Vorbild Iran: Deutsche Medienwächter wollen das DeutschNET

PornHub: Wenn es nach der KJM geht, ist diese Website bald nicht mehr erreichbar; Screenshot
PornHub: Wenn es nach der KJM geht, ist diese Website bald nicht mehr erreichbar; Screenshot

Klosterschülerinnentauglich war die deutsche Vorgehensweise in Sachen instinktorientierte Angebote im WWW schon immer. Bereits im jungen deutschen Internet, Ende der 90er Jahre, wurde der strenge deutsche Jugendmedienschutz durchgesetzt. 

Während im Ausland, zur damaligen Zeit (Heute übrigens auch noch!), der absolute Großteil aller Seiten ein recht simples Verfahren hatte um explizite Inhalte zu schützen – nämlich über die einfache Frage „Sind Sie über 18? Ja / Nein“ – war es für deutsche Betreiber, die legal in Deutschland arbeiten wollten, schwieriger. Hier war eine Altersverifzierung notwendig: Bis 2004 konnte man seinen Ausweis an einen Anbieter faxen oder per Post eine Ausweiskopie zu diesem schicken und Tage später konnte man mit erhaltenen Benutzerdaten über ein AVS-Tor (Altersverifikationssystem) auf (vermeintlich) jugendgefährdende Inhalte zugreifen.

Man konnte also nur den deutschen Markt bedienen. Und dies unter erschwerten Bedingungen.

Mit dem Amoklauf von Erfurt wurde Jugendmedienschutz Chefsache. Beim Amokschützen wurden zwar keinerlei pornografischen Inhalte, sondern nur Egoshooter, gefunden:

Aber es war Wahlkampf und so wurde die sog. Kommission für Jugendmedienschutz ins Leben gerufen. Und der Jugendmedienschutz nochmals verschärft.

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Kurt Beck und sein Erbe: Die FSM hat Stress mit der KJM – eine unendliche Geschichte

Kurt Beck, ein typischer, sozialdemokratischer, Internetexperte
Kurt Beck, ein typischer, sozialdemokratischer, Internetexperte; Foto: xtranews.de [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Staatliche „Jugendschützer“ haben JusProg die, erst kürzlich verlängerte, Zulassung entzogen. Für Internetanbieter mit Sitz in Deutschland bedeutet dies: Sie müssten Altersverifikationssysteme einsetzen oder eine „Sendezeitbeschränkung“ 😀 einführen:

Der 26. April im Jahre 2002: Es herrscht Wahlkampf in Deutschland. Edmund Stoiber (CSU) ist Spitzenkandidat der CDU/CSU für die Bundestagswahl 2002. Herausforderer vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Am Vormittag dieses, milden und sonnigen Frühlingstages, schreitet Robert Steinhäuser (19) in Erfurt in seiner Schule, dem Gutenberg-Gymnasium, zur Tat: Er erschießt elf Lehrer, eine Sekretärin, eine Referendarin, zwei Schüler und einen Polizeibeamten. Nach dem 20minütigen Amoklauf richtete sich der Attentäter selbst.

Der Sportschütze führte bei der Tat eine Glock 17 mit mehreren Magazinen und eine Pumpgun des Typs Mossberg 500 bei sich.

Wie das halt so ist, bei einer Bundestagswahl: Man muss zeigen, dass man handelt. Hektischer Aktionismus, von Seiten der SPD, war die Folge. Mit immensen Kollateralschaden im, damals noch sehr jungen, World Wide Web. An vorderster Front dabei: Kurt Beck (SPD), damals Chef der Rundfunkkommission der Länder und somit auch automatisch Experte für alle Fragen zum Thema Internet.

Auswirkungen haben die damaligen Schnellschüsse, der konservativen und sozialdemokratischen Medienexperten, heute noch. Das Chaos, das durch die Inkompetenz von Kurt Beck (SPD) beim Thema Internet angerichtet wurde, wirkt heute noch nach.

Heuer gibt es Scharmützel zwischen Internetanbietern und der Zensur.

Just German Things: 

Eine, etwas längere, Reise durch 20 Jahre Zensurwahnsinn und die aktuellen Folgen.

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