Ruhrtriennale: Ein wenig Klassenkampf und 15 Prozent Rabatt für das Publikum des Bildungsbürgerstadls

Stefanie Carp und Christoph Marthaler Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2016


Am 21. August beginnt die Ruhrtriennale. In ihrem zweiten Jahr als Intendantin gibt sich Stefanie Carp als Klassenkämpferin und hadert mit ihrer Rolle als Karl Moik des Bildungsbürgertstadls.

Es ist wieder soweit: Am 21. August beginnt mit der Ruhrtriennale der Musikantenstadl des Bildungsbürgertums. Intendantin Stefanie Carp gibt sich in diesem Jahr zerknirscht, ja klassenkämpferisch und hadert mit ihrer Arbeit als Intendantin, dem Kapitalismus, den sozialen Verhältnissen im Ruhrgebiet, ihrem Publikum und der Struktur der Ruhrtriennale.

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Ich bleibe Schalker, und Tönnies wird gehen.

A portrait of the artist as a young man (Foto:privat)

Zeiten enden. Immer und fortgesetzt. Nächste Woche werde ich vierzig. Ich blicke im Moment viel und fortwährend zurück, versuche zu sehen, was ich hatte, was sich änderte, was blieb, und wie es werden soll. Viele Menschen habe ich kennengelernt; die meisten davon waren nur vorübergehend in meinem Leben – die meisten gingen im Guten, bei einigen wenigen bin ich bis heute enttäuscht oder verletzt. Alles fließt. Nicht bleibt. Was normalerweise Glückskeksspruch ist, erfüllt mich derzeit. Eines aber stand für mich immer außer Frage: Schalke. Stand.

Es war für mich eine mehr oder minder natürliche und gleichwohl lebensdefinierende Sache, bereits als Kind ein Schalker zu werden. Ja, ich kam aus einem polnisch-schlesisch-katholischen Elternhaus, ja, ich war Messdiener und ja, ich war lange Zeit ein aktiver Gläubiger. Doch zweifelte ich immer wieder an meinem Glauben, und habe mittlerweile zu einer Art agnostischem Agreement mit Gott gefunden, ob er jetzt will oder nicht. Ich zweifelte aber nie daran, ein Schalker zu sein.

Mein Opa kam 1972 nach Deutschland, zusammen mit Oma, und meinem Vater und meinem Onkel. Er erzählte mir immer und immer wieder, wie er im Ruhrgebiet am Bahnhof ankam, und das blau-weiße Treiben nicht so recht einordnen konnte, aber hin und weg war, und zuerst kurz dachte, das diente der Begrüßung der Heimatvertriebenen – auf diesen Status war mein Opa übrigens nie stolz, er nutzte ihn als Terminus Technicus, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. So im Nachhinein kamen mir Zweifel, ob die Erzählung meines Opas tatsächlich so stimmte, oder ob er sich selbst und mir eine besondere Variante der Realität erzählte. Aber Schalke, das war mir schon früh klar, das ist unser Verein – das ist unsere Identität.

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Der Ruhrpilot


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Chemnitzer FC: Auf dem stramm rechten Weg ins Abseits

Das Stadion in Chemnitz. Quelle: Wikipedia, Foto: Lord van Tasm, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wenn ich DFB-Pokalspiele schaue und mein Lieblingsverein daran nicht direkt beteiligt ist, dann geht es mir im Regelfall wie wohl den allermeisten Fußballfans hierzulande: Ich halte zum sportlichen Underdog.

Beim Spiel des Hamburger SV beim finanziell angeschlagenen Chemnitzer FC am Sonntag, war das jedoch ausnahmsweise einmal nicht der Fall. In diesem Duell habe ich mich tatsächlich am Ende sehr darüber gefreut, dass der ligahöhere HSV am Ende nach Elfmeterschießen knapp die Oberhand behalten hat, mit viel Glück in die nächste Runde des Wettbewerbs einzog.

