Der Ruhrpilot
NRW: Hinter Kraft kommt nicht viel…RP Online
NRW II: Zehn Jahre lang gemeinsam lernen?…RP Online
Bochum: Kein Plan B fürs Musikzentrum…Der Westen
Dortmund: Heute Trauerfeier für Günter Samtlebe…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Norbert Tadeusz ist tot…Ruhr Nachrichten
Essen: Zur Messe kein Bürgerentscheid…Der Westen
Essen II: „Paß ist ein Meister des Ungefähren“…Der Westen
Duisburg: Warnungen im Loveparade-Bericht verschwiegen…Der Westen
Umland: Chatzimarkakis verliert seinen Doktortitel…Welt
Umland II: Flughafen-Chef von Köln will neuen Mega-Airport…RP Online
Umland III: Zank um Jüdisches Museum für Köln…WDR
Umland IV: Antwort zur Abschiebung einer Roma-Familie steht immer noch aus…Zoom
Online: Soziale Netzwerke im Auto…Frontmotor
Bachmannpreis: Eat, pray, läster – Sinnsuche am Wörthersee
Jedes Jahr nehme ich mir vor, beim Bachmannpreis nicht zu lästern. Ich möchte über niemanden herziehen, niemandem die literarische Daseinsberechtigung absprechen, niemanden aufgrund spontan erfundener Kriterien schlechtreden. Dieses Jahr scheitere ich schon am Flughafen, fünfzehn Minuten nach der Landung, und ich mache die nächsten Tage auch kaum etwas anderes, denn das Lästern endet selbst dann nicht, wenn das eigentliche Wettlesen schon längst vorbei ist. Genau genommen endet es nie: Kuriose Fälle der Vergangenheit – Vortragsweisen, vermutete Groschenromanauszüge – bleiben ohnehin im Kopf.
Jedes Jahr verpasse ich die Lesung des Siegertextes. Manchmal aus Versehen wie damals bei Tilmann Ramstedt, meistens aber absichtlich wie dieses Mal im Falle Maja Haderlap: Nach ganzen drei Sätzen ihres Textes setze ich meine Prioritäten auf eine kalte Gurkensuppe auf dem Klagenfurter Benediktinerplatz. Und das, obwohl ich diesen Jahrgang für einen besseren als beispielsweise den letzten hielt. In aller Regel finde ich zehn von vierzehn vorgetragenen Texten schlecht, im Sinne von: wirklich überhaupt nicht gut genug. Wenn das das Beste ist, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat, sollte man Sperrbegriffe einführen, alle Fäkalwörter zum Beispiel, deren Verwendung die AutorInnen mindestens für die nächsten zehn Jahre daran hindert, ein Buch zu publizieren, oder sie nach Amerika schicken, damit sie dort lernen, wie gute Dialoge zu schreiben sind.
Und obwohl die Juroren beteuern, stets das „Neue“ zu suchen, stellen sie doch immer nur das Alte zur Diskussion. Es gewinnt zu oft der Ich-erzählte Bericht, am liebsten aus der Perspektive eines Kindes. Aus Liebe zur Kärtner Landschaft könnte ich mit der Entscheidung, der Haderlap diesen Preis zu verleihen, vielleicht leben, aber ich bin am Freitagmorgen zu der absolut unumstößlichen Überzeugung gekommen, dass der mit Abstand beste Text des Jahres von Linus Reichlin verfasst wurde – der es damit nicht einmal auf die Shortlist geschafft hat. Trotz eines erzählerischen Talents, das die Mehrheit der Jury, mit Verlaub, erblassen lassen müsste.
NRW Umfrage: Da wären es nur noch drei Parteien im Landtag…
Ja, ich weiß. „Es ist nur eine Forsa-Umfrage“ werden jetzt viele sagen. Aber sie deckt sich schon mit den gefühlten Zahlen. Drei Parteien im Landtag. FDP und Linkspartei draussen. Wäre das wirklich überraschend?
