Ohne Thomas Tuchel fehlt dem BVB inzwischen offenbar jede internationale Klasse

Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt

Das peinliche 1:2 der Dortmunder Borussia gegen die Gäste von RB Salzburg am Donnerstag bildete, obwohl offiziell erst die erste Niederlage der Schwarzgelben im Kalenderjahr 2018, vorerst den negativen Höhepunkt eines seit Monaten andauernden schleichenden Niedergangs des selbsternannten ‚zweiten Leutchtturms‘ im bundesdeutschen Profifußball.

Längst schon ist nichts mehr zu sehen von der früheren Spielfreude und der technischen Brillianz vergangener Jahre. Daran kann auch die nahezu alternativlose Verpflichtung von Peter Stöger, der im Dezember als sprichwörtlicher ‚Notnagel‘, den ursprünglichen Wunschtrainer Peter Bosz erlösen musste, offenkundig nicht wirklich etwas ändern. Ganz im Gegenteil!

Spielerisch scheint es beim BVB aktuell von Woche zu Woche wieder erkennbar abwärts zu gehen. Inzwischen ist auch die ehemalige Heimstärke fast völlig verschwunden, muss man sich gegen einen international höchstens zweitklassigen Gegner aus Österreich in der ungeliebten Europaliga geschlagen geben. Und das nicht einmal unverdient.

Während sich viele Ultras dabei parallel an ihren Feindbildern DFB und Red Bull abarbeiten, Spiele immer häufiger boykottieren, scheinen inzwischen auch Coach Stöger die Argumente auszugehen, warum es auch ihm seit Wochen nicht gelingt aus dem Kader das herauszukitzeln, was in der Meinung vieler Beobachter eigentlich in ihm stecken müsste.

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„Wirtschaftliches Wachstum bringt politische Stabilität“

Yascha Mounk Foto: Droemer Verlag / Steffen Jänicke Lizenz: Copyright


Der Harvard-Politologe und Publizist hat mit seinem Buch „Der Zerfall der Demokratie“ nicht nur eine umfangreiche Analyse über die Gründe des Aufstiegs populistischer Bewegungen vorgelegt, sondern Lösungsansätze entwickelt, die eine Bruch mit dem Postmaterialismus der vergangenen Jahrzehnte bedeuten.

 Ruhrbarone: Sie sind am Ende Ihres Buches sehr pessimistisch und sagen, die Demokratien könnten in wenigen Jahrzehnten unter dem Ansturm der Populisten so zusammenbrechen wie einst die Römische Republik. Warum glauben Sie, dass die Zukunftsaussichten für die liberalen Demokratien so schlecht sind?
Yascha Mounk: Die Demokratie ist jetzt in Gefahr, das sieht man an Ländern wie Polen und den USA und auch am Erfolg der AfD in Deutschland. Die Annahme, die wir jahrzehntelang hatten, nämlich, dass die Demokratie so sehr gefestigt ist, dass wir uns um sie nicht mehr sorgen müssen, gilt so nicht mehr. Aber ich bin insofern optimistisch, als ich glaube, es gibt noch viel, was wir tun können, um die Demokratie zu retten. Wir sind nicht machtlos.
Ruhrbarone: Sie haben drei Bereiche aufgezählt, die für eine stabile Demokratie notwendig sind: Einer ist die Überzeugung der Menschen davon, dass es ihnen gut geht, das Wissen, dass sie in sicheren sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen leben und der Glaube, ihren Kindern wird es besser gehen.  Haben wir uns das selbst in Deutschland kaputt gemacht, indem hier propagiert wurde, es gäbe kein Wirtschaftswachstum mehr und Wachstum sei auch nichts Gutes?

