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VEB-Atlas Ruhr: Woher kommen die Daten?

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Seit gestern ist der VEB-Atlas Ruhr online. Und schon erreicht uns Kritik. Die Daten seien nicht immer aktuell. Die Kritiker haben Recht, aber es gibt Gründe für dieses Problem.

Zeitgleich mit dem VEB-Atlas Ruhr wurde auf der Seite von Correct!v dieser Hinweis veröffentlicht:

Die Daten für den VEB-Atlas Ruhr kommen aus ganz unterschiedlichen Quellen: Aus 43 Beteiligungsberichten der Städte, Kreise und des Regionalverbands Ruhr, aus Antworten auf 19 Anfragen an Stadtverwaltungen, aus zum Teil nichtöffentlichen Unterlagen von Ratssitzungen, aus Berichten der Unternehmen selbst, sowie von ihren Internetseiten und aus verschiedenen Ratsinformationssystemen. Insgesamt wurden weit über 100 Quellen ausgewertet. Die Daten wurden in der Zeit von Weihnachten 2014 bis März 2015 gesammelt.

Die Qualität der Angaben ist sehr unterschiedlich: Einige Beteiligungsberichte sind über fünf Jahre alt, wie die von Dorsten oder der Stadt Moers, und wurden seither nicht mehr aktualisiert. Positiv sind die Städte Dortmund und Kamen aufgefallen: sie verfügen über die aktuellsten Beteiligungsberichte. Bei den meisten Städten allerdings läuft es wie in Bochum oder Duisburg: Die Beteiligungsberichte sind zwei bis drei Jahre alt und dementsprechend nicht unbedingt aktuell.

Einige Städte, wie Moers, Marl oder Xanten, haben nicht auf Anfragen reagiert. Sie haben sich einfach weggeduckt. Auch so sieht Transparenz im Ruhrgebiet aus. Aus diesen Kommunen kamen keine Informationen.

Weitere Probleme beim Datensatz ergeben sich aus aktuellen Entwicklungen. In den vergangenen Wochen gab es Fraktionsaustritte, Todesfälle und Umbenennungen von Fraktionen oder Gruppen. Nicht in jedem Fall konnten wir die Datensätze entsprechend anpassen.

An dem Gesamtbild ändern die beschriebenen Datenlücken allerdings wenig, lediglich Details werden nicht auf dem neuesten Stand sein. Weil es diese Daten nicht gibt oder die verfügbaren Daten nicht aktuell sind.

Zuletzt bitten wir auch um Verständnis. Menschen machen Fehler – auch wir – und trotz mehrfacher Kontrolle rechnen wir damit, dass wir nicht alle Fehler in den Datensätzen ausgemerzt haben. Für Korrekturen und Anregungen sind wir deswegen sehr dankbar und werden sie umgehend einarbeiten.

Wenn jemanden etwas auffällt, möge er uns eine kurze Email senden: filzdecke.ruhr@correctiv.org

Schon vor ein paar Monaten habe ich dazu etwas hier auf den Ruhrbaronen geschrieben als mir auffiel, dass der Geschäftsbericht der Stadt Bochum aus dem Jahr 2012 stammt – woran sich bis heute übrigens nichts geändert hat. Viele Städte haben es nicht eilig ihre Beteiligungsberichte aktuell zu halten und offenbar werden diese auch nicht nachgefragt. Im Fall Bochum wusste selbst die Pressestelle nicht, dass es nur einen veralteten Geschäftsbericht gibt.

Die Daten aktuell zu halten, ist eine Pflicht der Städte. Dortmund und Kamen gehören zu den wenigen Städten, die dieser Pflicht nachkommen. Die meisten Berichte sind veraltet und somit auch ein Teil der Daten im VEB-Atlas. das ist bedauerlich, aber ich konnte nur mit den Daten arbeiten, die vorliegen. Aber wie steht es auch auf der Seite von Correvt!v:  „An dem Gesamtbild ändern die beschriebenen Datenlücken allerdings wenig.“ Trotzdem freue ich mich über jeden Korrekturvorschlag. Zusammen bekommen wir den VEB-Atlas vielleicht aktueller hin als es mit den Daten der Städte möglich war.

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Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Also ich stelle gerade fest, das ich in der VEB Hauptstadt lebe : Dortmund ….die Grafik dazu ist schon von der Bedienung eine Herausforderung…..in Dortmund gibt es ja praktisch keinen Wirtschaftszweig wo die Stadt nicht selber mit ihren Betrieben nicht präsent ist….

Wallbutt
Wallbutt
8 Jahre zuvor

Danke für diese schöne Recherche.

Als nächstes rege ich an, den Geburtsort der Ratsleute auszuwerten, wie er in der Liste der Wahlvorschläge amtlich aufgeführt wird.
Es besteht Bedarf an Erkenntnissen, wer uns die VEB-Betriebe des Ruhrgebiets eingebrockt hat.

Das Ruhrgebiet ist international, vielfältig und multikulturell! Die Stadträte sind einheimisch, einfältig und Revier-verprollt?

z. B. Bezirksbürgermeister Hans-Jochaim Paschmann, Bezirk Ruhrort-Homberg-Baerl. Der einheimische, frühberentete Industrie-Kraftwerksmeister hat seit Jahren Probleme, die sog. „Tombolagelder“ [1] im Ortspartei-Jahresbericht ordnungsgemäß zu verbuchen, berichten Schatzmeister des Ortsvereins SPD Homberg schon vor der Jahrtausend wende. Die Problematik ist dem Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir (SPD Duisburg) bekannt.

Der Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD Homberg) ist einschlägig aktenkundig bekannt. Wenn es konkret wird, verweigert er parteihochburg-arogant und revier-proll-artig eine Antwort.
http://www.piratenpartei-duisburg.de/kombibad-homberg-9-445-unterschriften-verschwunden/#comment-559

[1] Aus den Zinserträgen der „Tombola-Gelder“ bezahlt der OV SPD Homberg Duisburg seine Wahlkampfkosten.
Über Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann / OV SPD Homberg Duisburg und die „Tombola-Gelder“ berichtete DER SPIEGEL 22/2005 auf zwei Seiten:

Paschmanns letzte Schicht
von Geyer, Matthias
Wie sich der SPD-Ortsverein Duisburg-Homberg für den nächsten Wahlkampf rüstet
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40525849.html

Wenn die Feinstaubbelastung des einstigen Arbeitsplatzes vom ehemaligen industrie-kraftwerksmeisternden Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD Homberg) bekannt würde, ließe sich vielleicht manches verstehen. Das Verzeihen fiele trotzdem schwer – es berührt das Problem mit dem Umgang bei Demenz, einer (- demnächst möglicherweise bezeichnet als) sekundären parteipolitischen Demenz und ihrer (bisher wissenschaftlich unbekannten) Vorläufer.
http://www.xtranews.de/2015/07/03/netzwerke-und-die-stadt/#comment-20772

Die historische deutsche Lüge „Keine Ahnung!“ würde heute glaubhaft erscheinen. Die Lüge bliebe zwar weiterhin eine Lüge (wie in jedem Wahlkampf erneut vorgetragen), sie wurde jedoch von einem feinverstaubten Revierproll vorgetragen.
Herr Ulrich Reitz, Funke Medien (nachrichtlich an den engagierten Redaktionsleiter Ingo Blazejewski, NRZ Duisburg). Wenn das so den alteingessenen, brav-bürgerlichen Hombergern erzählt wird, sind sie verblüft, interessiert und empört: „Warum steht das nicht in der Tageszeitung?“, fragen sie.

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