Der Ruhrpilot

Der Essener Campus. Foto: Wiki05, CC BY-SA 3.0


NRW: 
Landesregierung lehnt Gebühren für Langzeitstudenten ab…WAZ
NRW: Hunderte Aktivisten dringen in Tagebau Hambach ein…Welt
NRW: Ideen für die Kohlenachfolge entwickeln…RP Online
Debatte: Die Angst vor Neuwahl…FAZ
Debatte: Die Utopie vom Massenmord…FR Online
Debatte: Making cash from chaos…Jungle World
Debatte: Vierzig Thesen am Tor der Moschee…NZZ
Debatte: „Eine Maut auf allen Straßen, für alle Kraftfahrzeuge“…Welt
Ruhrgebiet: Rechtsradikale hielten Kongress nahe der KZ-Gedenkstätte ab…Halterner Zeitung
Ruhrgebiet: „Es fehlt ein Tick Selbstbewusstsein“…Berlin Valley
Bochum: Boulevard wird beim Weihnachtsmarkt für Busse gesperrt…WAZ
Bochum: Anthroposophie & Rudolf Steiner…Bo Alternativ
Dortmund: Anschlag auf BVB-Bus – Bomben am Hotel gebaut…WAZ
Essen: Müll und Abwasser werden teurer, der Winterdienst günstiger…WAZ

John Lydon: ››Musik soll eine heilige Komfort-Zone sein‹‹


John Lydon (Johnny Rotten) während eines Konzerts mit den Sex Pistols im Hammersmith Odeon in London am 2. September 2008 | Foto: Ed Vill | Lizenz: CC BY 2.0

Er ist eine der charismatischen Persönlichkeiten innerhalb der Musik-Welt. Als ich ihn morgens im Juli 2015 in seinem Haus in Los Angeles erreiche, sitzt er noch auf der Toilette. „Kannst du noch mal in fünf Minuten zurückrufen?“, sagt seine deutsche Frau Nora Forster. Mit ihr ist er seit den Sex Pistols-Zeiten liiert. Der erste Lacher liegt in der Luft, als ich John nach zwei weiteren Versuchen endlich am Hörer habe. Danach folgt ein Gespräch über künstlerische Freiheit, gesellschaftliche Verantwortlichkeit und seine musikalischen Vorlieben.

Hallo John. Wenn du dich selbst betrachtest, hältst du dich eher für einen Pionier oder einen Spätentwickler?

„Hm, ich hab’ keine bekackte Ahnung, das liegt immer an der Situation selber. Dann muss ich entscheiden, ob ich es mit einem schnellen Gedankensprung hinbekomme – oder ins Schleudern gerate und anfange zu schwimmen. Es gibt ein Buch mit dem Titel: „Das Leben ist kontinuierlich eines der größten Probleme“ – das musst du immer wissen, dass du daran nicht scheiterst, sondern immer nach vorne schaust und überlegst, wie du die Probleme aus dem Weg räumen kannst. Gerade in erheblichen Druck-Situationen betrachte ich mich selbst, reflektiere und treffe dann eine Entscheidung. Damit habe ich mich eigentlich immer ganz gut über dem Wasser gehalten.“

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Der Ruhrpilot

Ende der Aufbauarbeiten zur COP 23 Foto: © BMUB/Dominik Ketz


NRW: 
Warum das Klimatreffen der Superlative ohne große Ergebnisse bleiben wird…FAZ
NRW: Zusammenstöße bei Kurden-Demonstration…FAZ
NRW: Jeder zweite Hausarzt hat keinen Nachfolger…RP Online
Debatte: Migration hat Deutschland weltoffener und moderner gemacht…Welt
Debatte: Angst um die schmutzigen Geschäfte…Jungle World
Debatte: Das neue Amerika…NZZ
Debatte: Die Denunziationsmaschine…Welt
Debatte: Seehofers Erben…Post von Horn
Bochum: Interview mit Simon Gronowski…Bo Alternativ
Dortmund: „Das Klima kommt den Nazis zugute“…WAZ
Dortmund: „Syrien – Ein Land ohne Krieg“…Nordstadtblogger
Duisburg: Loveparade-Opfer erhebt Vorwürfe gegen Anwältin…RP Online
Essen: Stadt hofft auf Fördergeld für A40-Deckel…WAZ

Wir und Heute – Das neue Normal

Warum bekommt Armin Laschet eigentlich ein Gehalt als Ministerpräsident von NRW, wenn er die ganze Zeit in Jamaika herumhängt? Fragt sich Martin Kaysh. FDP-Boss Christian Lindner hat für den Berliner Job wenigstens seine Arbeit in NRW gekündigt. Ansonsten freuen wir uns über fallende Arbeitslosenquoten. Und wachsende Einwohnerzahlen. Die Folge: Arbeitnehmer können endlich aus der Position der Stärke ihre Löhne verhandeln. Das neue Normal ist ganz schön gut. Hört jetzt das Jammern auf?

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

Julian Philipp David präsentiert „Déjà Vu“ in der Rotunde Bochum

PHOTO CREDIT
Christoph Köstlin / Vertigo Berlin / Quelle Universal Music

 

Gitarren zwischen der Melancholie der Hamburger Schule und luftigleichtem Indie-Flair. Erfrischend unaufgeregte Melodien, staubtrockene Drumloops, gekonnte Samplespielereien und der erzählerische Flow des HipHop – Julian Philipp David fügt der deutschen Pop-Musik quasi »en passant« eine neue Facette hinzu.

