
Ich habe in den letzten Jahren so einige Zoos im Ruhrgebiet besucht: Duisburg, Dortmund, Gelsenkirchen. Einige davon habe ich auch hier im Blog kurz vorgestellt. Jeder hat seine Vorzüge und Kritikpunkte. Und trotzdem: Jedes Mal, wenn ich im Allwetterzoo in Münster bin, merke ich wieder, warum er für mich der schönste von allen ist.
Schon der erste Eindruck ist anders. Während man im Ruhrgebiet oft mitten aus der Stadt in den Zoo stolpert, liegt der Münsteraner Zoo idyllisch eingebettet am Aasee. Man spaziert quasi direkt aus der Parklandschaft hinein – und fühlt sich sofort entschleunigt. Das Grün, die alten Bäume, die ruhigen Wege: Es ist fast so, als würde man in einen großen Naturgarten eintreten.
Der vielleicht größte Trumpf steckt im Namen: „Allwetter“. Wie oft habe ich in Gelsenkirchen oder Bochum schon mit Schirm und Jacke versucht, zwischen den Gehegen hindurchzuhasten, während der Regen meine Laune verhagelte. In Münster dagegen machen mir Schauer kaum etwas aus. Überdachte Wege führen zu vielen Tierhäusern, man bleibt trocken – und hat trotzdem immer wieder tolle Ausblicke nach draußen. Gerade mit Kindern ist das Gold wert.
Aber es ist nicht nur die besondere Architektur. Was ich im Allwetterzoo besonders schätze, ist die Nähe zu den Tieren. In begehbaren Anlagen wie bei den Kattas oder durch riesige Panoramascheiben bei den Elefanten habe ich das Gefühl, wirklich nah dran zu sein. Gleichzeitig wirkt nichts wie eine Zirkusshow, sondern vielmehr so, als ob man die Tiere respektvoll beobachtet. Dieser Spagat gelingt nicht jedem Zoo.
Was mir ebenfalls auffällt: Die Atmosphäre ist entspannter. Während die Ruhrgebietszoos oft ein wenig nach Freizeitpark schreien – mit Themenwelten, bunten Kulissen und lauten Attraktionen – , oder wie der in Dortmund mehr mit leerstehenden Gehegen als mit Tieren von sich reden macht, bleibt die gepflegte Anlage in Münster angenehm unaufgeregt. Natürlich gibt es auch hier Spielplätze und Aktionen für Kinder, aber das Herzstück sind die Tiere selbst und die Geschichten, die man über sie erfährt. Dass der Zoo eng mit der Uni zusammenarbeitet und viele Projekte zum Artenschutz unterstützt, merkt man. Der Besuch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.
Für mich ist der Allwetterzoo deshalb kein Ort für ein hektisches „Programm“, sondern ein Platz zum Verweilen. Ich schlendere dort gerne stundenlang herum, entdecke immer wieder Neues und habe das Gefühl, dass auch die Tiere mehr Raum und Ruhe haben.
Kurz gesagt: Wenn ich einen wirklich schönen Zoo-Tag verbringen will, fahre ich nach Münster. Für mich ist das der gelungenste Mix aus Natur, Tiererlebnis und Wohlfühlatmosphäre – und genau das, was ich in den Zoos im Ruhrgebiet immer wieder vermisse.











