Der Ruhrpilot

Loveparade: Gewerkschaften planen Boykott des Arbeitnehmerempfangs in Duisburg…Der Westen
Loveparade II: Laumann droht nach offenem Brief an OB Sauerland mit Austritt aus IG Metall…Der Westen
Folkloreindustrie: Bundestag besiegelt das Ende der Steinkohleförderung…Der Westen
NRW: WestLB-Rettung wird Milliarden kosten…RP Online
NRW II: Kostenlose Kita entzweit rot-grüne Koalition…Westdeutsche Zeitung
NRW III: Die Sonntagsruhe soll zurückkehren…Kölner Stadtanzeiger
Ruhrgebiet: Vollsperrung auf der A 40 am Wochenende…Ruhr Nachrichten
Ruhrgebiet II: „Im Niedergang stecken Chancen“…Der Westen
Bochum: Wollschläger plant neue Firmenzentrale…Der Westen
Bochum II: Gute Bogestra-Bilanz…Ruhr Nachrichten
Dorsten: Jüdisches Museum ist klamm…Dorstener Zeitung
Duisburg: Gedenk-Konzert für Opfer der Loveparade-Katastophe machte Mut…Der Westen
Essen: Die Linke schlägt sich, die Linke verträgt sich…Der Westen
Essen II: Ärger über Sperrbezirk-Pläne in Dortmund…Der Westen
Umland: Baden-Württemberg, grüne Versprechen und grüne Realitäten…Weissgarnix
Energie: Das Hochspannungsnetz an neue Lastflüsse anpassen…Frontmotor
re:publica: Country + Internet = Awesome?…Netzpolitik
Medien: Für die Rettung einer eigenständigen, überregionalen Frankfurter Rundschau…Freitag
Medien II: Drogen, Elend, Frankfurter Rundschau…Jungle World
Pop: Dieter Gorny prangert „Kostenlos-Kultur“ an…Spiegel
Karfreitag: Grüne bleiben fromm

Kaum hatte NRW-Grünen Chef Sven Lehmann laut über ein Ende der Karfreitagsruhe nachgedacht, kam Widerspruch: Aus der Grünen Landtagsfraktion.
In der Rheinischen Post hat der Vorsitzender der NRW-Grünen, Sven Lehmann, laut über die Karfreitagsruhe nachgedacht: „Jeder soll den Karfreitag nach seiner Fasson begehen.“ Eigentlich logisch. Wer an Karfreitag seine Ruhe haben will, lässt an diesem Tag mal die Death-Metal-Scheiben im Schrank. Und wer Death-Metal hören will, soll das natürlich auch auf Konzerten oder im Club tun können und nicht nur in der eigenen Wohnung. Religion ist Privatsache und nicht die Sache des Staates. Ein Feiertagsgesetz damit so überflüssig wie alkoholfreies Bier.
Irrtum.
In einer gerade veröffentlichten Presserklärung widersprach die Landtagsabgeordnete Sigrid Beer (Grüne), gleichzeitig auch kirchenpolitische Sprecherin und Parlamentarische Geschäftsführerin, Lehmann:
„Für mich als Christin ist und bleibt der Karfreitag ein Stolperstein in der Gesellschaft. Und das ist auch gut so. In unserem gesellschaftlichen Alltag nehmen Hektik und Konsum häufig viel Raum ein. Deshalb braucht diese Gesellschaft auch einen stillen Feiertag wie den Karfreitag, an dem sie auf sich selbst zurückgeworfen wird. Dieser Tag bietet allen die Gelegenheit, sich Zeit zur Besinnung zu nehmen und über die Werte menschlichen Zusammenlebens nachzudenken. Ob dies aus christlicher Motivation geschieht oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Jede und jeder kann diesen Feiertag individuell gestalten.
Wir als Grüne begegnen den Christinnen und Christen in Nordrhein-Westfalen mit der gleichen Toleranz und dem gleichen Respekt wie allen Anders- oder Nichtgläubigen. Zu diesem Respekt gehört auch die Achtung vor religiösen Feiertagen.