Mounk: Wir haben uns zu wenige Gedanken gemacht, was die wirtschaftlichen Grundbedingungen sind, die es braucht, damit unsere Demokratie stabil bleibt, und sind etwas ins Utopische abgerutscht. Gerade wenn es um so etwas wie das wirtschaftliche Wachstum

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Der Ruhrpilot

Nazi-Demonstration in Dortmund


NRW: 
Zehn rechtsradikale Straftaten pro Tag…RP Online
NRW: Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt…General Anzeiger
NRW: Zurück zu G9 – Das ändert sich…Welt
NRW: Kein Samstagsunterricht geplant…Die Glocke
NRW: Mehr Geld für Theater und Orchester…Musik Heute
Debatte: Wie kann man einen solchen Kopf nur gehen lassen?…Welt
Debatte: Die SPD demonstriert ihren Willen zur Macht…NZZ
Debatte: Nun hätte auch Gabriel Zeit für Putin…Post von Horn
Debatte: Den letzten Sargnagel…FAZ
Debatte: „Wir können den Nationalismus domestizieren“…Jungle World
Debatte: Zu viel Staat in der Bahn…FAZ
Debatte: Was der eigentliche Skandal am Dieselskandal ist…Die Volksverpetzer
Debatte: Der Kampf gegen 15 Millionen…Spiegel
Debatte: „Wir sind nicht fluide“…taz
Ruhrgebiet: Hochkultur vorm Hochofen…Coolibri
Bochum: Heintzmann setzt auf Verkehrsleittechnik…WAZ
Bochum: Frau aus Stiepel berichtet von einem Wolf vor ihrer Haustür…WAZ
Dortmund: Wenn Modernisierung zum Zankapfel wird…WAZ
Duisburg: Zwei neue Vorstände für DVV und Stadtwerke…WAZ
Duisburg: Pause für die Inklusion…RP Online
Essen: Private“ sollen mit Ordnungsdienst auf Streife gehen…WAZ

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Der Ruhrpilot

Datteln: Die Inbetriebnahme von Datteln 4 verzögert sich weiter. Handelsblatt
Duisburg: Wolf in Walsum. WAZ
Ruhrgebiet: Funklöcher zwischen Dortmund und Bochum bleiben. Focus
Bochum: Ehemaliger „Party-König“ wieder in Haft. WAZ
Gladbeck: Interview mit dem Richter des Geiselgangster-Prozesses. NRZ
Essen: Mehr Kohle für das Ruhrmuseum. WAZ
NRW: Stabstelle Umweltkriminalität wird abgewickelt. WDR
NRW: Rückkehr zu G9 wird teuer. RP

Pussy Riot Theatre performen live in Wuppertal

Heute Abend gastierten Maria Alyokhina, Kiryl Masheka, Nastya Awott und Maxim Awott als  Pussy Riot Theatre mit ihrer Show „Riot Days“ in Wuppertal im Live Club Barmen – es war die einzige Show in NRW und sie erzählten in einem sehr intimen Rahmen ihren Gästen ihre „Story of protest and resistance“ !

PUSSY RIOT ist das russisches Protestkunst-Kollektiv mit Sitz in Moskau. Gegründet im März 2011, hatte es eine variable Mitgliedschaft von etwa 11 Frauen und siie gewannen globale Berühmtheit, als fünf Mitglieder der Gruppe eine Aufführung in Moskaus Kathedrale von Christus dem Erlöser im Jahr 2012 inszenierten. Die Gruppenaktionen wurden von den orthodoxen Klerus als sakrilegiert angesehen und schließlich von kirchlichen Sicherheitsbeamten gestoppt. Die Frauen sagten, dass ihr Protest auf die Unterstützung der orthodoxen Kirchenführer für Putin während seines Wahlkampfes gerichtet war. Am März 2012 wurden drei der Gruppenmitglieder Nadezhda Tolokonnikova, Maria Alyokhina und Jekaterina Samutsevich verhaftet und mit Hooliganismus belastet. Am 17. August 2012 wurden die drei Mitglieder von „Hooliganismus motiviert durch religiösen Hass“ verurteilt, und jeder wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 10. Oktober wurde nach einem Rechtsbehelf Samutsevich auf Bewährung befreit und ihr Urteil ausgesetzt. Die Sätze der beiden anderen Frauen wurden aufrechterhalten.

