten und den vielen anderen, die dafür sorgen, dass unser Leben, unser Alltag, so gut es geht weiterlaufen kann.

Wir dürfen aber auch nicht vergessen: Alles, was wir gerade zur Eindämmung des Virus tun, hat auch negative Folgen. Ich denke an die Hunderttausenden, die leiden unter Kurzarbeit, unter Arbeitslosigkeit, an die, die jetzt leiden müssen unter Depression, Einsamkeit und verschobenen Operationen, unter Gewalt oder Verrohung, gerade auch die Kinder unter ihnen.

Gerade angesichts all dieser Schäden bin ich fest davon überzeugt: Die Bereitschaft zum Verzicht braucht auch eine Aussicht auf Normalisierung. Wir benötigen einen Fahrplan, der uns den Weg in eine verantwortungsvolle Normalität zeigt.

In dieser schwierigen Lage versuchen Regierung und Opposition, Bund und Land, so viel wie möglich gemeinsam zu entscheiden.

Klar ist: Nichts wird wie es war. Aber mit mehr Wissen über das Virus und der Verantwortung, Rücksichtnahme und dem Schutz, den wir in den letzten Wochen eingeübt haben, können wir in eine neue Phase unseres Miteinanders eintreten.

Dies geht nicht mit einem großen Sprung, sondern mit vielen kleinen, vorsichtigen Schritten. Je mehr wir alle Geduld, Disziplin und Gemeinsinn aufbringen, desto leichter gelingt die Rückkehr ins Leben.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ich bin zutiefst davon überzeugt: Wir werden diese Bewährungsprobe bestehen. Unser Land kann das.
Am Ende gewinnt das Leben.

Ihnen und allen, die in ihren Herzen sind, wünsche ich ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Bleiben Sie gesund!“

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