Karl Lauterbach und Lothar Wieler werden es schwer haben, noch einmal gehört zu werden

Genesis in Hannover – Ungewohnt, in einer so vollen Halle zu sitzen. Foto(s): Robin Patzwaldt

In Anbetracht des Ukraine-Krieges und des damit einhergehenden weltweiten Schocks, tun sich andere Themen in diesen Tagen deutlich schwerer in das Blickfeld zu kommen, die es durchaus verdient hätten.

Karl Lauterbach, der Bundesgesundheitsminister, zum Beispiel, war wohl schon seit Monaten, wenn nicht Jahren, so wenig medial präsent, wie in diesen Tagen. Und das, obwohl die Corona-Pandemie derzeit auf einen neuen Höhepunkt zusteuert.

Seine Mahnungen zu mehr Vorsicht, verhallen gerade fast ungehört. So zumindest der Eindruck. Dies mag neben der alles überschattenden Kriegsberichterstattung auch daran liegen, dass Deutschland und viele Nachbarländer in diesen Tagen die einst getroffenen Gegenmaßnahmen in Bezug auf die Ausbreitung der Pandemie massiv zurückfahren und damit ein Entspannungssignal senden, wo vielleicht gar keines gesetzt gehört.

Die eigentlich erst für den 20. März angekündigten landesweiten Lockerungsmaßnahmen werden bereits in diesen Tagen in Einzelfällen schon greifbar. Erlebt habe ich das am eigenen Leib am vergangenen Freitag, als ich bei meinem ersten Konzertbesuch seit 2019, direkt mit einer rappelvollen ZAG-Arena in Hannover konfrontiert wurde, bei dem trotz vollbesetzter Ränge nicht einmal Maskenpflicht am Sitzplatz herrschte, und man insgesamt leicht den Eindruck gewinnen konnte, Corona sei bereits quasi vorbei.

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