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SPD-Annen alle. Rechter Flügel fordert nächstes Opfer

Die Nachricht ist kurz und war erwartbar. Der SPD-Parteilinke Niels Annen verliert sein Direktmandat in Hamburg. Der clevere Köpfchenzähler Danial Ilkhanipou, Jusochef der örtlichen Hanseaten und Parteirechter, hat ihn rasiert. Mit nur einen Stimme zu wenig unterlag der Annen im Kampf um eine erneute Kandidatur für die lokale SPD-Hochburg in der kommenden Bundestagswahl.

Nun zicken die Unterlegenen um Annen gegen den siegreiche SPD-Mann Ilkhanipour. Aber: So läuft das nunmal, wenn man nicht rechtzeitig aufpasst. Insofern gebührt dem Jusochef für den erfolgreichen Putsch ein Kompliment. Er ist ab heute einer der kommenden Männer in der SPD. Jede gute Karriere begann mit einem erfolgreichen Machtkampf. Ilkhanipour hat sich Müntegerings Truppe empfohlen – wenn er ab jetzt keinen Mist mehr baut.

 

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Jens
15 Jahre zuvor

Insofern gebührt dem Jusochef für den erfolgreichen Putsch ein Kompliment.

Eine demokratische Abstimmung (egal was man vom Ergebnis hält oder nicht!) als Putsch zu bezeichnen ist lächerlich.

David
15 Jahre zuvor

Hi Jens,

Du bist doch auch in einer Partei, in der SPD, oder? Da wird intern über solche Umstürze der bestehenden Machtverhältnisse durch geschicktes Köpfchenzählen als Putsch gesprochen. Aber vielleicht hast Du das einfach noch nicht erlebt.

Grüße David

Joe the Plumber
Joe the Plumber
15 Jahre zuvor

Solche demokratischen Abstimmungen dienen ja ursprünglich dem Ausdruck der Meinungsbildung der Basis vertreten durch die Delegierten – etwa, welchen Kandidaten man gut findet. Wenn die Delegierten aber herangekarrt werden, und die Kandidatur der Basis erst bekanntgegeben wird, wenn das mit den Delegierten schon gelaufen ist; wenn also, formal vielleicht korrekt, die ursprüngliche Intention in ihr Gegenteil verkehrt wird und der demokratische Prozess zu einer leeren Hülle wird, die nur noch dem „Machtwillen“ einzelner besonders Skrupelloser dient, dann mag man sich durch solches hemdsärmlige Tun vielleicht der derzeitigen Parteiführung als zukunftsträchtig empfehlen. Aber das zeigt ja nur, wie heruntergekommen eine solche Partei ist. Und wenn den Eimsbüttlern der Herr Annen besser gefiel, und ihnen die ganze Sache bischen komisch vorkommt, und wenn die Basis lustlos bis gar nicht plakateklebt, geht das Mandat eben an die Grünen. Diese SPD wählt so zwar irgendwann niemand mehr, weil sie so abstoßend geworden ist, aber der rechte Parteiflügel hat dann eindeutig Machtwillen und Durchsetzungsfähigkeit bewiesen.

Jens
15 Jahre zuvor

@David (2):
Die Frage müßtest Du Dir selber beantworten können.

Unter Putsch versteht man allgemein hin was anderes, wobei ich sogar ein klein bißchen die Wortwahl nachvollziehen kann – auch wenn ich es nicht wirklich so bezeichnen würde. Zumindestens hätte man Putsch in Anführungsstriche setzen müssen.

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