
© Gregor Schneider / VG Bild-Kunst Bonn)
Es ist ja wirklich nicht so, dass Duisburg nicht etwas gute Presse gebrauchen könnte. So nach Loveparade und Landesarchiv, Sauerland und Küppersmühle. Da ist doch eigentlich Kunst immer ganz gut geeignet. Und Duisburg bekam das Marketing-Bonbon auf dem hochglanzpolierten Silbertablett serviert: Gregor Schneider sollte eine seiner spektakulären und publikumsträchtigen, gleichfalls aber seltenen Installationen in Duisburg realisieren. Das hatten sich das Lehmbruck Museum und die Ruhrtriennale gemeinsam ausgedacht. Gregor Schneider wurde zum Star der Kunstszene, als er eingeladen wurde seine über Jahre hinweg im Haus seiner Eltern entwickelte begehbare Rauminstallation Haus Ur im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2001 nachzubauen. Damals gewann er prompt den Goldenen Löwen.
Jetzt plante Schneider also eine großangelegte Installation im Lehmbruck Museum und drumherum. Durch Röhren sollten die Besucher in verschiedene – bei Schneider zu erwarten: alptraumhaft, klaustrophobische – Räume gelangen. Klar, kein gutes Thema in der Stadt der Loveparade-Katastrophe. Aber laut der Pressemitteilung der Ruhrtriennale war die Zusammenarbeit zwischen Festival, Museum, Künstler und Stadt sehr kooperativ. Schneider sei etliche Kompromisse eingegangen, um alle Sicherheitsansprüche der verschiedenen beteiligten Ämter zu erfüllen. Laut Ruhrtriennale waren Sicherheitsbedenken aber auch gar nicht der Grund dafür, dass Duisburg nun die Installation abgesagt hat. Der Grund sei gewesen: Die Arbeit passe nicht in die Stadt.
Und vielleicht liegt Duisburg damit ganz richtig. Vielleicht ist es einfach zu spät, dass noch einmal positive Schlagzeilen aus der Stadt am Rhein kommen. Vielleicht müssen wir ja nur das Lehmbruck-Museum abbauen und in Essen wieder aufbauen und dann sprengen wir den Rest, der da so noch rum steht. Stimmt, Duisburg, es hat einfach keinen Sinn mehr mit dir. Wir machen dich zu. Tschüss.









