Mario Götze. Quelle: Wikipedia, Foto: Michael Kranewitter, Lizenz:CC BY-SA 3.0
Fußball ist manchmal schon komisch. Da waren sich alle versammelten Experten heute Vormittag in der ‚Sport1‘-Sendung ‚Doppelpass‘ noch völlig einig: Mario Götze ist der eigentliche Verlierer dieser Weltmeisterschaft.
Gäbe es nicht die heftige Kritik an den Leistungen von Mesut Özil, Mario Götze wäre wesentlich stärker in der Kritik, und das, nach Meinung u.a. von Thomas Helmer, Thomas Strunz und Jörg Wontorra samt ihren Gästen, auch völlig zurecht. Man hätte von Mario Götze eigentlich erwartet, dass er dem Turnier in Südamerika seinen ‚Stempel‘ aufdrücken würde, was er dann aber nicht tat. Zumindest eben bis heute noch nicht.
Doch ausgerechnet im Finale gegen Argentinien erzielt der erst spät eingewechselte Ex-Dortmunder, der seit der vergangenen Spielzeit für den FC Bayern München in der Bundesliga aktiv ist, in der 115. Spielminute, kurz vor Ende der Verlängerung, das spielentscheidende 1:0 für den neuen Weltmeister aus Deutschland! Fußball kann ja so verrückt und unberechenbar sein. Zumindest hin und wieder und manchmal eben auch an geschichtsträchtigen Tagen wie diesem! Herzlichen Glückwunsch!
DuisburgUeberblick – CC BY-SA 3.0 – [1] Eigenes Werk by de.wp User:Smit
Ist man an Erkenntnisprozessen interessiert, stößt man seit der Aufklärung (David Hume) auf die Einsicht, dass Wahrnehmungen von Organen und psychischen Haltungen abhängig sind, mit denen solche Prozesse vollzogen und begleitet werden, also Vorstellungen sind. In der Tierwelt, zu der auch die Menschheit gehört, freilich nicht stets gehören will, weil sie Besseres sei, weil der heimische Hund z.B. nicht Kartenspielen könne und von Fußball nichts verstehe, gibt es eine große Variabilität in der Ausstattung. Menschen haben keine speziellen Organe, um z.B. elektrische oder magnetische Felder wahrzunehmen. Sie wären vermutlich aus Sicht anderer Tiere ziemlich beschränkt!
Menschen in Not zu helfen ist ja grundsätzlich immer eine noble Sache. Natürlich sollte jedermann sozial schwächere und ärmere Zeitgenossen nach Kräften unterstützen. Elend und Armut gibt es wahrlich genug auf der Welt. Und natürlich inzwischen auch zahlreiche Organisationen, die dafür in der Öffentlichkeit um Unterstützung bitten. Häufig fällt die Auswahl schwer, welches Projekt man als Privatmann unterstützen kann und möchte. Überall kann man eben auch nicht helfen.
Seit einigen Monaten stolpere ich in diesem Zusammenhang regelmäßig über die TV-Spots der ‚UNO-Flüchtlingshilfe‘. Die UNO-Flüchtlingshilfe e.V. ist lt. Wikipedia ein deutscher Verein mit Sitz in Bonn und der deutsche Spendenpartner von UNHCR − dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.
Seit 1980 engagiert sich die UNO-Flüchtlingshilfe als gemeinnütziger Förderverein für bedürftige Flüchtlinge in vielen Ländern der Welt. Traditionell übernimmt der Bundestagspräsident die Schirmherrschaft für den Verein. Aktuell ist das Norbert Lammert.
Eine durchaus ehrenhafte Organisation also, die hier um Unterstützung der TV-Konsumenten wirbt.
Trotzdem stolpere ich regelmäßig über die im Fernsehen verbreiteten Werbespots des Vereins. In leicht unterschiedlichen Varianten produziert, enthält nämlich jeder eine Formulierung ‚Diese Menschen bzw. diese Familien haben nichts falsch gemacht…‘. An dieser Stelle merke ich dann immer kurz auf.
Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:CC BY 2.0
Die Fußball-WM in Brasilien nähert sich mit großen Schritten ihrem Höhepunkt, dem Finale heute Abend. Viele Themen wurden in den vergangenen gut vier Wochen diskutiert, auch hier im Blog.