Dem 25-Jährigen Mannheimer ist auf die Frage, wie er selbst seine Musik beschreiben würde, mal der Begriff »Songwriter-Rap« rausgerutscht. Mehr versehentlich zwar, doch auch wenn ihm diese etwas sperrige Wortschöpfung hinterher fast ein bisschen peinlich war, so trifft sie ziemlich genau das, worum es bei Julian Philipp David geht: Bei aller Eingängigkeit atmen und leben die Songs durch Julians lyrische Detailverliebtheit, seine hohe Affinität zum geschriebenen Wort und ein feines Gespür für jene Augenblicke und Gefühle, die sich nur zwischen den Zeilen wiedergeben lassen. Sie erzählen von Beziehungen und Freundschaften, von Sehnsucht und Träumen. Immer ehrlich und autobiographisch, aber nie tagebuchpoetisch zeichnet Julian Philipp David eine Welt von Abbruch, Aufbruch und Neuanfang.

Ende 2016 veröffentlichte er seine Debütsingle “Herbst”, sowie die gleichnamige Debüt EP über Vertigo / Universal. Die im Februar diesen Jahres erschienene Single “Traurige Kids” war  der erste Vorbote zum Debütalbum „Déjà Vu“, welches am 06.10.2017 veröffentlicht wurde.

Am  13.11.2017 präsentiert Julian Philipp David seine neuen Songs in der  ROTUNDE – Alter Katholikentagsbahnhof in Bochum

(ACHTUNG: DIE VERANSTALTUNG WURDE VON DER ZECHE IN DIE ROTUNDE VERLEGT!)

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Ruhrgebiet: 
Was vom Bergbau bleibt…SZ
Debatte: Merkels bester Trick – so tun, als ob es sie nicht gibt…Welt
Debatte: Grund zum Pessimismus…FAZ
Debatte: Die Theologisierung der Universität…Novo
Debatte: Rechte reden lassen…Zeit
Debatte: Was ist das Erbe der Aufklärung?…NZZ
Ruhrgebiet: VRR will mit nextTicket kilometergenau abrechnen…RP Online
Bochum: Grundsteine für eine Stadt für Alle…Bo Alternativ
Bochum: Haie sterben durch Defekt im Aquarium…WAZ
Dortmund: „Jude“ grassiert als Schimpfwort an Schulen…WAZ
Duisburg: Poller-Einbau gegen Lkw-Attacken verzögert sich…WAZ
Duisburg: „Sonderöffnungen sind wichtig fürs Image“…RP Online
Essen: Terrorsperren für Weihnachtsmarkt günstiger als geplant…WAZ
Herten: Die Entmündigung…SZ

Die kulturelle Wende

Theo Waigel (CSU) und Margarete Bause (Grüne) als Besucher bei Pulse of Europe München am 26. März 2017 Foto: H-stt Lizenz: CC-BY-SA 4.0


Die Politisierung von Lebensstilen vergiftet das öffentliche Leben. Von unserem Gastautor Tim Black

„Die Metapher der ‚Kulturkriege‘ hat sich überlebt.“ Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Historiker Andrew Hartman in seiner Studie „A War for the Soul of America: A History of the Culture Wars“ („Kampf um die Seele Amerikas: Eine Geschichte der Kulturkriege“). 1 Als die Studie im Frühjahr 2015 erschien, war sein Standpunkt nicht ungewöhnlich. Viele behaupteten damals das Ende des Konfliktes zwischen Sozialkonservativen und Progressiven; zwischen denen, die ihre traditionellen Familienbilder, christlichen Werte und Moralvorstellungen bedroht sahen, und denjenigen, die Abtreibung, sexuelle Freizügigkeit und immer neue sogenannte progressive Ziele befürworten.

Es hieß, der Streit habe an Schärfe verloren, die Konfliktparteien seien müde geworden, die Themen wären kaum mehr relevant. Abgesehen von ein paar besonders verrückten Auswüchsen des evangelikalen Christentums und einigen waffenvernarrten Hinterwäldlern herrschte Konsens – das zumindest dachten die selbsternannten Sieger. Als der oberste Gerichtshof im Jahr 2015 entschied, die gleichgeschlechtliche Ehe in den USA zu legalisieren, war dies nur der lang erwartete Schlussakt der Kulturkriege, der Beweis, dass die Progressiven ihre erschöpften Gegner endgültig besiegt hatten.

„Die Kulturkriege sind nicht vorbei. Sie verstärken, verbreiten und vertiefen sich sogar.“

Heute erscheint dieser Siegestaumel reichlich voreilig. Schließlich verdankt Präsident Trump seinen Wahlerfolg hauptsächlich der weißen amerikanischen Arbeiterklasse, die eine konservative Opposition zu vermeintlich progressiven Werten bildet. Die alten „Kulturkriege“ sind in der ganzen Welt an neuen Fronten wieder ausgebrochen: Von der Brexit-Revolte der britischen Arbeiterklasse mit ihrem tiefen kulturellen Antagonismus bis zur brodelnden Anti-Establishment-Stimmung, die inzwischen große Teile Europas erfasst hat.

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