Am Feiertagsgesetz ist keine Änderung vorgesehen.“
Amen.
VERSCHOBEN: Ruhrbarone lesen
XXXXX ACHTUNG TERMINÄNDERUNG XXXXX
Schalke ist im Halbfinale. Da können wir am 4. Mai nicht lesen. Da müssen wir Fussball gucken. Deswegen findet die Lesung der Ruhrbarone und Friends am 11. Mai im Rottstraßen Theater in Bochum statt.
—-
Die Ruhrbarone machen einen Blog und sie schreiben. Genauso wie ihre Freunde. Und nun wollen die Ruhrbarone vorlesen, im Theater. Stories aus dem Ruhrgebiet – oder sonst woher. Hauptsache die Nummern sind spannend, unterhaltsam oder interessant.
Das ganze findet statt am Mittwoch, den 11. Mai, im Theater an der Rottstraße 5 in Bochum, direkt am Bermudadreieck. Wir beginnen um 19:00 Uhr. Danach gehen wir in den Shop, Bier trinken.
Es werden lesen:
Die Wattenscheider Schule, Bastian Schlange und Patrick Joswig:
Was sie lesen, ist noch nicht klar. Vielleicht was mit Männerkäse oder Pornobrillen
Martin Kaysh:
Wir denken, er trägt was Komisches und vermutlich auch Beleidigendes vor.
Stefan Laurin:
Der redet neuerdings andauernd von Kultur und anderen komischen Sachen. Die ganzen letzten Wochen. Er wird also wohl dazu was vorlesen.
Markus Franz:
Der Berliner Ex-Ruhri ist aus den USA zurück – war dort drei Jahre Attache an der deutschen Botschaft und musste diplomatisch schweigen. Nun liest er ganz undiplomatisch aus seinen verdammten Erlebnissen vor.
David Schraven:
Der WAZ-Mann und frühere Ruhrbaron bringt eine bislang unveröffentlichte Story aus dem Abschaum des Ruhrgebietes mit.
———-
Die Aktuelle Ausgabe des Ruhrbarone Print-Dings „Wir Großstadt-Cowboys“ kann man hier bestellen:
Lange Geschichten, extrem gut, verdammt teuer.
Die Unsicherheit um die Sicherheit unserer Stromversorgung
Unser Gastautor Manuel Frondel über die künftige Unsicherheit der Stromversorgung. Manuel Frondel ist Professor für Energieökonomik und angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität Bochum und Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen.
Eines ist sicher: Strom kommt aus der Steckdose. In Deutschland praktisch rund um die Uhr. Doch mit dieser Sicherheit dürfte es bald vorbei sein: Der rasante Zubau an Erneuerbaren-Kapazitäten führt nach dem jüngsten Monitoringbericht der Bundesregierung „zunehmend zu strukturellen Problemen und Risiken für die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland“ (BMWi 2011: 23), auch weil der Ausbau der Stromnetze nur schleppend verläuft. Die Erosion der Netzstabilität und die Erhöhung der Unsicherheit unserer Stromversorgung würden noch beschleunigt, wenn einige der normalerweise rund um die Uhr im Einsatz befindlichen Atomkraftwerke als Folge des Reaktorunfalls in Japan nach dem dreimonatigen Moratorium für immer abgeschaltet blieben.
Dadurch würde das Risiko von Atomunfällen allerdings ebenso wenig gesenkt wie durch die derzeitige temporäre Abschaltung der sieben Atommeiler, denn auch im abgeschalteten Zustand ist die Möglichkeit einer Kettenreaktion unverändert gegeben. Eine Verringerung des Risikos erreicht man nur, indem mehr in Sicherheit investiert wird, um etwa den Ausfall von Kühlsystemen im Fall von Erdbeben zu verhindern. Denn: Die Kühlung der Brennstäbe ist essentiell, gleich ob der Reaktor an- oder abgeschaltet ist. Doch welcher AKW-Betreiber investiert noch in höhere Sicherheitsmaßnahmen, wenn die Politik das Abschalten seines Meilers vorschreibt? Paradoxerweise ist folglich allein bei Weiterbetrieb der AKW ein Mehr an Sicherheit möglich, falls dies nach den Überprüfungen der Atommeiler eingefordert würde.