Zwei Personen haben dabei bisher eine eher bescheidene Rolle eingenommen, was vielleicht doch ein wenig überrascht: Die beiden Fußballexperten von ARD und ZDF, Mehmet Scholl und Oliver Kahn!
Bedenkt man das Ausmaß der Kritik an den diversen Kommentatoren wie z.B. Béla Réthy, Tom Bartels, Gerd Gottlob oder auch Steffen Simon, die allesamt zum Teil sehr heftig für ihre Leistungen in Südamerika in Medien und Foren kritisiert wurden, ist es tatsächlich bemerkenswert, dass Scholl und Kahn offenbar weder positiv noch negativ besonders auffielen. Die beiden dürfen sich somit, streng genommen, sogar als heimliche Sieger der WM-Berichterstattung bei ARD und ZDF fühlen.
Dugins Ideengeber: Französischer Traditionalist René Guénon.
Aktuell hat es den Anschein, als ob eine bereits in den Zwanziger Jahren verfeinerte Idee ihre Wiederauferstehung feiert, die damals bei Rechtsradikalen wie Esoterikern gleichermaßen Anklang fand – und das im Russland des Jahres 2014. Es geht um die Idee der „integralen Tradition“. Von unserem Gastautor Franz Wegener
Im Gefolge des Pariser Okkultisten und Gnostikers Papus (Gérard Encausse, 1865-1916) hat der Metaphysiker René Guénon (1886-1951) in den Zwanziger Jahren die Idee ausgebaut, alle Religionen gingen auf eine Urreligion zurück. Ähnliche Gedanken finden sich bereits in der Renaissance und werden bis heute unter dem Begriff der philosophia perennis geführt. Im 18. Jahrhundert stießen diese Ideen dann bei den Freimaurern auf offene Ohren und dann erreichten sie einen jungen, in Blois geborenen Franzosen aus gut bürgerlich-katholischem Hause: René Guénon. Obwohl er selbst kein Rassist war, inspirierte er in den kommenden Jahren den sizilianischen Baron Julius Evola, der eine Zeit lang Einfluss auf den italienischen Faschismus nahm und zahlreiche Vertreter der konservativen Revolution in Deutschland bis hin zu einzelnen SS-Mitgliedern.
Im Mittelpunkt seiner Lehre steht der Begriff der „Tradition“, der eine einstmals vorhandene Urkultur (häufig wird hier auf die Atlantis oder ein nordisches Volk verwiesen) und deren Urreligion voraussetzt. Nur das esoterische, ausschließlich Eingeweihten, also Initiierten, tradierte, also übertragene Wissen dieser Urreligion ließ Guénon als echtes metaphysisches Wissen gelten. Dem gegenüber ständen kontra-initiatorische Kräfte, die falsche, leere Weisheiten verbreiteten. Hierzu zählte er im weitesten Sinne auch den durch Rom seiner gnostischen Elemente weitgehend beraubten Katholizismus. Als Alternative empfahl der späte Guénon das Wissen der östlichen Religionen; er selbst konvertierte zum Islam und widmete sich bis zu seinem Tod in Kairo den Lehren des Sufismus. Da war es folgerichtig, dass er gegen frei erfundene Ersatzreligionen wie die Theosophie zu Felde zog: Sie gewährten keinen authentischen Anschluss an die Tradition. Hier wurde seines Erachtens nicht in einem Meister-Schüler-Verhältnis die Echtheit der Übertragung von Mensch zu Mensch durch die Jahrtausende gewährleistet. Entsprechend feindselig zeigte er sich zeitlebens gegenüber dieser Spielart östlichen Wissens – eine Haltung, die ihm vorübergehend Sympathien auch aus dem katholischen Lager einbrachte. Es ging ihm darum, den Westen erneut in eine ihm gemäße traditionelle Zivilisation zu
Ob es gegen den kleinen Satan Israel geht, oder gegen den großen Satan Amerika: Neonazis finden zur Zeit reichlich Anknüpfungspunkte an etablierte Positionen. Der NPD-Kreisverband Unna/Hamm marschiert nun im Gleichschritt mit Jakob Augstein gegen die Yankees.
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