Ist den beiden großen Kirchen hierzulande eigentlich noch zu helfen?

Foto: Robin Patzwaldt

Der Einfluss der beiden großen Kirchen in diesem lande sinkt seit Jahren. Erst kürzlich wurden einmal mehr dramatische Zahlen offiziell. Aus der Katholischen Kirche traten im Vorjahr insgesamt 216.000 Menschen aus. Die Zahl der Mitglieder sank insgesamt um gut 300.000 auf 23 Millionen. Bei den Protestanten traten im Vorjahr 220.000 Mitglieder aus. Deren Organisation verkleinerte sich damit um 1,8%, die Zahl der Gläubigen liegt dort offiziell bei 21 Millionen.

Die Zahlen klingen in beiden Fällen in Bezug auf die verbliebenen Mitglieder noch immer recht hoch, das beruht aber auf der Tatsache, dass es eben die Zahlen der offiziellen Mitglieder sind, nicht die Zahl der tatsächlich Gläubigen, geschweige denn der Zahl der in der Kirche Aktiven entspricht. Wer in jüngster Zeit einmal eine Kirche zum Gottesdienst besucht hat, der weiß, wie schlecht es um die beiden Organisationen in Deutschland inzwischen in der Realität steht.

Vor diesem Hintergrund ist es dann eben auch umso erstaunlicher, wenn man von Geschichten, wie der von Pfarrer Norbert Wohlgemuth hören muss. Der reformwillige Geistliche trat für eine Modernisierung der Kirche ein, wollte unter anderem auch Frauen mehr Rechte innerhalb der Organisation zugestehen, und wurde jetzt vom Bistum Paderborn freigestellt. Auf eigenen Wunsch hin, wie es offiziell heißt.

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Von der enormen Selbstüberschätzung des 37. Evangelischen Kirchentages in Dortmund

Das Stadion in Dortmund konnten die Gläubigen nicht einmal zur Hälfte füllen. Foto: Robin Patzwaldt

Es war das große Medienthema der vergangenen Tage. Vom 19. bis 23. Juni 2019 war der 37. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Dortmund bundesweit in den Schlagzeilen. Viele bedeutungsvolle Worte erreichten aus der Ruhrgebietsmetropole das Ohr von Gläubigen und Ungläubigen im ganzen Lande.

So schön das für die Stadt Dortmund in Sachen Publicity und Medienpräsenz auch gewesen sein mag, dass eine Veranstaltung dieser Art ihr zu vermehrter Beachtung verhalf, die Teilnehmer und Organisatoren, wohl auch Teile der Medien, litten offenkundig an einer krassen Form der Selbstüberschätzung im Bezug auf die Bedeutung der Veranstaltung für die Gesellschaft in diesem Lande.

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