Gott ist tot und das StadtKind Essen lebt
Gott ist tot und das StadtKind Essen lebt weiter – wenn auch nicht am altbekannten Standort gegenüber des Essener Uni-Campus, sondern als Veranstalter/Kreativbüro von Ex-Cafe/Bar-Klub-Betreiber Alexander Tillmann. Die eigene Singer/Songwriter-Reihe „Melodica“ macht den Auswärts-Auftakt und feiert ihre sechste Ausgabe am morgigen Freitag, 15 April, um 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30) im Goethe-Bunker in Essen-Rüttenscheid. Von unserer Gastautorin Tiffy von Bösefeld
Für das Konzert schlüpft Frau Giesen wieder in die Rolle der Klassenlehrerin, die zwei bekannte Newcomer zum Nachsitzen verdonnert hat.
Florian Ostertag (für alle Nichtmelancholiker, die es leise mögen), der sich mit den Support-Shows für Philipp Poisel einen Namen gemacht hat und als sein Support Captain’s Diary alias Sebastian Müller (28) aus Oberhausen, für den der Auftritt gleichzeitig Releaseparty des neuen Albums ist, das auf dem Label „Retter des Rock“ erscheint.
Wie im Vorfeld verraten wurde, wird die Klassenlehrerin sich mit ihren „Belehrungen“ zurückhalten und die Musik für sich sprechen lassen. Nicht so beim Eintritt, den sie eintreibt und abhakt: Sechs Euro gehen sowohl im Vorverkauf, als auch an der Abendkasse in die Klassekasse. Zu späterer Stunde treten im Goethebunker „Deichkind“ auf, es gibt die Möglichkeit für beide Veranstaltungen ein Kombi-Ticket zum Preis von 15 Euro zu erwerben.
Reservierung für die „Melodica – die etwas andere Musikstunde“ mit Florian Ostertag und Captain’s Diary im Goethe-Bunker, Goethestr. 67: ti*****@************en.de
Black Rust
Black Rust und Tommy Finke, Freitag, 15. April, 20.00 Uhr, FZW, Dortmund
Der Ruhrpilot
Digitale Gesellschaft: Jetzt in Deinem Land verfügbar…Netpolitik
Digitale Gesellschaft II: Klare Ziele…Kaffee bei mir
Bochum: Bezirksregierung bewilligt wegen Konzerthaus eine Erhöhung des Kreditrahmens…Ruhr Nachrichten
NRW: Grüne wollen Karfreitagsruhe aufheben…RP Online
NRW II: Löhrmann gibt grünes Licht für restliche Gemeinschaftsschulen…RP Online
NRW III: Ringen um weitere Siemens-Zentrale…RP Online
Ruhrgebiet: Kunstausstellung über das Ruhrgebiet auf Zollverein in Essen…Der Westen
Ruhrgebiet II: Sanierungs-Stau bei Wohnungen im Revier…Der Westen
Bochum II: Dortmund und Bochum setzen auf verstärkte Zusammenarbeit…Ruhr Nachrichten
Bochum III: Neue Ideen sollen Bermudadreieck aufpeppen…Der Westen
Bochum IV: Liam Gallaghers Band „Beady Eye“ spielt beim Zeltfestival Ruhr…Der Westen
Dortmund: Diskussion mit Nachbarstädten um Straßenstrich…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Stadt sieht keine Chance mehr für Hundertmeister…Der Westen
Duisburg II: IG Metall will Arbeitnehmer-Empfang ohne Adolf Sauerland…Der Westen
Gelsenkirchen: Höwedes schießt Schalke zum zweiten Inter-Sieg…Welt
Umland: #rp11, tag eins…Wirres
Umland II: Demo gegen Nazigewalt…Trueten
Debatte: Zwei Bemerkungen zu den jüngsten Erfolgen der Grünen…Exportabel
Internet: Netzsperren zur Aufbesserung der Staatseinnahmen…Nachdenkseiten
Der Staubsaugereffekt – Oder warum Shopping-Malls so erfolgreich sind
Sie alle kennen das Prinzip des Staubsaugers. Es geht darum im Raum verstreute Partikel in ein einziges Gehäuse zu bringen und sie dort nicht wieder herauszulassen. Setzen sie nun den Schmutz für Kaufkraft bzw. ihr Portmonee dann haben sie das Prinzip des überdachten Einkaufszentrums. Natürlich kommen sie als Person da auch wieder heraus, aber ihr Geld bleibt drin. Nicht unbedingt alles aber doch so viel davon wie möglich. Und sie gehen natürlich freiwillig da rein. Denken sie.
