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Welzer zur Raumfahrt: Viel Meinung, wenig Ahnung

Harald Welzer Foto: Martin Kraft Lizenz: CC BY-SA 3.0

In Deutschland gilt man immer noch als gebildet, wenn man von Naturwissenschaften keine Ahnung hat und das nicht einmal als Defizit erkennt. Ein Beispiel dafür ist  Harald Welzer. Der  Soziologe, einstiger Ökoposterboy und Publizist schrieb in einem Einwurf auf der Internetseite des Deutschlandfunks über die aktuellen privaten Raumfahrtprojekte „Der Fantastilliardär Jeff Bezos hat über den Daumen gepeilt 100.000 Kilogramm Kerosin für seinen wirklich tollen zehnminütigen Ausflug ins All verballert“. Genau genommen hat Bezos nicht ein Gramm Kerosin „verballert“, denn seine Rakete nutzt als Treibstoff Wasserstoff und Sauerstoff. CO2 wird nicht ausgestossen. In der Redaktion der Gebührenjunkies vom Deutschlandfunk ist das niemandem aufgefallen. Ist ja auch egal, wenn Meinung wichtiger ist als Wissen. Welzer, heul leise.

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Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

Selten so gelacht!

Bei Herrn Laurin kommt der Wasserstoff aus der Steckdose.

https://www.swr.de/swraktuell/radio/kritik-an-weltraum-trips-der-milliardaere-co2-ausstoss-von-400-bis-600-transatlantik-fluegen-100.html

Klassisches Eigentor.

Si tacuisses…

Mimimimimi…

Jens
Jens
2 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin

zumindest du brennst "fossil", so uralt kommst du rüber:

ich warte auf den Tag, an dem ich endlich einmal etwas Neues, Überraschendes von dir lese

Hermann B. Junior
Hermann B. Junior
2 Jahre zuvor

Also ich glaube dem Welzer eher als dem Laurin, dessen Bildungsstand ich nicht kenne…iss auch egal!

Feuerteufelchen
Feuerteufelchen
2 Jahre zuvor

Wasserstoff wird in der Regel (relativ energieaufwändig) durch Elektrolyse hergestellt. Ich zitiere hier aus den Ergebnissen der Shell-Wasserstoffstudie von 2017:
"Wird ausschließlich regenerativ erzeugter Strom verwendet, weist per Elektrolyse erzeugter Wasserstoff mit 13 g CO2 pro MJ Wasserstoff die geringsten Treibhausgasemissionen auf. Wird der Strom aus dem Stromnetz bezogen, sind die Emissionen mehr als doppelt so hoch wie bei der Nutzung von Erdgas in verschiedenen Pfaden (EU Gas-Mix, Biogas und Liquefied Natural Gas). Ursache ist der (noch) hohe Anteil von Kohle im deutschen Strom-Mix. In der Regel fallen bei den zentralen Erzeugungspfaden (etwas) geringere spezifische Treibhausgasemissionen an."
[https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/6893/file/6893_Arnold.pdf]

Über die CO2-Bilanz des Ego-Trips für Superreiche entscheidet daher wohl im Ergebnis, ob die Energieaufwendungen für die Herstellung des Wasserstoffs eingerechnet werden oder nicht.

Welzers Irrtum ist weniger skandalös als hier behauptet, weil Hydrazin, Kerosin oder (!) flüssiger Wasserstoff allesamt in Flüssigkeitstriebwerken der Raumfahrt eingesetzt werden. Den "Gott-wie-kann-man-nur-so-blöd-sein"-Schenkelklopfer und die Häme kann ich daher nur bedingt nachvollziehen. Trotzdem bleibt es ein Irrtum.

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