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat heute eine neue Umfrage zu NRW veröffentlicht. Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlen wären, lägen SPD (33 Prozent) und CDU (32 Prozent) nahezu gleichauf. Bei der Landtagswahl im vergangen Jahr lagen sie noch dichter zusammen. Damals hatte die CDU 34,6 und die SPD 34,5 Prozent. Großer Gewinner wären im Moment die Grünen: 21 Prozent – gegenüber 12,7 Prozent 2009 fast verdoppelt.
„Sag zum Abschied leise Servus“ mag man indes angesichts der Forsa Umfrage FDP und Linkspartei zurufen. Die Liberalen bekämen nur noch 3 Prozent (2010: 6,7), die Linkspartei immerhin noch 4 Prozent (2010: 5,6)
Für sie SPD eigentlich eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit den Grünen Neuwahlen anzustreben. Sicher, die SPD würde Ministerposten an die Grünen verlieren, hätte aber die historische Chance, die Linkspartei entscheidend zu schwächen, vielleicht sogar bundesweit unter 5 Prozent zu drücken. Und auch die FDP könnte durch verlorene Neuwahlen in ihrer Existenz gefährdet werden. Solche Chancen hat eine Partei nicht oft…
„Man darf das Existenzrecht Israels nicht in Frage stellen.“

In der Partei- und Fraktionsspitze der Linkspartei wird über das Thema Antisemitismus gestritten. Doch wie sieht die Basis der Partei das Problem?
Da ist diese Legende. Antisemitismus, das hat mit Nazis zu tun. Das ist eine Waffe der Bürgertums im Kampf gegen die jüdische Konkurrenz. Die Linke? Kann nicht antisemitisch sein. Linke wurden in der Nazizeit verfolgt, wurden in Konzentrationslagern ermordet und starben in den Folterkellern der Gestapo. Juden und Linke teilen in dieser Sicht der Welt die gleiche Geschichte: Sie beide waren Opfer des Nationalsozialismus. Schon die Differenzierung stört: Viele Juden sahen sich vor allem als Linke, waren überzeugte Kommunisten, denen ihre Religion und die Kultur ihrer Väter und Mütter als etwas galt, dass es zu überwinden galt.
Und jetzt diese Debatte. Ausgelöst durch eine Studie von Samuel Salzborn und Sebastian Voigt, die zu dem Ergebnis kam, dass in der Partei Die Linke antisemitische Positionen an Einfluss gewinnen und von der Parteispitze geduldet werden – auch wenn die Führung lange Zeit immer wieder betonte, dass es kein Antisemitismusproblem in der Partei gäbe. Bis vor kurzem: Mit der Studie von Salzborn und Voigt und dem Fund eines Hakenkreuz-Flugblatts auf dem Internetserver der Duisburger Linkspartei fing es an. Dazu kamen wiederholte Boykottaufrufe gegen Israel. Die Teilnahme der Bundestagsabgeordneten und Frauendeck-Passagierin der letzten Gaza-Flotille, Inge Höger an einer Palästinenserkonferenz in
Bad Boy Boogiez
Bad Boy Boogiez, Donnerstag, 14. Juli, 22.00 Uhr, Theater Unten/Schauspielhaus, Bochum
Der Ruhrpilot
NRW: CDU klagt gegen den rot-grünen Haushalt…RP Online
NRW II: Rot-Grün will Einheitsschulen ermöglichen…RP Online
NRW III: Polizisten fordern Vetorecht bei Großveranstaltungen…Der Westen
Ruhrgebiet: Bochum II: Einigung beim Sozialticket für den VRR…Der Westen
Bochum: Dicke Luft im Schauspielhaus…Der Westen
Bochum II: Kein Geld vom Land, weil Stadt nicht arm genug ist…Der Westen
Duisburg: Die letzte Loveparade (ARD)…Pottblog
Duisburg II: Viele wollen Hafen kaufen…RP Online
Dortmund: 45 Arbeiter sind krank durch Envios PCB…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Stadt will bis 2015 in die Schwarzen Zahlen…Der Westen
Bochum: Ruhr-Uni will 3000 zusätzliche Studienplätze schaffen…Ruhr Universität
Essen: Stadt steuert weiter auf Sparkurs…Der Westen
Essen II: Grundwasser-Pegel machen der Emschergenossenschaft Sorgen…Der Westen
Internet: “Die Facebook-Trottel von der CDU”…Netzpolitik
Medien: Fresst Eure Zeitungen und stopft euch die Mikrophone in den Rachen…Zoom
ECE: Stiftung lebendige Stadt – so geht Lobbyismus
Die Stiftung lebendige Stadt ist ein Beiboot des europaweit größten Einkaufszentrumskonzern ECE. Und was ECE und die Familie Otto, der der Konzern gehört, macht, machen sie richtig.