Der Prozess und der Satz zogen vor allem im Westen große Aufmerksamkeit und Kritik an. Der Fall wurde von Menschenrechtsgruppen angenommen, darunter Amnesty International, die die Frauen als Gewissensgefangene und eine Reihe von prominenten Entertainern bezeichneten. Nachdem wir 21 Monate gedient hatten, wurden Tolokonnikova und Alyokhina am 23. Dezember 2013 freigelassen, nachdem die Staatsduma (russisches Parlament) eine Amnestie genehmigt hatte. Nach ihrer Freilassung traten Tolokonnikova und Alyokhina und einige andere Mitglieder während der Olympischen Winterspiele in Sotschi als Pussy Riot auf, wo sie mit Peitschen und Pfefferspray von Kosaken angegriffen wurden, die als Wachleute eingesetzt wurden.

Im Dezember 2016 starteten Maria Alyokhina und der Musikproduzent Alexander Cheparukhin, der heute das Vorwort sprach,  ein neues Projekt – PUSSY RIOT THEATER mit RIOT DAYS – ein Spiel, das auf Alyokhinas Buch „RIOT DAYS“ basiert, das seit dem 14.09.2017 bei uns erhältlich ist.

Somit gestaltet sich der Abend in Wuppertal auf interessante Art und Weise sehr künstlerisch.

Mit ihrer Perfomance stellten die vier beeindruckend dar, wie Protest und Revolution auch im Kleinen beginnen und vor allem gelingen kann.

Im Hintergrund eine große Leinwand mit Videoprojektionen politischen Inhalts, boten Alyokhina und Masheka mit ihrer Stimme und Nastya Awott wahlweise am Saxofon und Maxim Awott am Keyboard ihren Gästen eine Mischung aus Dokumentation, Manifest und Proklamation, durch die sie ihre Gedanken und Gefühle mal rappend, mal punkig, aber auch mit viel Poesie zum Ausdruck brachten. Dies alles geschah mit einer Dringlichkeit und sehr energetisch, zum Teil sehr roh und minimalistisch. Die vier erlaubten sich keine Atempausen und ihren Gästen keine Denkpausen.

Hier sind die Fotos

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Rechte, Linke, Islamkritik und „Islamkritik“

Islamkritik light
Islamkritik light
Islamkritik light (Foto: Daniel Fallenstein)

Islamkritik aus der AfD ist häufig gar keine. Die Rechtspartei hat viel mehr mit der Ideologie des politischen Islam gemeinsam, als es zunächst scheint. Einig sind sie sich schon in ihrer Ablehnung universalistischer Werte. Dagegen wäre eigentlich eine konsequente linke Position gefragt. Von unserem Gastautor Jan-Lasse Müller-Mütz.

Der AfD-Politiker Dubravko Mandic stieß vor einigen Tagen sein eigenes Umfeld mit einem Facebook-Posting vor den Kopf.

Schulterschluss (Screenshot: LLM)

Im Kern argumentierte Mandic, dass man sich als Patriot mit der Verurteilung des Islams zurückhalten solle. Der Jurist wurde durch Äußerungen in einem internen AfD-Forum bekannt, die AfD unterscheide sich inhaltlich kaum von der NPD. Nun schreibt Mandic, er unterhalte sich lieber mit Moslems als mit „verschwulten Deutschen“. Der Islam sei eine „männliche Religion“ und ein gutes Mittel „angesichts des wuchernden Feminismus, Gender- und Pädowahns“. Deswegen solle sich der Kampf gegen Einwanderung richten und nicht gegen den Islam.

Sollte uns dieser alternativ-islamische Schulterschluss überhaupt überraschen? Natürlich nicht.

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