Grundsätzlich hätte ich es den Chemnitzer Kickern gegönnt, wenn sie die Überraschung geschafft hätten. Die sportliche Leistung, die diese auf dem Rasen ablieferten, hätte es sicherlich auch verdient gehabt. Das Verhalten der Fans des Drittligisten auf den Rängen ließ mich jedoch im konkreten Falle auf ein frühes Scheitern der Chemnitzer, und damit auf eine Verbannung von der großen Bühne des nationalen Fußballs hoffen.

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Cartoons ohne Bilder #64


Ein Reporter mit Mikrofon. Ein Politiker im Anzug. Alternierende Sprechblasen.

Politiker: „… müssen wir – und das sage ich mit voller Überzeugung! – perspektivisch jede Anstrengung unternehmen, um in dieser Thematik gute, aber auch gerechte, Lösungsvorschläge ganz offen zu diskutieren.“
Reporter: „Ich danke Ihnen für das Interview.“
Politiker: „Ich danke Ihnen für die Gelegenheit, nichts zu sagen.“

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Der Ruhrpilot


Springer bei der Arschbombe-Meisterschaft Foto: KULTOS ENTERTAINMENT Lizenz: CC BY-SA 3.0


Essen:
Arschbomben-Weltmeister zeigen ihr Können auf Zollverein(€)…WAZ
NRW: Armin Laschet für mehr Klassenfahrten nach Ostdeutschland…RP Online
Debatte: Technik ohne Nebenwirkungen gibt es nicht…Welt
Debatte: Die Mittelschicht will sich absondern(€)…FAZ
Debatte: Dem Land geht es schlecht…Wirtschaftswoche
Debatte: Die elternlose Gesellschaft…Zeit
Debatte: Sie wissen nicht, was sie tun…Jungle World
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Debatte: Länder haben manipulierte Schuldenbremsen(€)…FAZ
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Debatte: SPD – Dem Kollaps entgegen…Post von Horn
Ruhrgebiet: Mathilde ist Deutschlands älteste Frau….Bild
Ruhrgebiet: Cranger Kirmes erwartet mehr als vier Millionen Besucher…WAZ
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Duisburg: 16-Jährige bei Razzia im Rotlichtmilieu abgeführt…RP Online
Essen: Sozialer-Srbeitsmarkt ist sehr gut angelaufen(€)…WAZ

Der #VAR ist der klare Gewinner des Wochenendes!

Foto: Michael Kamps

Noch ist die erste Runde im DFB-Pokal der Saison 2019/20 an diesem Wochenende nicht einmal vollständig gespielt, trotzdem steht der große Gewinner der 32 Spiele jetzt schon schon fest. Es ist unzweifelhaft der umstrittene Video-Beweis bzw. -Assistent (VAR). Und das, obwohl es diesen in der ersten Pokalrunde gar nicht gibt.

Was war das regelmäßig für ein landesweites Gemecker in den letzten Monaten. An fast jedem Wochenende wurde sich massenhaft beschwert. Fans und Medienvertreter wurden mit dem Videobeweis einfach nicht so wirklich glücklich. Ständig musste über Fehlbewertungen diskutiert werden. Zudem erwies sich das neue Instrument als ungeliebter Stimmungskiller in den Fankurven, da es bis zur Findung einer endgültigen Entscheidung häufig deutlich zu lange dauerte. Viele Zeitgenossen wollten den VAR am liebsten schon wieder abschaffen.

An diesem Wochenende, wo die Unterstützung des Videoassistenten ausnahmsweise einmal bei den Profis des Oberhauses nicht zu Verfügung stand, da wurde vielen deutlich, wie viele womöglich spielentscheidende Fehlentscheidungen der Videobeweis an einem normalen Fußballwochenende in der Bundesliga im Vergleich zu dem frisch erlebten höchstwahrscheinlich verhindert hätte.

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