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Der Deutschlandfunk und die Unruhen in Arabien: „Israel sitzt den Arabern und den Muslimen schlechthin, wie ein Pfeil im Fleisch.“

Das gestern Mittag gesendete Interview des Journalisten und Seniordirektor des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Muhammad Salim Abdullah mit dem Deutschlandfunk hat Maßstäbe gesetzt. Abdullah konnte unwidersprochen antisemitische Stereotypen verbreiten, ohne dass es nur einmal eine Nachfrage gab.

Weit über 99 Prozent aller Araber sind in den vergangenen Tagen so aufregenden Beschäftigungen nachgegangen wie der Arbeit, dem Schulbesuch oder dem kochen mehr oder weniger gelungener Mahlzeiten. Ihr Alltag unterschied sich kaum von dem Milliarden anderer Menschen. Eine kleine Gruppe aufgeputschter Fanatiker haben ihre Zeit jedoch anders verbracht: Sie stürmten wegen eines schlechten Films in dem der Prophet Mohammed karikiert wurde US-Botschaften und töteten mehrere Menschen. Mit Betroffenheit wurde Gewalt gerechtfertigt und erklärt. In der Süddeutschen Zeitung kommentierte Stefan Kornelius: „Es ist müßig hier nach Tätern und Opfern zu unterscheiden. Diesmal ging die Provokation von amerikanischen Extremisten aus, islamistische Fanatiker haben sie angenommen und nicht minder radikal zurückgezahlt.“ Ich hoffe für Kornelius, dass er nie den Unterschied zwischen durch einen schlechten Film erzeugter schlechten Laune und einem zerschlagenen Schädel am eigenen Leib wird erleben müssen.

Auch im Deutschlandfunk waren die Unruhen und Mordbrennereien in immer mehr Städten der arabischen Welt heute Mittag Thema. Studiogast war Muhammad Salim Abdullah. Der ehemalige Journalist ist der Seniordirektor des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland dem Die Zeit Pseudowissenschaftlichkeit attestierte.

Abdullah konnte auf Frage des Redakteurs des Deutschlandfunks  mehrere Gründe für die Ausschreitungen benennen: Besonders schlimm sei es, dass der Film von einem Israeli komme, was im Moment niemand außer Abdullah mit dieser Sicherheit weiß, und natürlich Israel als solches: „ Ja nun, wir haben ja … Wir haben ein Problem. Das Problem ist Israel. Israel sitzt den Arabern und den Muslimen schlechthin, wie ein Pfeil im Fleisch.”

Nun ist es keine Frage, dass viele Araber die Existenz Israels als Problem empfinden. Aber die Existenz Israels faktisch als Problem darzustellen und nicht als ein Problem, dass immer wieder auch von arabischen Machthabern und Religionsführern propagiert wird, um vom eigenen Versagen, welches durch die Entwicklungsrückstände der Region hinlänglich belegt ist, abzulenken, hätte den Widerspruch des Redakteurs hervorrufen sollen. Für solche antisemitischen Stereotypen darf es keinen Platz in den Medien geben. Auch Abdullahs Plattitüden über die Spätfolgen des Kolonialismus, hätte man leicht wegfegen können: Weite Teile der arabischen Welt waren, wenn überhaupt nur kurz, vom Westen kolonisiert worden. Arabien waren über Jahrhunderte Teil des Osmanisches Reiches, das keine Kolonialmacht nach westlichen Maßstäben war. An der Befreiung der Araber von den Osmanen haben die Briten großen Anteil.

Peinlich, wenn aber auch zum Zeitgeist passend, war es, das Abdullah als Maßstab der Berichterstattung die Perspektive der Betroffenen propagieren konnte: Mohammed darf im Bild nicht gezeigt werden, weil fromme Muslime das zum Teil nicht wollen. Und auch über Jesus darf nicht gelästert werden, weil Muslime ihn ebenfalls gemeinsam mit den Christen verehren.

Nein, Abdullah wollte keine anderen Maßstäbe wenn es um den Islam geht, wie es der unbedarfte Deutschandfunk-Moderator versuchte herauszuarbeiten. Er plädierte dafür,  mindestens die religiöse Befindlichkeit zum Maßstab zu erheben.  Das wäre das Ende der Kunst, des Journalismus und der liberalen Gesellschaft wie wir sie kennen. Und das schlimmste ist, das Abdullah in dieser Frage für große Teile der Gesellschaft anschlussfähig ist. Der Betroffenheitskult ist keine Frage des Islams, sondern längst fester Bestandteil der westlichen Kultur, die sich damit selbst kastriert.

