WM: Alle 32 Teams inzwischen im Turnier – Was haben wir bisher gesehen?

Rund um den 'Zuckerhut' messen sich aktuell die 32 besten Fußballnationen der Welt. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei
Rund um den ‚Zuckerhut‘ messen sich aktuell die 32 besten Fußballnationen der Welt. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei

Noch nicht einmal eine volle Woche hat es gedauert. Jetzt sind alle 32 teilnehmenden Teams in die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien gestartet. Als Fernsehzuschauer droht manch einem Fußballfreund hierzulande sicherlich bereits leichter Leistungsabfall durch Reizüberflutung und leichten Schlafentzug.

Zeit also, auch hier bei den Ruhrbaronen, mal einen ersten Blick auf das große Ganze, auf das sportlich bisher Erlebte zu werfen. Was ist bisher hängegeblieben?

Fest steht wohl, dass der ganz große Glanz von dem mit Spannung erwarteten Turnier bisher noch nicht wirklich ausgeht. Es gab durchaus hochklassige Spiele, wie Spanien gegen die Niederlande, oder natürlich auch Deutschland gegen Portugal. Leider gab es aber auch bereits Begegnungen die man eher im Hintergrund laufen lassen konnte, bei denen man durchaus in der Lage war sich parallel anderen Dingen zu widmen, ohne wirklich etwas zu versäumen, weil sie wenig hochklassig und auch nur bedingt unterhaltsam waren. Mir waren das bisher sogar schon einige Spiele zu viel, um ehrlich zu sein.

Fährt man derzeit einmal quer durch das Ruhrgebiet, so wie ich gestern, dann fällt zudem auf, dass auch die öffentlich gezeigte Begeisterung für das ‚Event‘ längst nicht mehr die Ausmaße zu haben scheint, wie das zuletzt noch bei den großen Fußballturnieren der Fall war. Die Anzahl der beflaggten Häuser und Autos ist doch augenfällig deutlich geringer als noch zuletzt. Dies finde ich persönlich jetzt nicht unbedingt von Nachteil. Aber das sei hier an dieser Stelle nur mal am Rande kurz erwähnt.

Und welche Teams konnten in ihren Auftaktmatches nun wirklich überzeugen, seine Titelambitionen vielleicht untermauern? Klar, die Deutschen haben bei ihrem überraschend klaren 4:0 gegen das Top-Team aus Portugal gezeigt das sie im Turnier zu besseren Leistungen in der Lage sind als in weiten Teilen der Vorbereitungsphase. Thomas Müller mit überragenden drei Treffern. Das zählt unzweifelhaft zu den bisherigen Turnierhighlights, auch wenn man nicht mit Schwarz-Rot-Goldener-Brille auf das Turnier schaut.

Auch das Team aus den Niederlanden hat bei seinem überraschenden 5:1-Erfolg gegen den Titelverteidiger aus Spanien gezeigt, das es mit jedem Team im Turnier sicherlich mithalten kann, um es mal vorsichtig zu formulieren. Einen so starken Auftritt hatten der Van Gaal-Truppe im Vorfeld der WM sicherlich auch nicht viele zugetraut.

Und ansonsten? Brasilien gewann zwar sein Auftaktspiel gegen Kroatien, doch die Art und Weise stellte die hohen Ansprüche der Fans nur teilweise zufrieden. Das gestrige 0:0 gegen Mexiko verstärkte die Zweifel an der Mannschaft eher noch. Ist der Druck für die Brasilianer vielleicht doch zu groß? Der große Glanz ging von ihren Auftritten bisher jedenfalls nicht aus. Da gibt es durchaus noch Verbesserungspotential, vorsichtig formuliert.

Völlig fehlgestartet sind natürlich die Spanier, welche mit den fünf Gegentoren im Spiel Eins des Turniers nun bereits mehr kassiert haben als bei ihren letzten, erfolgreichen Turnieren insgesamt. Dort ist der Druck nun schon sehr hoch, die Kurve noch zu kriegen, erst einmal zumindest das Achtelfinale, und damit die KO-Phase des Turniers, zu erreichen.

Ähnlich schlecht lief es für die Engländer, die nach ihrer Niederlage gegen Italien nun bereits ebenfalls um die Runde der besten 16 zittern müssen. Man wird sehen was diese Teams in ihrem jeweils zweiten Vorrundenspiel zu leisten in der Lage sind.

Ein echter ‚Underdog‘ hat sich bisher jedenfalls auch noch nicht wirklich für höhere Ziele empfohlen.

Zusammenfassend kann man vielleicht kurz und knapp festhalten, dass Deutschland und die Niederlande bisher eindeutig den besten Eindruck hinterlassen haben. Eher schleppend bzw. enttäuschend verlief der Auftakt dagegen für England, Spanien und natürlich auch für Portugal. Klar ist aber auch, bis auf Brasilien und Mexiko haben alle Teams erst eines ihrer drei Vorrundenspiele absolviert. Entschieden ist da noch gar nichts.

Schauen wir also erst einmal in Ruhe, wie es dann vor den entscheidenden letzten Gruppenspielen aussieht. Aber: Bekommt mir vom vielen Fußballgucken bis dahin bitte keine ‚viereckigen Augen‘ 😉 🙂

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ShlomoSchmock
ShlomoSchmock
10 Jahre zuvor

Also kann nicht nachvollziehen, dass man bei dieser WM das Spielniveau beklagt. Im Gegensatz zu 06/10 sind die Spiele doch im Gesamten bisher wesentlich unterhaltsamer. Bei einer Teilnehmerzahl von 32 Teams ist jedoch auch klar, dass nicht jedes Spiel ein Knaller sein kann.

BTW ….Brasilien hat gegen Kroatien und nicht gegen BIH gespielt

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
10 Jahre zuvor

Das Spielniveau einer WM kann nicht mit dem Niveau der ChampionsLeague mithalten… es sind die gleichen Spieler, nur in weniger eingespielten Teams. Und Nationaltrainer haben zudem auch weniger Zeit taktisch groß was einzuspielen, müssen mit dem arbeiten, was die Spieler aus ihren Vereinen gewohnt sind…

es gab nur wenige Spiele bisher, die völlig langweilig waren. Die Underdogs sind nicht mehr so sehr unterlegen wie früher… dennoch gibts nur einen eher kleinen Kreis an Favoriten auf den Titel.

Von diesen präsentierte sich Italien am stärksten. Neben Spanien ist Italien damit mein absoluter Top-Favorit… aber wer weiß, was passiert. Ab Achtelfinale reicht ein Aussetzer, um rauszufliegen… Brasilien-Spanien im Achtelfinale wäre ein wirklich schönes Duell

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Spanien: Der König geht nicht allein!!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Boah, wenn man nebenan unser kleines Tippspiel nachliest, hat ja wohl fast Keiner mit dem gerade vollzogenen Debakel der Spanier gerechnet, im Gegenteil…

Und Aussis gegen Käsköppe war ja wohl voll die Unterhaltung heute!!

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann Noch schöner wäre ein Überraschungscoup der Ferngelben gewesen. Tolles Spiel. WM-Tips: Ein Schuss ins Schwarze sieht wohl anders aus, trotzdem sehe nur noch schwarz. Bye bye Kamerun.

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