Q-Anon & Co: Wie behandelt man millionenfachen Wahn?

Was ist real? Was ist innen und was ist außen? Foto: R. v. Cube

Umfragen zufolge glaubt die Hälfte der Unterstützer der Republikaner an einen Wahlbetrug. Zehntausende Querdenker glauben, dass es Corona gar nicht gibt oder dass es von einer breit angelegten Pharmaverschwörung aufgebauscht wird. Von den absurden Q-Anon-Erzählungen ganz zu schweigen. Sind diese Menschen psychisch krank? Kann man von Wahninhalten sprechen? Als Fachmann ist es mir wichtig, hier präzise zu sein. Und es gibt wichtige Unterschiede zwischen einem Wahn, wie man ihn beispielsweise bei einer Schizophrenie findet, und dem Glauben an eine Verschwörungstheorie. Es gibt aber auch deutliche Parallelen und die können vielleicht beim Umgang mit diesen Phänomenen helfen.

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Hanau: Auch Wahn ist kulturell geprägt

Screenshot Twitter

Jörg Meuthen hat sich bereits erleichtert geäußert, dass der Täter von Hanau kein rechter Terrorist sei, sondern wahnhaft. Nun soll man zu allererst vorsichtig mit Spekulationen sein, aber wenn das kursierende Bekennerschreiben echt ist und wenn es nicht bewusst irreführend geschrieben wurde, dann finden sich darin sehr, sehr eindeutige Hinweise auf eine psychotische Störung des Täters. Es sieht sehr danach aus, als wäre hier ein kranker Mensch zum Mörder geworden. Was ihn dazu trieb, wie er zu seinen Ideen kam, was die Tat ausgelöst hat, all das lässt sich, wenn überhaupt, nur im Rahmen einer gründlichen Beweisaufnahme und anschließenden Begutachtung klären.

Doch ganz allgemein kann man festhalten, dass der Wahn eines psychisch kranken Menschen niemals im luftleeren Raum entsteht.

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