Abdullah, dessen Institut auch von der islamistischen Organisation Milli Görüs unterstützt wird, durfte im Radio antisemitische und antiwestliche Plattitüden verbreiten. Und es gab keinen Moderator, der in der Lage war ihm auf dem niedrigen intellektuellen Niveau seiner Argumente entgegenzutreten.

Crossposting: Der Artikel erschien in einer ähnlichen Version bereits auf Publikative

 

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Christian Wee
11 Jahre zuvor

Danke für diesen Artikel.

Zum Betroffenheitskult:

Die meisten Artikel geben sich betroffen und kritisieren, dass der Regisseur mit dem Film Menschenleben riskiert habe.

Andererseits raten die Medien munter drauf los, wer denn der Regisseur ist, wobei ihnen klar sein muss, dass jeder, der in diesem Zusammenhang erwähnt wird, in höchster Lebensgefahr ist- aber das scheint so manchem oder sogar ziemlich vielen Journalisten egal zu sein.

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

„Sie stürmten wegen eines schlechten Films in dem der Prophet Mohammed karikiert wurde US-Botschaften und töteten mehrere Menschen.“

Nicht wegen des „schlechten Films“:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/angriff-auf-us-konsulat-in-bengasi-war-offenbar-anschlag-von-al-qaida-a-855501.html

„Al-Qaida soll hinter Anschlag auf Botschafter stecken

Der tödliche Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi erfolgte offenbar unabhängig von Protesten gegen den umstrittenen Mohammed-Film. Terrorismus-Experten gehen davon aus, dass es sich um eine geplante Attacke von Qaida-Sympathisanten handelte – womöglich ein Racheakt (…)“

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
11 Jahre zuvor

Ach, die Extremisten stecken doch alle unter einer Decke.

Die einen machen nen beleidigenden Film.
Das kommt den anderen sehr gelegen, um auf den Westen zu schimpfen, auf Schäfchenfang zu gehen und ihren Hass zu verbreiten.
Das kommt aber auch den ersteren wieder gelegen, wo sie sich ja bestätigt fühlen von der Extremheit der anderen Extremisten… und auch auf Schäfchenfang gehen können.

Würd mich nicht wundern, wenn Al Kaida den Film mitfinanziert hat oder die Ersteller beim „Marketing“ in der arabischen Welt mithalfen…

Und alle, die eine von beiden Seiten rechtfertigen wollen, helfen den Schäfchenfängern nur damit

Katharina
Katharina
11 Jahre zuvor

Nichtbeachtung dieses Filmes ist Wunschdenken.
Jetzt hat der „Macher“ den gewünschten Effekt.

Das wäre auch ein Grund mal nachzudenken, ob wirklich ALLES in die Welt gesendet werden muß. Begrenzung tut not, auch bei den Medien.
Google, Facebook und was es alles gibt.

Was für ein Unheil das bringen kann, wenn man seinen Focus nur auf Geld
und auf Macht lenkt.

Sowas Unheilvolles kann entstehen, wenn man auf religiöse Gefühle herumtrampelt, auch wenn manche das nur zum Vorwand für andere Zwecke nehmen.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Katharina,
„Das wäre auch ein Grund mal nachzudenken, ob wirklich ALLES in die Welt gesendet werden muß. Begrenzung tut not, auch bei den Medien.
Google, Facebook und was es alles gibt.“

Wer soll das regeln?
Sollen alle Staaten der Welt Zensurbehörden einführen?

Torti
Torti
11 Jahre zuvor

@Katharina
Das was Du da „Begrenzung“ nennst ist der direkte Weg in die Diktatur.
Freiheit bedeutet nämlich auch das Recht auf Dummheit, Provokation und dem Glaube an Blödsinn.

Jedes diktarorische System begündet seine Verteidigung mit der Verletzung von irgendwelchen Gefühlen, wie der Stolz der Arbeiterklasse, die Erniedrigung der deutschen Rasse und die Beleidigung eines Glaubens.

Zuzulassen das die eigne gefühlte Befindlichkeit für sakrosant erklärt wird, führt immer in ein Blutbad.

Wir werden in Arabien erleben, das die Menschen dort dies erst nach einem schmerzlichen Prozess lernen werden, der leider vielen Menschen das Leben kosten wird.