Als ich mir zum ersten Mal die Gremien der Stiftung lebendige Stadt anschaute war ich von so viel Professionalität begeistert. Wenn man eine Unternehmen wie ECE führt, dass wegen seiner Einkaufszentren auf beste Kontakte in die Politik angewiesen ist, kann man in seinem Umfeld eine Stiftung nicht besser aufbauen. Natürlich ist die Stiftung von ECE unabhängig. Der Vorsitzende des Kuratoriums ist allerdings Alexander Otto, der Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG.
Der Stiftungszweck klingt nett:
„Die Stiftung widmet sich den europäischen Städten als Zentren für Leben, Arbeiten, Wohnen, Kommunikation, Kultur und Handel.“
Die Stiftung ist klein und verfügt laut Lobbypedia nur über eine Stiftungskapital von gut 500.000 Euro. Da ist Schmalhans Küchenmeister, denn Stiftungen dürfen nicht an ihr Kapital und müssen mit dem Geld, dass die Zinsen bringen, arbeiten.
Lobbypedia: „Wenn man eine jährliche Verzinsung des Stiftungskapitals von 5 bis 6 Prozent annimmt, kämen jährlich nur 25.500 bis 30.700 Euro zusammen.“
Und wer hilft das trotzdem Geld vergeben werden kann? Lobbypedia: „Neben Erträgen aus dem Stiftungskapital wirbt die Stiftung Spenden ein. Von ECE und ihr nahestehenden Gesellschaften erhielt sie in den Jahren 2006 bis 2010 nach eigenen Angaben 3,5 Mio. Euro.“
[Bilderrätsel 05]
„Mich mangeln die Wörter“ (4) – Heute: Werbepause/Commercial Break

Wen soziale Herkunft, Schule oder andere Anstalten ohnehin gründlich deklassiert oder verblödet haben, der gibt sich heute vor dem Fernseher anstandslos gern selbst den Rest. Wem nichts mehr dämmern will, der dämmert elend vor sich hin und glotzt „Helena Fürst. Anwältin der Armen“ und „Hör mal, wer da hämmert“, und merkt kaum noch, dass der da Behämmerte er selber ist. Oder lässt sich locken vom „Großen Film“, vom „Eventkino“ oder Free-TV-Premieren“. Ausgelutschte Gebrauchtstreifen allesamt, zigfach verwertet, flott umetikettiert zu „Top-Spielfilmen“.
Pausen? Von was?
Mit dem erstotterten Superlativ „Filmfilm“ brezelte man vor nicht allzu langer Zeit Blockbuster-Veteranen auf, um uns zugleich den toten Bären draufzubinden, im vermeintlichen Doppelpracht-Schinken wäre unvermutet bester 5-Sterne-Film versteckt. Tatsächlich aber hatte man nichts getan, als verstaubten Stoff bloß ungeniert zu strecken: mit jeder Menge Zusatz-Werbung. So bekam das komatöse Publikum, was es verdiente: Statt Sinnen-Rausch gab’s einschläfernd sinnfreies Rauschen.