Stimmt auch irgendwie. Wenn sie wissen was sie kaufen wollen und denken, dass sie das da drin kriegen können, klar. Wenn sie nur mal schauen wollen, was es so gibt, dann sieht die Sache aber etwas anders aus. Dann sind sie sozusagen in der Kaufschwebe. Und genau da setzen die Experten des Staubsaugereffektes an. Psychologen habe nämlich herausgefunden, dass Menschen dann am meisten zu kaufen bereit sind, wenn sie nicht genau wissen was, ja, ob sie überhaupt was kaufen wollen. Vorausgesetzt man geht mit diesem Schwebezustand richtig um bzw. man bringt die potentiellen Konsumenten da rein und hält sie darin.
Stadtsoziologen nennen das auch gerne den Zustand bzw. die Bewegung des Flanierens. Wobei sie damit aus ihrer Sicht natürlich nicht unmittelbar das konsumieren verbinden. Für sie ist diese Tätigkeit vielmehr der wahrnehmende Genuss der Stadt als solcher. Die Vielfalt der Menschen, der Gebäude, der Straßen, der unterschiedlichen Begegnungen und Situationen die sie bietet. Urbanität eben. Etwas wonach sich viele Menschen offensichtlich sehnen. Nicht unbedingt jeden Tag, aber doch immer wieder. Der traditionelle Sog in die Innenstadt ist nichts anderes als die Lust an eben dieser Erlebnisdichte, zusammengesetzt aus Vielfalt und Überraschung.
Bochumer Konzerthaus-Flop: Vielen Dank, Gerd Bollermann
Gerd Bollermann ist der für Bochum zuständige Regierungspräsident in Arnsberg. Er hat der Stadt verboten, Schulden für den Bau eines Konzerthauses zu machen. Dafür muss man ihm danken.
870.000 Euro neue Schulden wollte die Stadt Bochum machen, um mit den Planungen für ein neues Konzerthaus, das jetzt Musikhaus heißt, zu beginnen. Geld das die Stadt nicht hat. Und auch für ein Konzerthaus nicht ausgeben muss. In der Nachbarschaft, in Essen und Dortmund, gibt es Konzerthäuser. Und Bochumer sind als Gäste willkommen.
Die 870.000 wären nur ein erster Schluck aus der Schuldenpulle gewesen. Mehrere Millionen wären gefolgt. 33 Millionen Euro soll das Konzerthaus kosten. Noch nie wurde bei einem solchen Projekt der Rahmen eingehalten. Niemand weiß, wie teuer so ein Konzerthaus am Ende wird.
Noch ist das Konzerthaus nicht endgültig gestorben. Aber der Zeitrahmen wird eng, denn die über 9 Millionen EU- und Landesmittel, die in das Projekt fließen sollen, müssen bis 2014 abgerechnet werden. Dass die Stadt es so schnell schafft das Konzerthaus zu bauen, darf man bezweifeln.