Wir Europäer haben da keinen Grund zum Triumph. Uns sind die Erkenntnisse der Aufklärung auch erst nach 2 Weltkriegen wieder eingefallen.

Kay
Kay
11 Jahre zuvor

Von Abanob Nakoula, dem mutmaßlichen (Co-?)“Produzenten“ des antimuslimischen Machwerks, gibt es bei Youtube ein Limonaden-Werbevideo mit 1672 Klicks und ein weiteres Filmchen mit 208 Klicks.

https://www.youtube.com/watch?v=UppSFqU8sJ8

Die Qualität ist ähnlich dilettantisch, wie besagter Film. Um so etwas zu produzieren, braucht man nicht viel Geld. Schon gar keine 5 Mio. $ … und keine Israelis … und kein Al Kaida …

Strohmeier
Strohmeier
11 Jahre zuvor

Ich bin davon überzeugt das die Bengasi Sache für den 11. September fest eingeplant war und der Film war dann passenderweise die Sahne im Kaffee.

Achim
Achim
11 Jahre zuvor

@TuxDerPinguin stellt eine Vermutung auf,
für die er gar keine weiteren Beweise anführt.

Aber ich hab das was.

Vor Jahren fuhr ich mal mit dem recht kleinen Zug von Hagen nach Kassel zum Friedensratschlag. Ich war dort öfter und werde dort wohl noch öfter sein.

Die Friedensfreunde waren auch ohne blauweisse Friedensfahne von den Sautouristen am Wochenende leicht unterscheidbar und trafen sich zum gemütlichen inoffiziellen Smalltalk jenseits der Tagesordnung.

Ein Friedensfreund erzählte von publizitischen Absprachen zwischen zwei Postillen aus unterschiedlichen lagern und zwar aus dem „proisraelischen“ Lager und der „propalästinensischen“ Lager.
Sinn dieser Absprachen war die Steigerung von öffentlicher Aufmerksamkeit und Einnahmen.
Nun ja – Gut zu wissen…

Da erlaube ich mir mal die Neue Frankfurter Schule zu zitieren:

„Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“.

Die Neue Frankfurter Schule ist so etwas
wie die satirisch-populärwissenschaftliche Fortsetzung der
eher trocken-wissenschaftlichen Frankfurter Schule.
Aber Wahrheit bleibt Wahrheit.

Da war doch mal ein von Gaddafi gesponsertes linkes Zeitungsprojekt, dass anGaddafis „Liebesentzug“ bzw. Geldentzug einging.
Der Obermacherund sein neues Medium wird heute der „antideutschen Medienlandschaft“ zugerechnet.

Interessant ist auch dass ein bekanntes Medium sofort nach 9/11 diverse Verschwörungstheorien verbreitete und dann plötzlich ins Lager der Aufklärung umschwenkte.

Ein vergleichbares Schwanken, allerdings zur
„israelfreundlichen-antifaschistischen“ Seite
gab es bei der Auseinandersetzung um den
Club Voltaire und um die Arbeiterfotografie nebst
Anhang wie der vollen rechten Bandbreite oder so.
Da durfte ein Antifaschist mal unzensiert
Wahrheiten schreiben etwa wie:
Der Koppverlag ist eher rechts und positive
Rezensionen von Büchern über die „Ermordung“ von
Jörg Heider lassen
Zweifel am „gesunden linken Menschenverstand“
aufkommen.
Der Autor schrieb das
eher mit drastischeren Worten, aber ich habe gerade
kein Bock zur Suche nach den Zitaten.
Im Koopverlag gibt da z.B. einen
Autor der u.a. behauptet hat.
– Die RAF gibt es nicht mehr und ist
eine Fälschung von Geheimdiensten
– Die Apollomondlandungen waren eine
Fälschung und die USA waren nie bemannt auf dem Mond
– 90% aller damaligen palästinensischen
Selbstmordattentäter seien harmlose Volltrottel,
die meinten sie schmuggelten Drogen und dann per Fernzündung…
– 9/11 ist eine Fälschung der Geheimdienste

Wahrlich keine feste Grundlage für Linke,
die Aufklärung als Bedingung für jede linke
Politik betrachten.

Fett „gerichtsverwertbar“ und schön aufbereitet
wird es bei Jürgen Elsässer, der von Links zur
Querfront übergelaufen ist.

