
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als Phoenix des Lumières Anfang 2023 in Dortmund seine erste immersive Ausstellung eröffnete. Damals standen die Werke von Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser im Mittelpunkt – und die Kulturszene des Ruhrgebiets hatte plötzlich eine neue Attraktion.
Inmitten der rauen Industriearchitektur des ehemaligen Stahlwerks entstand ein Ort, an dem klassische Kunst mit modernster Projektionstechnik verschmolz. Farben, Formen und Klänge hüllten die riesigen Hallen in eine fast magische Atmosphäre. Ich war damals begeistert – und nicht die Einzige.
Von Pharaonen zu Impressionisten: ein Konzept entwickelt sich weiter
In den Jahren danach haben die Macher einiges ausprobiert: von „Im Reich der Pharaonen“, einer Reise ins Alte Ägypten, bis hin zu „Asterix & Obelix“, einem immersiven Abenteuer für die ganze Familie. Unterhaltsam waren diese Ausstellungen durchaus, doch der künstlerische Tiefgang, der bei Klimt und Hundertwasser spürbar war, rückte dabei etwas in den Hintergrund. Umso gespannter war ich, als ich hörte, dass das neue Programm zurück zu den klassischen Wurzeln führt.
Seit Kurzem läuft in Dortmund die neue Doppel-Ausstellung „Monet – Meister des Impressionismus“ und „Rousseau: Dschungel aus Farben“ – und ich habe mir das Ganze natürlich sofort angeschaut. Schon beim Betreten der Halle war ich wieder in dieser besonderen Stimmung: das gedämpfte Licht, die hohen Wände, die sanfte Musik. Es fühlte sich ein bisschen an wie nach Hause kommen.
Mitten in Monets Welt
Zuerst entführt einen die Ausstellung in die Welt von Claude Monet. Seine berühmten Seerosen, Kathedralen und Gartenlandschaften erscheinen nicht nur an den Wänden, sondern auch auf dem Boden – man steht mitten im Bild. Die feinen Pinselstriche, die man aus Museen kennt, beginnen sich zu bewegen, das Licht flimmert, und die Musik verstärkt die Wirkung. Es ist, als würde man für einen Moment in Monets Kopf schauen und die Welt so sehen, wie er sie gemalt hat: voller Licht, voller Leben.
Rousseaus Dschungel – farbenfroh und verspielt
Der zweite Teil ist Henri Rousseau gewidmet. Seine farbenprächtigen, leicht surrealen Dschungelszenen wirken in der riesigen Projektion besonders intensiv. Plötzlich tauchen Palmen, exotische Tiere und geheimnisvolle Figuren um einen herum auf. Es ist eine fantasievolle, fast verspielte Welt – ganz anders als Monet, aber ebenso faszinierend.
Mein Fazit: Eintauchen lohnt sich
Die Rückkehr zur klassischen Kunst tut dem Konzept richtig gut. Die vergangenen Themen waren nett, aber hier spürt man wieder die künstlerische Tiefe. Wer sich ein wenig Zeit nimmt und nicht nur schnell durchläuft, kann in diesen Projektionen völlig versinken.
Für mich war es ein kleiner Ausflug in eine andere Welt – mitten in Dortmund. Und genau das macht den Reiz von Phoenix des Lumières aus: Es ist kein Museum im klassischen Sinne, sondern ein Ort, an dem man Kunst erleben darf.
Die Ausstellung läuft noch bis ins kommende Jahr. Wer Impressionismus und farbenfrohe Fantasiewelten liebt (oder einfach mal abschalten möchte), sollte sich diesen Besuch nicht entgehen lassen.











