Wenn Stille gefährlich wird: Zur politischen Instrumentalisierung psychischer Erkrankung

Wenn der Staat sich anschickt, sich die Psyche des Menschen gläsern zu wünschen. (Symboildbild: Sebastian Bartoschek/ Midjourney)

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) warnt sie vor der politischen Entwicklung in den USA – und den Folgen für psychisch erkrankte Menschen wie für die internationale Forschungsfreiheit.

„Neben Budgetkürzungen bei medizinischen Leistungsanbietern spielen hier eine Politisierung, Stigmatisierung und Instrumentalisierung psychischer Erkrankungen eine Rolle“, heißt es in der Erklärung. Und weiter: „Die Frage, wer als gesund oder als krank gilt, wird immer mehr Gegenstand politischer Betrachtungen.“ Diese Entwicklung gefährdenicht nur die Versorgung in den USA – sondern

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Wurde ein Bochumer Psychologe wirklich gecancelt?

Der Bochumer Psychologe Varnan Chandreswaran behauptet, von der Gleichstellungsbeauftragten der Ruhr-Universität Bochum darauf hingewiesen worden zu sein, gewisse Aussagen in seinem Podcast nicht äußern zu dürfen. Auf seinen Einwand, dass es sich um ein privates Format handele, habe es keine weiterführende Klärung gegeben. Diese Darstellung verbreitete sich gestern auf X.

Nach Angaben der Ruhr-Universität Bochum, die nach eigener Aussage trotz Osterurlaubs Kontakt zur betreffenden Person – die nicht die Gleichstellungsbeauftragte der RUB ist – aufnehmen konnte, handelte es sich bei dem fraglichen Austausch um ein informelles Gespräch auf einem Flur. In diesem sei es um verschiedene Themen gegangen,

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Ulf Dittmer und die Verteidigung der Wissenschaft

NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst und Ulf Dittmer Foto: Land NRW / Josua Dunst

Der Essener Virologe Ulf Dittmer schlägt Alarm. Was sich derzeit in den USA abspielt, bedroht nicht nur einzelne Forschungsprojekte, sondern das Fundament der Wissenschaft: ihre Freiheit. Dittmer war Postdoktorand am Rocky Mountain Lab in Montana – einem angesehenen Institut der National Institutes of Health (NIH). Und genau diese NIH werden nun von der Regierung Trump abgesägt. Kein Geld mehr für neue Forschungsvorhaben, Reiseverbote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Bestellstopp für Materialien, Stellenstreichungen. Es ist kein schleichender Prozess. Es ist Absicht.

Wie Dittmer in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau vom 10. April 2025 schildert, wurde die Direktorin des Labors in Washington bereits entlassen, ebenso rund zehn Prozent der Belegschaft – teilweise durch vorzeitige Vertragsbeendigungen. Projekte, etwa zur Bekämpfung des durch Mücken übertragenen La-Crosse-Virus, an dem Dittmer gemeinsam mit einer Kollegin in den USA arbeitet, dürfen zwar noch fortgesetzt werden – doch was danach passiert, ist völlig offen. Er beschreibt eine Forschung auf Abruf, ausgehöhlt durch

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