Nazi-Hetze gegen alternativen Buchladen

buch_steineSeit etwa einem Monat hetzen Neonazis der Partei „Die Rechte“ gegen die Eröffnung des alternativen Buchladens „Black Pigeon“ im Hafenviertel. Zweimal wurde der Buchladen das Ziel von Nazi-Anschlägen. Zuletzt in der Nacht zu Mittwoch wurden Fensterscheiben des Ladens mit Steinen eingeworfen. Die Betreiber des „Black Pigeon“ lassen sich von diesen Angriffen allerdings nicht unterkriegen und planen heute ab 14 Uhr ein großes Fest zur Eröffnung (Hier das Programm). Mehrere Bands spielen im Laden, und es wird bis spät in die Nacht gefeiert.

Da Nazis fröhliche Menschen, die auch noch Bücher lesen, nicht mögen, haben sie zu einer Kundgebung gegen die Eröffnung aufgerufen und wollen ab 19 Uhr aufmarschieren. Dagegen rufen autonome Antifas und zivilgesellschaftliche Nazi-Gegner zum Protest auf. Im Hafenviertel steht also ein interessanter Nachmittag und Abend an. Felix Huesmann, Stefan Laurin und Sebastian Weiermann berichten live via Twitter. Vom Fest, von den Nazis und von den Gegenprotesten.

Heute Abend ist vor dem „Black Pigeon“ in der Scharnhorststraße 50 eine Kundgebung angemeldet. Eine weitere Kundgebung haben Nazi-Gegner an der Ecke Martha-Gillessen-Straße/ Johanna-Mälzer-Straße angemeldet. Sie wollen damit an die beiden Widerstandskämpferinnen erinnern. Die Nazis werden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte, „im unmittelbaren Nahbereich“ zum „Black Pigeon“ ihre Kundgebung durchführen. Das Gerücht, die Rechten würden ihre Kundgebung in der Fichtestraße, direkt neben dem Buchladen durchführen, dementierte die Polizeisprecherin.

Hier zum Nachlesen unsere bisherigen Artikel über die Kampagne gegen den „Black Pigeon:

Nazis bedrohen Unternehmer

Buchladen-Vermieter stellt sich gegen Nazis

Erneuter Nazi-Anschlag auf Buchhandlung

 

Kulturkanal 2016: Schiffsparade von Gelsenkirchen nach Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal

Am Kanal. Quelle: Wikipedia, Foto: Thomas Schoch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Am Kanal. Quelle: Wikipedia, Foto: Thomas Schoch, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es sind zwar noch ein paar Tage bis dahin, aber man kann ja schon einmal darauf hinweisen. Denn am Sonntag, den 24.04.2016 ist es auch schon wieder soweit: Zum Auftakt des ‚KulturKanals 2016‘ und der Fahrgastschiffsaison findet auf dem Rhein-Herne-Kanal die 3. große Schiffsparade statt.

Die Veranstaltung erfreute sich in den Vorjahren bereits recht großer Beliebtheit und hatte in den Jahren 2014 und 2015 jeweils deutlich über 10.000 Besucher. Im Nordsternpark von Gelsenkirchen fahren bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung (von 14.00 bis 16.00 Uhr) dann über 30 (Fahrgast-)Schiffe und Motorsportboote sowie zahlreiche Kanus und Ruderboote gemeinsam in einem großen Korso zur Abschlussveranstaltung im Kaisergarten Oberhausen.

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NSU-Ausschuss lädt Staatsschützerin und Waffenexperten

Erste Seite des Einsetzungsantrags zum NSU-Untersuchungsausschuss NRW.
Ende 2014 wurde der Ausschuss in NRW eingesetzt. Bild: Gehrhardt

In seiner letzten öffentlichen März-Sitzung befasst sich der NSU-Untersuchungausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag heute noch einmal mit der Ermordung des Dortmunder Geschäftsmannes Mehmet Kubaşık. Nachdem die öffentliche Aussage eines Dortmunder Neonazis vor zwei Wochen stärker von dessen Selbstinszenierung als von tatsächlichen Erkenntnissen geprägt war, dürften heute wieder Inhalte im Vordergrund stehen. Geladen sind eine ehemalige Mitarbeiterin der Staatsschutz-Abteilung der Dortmunder Polizei, die in die Ermittlungen eingebunden war, und ein Waffen-Sachverständiger des Bundeskriminalamtes. 

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VISIONS In Concert : Monster Truck & Zodiac live im Rockpalast in Bochum

10274305_10153962019478529_9170869171951982305_nSeit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Furiosity“ (25. Juni 2013) vor gut drei Jahren haben sich Monster Truck, mit ihrer gelungenen Mischung aus Groove, Sludge, Stoner-und Vintage Rock, eine weltweite Fanbasis erspielt und genießen seitdem einen exzellenten Ruf in der “Rock’n’Roll- Szene”.

Sie tourten mit den ganz Großen der Musikwelt,  mit Slash und Deep Purple, unterstützen die Rival Sons, statteten dem Download Festival einen Besuch ab, erreichten mehrfach die Top Ten der kanadischen Rockcharts, schaffen es mit einem Song auf das Konsolespiel „Rocksmith“ und gewannen den Juno-Award in der Kategorie „Breakthrough Band Of The Year“(2013).

