Der Ruhrpilot

Israel: Montagsdemo anlässlich der israelischen Angriffe auf den Gaza-Hilfskonvoi…Xtranews

Israel II: Aufgebrachte Narrenschiffe…Lizas Welt

Israel III: Israel ist den Radikalen in die Falle gegangen…Welt

Köhler: Ein Rücktritt unter Blog-Mitwirkung…Carta

Köhler II: Was heißt hier respektlos?…Zeit

Köhler III: Aus welchem Grund verschweigt die Süddeutsche Zeitung die Rolle der Blogs?…Zoom

NRW: Große Koalition oder „Ampel“ – NRW sondiert…Ruhr Nachrichten

NRW II: NRW-Liberale erwägen Ampel-Bündnis…Spiegel

Ruhr2010: Day of Song – tausend Stimmen für das Revier…Der Westen

Essen: Nun droht Rot-Weiss Essen der Zwangsabstieg…Der Westen

Haltern: Tödliche Schüsse auf „Hühner-Klaus“…Spiegel

Lünen: Hohe Blei-Belastung rund um Aurubis und Stadthafen…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Politik sagt nein zum Möbelzentrum…Der Westen

Schreiben: Hinter dem Text verschwinden…Prospero

Datenschutz: Verbraucher-Studie zu Intelligenten Stromzähler…Netzpolitik

Der Ruhrpilot

"Es wird weitere Tote geben", sagt Köhler

Debatte: Köhler geht in Deckung…Spiegel

Debatte II: Wer ist Horst K?…xtranews

Debatte III: Leben und sterben für deutsche Wirtschaftsinteressen…F!XMBR

NRW: Lieber Neuwahlen als große Koalition…Welt

NRW II: Umschalten auf den Partner-Modus…taz

NRW III: Große Koalition um fast jeden Preis?…Welt

Ruhr2010: Schlechte Informationspolitik…Pottblog

Ruhr2010 II: Emscherkunst – das größte Kunstprojekt der Kulturhauptstadt…Hometown Glory

Ruhr2010 III: Müll abholen heißt Kultur bringen…Der Westen

Ruhr2010 IV: Ballons fliegen wieder…Der Westen

Dortmund: Sierau ist wieder da…Ruhr Nachrichten

Oberhausen: Dritte Skihalle in NRW…RP Online

Bochum: Sponsoren retten Kemnade International…Ruhr Nachrichten

Netzsperren in Schleswig-Holstein: Dementi vs. Originalquelle…Netzpolitik

Sprache: Interviews mit Bürokraten…Frontmotor

Apple: Browser versus Apps…Prospero

Apple II: Börsenverein pocht auf Buchpreisbindung für Apples iBooks-Store…Carta

Datenschutz: In Bayern werden nun doch Schülerdatenbanken eingeführt…Nachdenkseiten

Internet: Klicksafe…Zoom

Horst Köhlers Kriegs-Erklärung

 

Sterben für den Außenhandel: Bundespräsident Köhler erklärt in einem bislang unbeachteten Interview auf Deutschlandradio den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Wörtlich sagt der frühere IWF-Mann dort: „Ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung muss wissen, dass auch militärischer Einsatz notwendig ist um unsere Interessen zu wahren. Zum Beispiel für freie Handelswege.“

Deutschlandradio, Agenturen und Zeitungen berichteten später nur noch in der gekürzten Fassung und ließen Köhlers schneidige Kriegs-Erklärung weg. Übrig blieb aus dem Interview nur noch sein Zitat, den deutschen Soldaten müsse Anerkennung gezollt werden. Nur im Blog der Wochenzeitung Freitag wurde darüber diskutiert – und der Ruhrbarone-Leser „68er“ machte uns darauf aufmerksam.

Köhler hatte am vergangenen Freitag auf der Rückkehr von seiner China-Reise überraschend das Feldlager Masar-i-Sharif bei den dort stationierten Bundeswehrtruppen besucht. Seit neun Jahren kämpfen deutsche Soldaten in dem geschundenen Land, haben Zivilisten erschossen und vermeintliche oder wahre Terroristen in die Luft gesprengt. Und haben selbst ihr Leben verloren. Erst im April waren innerhalb on zwei Wochen sieben deutsche Soldaten gestorben, viele andere schwer verletzt.

Nun wissen ihre Familien, wofür sie sich verstümmeln lassen und zu welchem Zweck sie selbst Familienväter und Schwangere töten. Für den Außenhandel. Blumige Reden von Brücken und Mädchenschulen, die die Deustchen dort aus angeblich humanitären Gründen aufbauen, sind eine glatte Lüge. Das ist schon lange durchschaubar, aber nun wurde diese Lüge vom höchsten Amtsträger im Staat blank gelegt. Jede moralische Begründung für diesen Krieg ist nun offiziell lächerlich. Es sei denn, jemand wolle tatsächlich Arbeitsplätze gegen Menschenleben aufrechnen.

Immerhin wissen die Soldaten jetzt, dass sie für den Export von Dax-Konzernen sterben. Denn auch da sind Köhlers Worte klar: „Niemand kann ausschließen dass wir weitere Verluste beklagen müssen. Es wird wieder Todesfälle geben. Nicht nur bei den Soldaten sondern auch bei den zivilen Aufbauopfern. Wir müssen uns dieser Realität stellen“