Beim Tag der Solidarität wird heute in Dortmund der NSU-Opfer gedacht. Bild: tagdersolidaritaet.wordpress.com
Vor zehn Jahren wurde Mehmet Kubaşık in der Dortmunder Nordstadt erschossen. Verantwortlich für diesen Mord, neun weitere und mindestens zwei Bombenanschläge waren – so wurde erst Jahre später öffentlich bekannt – Neonazis um den „Nationalsozialistischen Untergrund“. Der NSU-Komplex offenbarte Strukturen in deutschen Sicherheitsbehörden, die mindestens in diesem Fall von Ignoranz, Vertuschen und Versäumen geprägt waren – und er offenbarte, dass es für Rassismus in einer Gesellschaft keine Nazis braucht. In Dortmund wird heute der Opfer des NSU gedacht.
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Es wahr, ehrlich gesagt, ja ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis sich der BVB endgültig vorzeitig für die Champions League im kommenden Jahr qualifizieren würde. Am gestrigen Samstag war es dann soweit. Und zwar noch bevor die Borussia selber überhaupt in das Spielgeschehen eingreifen musste.
Durch die herbe 0:3-Niederlage der Schalker in Ingolstadt waren die Dortmunder bereits nicht mehr von einem der ersten drei Tabellenplätze der Saison 2015/16 zu verdrängen, was eben die direkte Champions League Qualifikation bedeutete.
Der eigene, hart umkämpfte 3:2-Sieg gegen Werder Bremen hatte aus Dortmunder Sicht dafür dann schon keine direkte Bedeutung mehr. Das Saisonziel war also noch vor dem Ende des 28. Spieltages erreicht. Wahrlich ein Grund zur Freude, keine Frage.
Dumm nur, dass die Anspannung im Team nun noch rund sechs Wochen hochgehalten werden sollte, damit zur bereits gesicherten ‚Torte‘, auch noch die mögliche Kirsche(n) auf den Kuchen in Form von möglichen Titeln hinzukommen können.
Nach dem heutigen (überraschend deutlichen) 5:0-Erfolg der Gladbacher Borussia über den Tabellendritten Hertha BSC ist selbst Platz Zwei für die Dortmunder nun schon endgültig fix. Der BVB wird im Jahre 2016 also (mindestens) Vizemeister! Die 19 Punkte Vorsprung auf die Berliner Hertha sind in den verbleibenden sechs Runden, in denen eben insgesamt nur 18 Zähler vergeben werden, nicht mehr aufzuholen. Wow!
Als im Dezember bekannt wurde, dass die Buchhandlung Stern-Verlag in Düsseldorf Ende März schließt, waren viele Leser in der Landeshauptstadt erschüttert. Der Stern-Verlag war eine Institution. Doch ist sein Ende beispielhaft für die Situation des Buchhandels in Nordrhein-Westfalen?
„Nein“, sagt die freundliche Dame am Telefon, „Herr Janssen steht für Interviews nicht zur Verfügung.“ Klaus Janssen ist der Geschäftsführer und alleinige Inhaber des Buchhaus-Stern Verlag in Düsseldorf. Der Stern-Verlag war in Düsseldorf eine Instanz, Ende März wurde das Geschäft geschlossen. Das Traditionshaus wurde 1900 gegründet. Auf gut 5000 Quadratmetern gibt es Ratgeber zur Autoreparatur über Romane bis zu den Klassikern der griechischen Philosophie alles, was an gedrucktem Papier zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden kann. Janssen sagte der Rheinischen Post im Dezember, eine Buchhandlung dieser Größe sei wirtschaftlich nicht mehr zu führen.
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Mit ihrem neuen Bühnenprogramm gastierte die Komikerin Cindy aus Marzahn am gestrigen Abend vor 2000 Fans in der Grugahalle in Essen.
Seit Anfang der 2000-er verkörpert die 44-jährige Wahlberlinerin, die mit bürgerlichem Namen Ilka Bessin heißt, die Kunstfigur Cindy aus Marzahn, eine übergewichtige Langzeitarbeitslose, die den Traum hat, Prinzessin zu werden.
„Ick kann ooch anders!”, lautet Cindys vierte und akutelle Show, mit der sie seit dem letzten Jahr auf Tour ist und, wie es nicht anders zu erwarten war, konnte sie ihre Zuschauer mit ihrer Berliner Schnauze, ihrem vulgär-derben, witzig-spontanen und berührenden Humor und vor allem aber mit ihrem großen Herz’ von der ersten Minute an für sich gewinnen.
Wie sehr Deutschlands meistbeschäftigte Langzeitarbeitslose mit ihren Themen den Nerv trifft und zur Identifikationsfigur wird, zeigte ein Blick in die Runde. Da waren Frauengrüppchen mit pinkfarbenen Leuchtkrönchen zu sehen. die einen oder anderen auch mit einem Gläschen Sekt zu viel in der Krone. Manche hatte sich in einen pinkfarbenen Jogginganzug geschmissen und rosa Strähnchen im Haar.
Das Original stand auf der Bühne und erzählt kleine Geschichten und Anekdoten aus ihrem Leben, wobei ihr Erfolg vor allem daraus resultiert, dass sie ihr Programm auf viele spontane Publikumsinteraktionen aufbaut. Kam jemand zu spät, mußte er aufs Klo, lachte er zu laut, macht er ein Foto..sie alle bekamen ihr Fett weg, oder auch mal das eine oder andere Souvenir.
Die allseits beliebten Unterschichten-Klischees zum Thema “Dick sein”, “Arbeitslos sein” und “Single sein” brachte sie spitz und gebündelt auf den Punkt, und da sie selber wahrlich aus eigener Erfahrung ein Lied von allem singen konnte, erntete sie einen zustimmenden Lacher nach dem anderen und war an Authentizität kaum zu überbieten. Sie weiß eben wie es sich verhält mit gescheiterten Diäten, auf der Suche nach dem Traummann und der besten Freundin und mit den Jobangeboten des Arbeitsamtes.
Zwischen all dem Spaß gab es aber auch Momente, in denen die Künstlerin ernst machte, sich gegen unüberlegte Hundanschaffungen aussprach, gegen Diskriminierung und für mehr Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft plädierte.
Denn hinter der rotzigen Berliner Schnodder-Schnauze steckt ein sensibler Kern, der immer wieder subtil zum Vorschein kam und irgendwie auch berührte. Hier sind die Fotos:
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