Somit ebnete sich das Quartett nach und nach den Weg in den internationalen Musikmarkt.

Mit „Sittin‘ Heavy“ erschien nun am 19.Februar diesen Jahres der langersehnte Nachfolger der Kanadier, erschienen unter Mascot Records (Black Label Society, Black Stone Cherry, Joe Bonamassa). Gleichzeitig startete ihre Europatournee, die Monster Truck auch für drei exklusive Shows nach Deutschland führen wird.

Als erste Station spielt das Quartett am 29. März 2016 im Rockpalast Bochum.

Unterstützt werden sie an dem Abend von der Blues-Rockband Zodiac aus Münster. Nick van Delft, Stephan Gall, Ruben Claro und Janosch Rathmer stehen bei Napalm Records unter Vertrag und haben seit ihrer Gründung 2010 drei Studioalben veröffentlicht. „Sonic Child“ ist ihr aktuelles Werk und erschien am 19. September 2014.

Tickets für den Abend in Bochum gibt es unter www.myticket.de und weitere Informationen  unter www.visions.de.

The Mission feiern im Oktober ihr „30-Jähriges“ in Köln

The Mission / Pressefoto 2013
The Mission / Pressefoto 2013

Rückblickend betrachtet gehörte die Gründung der britischen Rockband The Mission durch Wayne Hussey und Craig Adams ( ehemals Mitglieder der Band The Sisters of Mercy, die sie nach einem Streit mit Sänger Andrew Eldritch verlassen hatten), Simon Hinkler und Mick Brown, zu einem der größten kulturellen Highlights im Jahre 1986.

Die Jugend einer kompletten Nation wurde exzessiv umgekrempelt, und gleichzeitig schafften es die Briten noch so ganz nebenbei ein paar verdammt gute Alben zu produzieren, die zahlreiche Hits und auch so manche Schlagzeilen hervorbrachten- und die natürlich rund um den Globus auf Konzerten live gespielt und gefeiert wurden.

1996 gab es dann einen Erfolgseinbruch, woraufhin sich die Band auflöste, drei Jahre später aber wieder zusammenfand und auf Welttournee ging. Zwei Jahre später veröffentlichten The Mission eines ihrer erfolgreichsten Alben, Aura. 2008 erfolgte dann eine weitere Abschiedstournee.

25 Jahre später – wir schreiben das Jahr 2011, haben die drei Gründungsmitglieder Wayne Hussey, Simon Hinkler und Craig Adams, die nun von Mike Kelly am Schlagzeug unterstützt werden, erneut zusammengefunden und veröffentlichten am 20. September 2013 ihr neues und damit aktuellstes Studioalbum „The Brightest Light„.

In diesem Jahr feiern The Mission nun ihr 30-jähriges Bestehen und feiern dies natürlich ausgiebigst auf ihrer 30 YEARS ANNIVERSARY-Tour, die sie im Oktober diesen Jahres auch für vier Konzerte nach Deutschland führen wird. In der Essigfabrik in Köln wird die britische Kultband am 29.10.2016 auf der Bühne stehen,  Karten gibt es online bei Eventim und unter www.headline-concerts.de !

Kulturbegriff und Liberalismus – Jenseits von Schwarzmalern und Schönrednern

wurstkultur_Dortmund

Wer sich als Liberaler Gedanken über den Kulturbegriff macht, hat angesichts von Chauvinisten einerseits und Relativisten andererseits einen schweren Stand. Ein Versuch ist es trotzdem wert – gerade in Zeiten von Flucht und Zuwanderung. Von unserem Gastautor Robert Benkens.

Die Frage nach der Kultur wird heute am häufigsten im Zusammenhang von Zuwanderung aus fremden Kulturkreisen zum Thema öffentlicher Debatten und Kontroversen – wobei es zu zahlreichen Verkürzungen und Verzerrungen kommt. Eigentlich werfen die Auseinandersetzungen um Zuwanderung und Integration gar nicht so sehr ein Licht auf die Zuwanderer, sondern auf uns als westliche Gesellschaft selbst. Erst in der Auseinandersetzung mit „dem“ Fremden stellt sich die Frage nach dem, was uns als Gesellschaft eigentlich ausmacht. Welches Verständnis einer spezifischen Kultur haben wir eigentlich, in die sich Zuwanderer integrieren sollen? Es stellt sich somit auch die Grundsatzfrage: Braucht die liberale und pluralistische Gesellschaft gemeinsame kulturelle Werte, ja eine gemeinsame Basis der Identifikation und Solidarisierung?

