Katar-Zoff beim FC Bayern München: Dieser Klub soll wirklich professioneller als alle anderen geführt sein?

Am Stadion in München. Foto: Robin Patzwaldt

Diskussionen zwischen Sportvereinen und ihren Fans über umstrittene Sponsoren und Geldgeber gibt es schon seit Jahren. Egal ob der SC Werder Bremen mit Wiesenhof, der FC Schalke 04 mit Gazprom, oder aber auch der VfL Bochum mit Netto oder Vonovia, viele Klubs entschieden sich zuletzt für Gönner, die bei relevanten Teilen der Fanszene unbeliebt waren und es noch immer sind. Von Hertha BSC und seinem umstrittenen Geldgeber Lars Windhorst einmal ganz zu schweigen.

Die Gründe für die Kritik an diesen Sponsoren sind vielfältig. Es geht und ging dabei schon um Tierwohl, schlechte Arbeitsbedingungen oder sonstige wirtschaftliche Hintergründe, die vielen Anhängern als unwürdig erschienen ausgerechnet mit ihrem Lieblingsverein in der Öffentlichkeit verbunden zu werden.

Im Regelfall entledigten sich die Vereine diesen störenden Debatten durch schlichtes Aussitzen. Das versuchte in der vergangenen Woche auch der FC Bayern München. Jedoch agierten die Vereinsvertreter an der Isar, mit Präsident Herbert Hainer und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Kahn an der spitze, dabei im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bayern so unsouverän und geradezu amateurhaft, dass aus der Angelegenheit  im Nachgang sogar ein nationales Thema wurde, das wieder einzufangen jetzt offenbar das dringende Anliegen der Vereinsführung ist.

Dass ausgerechnet der sportlich und wirtschaftlich allen anderen Vereinen im Lande so deutlich überlegene Branchenprimus im Umgang mit Kritik seiner Fans an seinen Sponsorenverträgen und Geldgebern aus Katar so ungeschickt auftritt, das verwundert dann schon.

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Wiesenhof: In drei Jahren vom umstrittenen Sponsor zum akzeptierten Partner?

Am Stadion in Bremen. Foto: Robin Patzwaldt
Am Stadion in Bremen. Foto: Robin Patzwaldt

Manchmal passieren rund um die Fußball-Bundesliga schon recht merkwürdige Dinge. Gestern zum Beispiel: Da verlängerte der SV Werder Bremen seinen Vertrag mit dem Hauptsponsor. Eigentlich keine besonders spannende Sache, außer vielleicht für Leute, die es mit den Kickern aus der Hansestadt halten. Doch in diesem Falle sieht es anders aus, denn der Hauptsponsor der Grünweißen ist der umstrittene Geflügelhändler ‚Wiesenhof‘. Ein Partner, der die Fans des Bundesligisten vor drei Jahren, als die Partnerschaft ursprünglich besiegelt wurde, noch zu tausenden auf die Barrikaden trieb.

Gestern jedoch, als der Vertrag vorzeitig noch einmal bis 2017 verlängert wurde, da hörte man keinerlei Proteste mehr. Ein 2012 noch als äußerst riskant eingestufter, da eventuell sogar imageschädigender Deal, hat sich am Ende für den Verein damit endgültig ausgezahlt.
Der ursprünglich wohl eher irgendwie aus der ‚Not‘ geborene Sponsoring-Vertrag hat seinen Schrecken für die Öffentlichkeit, auch für die Werder-Fans, inzwischen offenbar völlig verloren. Bemerkenswert!

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Fußball: Wie hoch sind die Ansprüche an die ‚Moral‘ der Sponsoren?

Fußball beim FSV Frankfurt. Quelle: Wikipedia; Foto: Dontworry; Lizenz:
Fußball beim FSV Frankfurt. Quelle: Wikipedia; Foto: Dontworry; Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Fast schon regelmäßig kommt es in letzter Zeit zu heftigen Diskussionen im Sportbereich über die Auswahl von Sponsoren. Die Einzelfälle sind dabei unterschiedlichster Art.

In Bremen sorgte der aktuelle Trikotsponsor ‚Wiesenhof‘ im Vorjahr für langanhaltende Diskussionen. Tierschützer kritisierten dabei die Bedingungen unter denen der Konzern Tiere hält und schlachtet, forderten Werder auf den Sponsor von der Trikotbrust zu verbannen.

In Bochum wurde über die Arbeitsbedingungen des Trikotsponsors ‚Netto‘ debattiert. Beim 1. FC Nürnberg wurde, in einem vergleichsweise eher ‚harmlosen‘ Fall, der Verkauf des Stadionnamens von vielen kritischen Stimmen begleitet. Der ‚drohende‘ Name ‚Hochtief‘-Arena war vielen Fans, vor dem Hintergrund der Auf- und Abstiege des Clubs zuletzt, zunächst einfach unpassend und irgendwie unangenehm, was den Sponsorendeal letztendlich wohl mit verhinderte. Auch die dann folgende Veräußerung des Namensrechtes an die Elektronikfirma ‚Grundig‘ erregte die Gemüter. Fans wollten lieber den Traditionellen Namen ‚Frankenstadion‘ für ihre Heimstätte sehen. Und obwohl ‚Sportwetten‘ von vielen Betrachtern generell eher kritisch gesehen werden, diverse ‚Wettskandale‘ auch das Fußballumfeld schon erschüttert haben, tauchen die Betreiber von Sportwetten immer häufiger als Sponsoren im Umfeld der Bundesliga auf  diversen Werbebanden und auch im TV mit ihren Spots auf. Auch die Werbung von BVB-Trainer Jürgen Klopp für den Autohersteller Opel wurde zuletzt kritisch beleuchtet, von vielen Bochumern als recht ‚unsensibel‘ angesehen. Man sieht, die geäußerte Kritik an den Werbepartnern ist vielfältig und durchaus recht unterschiedlich gelagert.

In dieser Woche dann erneut ein ganz aktueller, und auch eindeutig noch wesentlich markanterer Vorgang

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