Achim

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Stefan, es ist gut und es ist wichtig, daß Du u.a.darauf hinweist, daß weit über 99% aller Araber, ich denke, aller Muslime weltweit, in ihrem Alltagsleben bemüht sind um ein eigenveranwortetes, menschenwürdiges Leben für sich und ihre Angehörigen, so wie Du in ich, allerdings meistens unter wesentlich schlechteren Bedingen.

Geschichte und Gegenwart zeigen , daß es den Mächtigen in Staat und Gesellschaft häufig nicht darum geht, dem Einzelnen dieses eigenverantwortete, menschenwürdigen Leben zu gestatten und darum, den Menschen ihn iihrem täglichen Bemühen, ein solches Leben haben zu können, ggfls. zu helfen und notfalls zu unterstützen. Das gilt vor allem in den Gesellschaften/Staaten, in denen primär und radikal die Durchsetzung des „richtigen Glaubens“ erster Gesellschaftszweck und oberste Staatsaufgabe ist und nicht das irdische Wohl der Menschen.

Ich denke, daß es müßig ist, darüber nachzudenken, ob und wie sich die radialen Evangelikalen, z.B. in den USA, von den radikalen Islamisten, z.B. in den arabischen Staaten, unterscheiden und ob es Gründe geben könnte, da jeweilige Verhalten unteschiedlich zu bewerten. Es herrscht überall der gleiche Ungeist.

Und dieser Ungeist produziert zunehmend Konflikte, in der jeweiligen Gesellschaft und zwischen ihnen.
Ich hoffe, daß es den Bestimmenden, den Herrschenden in den betroffenden Staaten gelingt, die zunehmenden religiös motivierten Konflikte in ihren Ländern und zwischen ihnen einzudämmen und gewaltsame Eskalationen weitestgehend zu verhindern.
Dazu sind Staaten da und das ist ihre ureigenster Zweck – unabhängig von der jeweiligen Staatsverfassung- und nicht das Durchsetzen von Zielen irgend- welcher Religionsgemeinschaften.
Aber -sh.Vergangenheit und Gegenwart-, eine solche Hoffnung war oft vergebens und wird leider auch in Gegenwart und Zukunft oft vergebnes bleiben.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

Diese Haßaktionen scheinen nicht nur gegen die USA gerichtet zu sein.
Die Welt schreibt:
„Demonstranten greifen deutsche Botschaft im Sudan an“

https://www.welt.de/politik/ausland/article109220823/Demonstranten-greifen-deutsche-Botschaft-im-Sudan-an.html

Juppi
Juppi
11 Jahre zuvor

@#11 | Helmut Junge: Schuld daran ist wohl Pro-NRW:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/sudan-sturm-auf-deutsche-botschaft-war-gezielte-attacke-a-855919.html

Ganz offenbar spielten die Hass-Prediger dabei auf Aktionen von islamkritischen Organisationen wie der rechtsextremen Kleinpartei Pro NRW an. Anhänger von Pro NRW trugen bei ihren Kundgebungen in Deutschland bereits häufiger Mohammed-Karikaturen mit sich. Bilder dieser Demos, so sagen Beobachter in Khartum, hätten die Massen aufgestachelt.

Puck
Puck
11 Jahre zuvor

@Juppi #12

Was wollen Sie uns denn hier verklickern?
Daß der Durchschnittsudanese aufmersam verfolgt, was die Splitter-Partei-Fuzzies von Pro-NRW in Deutschland so anstellen?

So wie die meisten Bewohner Deutschlands größere Probleme haben dürften, sagen wir mal, Al Faschir auf der Landkarte zu finden, dürften die meisten Sudanesen mit schlackernden Ohnen vor dem Weltatlas stehen, wenn sie jemand nach Nordrhein-Westfalen fragt.