Diese Frage führte und führt gerade in liberalen Kreisen immer wieder zu lebhaften Debatten zwischen individualistisch und konservativ denkenden Freiheitsfreunden – darauf wies zuletzt auch Rainer Hank in seinem Artikelzum Streit in der Hayek-Gesellschaft hin. Demnach vertrat der Ökonom und Sozialwissenschaftler Friedrich August von Hayek die These, dass der freie

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Gib AIDS keine Chance – Nazi-Gegner planen Kühnen-Gedenken

Michael Kühnen. Screenshot aus der NDR-Dokumentation "Neonazis, die Männer lieben",
Michael Kühnen. Screenshot aus der NDR-Dokumentation „Neonazis, die Männer lieben“,

Michael Kühnen war der wohl bekannteste Neo-Nazi seiner Zeit. Kühnen war Mitglied verschiedener Neo-Nazi-Organisationen wie der NPD, der FAP oder der Aktionsfront Nationaler Sozialisten, aber auch, bevor er in die  Nazi-Szene einstieg, der Jungen Union und der maoistischen KPD. Umstritten war Kühnen innerhalb seiner Kreise nicht nur wegen seine Führungsanspruches, sondern auch wegen seiner Homosexualität. In seiner Broschüre „Nationalsozialismus und Homosexualität“ sah der 1991 an den Folgen von AIDS verstorbene Kühnen, in den Schwulen die idealen Kämpfer der Bewegung, denn die Natur würde es „einer kleinen Anzahl von Männern zu ermöglichen, sich völlig unbeeinflußt von persönlichen Interessen ganz der kulturellen Entwicklung und dem Dienst an der Gemeinschaft zu widmen“. Das sahen nicht alle so. Nachdem Kühnen sich geoutet hatte, ging ein Riss durch die Nazi-Szene: Viele wandten sich von ihm ab, doch gerade für Dortmund wichtige Akteure wie Die Rechte-Chef Christian Worch oder Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt hielten Kühnen die Stange. Wohl auch ein Grund, dass sich am 25. April, dem 25. Todestag Kühnens, in Dortmund Nazi-Gegner eine Kundgebung machen wollen. Sie soll bereits angemeldet sein und das Motto „Gib AIDS keine Chance“ haben. Der genaue Kundgebungsort ist noch unklar: Es könnte der Wilhelmsplatz im Stadtteil Dorstfeld sein, in dem viele Nazi-Aktivisten leben oder auch ein Platz in der Innenstadt. Was auf der, wohl satirisch angelegten, Veranstaltung genau geschehen soll, ist wohl noch nicht klar. Als sicher kann gelten, dass aus Kühnens Texten über die Funktion von Homesexuellen für die Nazi-Bewegung gelesen werden soll.

 

 

Tina Dico zu Gast in der Lichtburg in Essen

Foto Veranstalter
Foto Veranstalter

Die dänische Popsängerin und Songwriterin Tina Dico ist in ihrer Heimat ein Superstar, seit über 20 Jahren spielt die 38-Jährige handgemachte Akustikmusik und  verwöhnt die Welt mit außergewöhnlich berührenden Songwriter-Alben, bei denen Text und Musik eine selten intensive Verbindung eingehen.

In ihrer Musik „entschwindet“ die Sängerin mit der feinsinnigen Beobachtungsgabe, die zusammen mit ihrem Mann, dem Musiker Helgi Jónsson, in Island lebt und dort ein eigenes Studio besitzt, in eine intime und berührende Welt.

Die 1977 in Aarhus geborene Sängerin und Gitarristin spielte bereits im Alter von 15 Jahren in ersten Bands in Dänemark. Mit 20 unternahm sie Ausflüge ins Fernsehen und begann ein Studium der Religionswissenschaft.

Mit 25 Jahren zog Tina Dico nach London, eine für sie enorm wichtige Erfahrung: Hier arbeitete sie, nachdem sie zu diesem Zeitpunkt bereits drei Soloalben über ihr eigens gegründetes Label ‚Finest Gramophone‘ veröffentlicht hatte, erstmals als Teil eines größeren Projektes, indem sie dem Elektronik-Projekt Zero 7 ihre Stimme lieh. Hier entstand auch ihr viertes Album „Count To Ten“ – zugleich das zweite, das international erschien, sowie das zweite, das es bis an die Spitze der dänischen Charts brachte.

Seit 2009 erschienen fünf weitere Alben von ihr, die man als einen spannenden Zyklus werten kann, von einer Frau auf der Reise zu sich selbst und ihrer musikalischen Bestimmung.

Seither hat sie sich als Künstlerin und Mensch gefunden. Umso mehr, nachdem sie auf Island gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern eine Oase der Ruhe und Kreativität schuf, wo sie ganz zu ihren Bedingungen arbeiten kann. Hier entstand auch ihr bislang letztes Studio-Album „Whispers“, welches am 22.08.14 auf Finest Gramophone veröffentlicht wurde und auf dem sich Tina Dico von einer neuen musikalischen Seite zeigt, ganz im Gegensatz zu ihren bisherigen Alben.

„Whispers“ ist ihr bei weitem reduziertestes Werk und es ist gleichzeitig der Soundtrack zum Film En du elsker unter der Regie von Pernille Fischer Christensen.

Im April diesen Jahres wird sie nun erneut für zehn Konzerte nach Deutschland zurückkehren und am 20.04.2016 in der wunderschönen Lichtburg in Essen auf der Bühne stehen.

Tickets gibt es online bei Eventim und weitere Informationen unter www.schoneberg.de.