
Eine der größten Schwächungen der Bundeswehr war die Abschaffung der Wehrpflicht. Zumindest über ein soziales Pflichtjahr muss spätestens jetzt nachgedacht werden, auch dies ist eine Erkenntnis des Ukraine-Krieges, sagt unser Gastautor Sercan Celik.
Art. 4 III 1 GG – eines der höchsten Güter und Fundamente unseres Rechtsstaats – sagt, dass niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden darf und das ist auch gut so. Es ist eines der höchsten Güter unseres Rechtsstaates sich aus freien Stücken gegen den Dienst mit der Waffe entscheiden zu dürfen. In der Hinsicht sind wir Vorreiter und vielen anderen Staaten voraus. Und dennoch war die Aussetzung der Wehrpflicht und des damit verbundenen Zivildienstes ein grober, nahezu undurchdachter und sich bis heute erstreckender gesellschaftlicher Fehler, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir in Deutschland einen akuten, kaum zu kompensierenden Personalmangel in beiden Bereichen haben. Hinzu kommt, dass wir seit der Aussetzung im Jahre 2011 große Probleme haben für diesen Bereich qualifizierten und vor allem interessierten Nachwuchs zu finden. Die Probleme unserer Bundeswehr liegen somit nicht nur in der – zum Teil – mangelhaften Ausstattung der Soldatinnen und Soldaten, sondern auch in einer faktischen Unterbesetzung.