Wenn irgendwelche Aktivisten in Sudan sich auf Aktionen von ProNRW und die Mohammed-Karrikaturen beziehen, dann zeigt das nur die gute Vernetzung dauererregter Krawallschachteln in Deutschland und deren Interesse an jedem Pups, der als „Provokation“ geeignet sein könnte, i. e. für die eigene Legitimation sorgt.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Puck,
Ich halte die Analyse von @Juppi auch für total verkürzt, wurde sie doch in der ersten Aufregung, als der Qualm noch die Sicht versperrte, aufgestellt.
@Puck verweist auf den Spiegel, der ähnlich, wie andere Medien so reagierte.
Für mich steht fest, es gibt die Drahtzieher, deren Motive ich nicht kenne, und es gibt die Personen, die mit solchen Begründungen dazu gebracht werden können, solche Aktivitäten zu entwickeln. Vermutlich würde auch ein anderes Argument für diesen Zweck geeignet sein. Aber der zeitliche Abstand zwischen den Pro-NRW-Auftritten und der „spontanen“ Demonstration ist derart groß, dass ich ganz sicher bin, dass die Motivation der Drahtzieher woanders zu suchen ist.
Der Präsident des Sudan wird vom internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Völkermord an den Stämmen des Südsudan gesucht. Der Krieg gegen den Südsudan, auf deren Territorium große Erdölquellen liegen ging trotz der Völkermordvorwürfe üngünstig für den Norden aus. Der Süden wurde vor einem Jahr unabhängig, aber kriegerische Aktionen flammen immer wieder auf.
Kurz, im Sudan gibt es massenhaft Probleme, die zu immer schärferen sozialen Spannungen führen. Ich glaube, dass es wegen der innersudanesischen Spannungen und der daraus resultierenden Konkurrenzsituation einzelner Gruppierungen zu dieser Demonstration mit Brandstiftung kam.

Puck
Puck
11 Jahre zuvor

@Helmut Junge

Ich frage mich sowieso schon länger, wie die entsprechenden Gruppen eigentlich so wahnsinnig relevante Beiträge wie das aktuelle Video (ich habs gar nicht angesehen, ich hab besseres zu tun…) überhaupt finden. Ich meine auf YouTube werden täglich tausende (zigtausende? Millionen?) Videos hoch geladen. Wie schaffen die das nur immer wieder, zwischen all den blockflötespielenden Blagen unterm Christbaum, Mama fällt beim Fensterputzen von der Leiter und landet mit dem Kopf in der Suppenterrine, superniedlichen Katzen auf der Gardinenstange, Welpen pieseln in den Kartoffelsalat und Kakadu tanzt zu „Satitsfaction“ genau das Filmchen heraus zu finden, in dem der Islam beleidigt wird?
Gibt man da in der Suchzeile „Mohammed-Schmähung“ ein – oder ganz international „Al-Quaida Pet-Hate“?
Sitzt da einer oder mehrere 24 Std. vor dem Computer und zieht sich alles rein, auf der Suche nach evtl. Beleidigungen?

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Puck, vielleicht müssen sie sich gar nicht selbst anstrengen und kriegen es von den Medien, die immer auf der Suche nach neuem Stoff sind, gesteckt?
Wundern würde mich das nicht.
Dann wiederum gibt es bekanntlich Gruppen, die genau diese Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit suchen.
Jedenfalls sind es zunächst mal Minderheiten auf allen beteiligten Seiten, die den Streit suchen. Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass Innenminister Friedrich u.a. daran scheitern wird, dass er die Liste aller möglichen Beleidigungen gar nicht kennt, also auch gar nicht mit Verboten alles abdecken kann, was beleidigend wirken könnte. Denn auf der anderen Seite sitzen auch Leute, die krampfhaft ausnutzbare Gründe für ihre Interessen suchen. Und wer suchet, der findet.

katharina
katharina
11 Jahre zuvor

an 5 + 6, Helmut und Torti

Wer soll das regeln?

Braucht man immer einen dritten oder irgendeine Organisation, die das regelt.
Das regelt einfach mein Gewissen.
Oder mein Respekt vor dem Glauben der Menschen.
Warum, weshalb, wieso sollte man gläubigen Menschen so bösartig und gemein auf die Füße treten? Sehe keinen Grund dazu.
Ich würde so einen Film weder produzieren noch finanzieren.
Sollte ich ihn zufällig gesehn haben (habe ich nicht), würde ich ihn sofort löschen, wenn es mir möglich wäre. Und auf gar keinen Fall weiterleiten.
So einfach ist das meiner Meinung nach.
Warum sollte ein dämlicher Film von Idioten gemacht soviel Glut in
die arabische Welt bringen?
Die Menschen dort sind im Umbruch und suchen gerade ihren Weg.
Wozu also diese dämliche Provikation.
Eine fragwürdige Freiheit im Netz. Freiheit um jeden Preis.
Auch auf Kosten von Respekt, Frieden und Würde des Menschen? NEIN, das geht zu weit. Meine Freiheit hört da auf, wo ich die Freiheit und die Würde des anderen Menschen verletze.

Fast glaube ich, diese elende Tea-Partei in den USA steckt dahinter. Wahrscheinlich soll Obama ganz dumm dagestellt werden. Gelungen!
Lieben Gruß

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